TE-Exklusivumfrage: Neue bürgerliche Partei käme in den Bundestag

Für eine politische Kraft zwischen AfD und Union ermittelt INSA ein Potential von 25 Prozent. Vor allem Unions- und FDP-Wähler und Anhänger der AfD würden wechseln.

© Fotolia

Eine neue bürgerliche Partei, die sich zwischen AfD und Union ansiedeln würde, käme nach einer von TE in Auftrag gegebenen Umfrage von INSA sicher in den Bundestag. Ihr Wählerpotential von 25 Prozent liegt deutlich über den Ergebnissen der AfD. In der INSA-Umfrage sagten 7 Prozent der Befragten, dass sie eine neue liberal-bürgerliche Partei „definitiv“ wählen würden. Weitere 18 Prozent antworten mit „ja, vielleicht“. Dagegen erklären 39 Prozent, sie würden dieser Partei „sicher nicht“ ihre Stimme geben.

Interessant ist vor allem die Aufteilung der jeweiligen Blöcke. Laut INSA erklären 12 Prozent der Wähler der Union, 11 Prozent der FDP und 12 Prozent der AfD unter den Befragten, sie würden auf jeden Fall für diese neue Partei votieren. Wenig überraschend sagen das nur 5 Prozent der Wähler von SPD, 3 Prozent der Linken und keiner der Grünen-Anhänger. Auch unter denen, die sich vorstellen können, vielleicht für eine moderate bürgerliche Kraft zu stimmen, dominieren Anhänger von Union, FDP und AfD. Von den AfD-Wählern fänden 46 Prozent ein solches Angebot überlegenswert, 34 Prozent der FDP- und 20 Prozent der Unionsanhänger. Bemerkenswerterweise aber auch 14 Prozent der Linkspartei-Wähler und 9 Prozent der Grünen-Gefolgschaft. Diese neue Partei wäre damit für die CDU eine echte Bedrohung und könnte die FDP erneut unter die 5-Prozent-Hürde und damit aus dem Bundestag drängen.

Unter denjenigen, die eine Kraft zwischen AfD und Union sicher nicht wählen würden, dominieren die Wähler des linken Spektrums: 67 Prozent der Grünen-Anhänger, 59 Prozent der Linken- und 12 Prozent der SPD-Wähler würden ihre Stimme nicht dafür geben. Auch 12 Prozent der AfD-Wähler schließen die Wahl einer bürgerlich-liberalen Kraft jenseits der aktuellen AfD aus – weniger als ein Drittel derjenigen also, die sich vorstellen könnten, eine neue Partei zu wählen.

Die meisten Wähler bekäme eine neue Partei rechts bis Mitte im Altersspektrum zwischen 40 und 49 Jahren, den geringsten Zuspruch findet sie bei Befragten von 60 Jahren aufwärts. In der potentiellen Zustimmung und Ablehnung einer solchen Neugründung unterscheiden sich Befragte kaum nach Ost und West.

INSA befragte insgesamt 2.038 Wahlberechtigte zwischen dem 22. und dem 25. Januar.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 340 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

340 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Andreas aus E.
3 Jahre her

Aktuell 397 Kommentare – das ist ne Hausnummer, TE hat wohl Nerv getroffen.

Auswanderer
3 Jahre her

So isset! Und nicht anders! Die heutige Generation von Politikern hatte sich noch nie was erarbeiten müssen ausser ihren Posten mit Intrigen und Ellbogen! Genau so sieht es doch bei den ÖR-Absahnern aus! Die wehren sich zur Zeit dramatisch gegen die Reduzierung oder auch Abschaltung ihres Geldregens!

Corvus
3 Jahre her

Deutschland braucht genau so eine Partei, wie es die CDU einmal vor Jahrzehnten war. Doch glaube ich, dass es den Deutschen noch viel zu gut geht, bevor sie aufwachen. Sie sind vollgepumpt mit der Ideologischen Wahnvorstellung, dieses winzige Land könnte die ganze Welt, das Klima und alle Flüchtlinge retten. Ein Irrsinn, ich weiß! Aber erklären Sie das bitte mal einen ARD & ZDF Nachrichten Schauer. Es ist wie bei schwerst Drogenabhängigen, diese müssen erstmal im eigenen Mist liegen, bevor sie den Entzug von der Droge schaffen können. Es werden Menschen so erzogen, Deutschland und alles deutsche zu hassen. Ich glaube… Mehr

Senni
3 Jahre her

Ich wähle alles was nicht zu Merkel-Schwarz, Rot, Grün gehört.

Lee Bert Aire
3 Jahre her

Ja, eine Umfrage zu Positionen wäre aussagefähiger, den Positionen nach befindet sich die CDU zwischen SPD und Grünen. Oder eine Umfrage gegen bestehende, in Stein gemeißelte Positionen, wie Klima/EEG, Zentralismus, EU/Euro, Steuern/Abgaben, Gender/Homo, Eigentum, Familie.

Lee Bert Aire
3 Jahre her

Wie sowas aussehen kann, verdeutlicht das Ergebnis der Bundestagswahl 2013. Hier erreichten AFD, FDP und Sonstige zusammen knapp 16 Prozent der gültigen Stimmen, ohne dass auch nur eine der Parteien den Einzug in den Bundestag erreicht hätten.

Vielfahrer
3 Jahre her

Wir benötigen keine Parteien, weder alte noch neue. Auch eine neue Partei würde intern die gleichen oder ähnliche Mechanismen entwickeln wie die alten. Das kann man bei der AfD ebenso beobachten wie bei jeder x-beliebigen Bürgerinitiative. Da hilft nur der Verzicht auf die Listenwahl, die eh verfassungsrechtlich mehr als bedenklich ist. Das ginge theoretisch sogar durch den freiwilligen Verzicht auf das Kreuzchen an der Parteiliste bei der Wahl, womit sich das Listengeschachere über kurz oder lang aushebeln ließe.

Last edited 3 Jahre her by Vielfahrer
holuschi
3 Jahre her

Prima, meine Stimme bekäme die neue bürgerliche Partei oder mangels Masse jede andere Partei, die nicht zum rot-rot-grünen-Merkel-Block gehört.

Alexander R.
3 Jahre her

Die „neue“ bürgerlich-liberale Partei existiert bereits, es ist die AfD. Diese noch sehr junge, aber auch sehr erfolgreiche Partei (was Wahlerfolge angeht die erfolgreichste Parteigründung der bundesdeutschen Geschichte), kämpft aufgrund ihres Erfolges nicht nur gegen die politische Konkurrenz, sondern auch gegen die Medien und alle öffentlich geförderten oder finanzierten Organisationen und Institutionen (da auch diese fast alle von ehemaligen oder aktiven Mitgliedern der etablierten politischen Parteien dominiert werden). Der erfolgreichste Weg einen unliebsamen politischen Gegner zu diffamieren ist in Deutschland noch immer diesen in die rechte Ecke zu drängen. Jemanden in die linke Ecke zu drängen hat nicht die gleiche… Mehr

Alexander R.
3 Jahre her
Antworten an  Alexander R.

Ich bin nun wirklich kein Höcke-Fan, aber der Mann wird größer gemacht als er ist (insbesondere von AfD Gegnern). Tatsächlich braucht die AfD aber beide Parteiströmungen, den eine FDP Light findet in Ostdeutschland nicht soviel Zuspruch und eine stärker rechts ausgerichtete Partei ist in Westdeutschland nicht vermittelbar. Die AfD muss diesen scheinbaren Widerspruch – den andere Parteien in anderer Form auch in sich tragen – aushalten, anders als FDP oder Grüne möchte sie nicht nur eine politische KernKlientel ansprechen. Wenn Sie in der Geschichte etwas zurückgehen – werden Sie sich noch erinnern, das früher die CDU genauer die CSU sich… Mehr

Corvus
3 Jahre her
Antworten an  Alexander R.

R.: Sehr guter Kommentar!
Es sagte mal jemand; „Wenn Wahlen wirklich etwas ändern würden, wären sie längst verboten.“
Ob Adel, Kirche im Mittelalter, ob sogenannte Demokratie heutzutage, oder was auch immer in Zukunft kommen mag. Wirklich ändern, für den kleinen Bürger, wird sich nichts. Er zahlte stets den großen Prunk der Herrschenden & der Kirche im Mittelalter, bzw. zahlt er die heutige auferzuwungene Moral & „Schuld“ aus der Vergangenheit.

Matthias
3 Jahre her

Eine Umfrage ist etwas anderes als die Wahlentscheidung, wenn es um eine neue Partei geht. Eine neue bürgerliche Partei müsste erstens erst einmal gegründet werden und zweitens sich gegen den Mainstream behaupten. Da wissen wir ja bereits, wie so etwas läuft: Es (gab) gibt auch (gestern) heute schon eine Alternative. Sobald dafür mehr als 5% (stimmten) stimmen, sehen die Etablierten rot und setzen alles in Bewegung, um die Konkurrenz wegzubeißen.