Stromversorgung: Alarmstufe rot in Baden-Württemberg

Alarmstufe rot in Baden-Württemberg, meldete der Netzbetreiber TransnetBW. Strom wird so knapp, dass sogar Verbraucher zum Sparen aufgerufen wurden und Herde, Waschmaschinen und Backöfen ausschalten sollten.

IMAGO / Christian Ohde

Zum ersten Mal hat mit TransnetBW einer der Übertragungsnetzbetreiber eine angespannte Situation im Stromnetz angekündigt, Wie im TE Wecker gemeldet. Über eine App von TransnetBW wurden die Verbraucher darüber informiert, dass der verfügbare Strom in den Netzen nicht mehr ausreicht.

Am Mittwoch 0:00 Uhr sprang in der App erstmals die Warnung von grün auf gelb. Dies bedeutet »Verbrauch vorverlegen«. Also elektrische Haushaltsgeräte früher benutzen, Kaffee machen, Kuchen backen und Mittagessen kochen vorziehen, denn ob zur Mittagszeit noch genügend Strom für das Schnitzel mit Spätzle vorhanden sein würde, war unklar.

Ab 14:00 Uhr sprang die App auf rot. Soll bedeuten: »Die Situation im Stromnetz ist angespannt. Reduziere jetzt den Stromverbrauch, um mitzuhelfen, das Stromnetz stabil zu halten.« Bis 15:00 Uhr waren die Baden-Württemberger aufgefordert, Strom zu sparen.

Drastischer kann kaum deutlich werden, dass in Baden-Württemberg Kraftwerke fehlen. Der grüne Ministerpräsident Kretschmann hatte bestehende Kohle- und Kernkraftwerke stilllegen lassen. Es konnte ihm nicht schnell genug gehen, das Kernkraftwerk Philippsburg nach dem Abschalten unbrauchbar zu machen, in dem er die Kühltürme sprengen ließ, damit der Ausstiegsbeschluss nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Sämtliche vorhandenen Reservekraftwerke wurden von den Übertragungsnetzbetreibern aufgefordert, Strom zu liefern.

Der Offenbarungseid: Die abgeschalteten Kernkraftwerke fehlen, ebenso wie weitere Reservekraftwerke, um die hohe Strom-Nachfrage zu bedienen. Aus der Schweiz werden hohe Strommengen importiert. Nur dort wird er auch knapp ebenso wie in Frankreich. Baden-Württemberg war früher Stromexportland und lieferte vor allem im Winter Strom nach Frankreich. Das ist vorbei, jetzt muss das Land um Strom betteln und teuer bezahlen.

Von einer angespannten Situation sprach TransnetBW. Offizielle Begründung laut TransnetBW-Sprecherin: unzureichende Transportkapazitäten im Stromnetz. Es hätte zu wenig Strom von den Windrädern aus Norddeutschland nach Süddeutschland geführt werden können.

Doch die Windräder dort stehen auch seit Tagen weitgehend still, eine weitere Stromtrasse hätte nichts transportieren können. Der Wind frischte gestern an der Küste etwas auf, die Windräder lieferten kurzzeitig um 12:00 Uhr knapp 14 GW, Deutschland benötigte um 12:00 Uhr 75,5 GW.

Doch in den vergangenen Wochen sieht es beim Energiewendewetter mau aus, sehr mau sogar. Von der Sonne kommt nichts, die Photovoltaik-Anlagen liefern praktisch nichts. Wenn die demnächst mit Schnee bedeckt sind, erst recht nichts.

Die rund 30.000 Windräder stehen weiterhin meist still, gestern Mittag lieferten die millionenteuren Apparate lächerliche 2 GW an Leistung. Um 12 Uhr benötigte Deutschland 77 GW Leistung, die kamen von Kohle- und Kernkraftwerken.

Die Grafik, die Stromerzeugung und Verbrauch anzeigt, sprechen Bände. Dramatisch klafft die Lücke zwischen Erzeugung von Windrädern und Photovoltaik sowie Verbrauch, der mit der roten Linie dargestellt ist.

Quelle: Agora-Energiewende

Ab Januar sind neue Photovoltaik-Anlagen von der Umsatzsteuer befreit, eine neue Anlage kann gekauft werden ohne Umsatzsteuer. Wenn sie schon keine Leistung liefern, dann soll wenigstens der Kauf schmackhaft gemacht werden.

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Kommentare ( 59 )

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59 Comments
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Georg J
1 Jahr her

Ein kollektiver wirtschaftlicher Selbstmord. Und darüber hinaus eine bewußt herbeigeführte Gefährdung der Stabilität der Gesellschaft durch Energiemangel. Ein menschenwürdiges Leben ist im Norden des Globus nur mit ausreichend Energie möglich. Wo es bereits an Energie zum Wärmen mangelt gibt es weder gesellschaftliche Stabilität noch wirtschaftliche Entwicklung.

Helfen.heilen.80
1 Jahr her

Super: weil eine Generation von Umweltschützern und Weltenrettern nicht erwachsen werden will, müssen bei uns erst tausende Kleinunternehmen insolvent gehen, bis die Utopisten erkennen, dass ihr Traum so nicht klappt. Nebenbei freut sich ein Teil der Wirtschaft über so viel Infantilität, weil sie mit einem neuen Produktportfolio geschäftliche Gewinne einfahren können. Opportunisten aller Orten (v.a. in warmen Büros) wissen zwar um die Widersprüche, hängen aber ihre Fahne in den Wind. Zuletzt schauen die Bürger in die Röhre, die ständig hart und verbissen arbeiten müssen um durchzukommen, und bei all dem keine Aussicht auf Gewinn, Prestige, Ideologie oder Umverteilungs-Corona-Pauschale oder Kurzarbeitergeld… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Helfen.heilen.80
Horologe
1 Jahr her
Antworten an  Helfen.heilen.80

Die absolute Mehrheit schaut nicht bloß in die Röhre, sondern sie schauen einfach dieser ganzen Misere nur zu, indem sie entweder gar nicht mehr wählen oder sie wählen begeistert immer wieder genau die Protagonisten in ihre Ämter, welche diese ganze Misere erst verursacht haben. Insofern immer und immer wieder die alte Leier : Lernen durch Schmerzen. Und ein großer Anteil des Schmerzes an sich wird der Verlust des eigenen Arbeitsplatzes als Folge der stetigen Weigerung sein, vor Wahlen überhaupt erst einmal Parteiprogramme zu lesen und mit dem selbständigen Denken endlich anzufangen. Denn genau dann hätte die “ Energiewende “ in… Mehr

FuerchteGottPotz
1 Jahr her

Ich hab*s Euch doch gesagt: Wir haben nur ein Gasproblem und kein Stromproblem. Deshalb war es gut und richtig endlich dringend aus billiger CO2-einsparender Energiegewinnung auszusteigen. Schon um das Klima zu retten und damit wir (sic!) endlich das dringend benötigte 1,5° Ziel einhalten.
Mit freundlichen Grüßen Eure Rici
Fast scheint’s, als ob wir von den totalen Armleuchtern regiert werden. Aber ick kann mir ooch täuschen…

Mausi
1 Jahr her

Das ist noch nicht mal der Verbrennermotor gegen E-Motor ausgetauscht und die Stromversorgung passt nicht.
Wieviel Industrie ist bereits abgewandert? Oder wird abgeschaltet? Und jetzt sollen die Haushalte abschalten. Super Energiewende! Seit wieviel Jahren? Aber es wird alles gut. „Wir“ müssen nur von unserem Wohlstandsroß runterkommen und auf „Normal“niveau leben.

Philokteta
1 Jahr her

Viele meiner Mitmenschen denken immer noch, es gäbe genug Strom und finden die Warnungen vor einem Blackout Panikmache.

StefanZ
1 Jahr her

Ich glaube ja sowieso, dass Frau Faeser auf ein Ablenkungsmanöver der Reichsbürger hereingefallen ist. Ein paar Rentner haben sich da geopfert, um vom eigentlichen Anschlag abzulenken. Anstatt nach Waffen, sollte man nach Heizlüftern suchen. Solange nicht alle Käufer ermittelt und die Heizlüfter sichergestellt sind, ist die Gefahr eines Putsches noch nicht gebannt. Am 24.12. zur Bescherung oder an Silvester gehen dann vielleicht die Lichter aus und das Land stürzt ins Chaos.

StefanZ
1 Jahr her

Keine Sorge, wenn erst die Millionen neuen Windkrafträder da sind, liefern die viel mehr nichts und alles wird gut. Dann werden unsere Nachbarn mit ihrer Hochrisikotechnologie ganz neidisch auf Deutschland blicken. Egal ob Energie, Moral, Rüstung oder Migration, „Wir“ sind einfach die Besten und Vorbild für das ganze Universum. Sagt später bloß nicht, wir hätten euch nicht gezeigt wie es richtig geht. Dafür das wir für euch die Welt retten, könnt ihr uns gar nicht genug danken. Das beste Deutschland aller Zeiten hat unbestreitbar die besten Politiker aller Zeiten und das beste äääh?, ja halt die besten diversen Menschen die… Mehr

Last edited 1 Jahr her by StefanZ
Takeda
1 Jahr her

Nun, ich gönne ja keinen einen Blackout. Aber wenn es neben Berlin, Hamburg und Bremen ein Bundesland verdient, dann das Bundesland, wo ein „Waschlappen“ Kühlturme sprengen lässt.

Man ist geneigt zu sagen, vllt lernt der Wähler ja dann… aber diese Hoffnung hab ich längst begraben.

89-erlebt
1 Jahr her
Antworten an  Takeda

Lernen durch Schmerzen. Ich hätte gern die lokalen Abschaltungen der Stromversorgung entsprechend der Höhe der Wahlergebnisse der Grü !! Diese Länder und StadtStaaten haben es doch ganz besonders verdient, ihr grünes Paradies.

Don Didi
1 Jahr her
Antworten an  Takeda

vllt lernt der Wähler ja dann“
Genau das ist das Problem, das wird er nicht.
Und genau das ist auch eines der Hauptprobleme unserer Demokratie und ein schlagendes Argument gegen mehr direkte Demokratie. Die völlig verblendete breite Masse würde uns dann nur noch schneller in den Abgrund abstimmen.

Schlaubauer
1 Jahr her

Viele Menschen wünschen sich endlich den großen Blackout um dieses ganze kranke Energiewendethema beenden zu können. Aber die Folgen könnten so verheerend sein, das sich dieses Szenario wirklich keiner herbeisehen sollte. Auf der anderen Seite warnen die „Echten Experten“ seit Jahren, dass der Blackout unweigerlich auf uns zu kommt. Somit ist der schnelle Wunsch nach Erlösung vielleicht doch die richtige Sichtweise?

Fieselsteinchen
1 Jahr her

Die BWer sind zwischenzeitlich intellektuell auf dem Abstellgleis angekommen. O-Ton Mitarbeiter (Akademiker, Ende 50) zur Energiemangellage: „Bei uns wird nur noch einmal pro Woche gekocht und wir waschen uns nur. Geduscht wird nicht.“ (Baden? Was ist das?) Wenn ich am Abend nach Hause komme, ist ja ziemlich frisch geworden, Schnee haben wir auch schon, ja die Klimaerwärmung von Habeck erhofft, lässt sich doch mehr Zeit, esse ich natürlich was warmes und mache es mir gemütlich. Wer allen Ernstes glaubt, dass Kretschmann und Konsorten im Kalten und Dunklen sitzen, um ihr selbst angerichtetes Desaster zu genießen, ist auch mit dem Klammersack… Mehr