EU-Vergleich: Deutschland nimmt noch immer die meisten Syrer und Afghanen auf

Die EU-Asyl-Lasten bleiben auch 2024 ungleich verteilt: Ungarn nahm 21, Deutschland über 170.000 Asylbewerber auf. Das zeigt, dass jedes Land es in der Hand hat, ob, wen und wie viele es aufnehmen will.

IMAGO / Future Image

Die Hälfte der EU-Asylanträge von Afghanen und Syrern werden in Deutschland gestellt. Das geht aus neuen, vertraulichen Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) zum Zeitraum vom Januar bis zum September dieses Jahres hervor, von denen die Welt am Sonntag berichtet. Letztlich stammen die Zahlen aus einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission vom 3. Oktober (Integrated Situation Awareness and Analysis, Report No. 430).

Demnach wurden in Deutschland in den genannten neun Monaten 170.574 Asylanträge gestellt, deutlich weniger in Spanien (122.096), in Italien noch etwas weniger (117.042) und in Frankreich sogar nur 115.562 Anträge. Ob die Zahlen mit denen des deutschen Bamf übereinstimmen, ist abzuwarten, der Monatsbericht September ist noch nicht erschienen.

Laut EU-Asylagentur sind die Anträge in der Gesamt-EU damit etwa um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr gesunken. In Österreich sank die Zahl sogar um 57 Prozent, wurde also mehr als halbiert (noch immer 18.984 Anträge). Stärker belastet wurden aber die Mittelmeer- und damit oft Ersteintrittsstaaten. In Italien wurden genau 25 Prozent mehr Schutzanträge gestellt, in Griechenland gab es sogar ein Plus von 39 Prozent (49.740).

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In Ungarn (21), der Slowakei (121) und Litauen (284) wurden die wenigsten Asylanträge gestellt, was beweist, dass diese Zahl und ihre Höhe eine Frage des politischen Willens ist. Denn kein Land ist den Migrantenströmen an sich stärker ausgesetzt als Ungarn oder auch die benachbarte Slowakei. Durch und um beide Länder herum führen die Arme der Balkanroute, bis hinauf nach Polen, von wo aus es nach Deutschland geht. Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) berichtete jüngst – nach den Wahlen in dem Bundesland – von „abenteuerlichen“ Zahlen und einer „veritablen Migrationskrise“. Die Balkanroute läuft damit auch offiziell über Polen – hier auf TE wurde das allerdings schon oft beschrieben.

Insgesamt wurden in der EU vom 1. Januar bis Ende September fast 740.000 Asylanträge gestellt – eine Zahl, die nur solange abstrakt bleibt, bis die Antragsteller an bestimmten Orten in der EU untergebracht werden müssen. Erst dann erhebt sich oft Protest bei den unmittelbar betroffenen Bürgern, aber nicht durchweg und überall. Diese Reaktion leidet also an der Kurzsichtigkeit der (meisten) Bürger oder des politischen Betriebs.

Schon 100.000 sind aus dem Libanon zurück nach Syrien gegangen

Nun befürchtet die EU-Kommission, wiederum laut Welt am Sonntag, dass sich eine neue Migrationswelle aus dem Libanon auch bis in die EU auswirken könnte. Denn nun kehren auch syrische „Flüchtlinge“ zurück in ihr eigenes Land, das heute im Vergleich zum Libanon offenbar befriedet ist. Fast 1,5 Millionen Syrer sollen derzeit im Libanon leben. Bisher sollen rund 100.000 von ihnen nach Syrien heimgekehrt sein, was die Möglichkeit der Rückkehr ins (weitgehend) ehemalige Bürgerkriegsland beweist.

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Nur in den deutschen Medien wird die nächste Migrationswelle beschworen, an die Wand gemalt und praktisch eingeladen. Obwohl man in siebter Reihe steht (sechs Länder liegen zwischen Deutschland und dem Libanon), scheinen Teile der veröffentlichten Meinung wiederum begierig, der Levante auszuhelfen, wo sie selbst für eine gewisse Ordnung sorgen könnte. Es gab einmal das Trump-Wort vom Ausfechten der Konflikte, das – so hart es war – nicht ganz falsch war. Es gilt zudem auch eine erweiterte Version, die von Kampf und Krieg wegführt: Wollen Libanesen oder Syrer in ihrem Land und in ihrer Region leben, dann sollten sie sich dort auch um ein friedliches Miteinander bemühen.

Deutschland und die EU können diese Probleme jedenfalls nicht von hier aus fern-versorgen und profitieren eben auch gar nicht davon, wie nun auch der neue französische Innenminister Bruno Retailleau feststellte: „Die Zuwanderung ist keine Chance, weder für die Migranten, die wir nicht anständig unterbringen können, noch für die Franzosen.“ Es sei auch eine „falsche Großzügigkeit, Individuen aufzunehmen, die gefährlich sein können“.

Natürlich antworteten ihm gleich andere, dass Einwanderung nicht immer ein Problem sein müsse: Die aus europäischen Ländern verlaufe weitgehend problemlos, im Gegensatz zu jener aus afrikanischen Ländern.

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Kommentare ( 27 )

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Will Hunting
2 Monate her

Heute live erlebt
Mittags in Deutschland.
Ausländer mit Protzmercedes auf Behindertenparkplatz.
Der Senior, dem dieser Platz zugestanden hätte, wurde zusammengehupt, weil er beim Ausparken im Weg stand und nicht schnell genug aus der Zone war.
Ja, ich weiß, wenn man geistig behindert ist kann man den Parkplatz beanspruchen.
Ich geb mir Mühe nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Aber es wird überdeutlich das hier gehörig etwas schiefläuft

Innere Unruhe
2 Monate her
Antworten an  Will Hunting

Kein Verständnis. Unsere Alten wählen CDU und SPD.
Beim nächsten Mal fragt sich der Rentner, wo er sein Kreuz setzt.
Wenn bisher „richtig gegen Rechts“ gewählt hat, muss er mit den Folgen leben.
Es ist sehr traurig, aber Mitleid habe ich inzwischen nicht mehr.

Paprikakartoffel
2 Monate her

In Syrien herrscht kein Krieg mehr, in Afghanistan ebensowenig. Alle Syrer und Afghanen sind rückreisereif, und das länger schon.

Privat
2 Monate her

Immer mehr illegale holen sie in unser Land. Und das Tag und Nacht !
Deutsche Politiker begehen damit Hochverrat am eigene Land.

A.Kroemer
2 Monate her

Die EU-Asyl-Lasten bleiben auch 2024 ungleich verteilt: Ungarn nahm 21, Deutschland über 170.000 Asylbewerber auf. Das zeigt, dass jedes Land es in der Hand hat, ob, wen und wie viele es aufnehmen will. Wenn man jetzt noch recherchiert hätte, wäre da ein ganz anderes Bild zu sehen. Der Viktor Orbán, den man ständig hört und der sich weigert Asylsuchende aufzunehmen, veralbert seine Landsleute, indem er schon seit 2020 eine Menge Gastarbeiter nach Ungarn holt, weil es in Ungarn angeblich keine Arbeitskräfte gibt. Das ist riesengroßer Unsinn, was auch die Ungarn wissen. Gastarbeiter aufzunehmen ist an sich nicht tragisch, doch die… Mehr

Will Hunting
2 Monate her
Antworten an  A.Kroemer

Sie schreiben verklausuliert.
Was ist eine Menge?
2014 zu 2020 ist aus deutscher Sicht ein Riesenunterschied.
Hinweise zu irgendwelchen Beiträgen sind nutzlos wenn sie den daraus resultierenden Sachverhalt nicht selbst beschreiben können oder wollen.
Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was.

Thomas Grote
2 Monate her

WARUM? Diese Menschen kommen nach Deutschland, weil es für sie das bedingungslose Grundeinkommen gibt. Diese Gesetze fallen nicht vom Himmel. Warum machen deutsche Politiker Gesetze und schaffen Umstände, die Deutschland massiv schaden? Warum dürfen Politiker ungestraft so etwas tun? Warum glauben viele, daß eine CDU im kommenden Jahr das ändern wird, wo sie doch bewiesen hat, daß sie der Bettvorleger der Grünen ist, bei denen sie um die Regierungsbeteiligung bettelt?

Innere Unruhe
2 Monate her
Antworten an  Thomas Grote

Sie kommen zu uns und dann sagen sie und deren Kinder uns, wie rassistisch wir sind und wollen unsere Söhne und Töchter ihrer Möglichkeiten in der eigenen Heimat berauben.
Diese Leute braucht kein Mensch. Afghanistan soll afghanischer werden und Syrien syrischer. Sie können sich gerne gegensitig besuchen, denn sie verfolgen sich gegensietig nicht… Kurz, der Nahost,, die islamische Welt soll selber eigene Umsiedlug beginnen. Dann werden sie bunt und friedlich.

Vati5672
2 Monate her

Niedrige Obergrenze, 
Papiere (Nachweispflicht)
Häufige Altersüberprüfungen
Niedrigschwellige Ausweisungen bei Kriminalität
Sachleistungen während des Asylantrages.
Duldungen um 98% herunter fahren

ca. 80% der Probleme gelöst

Innere Unruhe
2 Monate her
Antworten an  Vati5672

Obergrenze?
Nein, Null, bzw. negativ, denn illegale Asyler sind der soziale Sprengstoff. Diesen Menschen kann man nicht truen. Wer heute unter dem Zaun zu uns kriecht, macht morgen Sachen, die wir nicht für möglich halten.
Alle Illegalen müssen weg. Wir haben die UNO bezahlt, Das muss reichen. UNO ist ausreichend muslimisch, arabisch, afrikanisch besetzt, um mit dem Geld den Leuten vor Ort helfen.
Onhe uns!

Sozia
2 Monate her

Ich wundere mich gar nicht. Immerhin sind Syrer und Afghanen doch offenbar die beliebtesten Migranten von Faeser und Baerbock. Immerhin gehen auch die die vergleichsweise meisten (Gruppen)-Vergewaltigungen und Messeropfer auf das Konto von Vertretern jener Länder. Und entsprechend schätze ich auch die Geisteshaltung dieser beiden Frauen ein.

Juri St.
2 Monate her

Der EuGH hat ja jetzt entschieden, das Frauen aus Afghanistan ohne nähere Prüfung in der EU asylberechtigt sind. Es reicht das Geschlecht und die Staatsangehörigkeit. Infolge dieses Urteils werden jetzt zig-tausende afghanische Frauen nach Deutschland kommen und im Wege des Familiennachzuges auch deren Kinder und Männer. Wie sagte Peter Scholl Latour zutreffend: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“ Das Gleiche gilt auch für Afghanistan. Vermutlich werden sich auch viele Männer aus Afghanistan jetzt als Frau „lesen“. Was für ein Irrsinn! Erinnert mich an Max Frisch‘s ‚Biedermann und die Brandstifter‘.

Innere Unruhe
2 Monate her
Antworten an  Juri St.

Wenn Frauen aus Afghanistan asylberechtigt sind, was machen wir dann mit den Männern dazu???
Sanktionieren? Aushungern lassen? Einsperren???
Oder sollen die Ehemänner dann als Familiennachzug kommen?
Dürfen wir wenigstens die Söhne dieser Frauen in die historische Heimat bringen???

jwe
2 Monate her

Ist es nicht schön. Deutschland ist das einzige Land der EU, dass ein großartiges Bevölkerungswachstum hat. Mehr Einwohner heißt auch gleichzeitig mehr Konsum. Die Leute haben sogar noch einen Nachholbedarf in Sachen Konsumierung. Das sollte für ordentlich Wirtschaftswachstum sorgen. Leider tut es das noch nicht. Deutschland hat 0-Wachstum. Vielleicht brauchen wir deshalb noch mehr Zuwanderung.

PaulKehl
2 Monate her

Was heißt denn „Die EU-Asyllasten sind ungleich verteilt“.Sie sind richtig verteilt. Alleine D. will die Fachkräfte haben, nicht die anderen Staaten. Orban: „Wer sich Gäste einlädt, soll sie auch bewirten.“