Ein Satz von Friedrich Merz löst Empörung und Demonstrationen aus. Statt über Probleme wird über Wortwahl oder Tonfall gestritten – ein Symptom für eine Öffentlichkeit, die lieber über Sprache als über Inhalte debattiert. Aus Sprachtabus werden Denktabus, die überfälliges Handeln behindern.
Die Gesellschaft ist nicht dazu in der Lage, über das, was sie wirklich beschwert, offen zu streiten. Lieber beklagt sie den Tonfall der Debatte als das eigentliche Problem: die Folgen einer das Land überfordernden „Willkommenskultur“ und die Ausbreitung einer islamischen Parallelgesellschaft.
I.
Das Stadtbild ist laut Deutschem Wörterbuch der Gebrüder Grimm, das „von einem Ausblick gewonnene Bild einer Stadt“. Und laut Duden „die Ansicht, die eine Stadt im ganzen bietet“. Wo also befand sich der Kanzler, als er sagte: „Wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem.“ Auf einem Fernsehturm, im Überflug, auf Wolke siebzehn? Stört ihn die Verschandelung der Skyline durch Bausünden? Hat er selbst mit dem „Stadtbild“ gar nichts zu tun? Auf Nachfrage antwortete er irritierend: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.“ Ausgerechnet die Töchter, die mit dem Deutschen ein Problem haben – aber das ist ein anderes Problem.
II.
Der Fall zeigt: Der Mann hat ein Problem mit der deutschen Sprache. Ach, wäre es sein einziges! Gemeint hat er wohl das Straßenbild der Städte, das, was „auch unserer Polizei große Probleme“ macht. Aber es geht gar nicht mehr darum, was Friedrich Merz gemeint haben könnte. Weil man dazu kein korrektes Deutsch braucht, um zu verstehen. Das schaffen auf Anhieb alle Stadtbewohner, selbst die, die erst noch Deutsch lernen müssten. Es geht hier aber nicht um die Sache. Die Sache ist glasklar wie die Aussicht auf eine Stadt an einem föhnigen Herbsttag. Die Sprache des Kanzlers ist an dieser Stelle eher nebelig. Absurderweise werfen ihm seine sich vor Empörung krümmenden Kritikerinnen vor, allzu deutsch gesprochen zu haben.
III.
Die Erregung, die Demonstrationszüge, die der Kanzler mit seiner etwas schiefen Bemerkung entfacht hat, entlarvt die Hysterie der Medien und des woken Teils der Öffentlichkeit. Diese Mimosenhaftigkeit! Dieser Achtsamkeitsexzess! Und natürlich die Töchter – grüne Betschwestern an ihrer Spitze, das gut betuchte Fräulein Neubauer, wer sonst?, und Ricarda Lang. Töchter sind sooo empfindlich! Oder benutzen sie ihre hoch gezüchtete Sensitivität nur als Sense, damit der notwendige Diskurs über reale Missstände nicht gedeihen kann? Würden sie nur sonst Sprache so genau nehmen! Aber sie verhunzen sie systematisch, gendern gutes Deutsch in Grund und Boden. Die Verletzlichen blenden die Verletzungen aus, aus denen auf Straßen und Plätzen tatsächlich Blut fließt. Statt darüber zu jammern, jammern sie über ein Wort von Merz.
IV.
Stilfragen überdecken Sachfragen. So funktioniert Moral in diesem Land: Aus Sprachtabus werden Denktabus. Denktabus behindern überfälliges Handeln. Dem Handeln allein ist der Kanzler verpflichtet. Doch er, ausgerechnet er, der doch nicht gerade durch Tatkraft auffällt, sondern durch gebrochene Versprechungen, ausgerechnet er wird für ein Wort an den Pranger gestellt, selbst von Parteifreunden. Manche von ihnen tun es scheinheilig: Merz mache seine eigenen „Erfolge“ madig, wenn er Missstände so unverschwurbelt beim – nun ja: sprachlich nicht ganz sauberen – Namen nenne – und damit, na klar, der AfD einen Gefallen tue. Missstände lösen sich durch Verschweigen nicht auf.
V.
Noch gibt Merz den Standhaften. Bisher nahm er immer nur Ankündigungen zurück. Rein sprachlich zeigt er sich diesmal unbelehrbar. Warten wir’s ab: Für das Missverständnis könnte er sich, hält der Druck der Demonstrantinnen und des ach so sensiblen Koalitionspartners an, doch noch entschuldigen. Es kommt ja nicht darauf an. Weil am Ende nicht Worte zählen, sondern sein Versagen als politischer Akteur.


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Das Ganze wurde erstmal hochgekocht von grünen Betschwestern, die mit der Moral kamen: Dröge und Co. Aber: DIe gab es schom 19. Jh. und Wilhelm Busch veräppelte sie als fromme Helene. Der Busch war damit mutiger als heutige Menschen- und Stadtbilddarsteller.
Das Stadtbild gut&schön, viel lieber hätte ich erfahren, was uns das kostet. Also: Wie hoch sind die Invasionskosten, die das besetzte Land zu zahlen hat? Remigration: Das ist illusorisch, solange die sich so wohl fühlen hier und entsprechend aufführen. Zudem ist aktive Remigration sehr teuer, Stichwort Heimreise im Flugzeug. Mit Handgeld. Besser: Passive Remigration, d.h. die gehen von selber, weil sie kein Geld mehr bekommen, kein Bürger-, Kinder- und Wohngeld. Das ist billiger und erspart neben Geld auch viel Ärger. Der koranische Hinweis auf Sure 4, 89 sollte genügen: Nimm keinen der Ungläubigen zu deinem Freund und Helfer. Denn: Der will dich… Mehr
„Auf Nachfrage antwortete er irritierend: ‚Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.'“
Was ich immer schon befürchtet habe: dieser verlogene und biedere Kanzlerdarsteller ist ein armseliger Pantoffelheld, der vor den weiblichen Familienmitgliedern kuscht und deren Befehle umsetzt – IRRE!!!!
„Daß es um die Wahrheit in der Politik schlecht bestellt ist, daß Lüge zu ihrem Handwerk gehört,
daß es gefährlich ist, das Wahre an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen, das ist eine Binsenwahrheit“
„Nicht die moderne Wissenschaft im engeren Sinne, wohl aber der Geist von Wissenschaft überhaupt, den wir nur im Abendland vorfinden und der die Voraussetzung für alle wissenschaftliche Entwicklung ist, also der Geist der unbedingten Sachlichkeit und intellektuellen Redlichkeit ist griechischen Ursprungs.“
Hört, hört, hört !!! – wo bleibt da der Islam?
Quelle: „Wahrheit und Politik“ – Hanah Arendt, 1963
Der Aufmarsch des linksgrünen,aggressiven Spießertums und völlig unbunt.Angeführt von höheren Töchtern und Leuten aus eher unproduktiven Berufen(städtische Angestellte,Beamte,Lehrer Kindergärtnerinnen und ganz vorne unsere nervigen Omas gegen Verstand)mit Hang zum belehren und erziehen.
Also quasi alle, die aus der Steuerkasse alimentiert werden. Die von den Kirchen und Gewerkschaften nicht vergessen.
Die Verbindungen über smartphone oder mail sind wohl noch vorhanden, seit Scholz und Baerbock die Massen wegen „Potsdam“ zu bewegen vermochten.
Das „Unbunte“ ist dabei wiedermal äusserst entlarvend, wenn nicht gar Aneignung fremder Kulturen.
Aber das fällt diesen Hohlschädeln natürlich selber nicht auf.
Bei den Omas habe ich übrigens noch keine „POC“ gesehen. Haben dunkelhäutige Omas denn gar keine Angst vor „Rechts“?
Genau, man muss die begriffe drehen: Moralisten sind heute meistens links, spießbürgerlich und frömmelnd! glauben aber, an der Speerspitze des Fortschritts zu stehen. Diese Kombination aus platonischen IDEEN ist halt eine harte Waffe! Wo sind die Waffen von Merz und Co? Der Hinweis auf nette Töchter?
https://www.tagesspiegel.de/berlin/im-moment-nicht-grunen-chefin-ricarda-lang-wurde-nachts-nicht-allein-durch-den-gorlitzer-park-in-berlin-laufen-10236451.html
Das zum Thema Stadtbild, wo eine Grünin sich lieber nicht hintraut.
Die wird wissen, warum !
Diese allzeit abrufbereiten woken Sturmtruppen, stante pede abrufbar mit den Triggerworten räächts/Faschist/Nazi, sich selbst darstellend mit den immergleichen Posen und Parolen, meist in reinweißen Reihen aufmarschierend, die Antifa-Omas von Häkelmützen bedeckt, die Prominenz ganz vorne den Kopf über der aktuell angesagten Parole platziert, diese standhaften Verdränger der Realität und der Vernunft, das sind für mich die schlimmsten Feinde der Demokratie und die größte Gefahr für ein friedliches Zusammenleben. Sie verweigern jeglichen Dialog mit Menschen, die auch nur ein Jota von der vorgeschriebenen Haltung abweichen, sie denunzieren auf entsprechenden Portalen kritisches Denken, sie titulieren unentwegt nicht genehme Menschen mit beleidigenden Bezeichnungen… Mehr
Diese Leute haben Angst vor der eigenen Courage.
Und deren schäbigste Ausrede ist ihr Überlebenswille, den auch manche Psychologen hinter diesem Phänomen vermuten und sogar als Instinkt ausgemacht haben.
Würden die aber einfach nur ihre Klappe halten, käme allerdings niemand auf die Idee, deren merkwürdiges Verhalten zu hinterfragen.
Denn überleben wollen wir instinktiv alle. Nur eben nicht so auffällig wie diese Berufsdemonstranten.
Töchter sind ja sooo empfindlich! Töchter sind einfach unergründlich!
Je grösser und lauter ihre Offenheit, desto wahrscheinlicher die nächtliche Taxifahrt .
Beitrag nicht gelesen. Ein Stadtbild kann man ändern. Je nach politischer Ausrichtung in dem Bundesland oder Landkreis. Die CDU hat doch das Stadtbild verändert. Was soll denn daran falsch sein?
Für Leute, die sich an einer Verwahrlosung des Stadt-/Straßenbildes nicht stoßen, läuft derzeit alles nach Plan. Sie spiegelt den geistigen Zustand des Landes.