Er stoppte den Messertäter: Das sagt Henri, der Held von Annecy, im TV-Interview

Der „Rucksack-Held“ von Annecy hat sein erstes Interview gegeben. Im Internet hatte er zahlreiche Menschen mit seinem Mut begeistert. Ohne lange zu zögern stellte sich Henri dem Attentäter entgegen. Wie sich nun herausstellt, pilgert er zurzeit zu Frankreichs Kirchen. Auf dem Spielplatz hat er spontan gehandelt, sagt er.

Screenprint: Twitter, CNEWS - Collage: TE

Seit kurzem ist er der „Rucksack-Held“ von Frankreich. Auf einem Spielplatz in Annecy stellte sich Henri – sein vollständiger Name ist nicht bekannt – dem syrischen Attentäter entgegen, der neun Frauen und Kinder zu töten versuchte. In einem ersten Interview mit dem französischen Nachrichtensender CNEWS gibt etwas mehr über sich preis. Es ist bewegend und überrascht den Moderator.

Henri ist 24 Jahre alt, hat Philosophie studiert und möchte noch den Master in Management machen. Seit zwei Monaten pilgert er aber durch Frankreich, um alle Kirchen des Landes zu besichtigen, deren Schönheit er bewundert. Seine Tour ist noch nicht zu Ende. Weitere sieben Monate liegen vor ihm. Dass er auf dem Spielplatz dem Attentäter begegnet ist, hält er nicht für einen Zufall. „Was ich weiß, ist, dass ich nicht zufällig auf meinem Weg durch die Kathedralen hier war“, erzählt er dem verblüfften Moderator.

Schockierend: Auf dem Video ist zu sehen, wie sich der Attentäter eine Mutter mit Kinderwagen vorknöpft.

„Ich habe instinktiv gehandelt“

Was Henri mehrmals unterstreicht: Er hat spontan gehandelt, ohne lange nachzudenken. Es war für ihn undenkbar dabei zuzuschauen, wie jemand „die Schwächsten“ – wehrlose Kinder – angreift: „Ich habe den Weg dieses Mannes gekreuzt und ich habe wirklich instinktiv gehandelt. Ich habe nicht nachgedacht, denn für mich war es undenkbar, untätig zu bleiben. Ich habe so gehandelt, wie ein Franzose handeln sollte, d. h. ich habe meinen Instinkten vertraut und alles getan, um die Schwächsten zu schützen.“

Henri stellte sich dem Angreifer mit nichts weiter als seinem Rucksack entgegen.

Auf Nachfrage des Moderators ergänzt Henri: „Ich denke, dass ich auf meinem Weg zu den Kathedralen den Pfad des Blutes gekreuzt habe und innerlich ein wenig dazu gedrängt wurde zu handeln, die reine Unschuld, das Kind, das angegriffen wird, zu verteidigen. Was ich Ihnen sagen möchte, ist, dass das, was ich getan habe, jeder hätte tun können und jeder Franzose sollte es tun.“


Dieser Beitrag ist zuerst bei exxpress.at erschienen. 

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