Wo Deutschland Spitze ist: beim Strompreis

Die EEG-Umlage betrug 2011 3,59 Cent pro Kilowattstunde. Angela Merkel hatte damals in der Regierungserklärung, in der sie den Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 verkündete, versprochen, die EEG-Umlage werde trotzdem bis 2020 konstant bleiben. Nun steigt sie auf 6,756 Cent.

© Getty Images

Die Stromübertragungsnetzbetreiber haben heute bekanntgegeben, wie hoch die EEG-Umlage für 2020 ausfällt: Sie wird auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde steigen und damit einen deutlichen Sprung von derzeit 6,405 Cent machen.

Damit hätte sich die EEG-Umlage seit 2011 fast verdoppelt. Damals betrug sie 3,59 Cent pro Kilowattstunde. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte damals in der Regierungserklärung, in der sie den Ausstieg aus der Atomkraft bis 2022 verkündete, versprochen, die EEG-Umlage werde trotzdem bis 2020 konstant bleiben.

Zu der Steigerung dieser Subventionsumlage für die erneuerbaren Energien kommen noch Netzentgelte, deren Anstieg mehrere Betreiber für 2020 ebenfalls angekündigt hatten.

Schon jetzt beträgt der Steuer-und Abgabenanteil am Haushaltsstrompreis 53 Prozent, weitere 20 – regional mitunter auch fast 30 – Prozent machen die Netzgebühren aus. Mit rund 30 Cent pro Kilowattstunde ist Haushaltsstrom in Deutschland schon jetzt der teuerste in Europa,.

Stefan Kapferer, Vorsitzender des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), fordert von der Bundesregierung eine Senkung der Strom-Abgabenlast:
„Von 100 Euro Stromrechnung sind 53 Euro staatlich verursacht. Mit Blick auf diese Belastungen kann es nur eine richtige Schlussfolgerung geben: Runter mit der Steuerlast.“

Was die Bundesregierung in ihrem Klimapaket plane, so Kapferer, sei eine kaum nennenswerte Kostenentlastung: „Im ersten Schritt soll die EEG-Umlage im Jahr 2021 um 0,0025 Euro pro Kilowattstunde gesenkt werden. Das bedeutet für einen Haushalt eine monatliche Entlastung von gerade einmal 73 Cent. Hinzu kommt, dass die Senkung der EEG-Umlage mit Steuermitteln beihilferechtlich problematisch ist.“

Trotz der bisherigen Kostensteigerungen durch Wind- und Sonnenenergie plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), für den weiteren Ausbau der Windenergie sogar Naturschutz-Vorschriften zu lockern.

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Kommentare ( 14 )

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mlw_reloaded
4 Jahre her

Flüchtigkeitsfehler: Merkel muss man wörtlich zitieren: Die Umlage soll nicht über ihre damalige Größenordnung steigen, sagte sie. Nun, eine Größenordnung ist i.A. eine Zehnerpotenz. Also wäre auch eine Umlage von 9,90€ noch drin. Zweitens, SOLL. Das berühmte „wollen sollen möchten müssen“. Die Umlage stieg weiter, da kann doch Merkel nix dafür. So nach dem Motto.

Klaus Kabel
4 Jahre her

Wer dieser Kanzlerin und ihrer Regierung etwas glaubt, glaubt auch an den Ritt auf der Kanonenkugel Münchhausens. Ich warte auf den Tag, bis dieser Spuk vorbei ist.

Sagen was ist
4 Jahre her

Sind Blackouts überhaupt vermeidbar?

Sind im Fall das EEG bzw die Energiepolitik dafür verantwortlich zu machen?

Oder erleben wir bloß einen neuen Hysterieschub Blackout?

Was sind die Fakten?

Wer liefert nachvollziehbare?

Die von TE aufgeführten Fakten zeichnen ein ernüchterndes Bild:

Blackouts sind danach nur eine Frage der Zeit.

Sie kommen nicht als, sondern vor der Apokalypse.

Jasmin
4 Jahre her

Kapitaen Notaras Das ist alles richtig, was Sie da sagen. Aber wenn eine amtierende Regierung mit ihrer Energiepolitik dafür sorgt, dass die Energieversorgung massiv gefährdet, sämtliche Hinweise und Bedenken mit ideologischem ‚Husten‘ wegwischt, unterstützt von Menschen, denen Ideologie vor Menschenleben geht, dann bleibt die Frage, wie man zumindest die Gefolgschaft verringern kann. Frau Merkel reagiert nur, wenn der vermeintliche Wille der lauten Minderheit sich ändert, und die laute Minderheit wird aus ihrem ideologischem Wahn nur erwachen, wenn sie die, wie Sie richtig beschreiben, brutale Realität treffen wird. Es läuft alles auf einen Blackout hinaus, und da bin ich in der… Mehr

lioclio
4 Jahre her
Antworten an  Jasmin

Völlig richtig Frau? Jasmin, wir Frauen sind sowieso die ersten letalen Opfer der großen „Veränderung“ (kurze Geschlechterübersicht der seit 2015 Opfer, lässt keine Zweifel aufkommen). So trifft es einen vielleicht ein paar Jahre früher. Aber der Großteil der 85Prozenter und ihr Nachwuchs die brauchen es knüppeldicke, bis zum Anschlag. Die werden sonst nie in ihrem rosaroten Ponyhof aufwachen. Nur einschneidente Erlebnisse bis zum To* auch innerhalb der eigenen Sippe bringen die zum Nachdenken. Das ist traurig aber wahr.

Eberhard
4 Jahre her

Die Deutschen haben es doch. Sie glauben ihren Kindern und der Kampf um das Klima kostet immer mehr Geld. Nehmt ihnen endlich ihre Smartphones weg und lasst sie in frischer Luft Klimaerfahrungen sammeln. Viele eigene Erfahrungen und mit Wissen angereichert, damit sie eines Tages mit Eigenleistung die tatsächlichen Weltprobleme realistisch behandeln können. Wenn ihr das nicht schafft, werden immer mehr Studienabbrecher über Eure Moneten verfügen. Ihr dadurch immer mehr von eurem sauer verdienten für Klima und Folgeprobleme los werden, bis ihr euren Kindern weder Smartphone noch andere schöne Dinge mehr übereignen könnt. Oder auf eigne Kinder ganz verzichtet und eure… Mehr

friedrich - wilhelm
4 Jahre her

……geliefert, wie bestellt!

luther
4 Jahre her

ich biete günstig den von mir entwickelten Stromseparator Kobold an. Paßt in jede Steckd0se und läßt bei Einstellung „Grün“ nur Wind und Photozelle durch, bei „Schwarz“ nur Kohlestrom, bei „Blau“ nur AKW Strom. So kann der Verbraucher demokratisch entscheiden für welche Elektronen er zu zahlen bereit ist.

Andreas aus E.
4 Jahre her

Man sollte für jede Benutzung der Wörter bzw. Wortbestandteile „öko“, „grün“, „sanft“, „nachhaltig“, „erneuerbar“ in Hinblick auf Energie eine Gebühr von 5 Verrechnungseinheiten erheben, wenn von Politikern und Öffentlich-Rechtlichen benutzt und nicht eindeutig satirisch gemeint.

Dieses Wortgeblubber erreicht mittlerweile Gigabytegrößenordnungen und vertreibt auch hartgesottenste Kobolde aus Stromspeichernetzkabeln.

Die Einnahmen aus solcher Gebühr würden jegliche Kostensteigerung locker auffangen, vermutlich bekämen Verbraucher dann sogar noch Bares zurück vom Versorger.

Tiroler Landsturm
4 Jahre her

Bei uns in Südtirol kostet je nach Tarif der Strom so ca 8 Cent pro KWH. hier
sieht man die Angebote
https://www.alperia.eu/de/fuer-zuhause/strom/alperia-digital.html

HC1
4 Jahre her

„Merkel … hatte versprochen, die EEG-Umlage werde … bis 2020 konstant bleiben“ –
Ihren Versprechen glaube ich nicht, sie hält sich ja auch nicht an ihren Amtseid.