Arbeitsagentur vor dem Kollaps: Bürger zahlen für politisches Versagen

Die anhaltend schwache Konjunktur, die zu Insolvenzen, Stellenabbau und Kurzarbeit führt, belastet das Budget der Arbeitsagentur. Die finanzielle Belastung durch Migration verschärft die Lage. Trotz Rücklagen in Milliardenhöhe steht nun eine Beitragserhöhung zur Arbeitslosenversicherung im Raum.

picture alliance / dpa | Julian Stratenschulte

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) trägt eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge Deutschlands – sie finanziert nicht nur das reguläre Arbeitslosengeld, sondern auch Leistungen wie Kurzarbeiter- und Insolvenzgeld, bietet Berufsberatung an, organisiert Weiterbildungsprogramme und zahlt das Kindergeld aus. Doch das Fundament beginnt zu bröckeln.

Rezession frisst Arbeitsplätze – und die Rücklagen gleich mit

Die wirtschaftliche Talfahrt, maßgeblich herbeigeführt durch die planlose Wirtschaftspolitik der Ampelregierung, schlägt voll auf den Arbeitsmarkt durch. Unternehmen sehen sich mit einer toxischen Kombination aus gigantischer Steuerlast, überbordender Bürokratie und hohen Energiekosten konfrontiert. Die Folge: ein rasanter Anstieg an Insolvenzen, drastische Sparmaßnahmen und massiver Personalabbau – besonders in der Industrie. Auch Kurzarbeit wird wieder zur gängigen Notlösung.

Laut einer aktuellen Erhebung von Ernst & Young wurden allein im Jahr 2024 rund 70.000 Arbeitsplätze in Deutschlands Industrie gestrichen. Das sind mehr als im Corona-Jahr 2020. Seit 2019 liegt der Nettoverlust bei kumuliert 141.000 Stellen. Die Folgen der destruktiven Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ist immer deutlicher zu erkennen.

Mit den Entlassungen steigen zwangsläufig auch die Ausgaben der Bundesagentur für existenzsichernde Leistungen.

„Migrationsbedingte‟ Mehrbelastung: Wie die Bundesagentur zunehmend in Schieflage gerät

Die angespannte Finanzlage der Bundesagentur für Arbeit ist aber nicht nur auf die konjunkturelle Schwäche zurückzuführen. Ein weiterer, zunehmend gewichtiger Faktor liegt in den sozialen Folgekosten der Zuwanderung. Besonders die unregulierte Einwanderungspolitik der Ampelregierung mit einer Vielzahl an staatlich geförderten Pull-Faktoren – wie Bürgergeld und Arbeitslosengeld – hat Deutschland zur Anlaufstelle Nummer eins in Europa gemacht.

Wie Zahlen zeigen, sind Migranten deutlich häufiger arbeitslos als Einheimische. Während die allgemeine Arbeitslosenquote im März 2025 bei 6,4 Prozent lag, betrug sie unter Ausländern ohne deutschen Pass 15,6 Prozent. Diese Daten gehen aus Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit und von Statista hervor und belegen eindrücklich, dass Zugewanderte die Sozialsysteme überproportional in Anspruch nehmen.

Kindergeld als zusätzliche Belastung

Auch das Kindergeld trägt erheblich zur finanziellen Belastung der Bundesagentur für Arbeit bei – und damit indirekt zum wachsenden Defizit. Sowohl die monatliche Höhe der Zahlungen als auch die Zahl der Leistungsberechtigten steigen seit Jahren kontinuierlich. Seit Januar 2025 liegt der einheitliche Kindergeldsatz bei 255 Euro pro Kind und Monat – eine Erhöhung um 5 Euro gegenüber dem Vorjahr. 2015 lag das Kindergeld für das erste und zweite Kind noch bei 188 Euro. Im Jahr 2024 wurden Leistungen für rund 18,1 Millionen Kinder ausgezahlt – im Jahr 2019 waren es noch 15,7 Millionen. Die Dynamik der Entwicklung ist eindeutig.

Wer zahlt die Zeche? Finanzierungslast liegt auf den Schultern der Beitragszahler

Die Finanzierung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ruht im Wesentlichen auf den Beiträgen der arbeitenden Bevölkerung. Den Löwenanteil trägt die Arbeitslosenversicherung, in die Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu gleichen Teilen einzahlen. Aktuell liegt der Beitragssatz bei 2,6 Prozent des Bruttogehalts – je zur Hälfte aufgeteilt zwischen beiden Seiten. In außergewöhnlichen Krisenzeiten, etwa während der Corona-Pandemie, fließen ergänzend Mittel aus dem Bundeshaushalt an die BA, um finanzielle Engpässe abzufedern.

Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Kreise aus dem Bereich der Sozialversicherung berichtet, könnte bereits zum Jahreswechsel 2026 eine Anhebung des Beitragssatzes um 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte erfolgen, um das Defizit der Bundesagentur auszugleichen. Eine solche Erhöhung müsste formal durch Bundestag und Bundesrat per Gesetz beschlossen werden – angesichts der Haushaltslage erscheint dies jedoch realistisch. Erst 2023 war der Beitragssatz zuletzt angepasst worden.

Zwar bemühte sich Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, die Diskussion zu entschärfen. Die Berichte über eine bevorstehende Beitragserhöhung wies sie zurück und verwies darauf, dass die Rücklage der Behörde von aktuell rund 3,2 Milliarden Euro zunächst herangezogen werde, um eine mögliche Deckungslücke im Etat zu schließen.

Doch wie lange diese Notreserve ausreicht, ist fraglich. Ein Blick zurück macht deutlich, wie schnell das Polster zerfällt: Ende 2019 verfügte die BA noch über Rücklagen von über 25 Milliarden Euro. Seither sind Jahr für Jahr mehr als 5 Milliarden Euro aufgezehrt worden – ein kontinuierlicher Substanzverlust, der keine nachhaltige Perspektive bietet. Bleibt das Missverhältnis zwischen Ausgaben und Einnahmen bestehen, ist absehbar, dass auch der letzte Rest dieser Rücklage bald erschöpft ist.

Selbst wenn Beitragserhöhungen im kommenden Jahr formal noch vermieden werden könnten, droht eine andere Belastung: Sollten Mittel aus dem Bundeshaushalt notwendig werden, um das Defizit auszugleichen, bedeutet das letztlich nichts anderes, als dass der Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten wird. Geld, das andernorts – etwa in Bildung, Infrastruktur oder innere Sicherheit – dringend gebraucht würde, geht dann an die BA. Dass auch das Bürgergeld vollständig aus dem allgemeinen Steuertopf finanziert wird, belastet die arbeitende Bevölkerung zusätzlich. Vor allem, da die Anzahl der Bürgergeld-Empfänger kontinuierlich wächst.

Fazit: Ein Kurswechsel ist mehr als überfällig

Es sind dringend Maßnahmen nötig, um die wachsende Zahl Arbeitsloser wieder in Beschäftigung zu bringen. Wo Anreize allein nicht greifen, müssen auch unpopuläre Schritte wie Leistungskürzungen oder ein gänzlicher Stopp der Zahlungen in Betracht gezogen werden, um eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu forcieren.

Gleichzeitig darf die konjunkturelle Talfahrt nicht weiter ignoriert werden. Die Politik ist in der Pflicht, die Ursachen der Stellenverluste zu bekämpfen: Dazu gehören Senkung der Energiepreise, Abbau bürokratischer Hürden und spürbare steuerliche Entlastung – insbesondere für mittelständische Betriebe, die den deutschen Standort ausmachen.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die unkontrollierte Migration, die durch überzogene Pull-Faktoren wie Bürgergeld oder Kindergeld weiter angeheizt wird. Ohne die Einführung gesicherter Grenzen und klarer Regeln für Leistungsempfänger wird sich nichts ändern. Man sollte zudem erwägen, das Bürgergeld in diesem Zusammenhang vollständig abzuschaffen.

Nur wenn diese zentralen Problemfelder – Arbeitslosigkeit, Standortkrise und Migrationspolitik – entschlossen angegangen werden, lässt sich eine weitere Belastung der arbeitenden Bevölkerung verhindern. Denn der einfache Bürger, der heute schon unter steigenden Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, hoher Einkommenssteuer und anhaltender Inflation leidet, darf nicht auch noch für ein aus dem Ruder laufendes Sozialsystem und für Arbeitsverweigerer aufkommen müssen.

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Kommentare ( 82 )

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Urbanus
17 Tage her

„Während die allgemeine Arbeitslosenquote im März 2025 bei 6,4 Prozent lag,….“
Bitte, die Zahl 6,4 mal 3 multiplizieren, dann könnte es passen. 19% Arbeitslosenquote, ist die korrekte Zahl.

VollbeschaeftigtmitNichtstun
16 Tage her
Antworten an  Urbanus

Yes, der Multiplikator ist für mich eher bei ca. 10, wenn man alle dazuzählt, deren Jobs absolut überflüssig und sinnlos sind, also über 30 Millionen, die wir nicht brauchen.

Hieronymus Bosch
17 Tage her

Nahles ist ja die absolute Fachfrau für die Arbeitslosigkeit! Nach ihrem politischen Scheitern hat sie das ja am eigenen Leib erfahren und sich wieder schnell „hochgearbeitet“! Also, Arbeitslose, hier habt ihr ein zielführendes Beispiel!

Fatmah
15 Tage her

Noch zu erwähnen sei, wer sich als EU Bürger bei uns beschäftigen lässt, hat nach 3 Monaten auch Anspruch auf Kindergeld, auch wenn er danach arbeitslos wird und die Kinder gar nicht in Deutschland leben. Wie einfach man an Nachweise für eine große Kinderschaar in Rumänien oder Bulgarien kommt, steht auf einem anderem Blatt.

abel
15 Tage her

Wer Samstags in den Malls shoppen geht, der erkennt das Problem. Das kann einfach nicht mehr lange gut gehen. Eigentlich leben immer mehr Einwohner (ich sage bewußt nicht Bürger) von Steuerzahlers-Gnaden.

abel
15 Tage her

In Hessen muß man jetzt nicht einmal mehr selbst den Handwerksmeister finanzieren. Hier kann man dann problemlos etliche Facharbeiter für 1 bis 2-Jahre aus der Arbeitslosenstatistik entfernen. LÄUFT.

abel
15 Tage her

Der große Berg an Arbeitslosen wird wohl Mitte 2026 aufschlagen. Inzwischen erwischt die Schrumpfungspolitik die letzten Industriebranchen. Sprich: Gutbezahlte Facharbeiterjobs bis 80.000€ im Jahr.

giesemann
15 Tage her

Immer mehr Fordernde und immer weniger Bürgende – das muss schief gehen.

Flik Flak
16 Tage her

Könntet ihr vielleicht mal ’ne Liste machen, was in Deutschland nicht gerade den Bach runtergeht? Keine Sorge, wird ja vermutlich nur eine halbe DIN-A4-Seite.

Chrisamar
16 Tage her

„…Beamte erhalten neben ihrem Gehalt sogenannte Familienzuschläge. Bei einer Heirat bekommen Bundesbeamte beispielsweise monatlich 153,88 Euro brutto mehr. Für das erste und zweite Kind kommen jeweils 131,52 Euro hinzu. Ab dem dritten Kind gibt es sogar weitere 409,76 Euro. Nach Berechnungen des Bundesinnenministeriums erhält ein verheirateter Beamter mit vier Kindern somit einen Familienzuschlag von 1.236,44 Euro pro Monat. Und als ob das nicht genug wäre, kommt das gesetzliche Kindergeld von 1.000 Euro (250 Euro pro Kind) noch obendrauf. Aber: Je nach Bundesland können die Beträge der Familienzuschläge leicht abweichen. Doch das ist noch nicht alles: Die Familienzuschläge steigen auch mit… Mehr

Thorsten
16 Tage her

Das wird nur die AfD machen. Also können wir uns bis 2029 auf diese Zustände einrichten.
Man fragt sich eher, ob man nich arbeiten gehen soll, um diese Zerstörung Deutschlands nicht weiter zu finanzieren.

abel
15 Tage her
Antworten an  Thorsten

Bevor die AfD dran kommt haben die wahren Demokraten das Land in den Ruin getrieben. Bei dieser Schuldenlast bleibt der AfD nur unbeliebte Maßnahmen durchzuführen. Ähnlich wie bei Hr. Trump in den USA. Darauf setzen wohl die Moralprediger der Altparteien inkl. BSW.

Warte nicht auf bessre zeiten
16 Tage her

Überall fehlt Personal, aber über 6 Prozent der offiziell Arbeitsfähigen ohne Arbeit. Da scheinen mir Angebot und Nachfrage irgendwie nicht zusammenzupassen. Wozu arbeiten, wenn die Differenz zwischen Arbeitslohn und Sozialleistungen so gering ist?

alter weisser Mann
16 Tage her

„Denn der einfache Bürger …. darf nicht auch noch für …. aufkommen müssen.2

Und wie er das müssen wird. Und wie!