Wahlverlierer SPD und Grüne wollen in Brüssel bestimmen – Brandmauer teilt Deutschland

Die DDR teilte Deutschland durch die Mauer, der Berliner Parteienstaat durch die "Brandmauer" ++ Die SPD will Barley als Präsidentin des EU-Parlaments, die Grünen wollen in Brüssel "mitregieren" ++ Schönenborn von Propaganda-Wirkung gegen die AfD enttäuscht, Restle zufrieden ++

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen. Sagte Walter Ulbricht am 15. Juni 1961. Ab 13. August 1961 wurde der „Antifaschistische Schutzwall“ errichtet. Im Berliner Parteienstaat teilt die „Brandmauer“ Deutschland – wie das kartografische EU-Wahlergebnis zeigt:

Die Grünen könnten ihre Zukunft hinter sich haben, illustriert der Vergleich der Ergebnisse der fiktiven „Juniorwahl“ 2019 und 2024.

Bei den Grünen wird debattiert, ob künftig überhaupt noch ein Kanzlerkandidat benannt werden soll. Grünen-Fraktionsvize Brugger warnt: „Das letzte, was die Partei gerade braucht, sind panische Flügelkämpfe“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Es braucht gemeinsame Verantwortung, keine schnellen Alibi-Schuldzuweisungen am Wahlabend“ – eine „ehrliche, schonungslose“ Aufarbeitung des Wahlergebnisses.

Aber Woke kennen keine Wahlergebnisse, nur Machtansprüche. Mit der Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit sind Sozialisten seit Bolschewiki gegen Menschewiki vertraut. Krachend verliert die SPD die EU-Wahl und will ihre Spitzenkandidatin Barley zur Präsidentin des EU-Parlaments für die zweite Hälfte der fünfjährigen Legislaturperiode machen. Die Verlierer-Grünen-Spitzenkandidatin Reintke in Brüssel: „Wir wollen mitregieren.“

SPD-Spitzenkandidatin Barley kassierte bei der EU-Wahl 2019 das schlechteste bundesweite SPD-Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik und 2024 das noch schlechtere als 2019. Die Blase von Politikern und Journalisten ist der Verlierer der EU-Wahl, konstatiert Maximilian Tichy.

SPD-Barley kann nicht verstehen, warum die „Demokratiebewegung“ genannten Aufmärsche der steuerfinanzierten Zivilgesellschaft von NGO und Co. nicht gewirkt haben. ARD-Wahlexperte und WDR-Direktor Jörg Schönenborn ist überrascht, dass die ganze Negativberichterstattung über die AfD so wenig Früchte getragen hat.

Restle Georg sieht das ganz anders als Schönenborn:

Die italienische Rechte übertrumpft ihr Ergebnis von der Parlamentswahl. Melonis Fratelli verbuchen ein Rekordergebnis, das nach Brüssel ausstrahlt. Ihr Glück ist Salvinis Leid. Zugleich muss sich die Ministerpräsidentin nun entscheiden, wie sie es mit Brüssel hält: ob mit von der Leyen oder Le Pen.- Dazu nachher Marco Gallina.

Hinter den EU-Wahl-Ergebnissen steht das Zuwanderungsthema, das auch die Landtagswahlen im Osten beeinflussen wird und dann die Bundestagswahl. Hier die neuen BAMF-Zahlen:

Weiter unten im BAMF-Dokument findet man die monatlichen Zahlen UND den netten Hinweis: „Die Monatswerte können wegen evtl. nachträglicher Änderungen nicht zu einem Jahreswert addiert werden.“ In Summe ergeben diese Werte 105.981 Erst- und Folegeanträge. Gemäß der aktuellen BAMF-Tabelle sind es 2024 aber inzwischen 112.609 Asylanträge – das ist nur in den ersten fünf Monaten des Jahres eine Abweichung von 6.628 Anträgen – oder 6,3%. Eigentlich müsste das BAMF die Vormonats-Werte korrigieren. Unser Grafiker hat daher diese Aspekte „optimiert“.

Zuwanderung dürfte Thema Nr. 1 bei den Nationalratswahlen in Österreich im Herbst sein. FPÖ (25,7 %), ÖVP (24,7) und SPÖ (23,2) gehen mit nahe beieinander liegenden EU-Ergebnissen in den Wahlkampf. Die ÖVP (minus 9,9) ist froh, nicht noch mehr als 10 Prozent verloren zu haben, die FPÖ freut ihr Plus von 8,5 Prozent.

Apple hat gestern seine lang erwarteten neuen Funktionen für künstliche Intelligenz angekündigt, darunter Tools, die von ChatGPT unterstützt werden. Die Plattform „Apple Intelligence“ soll helfen, Texte zusammenzufassen, Originalbilder zu erstellen und die relevantesten Daten abzurufen, wenn die Nutzer sie brauchen. – Da müssen die Kundigen bei TE genau hinschauen.

Tarnen und Täuschen überall. Ende des Jahres läuft die Transitvereinbarung der Ukraine mit dem russischen Gaskonzern Gazprom aus, der bisher über die Transgas-Pipeline durch die Ukraine Gas nach Tschechien, Österreich und Deutschland und über Turkstream durch das Schwarze Meer in die Türkei liefert. Bloomberg berichtet, europäische Unternehmen könnten Gas aus Aserbaidschan kaufen und in russische Pipelines einspeisen, die nach Europa führen. Die Ukraine soll dazu bereit sein, ihre Transiteinnahmen  beliefen sich 2021 auf etwa eine Milliarde Dollar.

In Argentinien löst Präsident Milei die Überreste des Ministeriums für Frauen, Geschlechter und Vielfalt auf. In einer Erklärung des Ministeriums auf X heißt es, dass es „von der vorherigen Regierung für parteipolitische Zwecke gegründet und genutzt wurde, um ideologische Agenda zu propagieren“. Außerdem habe keine der Maßnahmen des Ministeriums zu einer „Verringerung der Kriminalitätsrate“ geführt.

Spötter sagen: umbenennen in Stuttgart 31. Eines der größten Bauprojekte der Deutschen Bahn, Stuttgart 21, hätte nach mehrmaliger Verschiebung 2025 in Betrieb gehen sollen, nun ist von 2026 die Rede. Zu Baubeginn war die Kostenschätzung rund drei Milliarden Euro. Derzeit geht die Bahn von elf Milliarden Euro aus, Projekt-Kundige von 12 Milliarden oder mehr.

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