Messer-Mörder von Dresden zu lebenslanger Haft verurteilt

Im Oktober hatte Abdullah al Haj Hasan in Dresden ein schwules Paar in Dresden mit einem Messer angegriffen. Eines der beiden Opfer starb. Laut Anklage hatte der 21-Jährige ISIS-Terrorist schon seit seit Jahren einen größeren Anschlag in Deutschland geplant.

picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild Pool | Robert Michael
Der Angeklagte wird vor der Urteilsverkündung von Justizbeamten in Handschellen in den Verhandlungssaal des Oberlandesgerichts (OLG) geführt.

Der Mörder von Thomas Lips ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden verurteilte den 21-jährigen Abdullah al Haj Hasan wegen Mordes an Lips, versuchten Mordes an seinem Lebenspartner und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft. Der Staatsschutzsenat sieht zudem eine besondere Schwere der Schuld.

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„Der Angeklagte handelte aus radikalislamistischen und homophoben Motiven. Es war ein Angriff auf uns alle, weil es ein Angriff auf unsere Werte und unser Zusammenleben war“, sagte Bundesanwalt Marcel Croissant in seinem Plädoyer, dem das Gericht damit folgte.

Die beiden schwulen Männer, die als Touristen in Dresden waren, hat er sich als Zufallsopfer ausgewählt. Einem Gutachter sagte er, sie hätten sich an den Händen gehalten. Er habe vorher zwar gezweifelt, aber, so heißt es in Medienberichten, durch einen Schwur gegenüber Gott habe er sich verpflichtet gefühlt, die Tat auszuführen.

In den Wochen und Monaten nach dem Mord waren die Opfer in Medien und Politikerreden meist namenlos geblieben. Auch das Tatmotiv sparten viele aus. Nach der Verantwortung des Staates fragte so gut wie keiner.

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Al Haj Hasan war im Oktober 2015 als unbegleiteter Minderjähriger eingereist und hatte Asyl beantragt. Als Syrer erhielt er einen Flüchtlingsstatus. Bereits im Asylheim warb er Gefolgsleute für die islamistische Terrororganisation ISIS an und bedrohte Andersgläubige.

Erst wenige Tage vor dem Attentat war al Haj Hasan aus der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen entlassen worden und stand unter Führungsaufsicht. Die Behörden hatten ihn bereits 2017 als Gefährder eingestuft. Ein Gutachten von 2018 aus damals sichergestellten Chat-Nachrichten, Bildern und Videos stellte, wie die Bild-Zeitung aus einer Gerichtsmitteilung zitiert, fest, „dass der Angeklagte seit Frühsommer 2017 eine dschihadistische Ideologie vertrat, sich zunehmend ISIS zuwandte und sich schließlich als dessen Anhänger Gedanken um die Ausführung eines Attentats machte“. Im Netz suchte er auch nach einer Bauanleitung für einen Sprengstoffgürtel. Nach Bild-Informationen plante er 2017 einen Sprengstoff-Anschlag auf Volksfeste wie die Dresdner Vogelwiese oder die Filmnächte am Elbufer.

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Kommentare ( 48 )

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Manfred_Hbg
2 Jahre her

Richtig! Genau auch mein denken und was auch ich immer wieder sage. In der Süd-EU verfügen gerade Länder wie Griechenland und Italien über viele Inseln. Dort sollte man eine -möglichst unbewohnte- Insel aussuchen und diese dann mit der nötigsten Infrastruktur einrichten(Wasser, Schlafplätze, WCs, Waschcenter uäm). Und in einen streng abgesicherten Bereich kann neben ein Waschcenter dann gerne auch noch ein kleinerer Laden für die tägl üblichen Dinge(inkl Zig.) hingestellt werden wo die muslim. „Fachkräfte“ und das aus Afrika gekommene „Schwarze Gold“ ihr mtl. Taschengeld ausgeben können. Ist dann alles ein-vund hergerichtet, DANN heißt es für die 100.000den illegalen Grenzgänger, Asyl-Touristen,… Mehr

Korner
2 Jahre her

Warum wurde der nicht sofort nach der Tat in Abschiebehaft genommen. Hier sin klar Parallelen zu Anis Amri zu sehen. Wollte man einen Anschlag? Es scheint so. Anders lassen sich die Fakten zu diesem IS-Kämpfer nicht erklären.

Sabine W.
2 Jahre her

Mehr davon! Und bitte, bitte ganz dringend jugendliche(?) Vollbartträger. Am liebsten vom Hindukush (wo ja schon seit gefühlten Jahrhunderten ‚unsere Freiheit‘ verteidigt wird), gerne aber auch aus dem Nahen Osten oder Nord- oder Gesamtafrika. Da wird sicher irgendwann auch mal einer dabei sein, der sich zum Renteneinzahler ausbilden lassen kann, inklusive Integration westlicher Werte. Die Mischung aus Gewalt-Muslimen und Sozialeinwanderern nehmen ‚wir‘ dabei gerne in Kauf – Hauptsache, man findet unter 1.000 auch mal eine Perle. Dass dieses Jüngelchen mit seinem entsprechenden Register muslimischer Radikalität bisher nicht nach Syrien abgeschoben wurde, bleibt wohl ein Rätsel merkelscher ‚Politik‘. Aber es interessiert… Mehr

Sonny
2 Jahre her

Was ist das nur für eine Justiz, die alles sieht, jahrelang dokumentiert und so lange wartet, bis das maximale Unglück geschehen ist?
Wie viele Millionen an „unbegleiteten Minderjährigen aus dem Islam“ haben wir eigentlich – Stand heute – importiert?
Das wird echt noch viel mörderischer werden.

donpedro
2 Jahre her

bei allem verstaendnis, das ist natuerlich quatsch. die zeitliche hoechststrafe liegt in eurem lande bei 15 jahren, danach lebenslang. wer also zu lebenslanger haft verurteilt wurde, wird nicht unter 15 jahren absitzen. zumindest war das bisher so. unter euren gruenen wird sich das sicher zum positiven aendern, positiv fuer messermoerder, kindesmoerder und bombenbauer. das muss man ja auch verstehen, der messerstecher hat ja auch sein moralisches recht auf seine nachreifung…bei uns in costa rica liegt die hoechststrafe bei 50 jahren, und ich meine damit, die wird unter garantie abgesessen. ich kenne persoenlich eine frau, die von ihren 50 jahren bereits… Mehr

Ralf Poehling
2 Jahre her

So langsam scheint was zu kommen. Mehr davon bitte. Und dann so hart, wie es das deutsche Recht eben zulässt.

kuester
2 Jahre her

Vermutlich kommt er deutlich früher frei, denn es wird ihm ja die U-Haft angerechnet und wenn sein Anwalt ihm souffliert, doch eine Therapie zu erwägen, und er sich ansonsten auch angemessen im Strafvollzug verhält, so werden wir erleben, dass der junge Mann deutlich eher entlassen wird. Denn wir dürfen nicht vergessen: Wir haben es mit einem schwer kriegstraumatisierten Flüchtling zu tun! Man muss das doch verstehen……

Thomas Klingelhoefer
2 Jahre her

Zum ersten Mal lese ich einen Namen in der Berichterstattung, der die menschlichen Schicksale der Opfer verdeutlicht. Sonst wird immer nur mit anonymen Bezeichnungen gearbeitet, mE ist das Absicht, um nur keine Solidarisierung entstehen zu lassen…

imapact
2 Jahre her

Ein Fall, der exemplarisch die Perversität des von Merkel und ihren linksgrünen Sympathisanten in Politik und Medien installierten Systems. Einerseits holt Deutschland Mörder, die im Ausland ihre Untaten verübt haben, nach Deutschland zurück, um sie in den Genuß des hiesigen, vergleichsweise milden Justizvollzugs zu bringen. Andererseits werden ausländische Mörder, die hier ihre Untaten begehen, nicht dorthin gebracht, wo sie herkommen, sondern kommen ebenfalls in die genannte Vorzugsbehandlung. Es war seit langem klar, daß dieser als „Schutzsuchende“ deklarierte Täter früher oder später eine schwere Straftat begehen würde. Es ist, als würde man eine tickende Zeitbombe bei sich zu Hause im Wohnzimmerschrank… Mehr

Gernoht
2 Jahre her

Und was ist mit den Verantwortlichen im Vordergrund?