Schwaben sollen heute Mittag keine Spätzle kochen

Der Stromanbieter TransnetBW hat für diesen Freitag eine Stromwarnung ausgesprochen. Die Menschen in Baden-Württemberg sollen von 11 bis 13 Uhr auf planbaren Stromverbrauch verzichten – Schuld daran ist zu viel Wind.

IMAGO / imagebroker
Die Warnapp „StromGedacht“ hat für diesen Freitag eine Stromwarnung verschickt. Der Stromanbieter TransnetBW betreibt diese App. Entsprechend der Warnung sollen die Kunden in Baden-Württemberg alle Tätigkeiten, die viel Strom verbrauchen, vor 11 Uhr erledigt haben. Oder nach 13 Uhr. In den zwei Stunden sollen sie möglichst keinen oder entsprechend wenig Strom verbrauchen. Für die schwäbische Hausfrau bedeutet das: keine Spätzle heute oder aber erst am Nachmittag.

Nach 13 Uhr sei alles im „grünen Bereich“ verspricht die App. „StromGedacht“ erklärt auf Twitter, warum das Unternehmen einen Engpass erwartet: Es liegt am Wind. Von dem bläst nicht zu wenig – sondern zu viel. Und zwar im Norden. Das führe zu einem „Redispatch“ im Süden, was wiederum einen Engpass im Netz auslösen könnte.

Ein „Redispatch“ entsteht, wenn an einer Stelle zu viel ins Stromnetz eingeleitet und so das Übertragungsnetz überlastet wird. Die Betreiber einigen sich für diesen Fall darauf, an welcher Stelle zum Ausgleich weniger eingespeist wird. Engpässe sollen dabei vermieden werden. Das kann allerdings – wie jetzt in Baden-Württemberg – durch entsprechende Stromwarnungen geregelt werden. Oder auch durch „Lastabwurf“. Also indem ganze Regionen zeitweise vom Netz genommen werden.

In Baden-Württemberg ist es nicht die erste Stromwarnung. Auch trainieren dort die Betreiber bereits das Szenario, flächendeckender und langfristiger Stromausfälle, wie TE berichtete. Die großen Windanlagen stehen im Norden. Etwa in der Nordsee. Die fossile und atomare Stromversorgung hat und hatte ihr Schwergewicht im Süden der Republik. Das Stromnetz anzupassen gehört zu den Versäumnissen, die in der Regierungszeit Angela Merkels (CDU) aufgelaufen sind.

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Kommentare ( 71 )

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71 Comments
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Contra Merkl
1 Jahr her

Waren es gestern 20 % Windstrom und 15 % Solar und in BaWü sollen die Strom sparen, müsste es heute ja noch viel schlimmer sein mit 40 % Windstrom und 11 % Solar. Irgendwas stimmt doch mit dieser App nicht.
Die Leute werden verarscht nach Strich und Faden.
Ich glaube der Politik und dessen Gefolgschaft hier gar nichts mehr, die können dumme Leute sicher an der Nase rumführen aber bei mir klappt das nicht.

Fieselsteinchen
1 Jahr her

Die Strom-WarnApp ist doch derselbe bullshit wie die Corona-WarnApp! Wer sich die eine installiert hat, wird wohl auch die andere haben und sich akribisch daran halten.
Dumm, dümmer in The Länd vom Mao-Kretsche!
War mir persönlich egal, ich koche, dusche, bade, mache das Licht an oder aus, wie es mir passt. Fertig! Kretschmann und seine grünen Truppen können im Dunkeln, bei Windüberschuss, Strom sparen für ihr Energiewendeende so viel sie wollen!

verblichene Rose
1 Jahr her

Und ich dachte schon, die bremsen die Windmühlen nur, damit sie nicht bei so starkem Wind abheben.

Irdifu
1 Jahr her

Allen Grünrotlinken den Strom abstellen , mit Kretschmann dem Altmaoisten anfangen, der hat die besten Vorschläge ,wie man ohne Strom und Wärme überleben kann . Soll mal vormachen was er da dauernd für einen Schwachsinn verzapft

Guzzi_Cali_2
1 Jahr her
Antworten an  Irdifu

So sehe ich das auch. Wer grünlinks wählt, sollte auch vollumfänglich von seiner Wahlentscheidung „profitieren“: Strom fürs E-Auto weg, für die Wärmepumpe, Internet nur manchmal, die Küche bleibt kalt und Spätzle gibts für die Ländles-Maoisten Kretsche gar nicht mehr.

Kindermund
1 Jahr her

Und was lernen wir daraus? Richtig, die App deinstallieren und Spätzle kochen. Frei nach Churchill: Ich habe so viel über Strommangel gelesen, dass ich beschlossen habe, mit dem Lesen aufzuhören.

Kindermund
1 Jahr her

Könnte mir bitte mal jemand die harten physikalisch-technischen Zusammenhänge (nicht die Erklärung der Marketingabteilung!) erklären, wieso bei zu viel Stromerzeugung im Norden weniger Stromverbrauch im Süden nötig sind? Also z.B. entsteht da eine zu große Potentialdifferenz, so dass folglich zu viele Ampères über die Leitung fließen würden? Naiv würde ich annehmen, dass bei zu viel Wind, also Strom, im Norden erstens die Windräder im Norden abgeschaltet würden und zweitens der Reststrom im Norden verklappt würde.

Markus Machnet
1 Jahr her
Antworten an  Kindermund

Sie dürfen nicht normal denken. Da wir das sog. Merit-Order-Prinzip haben das bewirkt daß jeder der einspeist so viel Geld bekommt wie der Teuerste verlangt. Vielleicht will man da die Windmühlen nicht abstellen weil es sonst vielleicht nur einen festgelegten niedrigeren Festbetrag gibt. Ich weiß es nicht wäre aber eine logische Erklärung. Zudem ist es immer wieder schön zu sehen wie sich die die dem Süden mangelnden Ausbau speziell von Windmühlen und von Stromtrassen von Nord nach Süd vorwerfen gegen jeden Meter Stromtrasse und jede Windmühle gerichtlich vorgehen weil sie irgendeinen Wurm gefunden haben der eben nur hier und ausschließlich… Mehr

Guzzi_Cali_2
1 Jahr her
Antworten an  Kindermund

Schauen Sie auf Youtube mal die Videos von Outdoor Chiemgau, da wird Ihnen das vollumfänglich von einem ECHTEN Fachmann erklärt. Ich sage bewußt FACHMANN, weil er vom FACH ist. Wenn ich irgendwo das Wort „Experte“ lese, dann weiß ich, daß ich auf dessen Einlassung keinen Pfifferling geben kann. In den Mainstream-Medien ist JEDER Experte, der ihr Narrativ bereitwillig bedient.

Wuehlmaus
1 Jahr her

Man will Windenergie, dann gibt es mal Windenergie, und dann wirft man die Verbraucher ab? Verstehe das einer.

Contra Merkl
1 Jahr her

Ich hab grade nachgesehen, es sind aktuell 20 % Windstrom und 15 % Solarstrom im Netz. Wenn BaWü zu wenig Strom im Netz hat, müssen de Leute halt mal das Waschläpple nehmen und die PV Platten in “ The Länd “ sauberwaschen. Es liegt nicht an zuviel Windstrom im Norden und fehlenden Leitungen. Hier werden die Bürger wieder verarscht. In BaWü ist es mit 1 m/s in 100 Meter Höhe in Stuttgart nahezu Windstill. Einfach auf windy rauszufinden. Stehen in the Länd die Windräder still im Wald, bleibt Herd und Bude kalt. Erlebe dein grünes Wirtschaftswunder. ?? Kauft noch Elektroautos… Mehr

Dr. Rehmstack
1 Jahr her
Antworten an  Contra Merkl

Ein mittlerer Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh pro qm Wohnfläche. Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 qm Wohnfläche einen mittleren Stromverbrauch von ca. 4320 kWh bis 6720 kWh, d.h bei 0,46 Euro/kWh 1987 bis 3091 Euro per anno.
Die Anschaffungskosten liegen im Vergleich zu einer herkömmlichen Gas- oder Ölheizung relativ hoch. Je nach eingesetzter Wärmepumpenart und abhängig vom Erschließungsaufwand betragen sie etwa 10.000 bis 25.000 Euro.
Und dann gibt es noch das Gesetz zur Spitzenglättung sprich Stromsperre.

Contra Merkl
1 Jahr her
Antworten an  Dr. Rehmstack

Bin bei uns im Neubaugebiet spazieren gegangen, wo die Leute auch die Wärmepumpen vorm Haus haben. Jedes 2. Haus hat jetzt einen Edelstahlschornstein dran und einen Ofen eingebaut. Trotz dick isolierter Häuser muss das wohl recht teuer sein. Sonst würden die Leute sich da nicht mit Brennholz abmühen und mit der Axt Holz klein kloppen. Man sieht den Leuten an wie die sich abmühen. Wenn ich Holz mache mit der Säge im Wald ist das für mich pure Entspannung, gleich auf Ofenlänge gesägt und aufgeladen. Zuhause schiebe ich das nur noch über den Hydraulikspalter und auf die Schubkarre drauf und… Mehr

Guzzi_Cali_2
1 Jahr her
Antworten an  Contra Merkl

Was für ein erfrischender Kommentar. Ich habe auch die Vorzüge meines Kaminofens schätzen gelernt. Da ich keinen Wald habe, sammle ich bei den Betrieben hier die Einwegpaletten ein. Die sind froh, daß ihnen das einer abnimmt, denn sonst müßten sie es als Altholz entsorgen lassen und bezahlen. Ich habe mir die entsprechenden Werkzeuge zugelegt bzw. selbst zusammengeschweißt (Palettentrenngabel, pneumatischen Entnagler, diverse Stemm- bzw. Nagel-Eisen in unterschiedlichen Längen, Hämmer, Beile und lange Beißzangen) – mit denen geht das ruckzuck. Das Holz ist meist trocken und muß nur noch auf Ofenlänge mit der Kappsäge abgelängt werden. Klar – Hartholz brennt länger und… Mehr

Dr. Rehmstack
1 Jahr her

Hallo Klaudia, der Windstrom verstopft die Netze!

pcn
1 Jahr her

Ich stimme dem Leser „Deutscher“ zu. Es geht tatsächlich um die Konditionierung von uns Verbrauchern, sich an die „moderne Stromversorgung“ zu gewöhnen. Und daran, dass wir uns an flächendeckenden Stromabschaltungen und eine „angebotsorientierte Stromversorgung“ gewöhnen sollen. Für mich unfassbar, dass das Undenkbare nicht nur denkbar in die Köpfe indoktriniert werden soll, sondern diese verkrachte Energiewende, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war und ist, nun uns als Erfolg und nachahmenswert für ganz Europa plus die Welt verkauft werden soll.  Der deutsche „Trottel“, wie der Leser „Deutscher“ richtig betitelte, sollte es endlich mit seiner Demonstrationsfaulheit und sprichwörtlichen Ängstlichkeit genug sein… Mehr

Andy Malinski
1 Jahr her
Antworten an  pcn

Es geht viel zu vielen Schlafmichel noch viel zu gut und das macht denkfaul (oder viele sind mittlerweile unfähig dazu). Also muss es erst wieder auf die harte Tour erlernt werden. Mich ärgert dabei nur, dass auch jeder, der nicht zur Deppengruppe gehört, selbst bei Vorbereitung noch mehr als genug unter den Folgen zu leiden haben wird!