Deutschlands Reaktion auf Ermordung von Charlie Kirk „jenseits von verstörend“

Nach dem Mord an Charlie Kirk enthüllt ein großer Teil der deutschen Medienöffentlichkeit, wie tief demokratische Prinzipien verraten werden. Der britische Journalist Henry Donovan seziert in einem erschütternden Beitrag für den Telegraph, wie Spott, Relativierung und moralischer Relativismus den Boden für Radikalisierung bereiten.

Screenprint: Telegraph UK - Collage: TE

„Der Tod eines Brandstifters“ – so titelte ausgerechnet der Berliner Tagesspiegel nach der Ermordung des US-Konservativen Charlie Kirk auf einem Universitätsgelände in Utah. Für den britischen Autor Henry Donovan, der früher selbst für Bild und Welt arbeitete, ist das mehr als nur geschmacklos – es ist ein Symptom für die moralische Verwahrlosung deutscher Medien. In seinem Beitrag für den britischen Telegraph zeichnet Donovan nach, wie weite Teile der deutschen Öffentlichkeit in Reaktion auf das Attentat nicht etwa Trauer oder Empathie zeigten, sondern Häme, Distanzierung und offene Verachtung.

„Anstatt sich in der Verurteilung zu vereinen, griffen große Medien sofort zur Verleumdung“, schreibt Donovan. Der Tagesspiegel habe Kirk nicht als Opfer eines Mordes dargestellt, sondern als radikalen Aufrührer, der es wohl verdient habe. Der öffentlich-rechtliche ZDF-Korrespondent Elmar Thevessen behauptete fälschlich, Kirk habe zur Steinigung von Homosexuellen aufgerufen. T-Online-Redakteur Lars Wienand spottete über die Schusswaffengesetze der USA. Und ein Sprecher der Linkspartei, Felix Schulz, postete nur ein lakonisches Meme: „Oh no! Anyway“.

Auch Entertainer und Twitter-Influencer „El Hotzo“ konnte sich einen makabren Scherz nicht verkneifen und zeigte ein Bild des bekannten TV-Schimpansen „Charly“ mit dem Kommentar „Rest in Peace“. All das dokumentiert Henry Donovan mit präziser Kälte. Doch besonders perfide sei der Umgang im ZDF heute journal gewesen: Moderatorin Dunja Hayali begann mit dem Satz „Kirks Ermordung ist durch nichts zu rechtfertigen“, nur um im nächsten Atemzug seine „abstoßenden, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen“ zu erwähnen. Kirk sei ein „radikal-religiöser Verschwörungsgläubiger“ gewesen.

Für Donovan ist das die gängige mediale Methode in Deutschland: „sich ausgewogen geben – und dann das Messer drehen“. Millionen Zuschauer würden so dazu eingeladen, zwar theoretisch gegen Mord zu sein, aber sich im Fall Kirk leise zu freuen. Denn wer nicht mehr als Mensch, sondern als „Rechter“ zähle, verdiene offenbar kein Mitgefühl. Henry Donovan verweist auf Kirks tatsächliche Praxis: Debatten, auch mit Gegnern. Widerspruch, offene Diskussion. Dass ausgerechnet ein solcher Mann auf offener Bühne erschossen werde und Deutschlands Medien das relativierten, sei „zutiefst verstörend“.

Donovan sieht darin kein Einzelphänomen, sondern eine politische Drift. Deutschlands Mainstream sei sehr weit nach links gerückt. Es gehe nicht mehr um inhaltlichen Widerspruch, sondern um Delegitimierung und Entmenschlichung Andersdenkender. Konservative würden nicht nur als falsch, sondern als gefährlich, als „Faschisten“ gebrandmarkt. Wer so etikettiert werde, dessen Tod sei dann nur noch eine Randnotiz.

Im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt konstatiert Donovan ähnliche Doppelstandards. Viele deutsche Linke solidarisieren sich offen mit islamistischen Gruppen, nicht aus Mitgefühl mit Palästinensern, sondern aus „Hass auf Israel und den Westen“. Antisemitische Parolen, Boykott israelischer Restaurants, Bedrohung jüdischer Studenten – all das werde entweder ignoriert oder relativiert. Die Polizei sei in vielen Fällen handlungsunfähig, weil Politiker ihre Intervention aus Angst vor Rassismusvorwürfen unterbinden. „Der Mainstream zuckt nur mit den Schultern – oder sucht nach Ausreden“, schreibt Donovan.

Er sieht darin einen gefährlichen Trend: „Die Logik ist dieselbe – unsere Werte gelten nur dann, wenn die ‚richtige‘ Seite Gewalt anwendet.“ Es handle sich um moralischen Relativismus im Gewand angeblicher Differenziertheit. Die eigentlichen Opfer seien Wahrheit, Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Donovan warnt davor, diese Entwicklung zu unterschätzen: „Wenn Mord akzeptabel wird, weil die Ansichten des Opfers unpopulär waren, ist eine Gesellschaft nicht mehr gesund.“ Und wenn antisemitischer Hass als „antizionistische Kritik“ durchgewunken werde, sei die moralische Orientierung verloren.

Der letzte, besonders markante Absatz aus Donovans Text lautet: „Charlie Kirk starb im Glauben, dass Worte, nicht Kugeln, politische Streitfragen lösen sollten. Deutschlands Medienelite konnte sich nicht einmal dazu durchringen, diesen Grundsatz zu ehren. Stattdessen applaudierten sie der Ausschaltung eines Mannes, der nichts Gefährlicheres tat, als seine Gegner herauszufordern.“

So absurd es klingt: Die Verhaftung eines Comedy-Autors am Flughafen ist keineswegs das schlimmste Beispiel staatlicher Übergriffigkeit in den letzten Jahren. Wir haben gesehen, wie Journalisten von der Polizei wegen falschen Denkens besucht wurden; Bürger wegen Memes im Gefängnis landeten; Strafverfolgung wegen kontroverser Halloween-Kostüme betrieben wurde; Jugendliche für beleidigende Witze verurteilt und inhaftiert wurden. Recherchen der Times auf Basis von Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz zeigten: Jährlich werden über 12.000 Menschen wegen beleidigender Online-Kommentare verhaftet, und schätzungsweise 250.000 Personen wurden bereits als Verursacher sogenannter „nicht-strafbarer Hassvorfälle“ (NCHIs) polizeilich registriert – meist ohne dass sie je davon erfuhren.

Für Henry Donovan ist klar: Deutschlands Umgang mit Meinungsfreiheit, Gewalt und Doppelmoral ist nicht bloß ein Versagen, sondern ein Zersetzungsprozess. Ein Land, das weder den Mord an einem Debattierer verurteilt noch jüdische Studenten schützt, verliert seine moralische Mitte. Seine Demokratie wird nicht durch oppositionelle Parteien gefährdet, sondern durch die Entkernung ihrer Grundwerte.
Und genau an diesem Punkt setzt auch die berechtigte Kritik von außen an: Donovan spricht nicht als Parteigänger, sondern als jemand, der Deutschlands Mediensystem kennt – und erschrocken ist, wie tief es gesunken ist. Wer der AfD ihren Aufstieg vorwirft, aber gleichzeitig jede Debatte mit Diffamierung beantwortet, sägt an den Grundpfeilern einer pluralistischen Gesellschaft.

Wer sich nicht einmal mehr zu Trauer über einen politisch Andersdenkenden durchringen kann, sondern dessen Tod zum Anlass für Spott, Häme und Relativierung nimmt, hat nicht verstanden, was Demokratie ist. Henry Donovan liefert mit seinem Beitrag einen nüchternen, aber erschütternden Befund. Man muss seine Sicht nicht teilen – aber man kann ihr kaum widersprechen.

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Kommentare ( 70 )

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Johannder1
2 Monate her

14. Juni 2025, Minnesota: Ein offenkundig rechtsextremer Mann erschießt die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman und ihren Mann: Es wurde ein Mitglied eines Bundessenats brutal ermordet. Das war dem Herrn Trump ziemlich egal, der Mörder war ja ein Rechter und das Opfer nur eine Demokratin. Nun wurde ein Firmenchef ermordet, ohne staatliche Funktion. Für diesen brutalen Mord wird nun der ganze Staatsapparat gegen die „Linken“ aufgebracht und die Meinungsfreiheit abgeschafft. Das zeigt, Trump und seine Gefolgsleute instrumentalisiert diesen Mord um die USA weiter zu einer religiösen fanatischen Scheindemokratie zu machen, so wie Russland oder die Türkei.

Jan Frisch
2 Monate her

GG Art. 20 verrät uns, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, daher heißt Demokratie auf deutsch ja auch Volksherrschaft.
Wie ernst es den Regierungen der letzten Jahre damit ist, zeigt sich daran, dass dieses deutsche Volk die einzige Gruppe von Menschen ist, die man hierzulande ungestraft als Köterrasse herabwürdigen darf. Volksfeinde haben sich die Volksherrschaft unter den Nagel gerissen, und predigen von der Kanzel der Unverschämtheit auf uns herab. Es ist einfach nur noch ekelhaft!

Johannder1
2 Monate her
Antworten an  Jan Frisch

Herr Fischer, Sie denken wohl Sie sind das Volk. Dem ist nicht so! Sie sind nur ein winzig kleiner Teil des Volkes, glauben aber alles besser zu wissen. Ob da ein Vollidiot was bescheuertes über die Deutschen gesagt hat, ist nicht so relevant, wie die Ideen von Höcke über ein neues „Auschwitzen“. Der und sein Umfeld möchte ja die mit dem falschen Denken mit „wohltemperierter Grausamkeit“ eliminieren.

Ralf Poehling
2 Monate her

Die politischen Ränder werden aus dem etablierten Hintergrundfilz gezielt mit Halbwahrheiten vernebelt, damit sie einfacher auf die Palme gebracht werden können. Und zwar mit einem bewusst lancierten Attentat. Das funktioniert links wie auch rechts. Und leider funktioniert es auch bei Journalisten. Ich werde nicht müde es zu sagen: Man steuert ein Land in den meisten Fällen über den Sicherheitsapparat, nicht(!) über die Politik. Und wenn der Sicherheitsapparat selbst den Fokus verliert, weil das ursprüngliche Feindbild und der Patriotismus verloren gegangen sind, dann steuert der Geldkoffer eben den Sicherheitsapparat. Und der steuert dann wiederum alles andere. Das kommt dann dabei heraus.… Mehr

WandererX
2 Monate her

Ihr habt doch einen Knall weg, Redaktion! „weite Teile der deutschen Öffentlichkeit“ würden Häme zeigen, behauptet ihr kurzschlussartig nach einem Missgriff des Berliner Tagespiegel. Damit arbeitet ihr auf demselben Niveau wie der Tagesspiegel und der englische manipulative Wichtigtuer!. Um euch das zu erklären: Medienworte eunzelner Autoren sind nicht gleich Öffentlichkeit der Deutschen! Fühlt ihr euch so omnipotent? Was ihr lediglich betreibt, ist eine Medieninzucht übelster Art! Schämt euch!

Sonny
2 Monate her

Der britische Journalist Henry Donovan hat absolut recht. Und es ist eigentlich noch viel schlimmer, als Donovan es darstellt. Deutschland ist schon wieder in die Gräben eines Shithole-Landes abgerutscht. Der Blick von außen ist eben viel umfassender und ehrlicher, als wenn Menschen mitten in der versteckten Diktatur stecken und der täglichen Gehirnwäsche der deutschen Medien ausgesetzt sind. Ziel ist der wehrlose, totalüberwachte und nur zum Zwecke der Geldbeschaffung „verurteilte“ Bürger. Seine Rechte gelten nur, wenn seine Rechte dem Altparteienkartell nicht widersprichen oder entgegenwirken. Bürgereigentum gibt eine gewisse Sicherheit und Unabhängigkeit – und darum gilt es, dass zu zerstören, notfalls auch… Mehr

Der-Michel
2 Monate her

Und hier ein weiterer „linker“ Fall, mit deutscher Beteiligung, über den in Deutschland nicht berichtet wird:
https://www.kleinezeitung.at/steiermark/20105402/burschenschafter-krankenhausreif-geschlagen-sieben-personen-sind-nun

UnterdrueckteWahrheitenWerdenGiftig
2 Monate her

Abgesehen von der widerlichen Geschmacklosigkeit und Kälte ist es ausgesprochen dumm, auf den Mord an einem Menschen, der von vielen geschätzt wird, so zu reagieren..
Von den USA dürften wir folglich jetzt noch weniger Hilfe erwarten, wenn in Gefahrensituationen diese für uns sehr wichtig wäre.
Zumindest hätte ich den „Journalisten“ so viel gedankliche Kombination zugetraut, und dass sie nicht auf Socialmedia-Niveau gesunken wären.
Besonders eklig hat u.a. auch der  Linken-Mitarbeiter Dara Marc Sasmaz reagiert, Ebenso wie er es bei den verstorbenen ADFlern tat.

Kassandra
2 Monate her

Das muss man sich auch mal überlegen.
Den Wandel dieser zeit – nach Dönhoff und Helmut Schmidt.

Kassandra
2 Monate her

Er hat sich gewehrt und seine Art des Lebens mit Worten verteidigt, gar welche auf seine Seite holen können.
Auch das will hier von den so genannten Brandmaurern keiner.

Moses
2 Monate her

Sie nennen diese ganze Unanständigkeit „den Kampf für die Demokratie“ und sind überzeugt, dass es so ist.
Aber die Demokratie und Moral, die daraus entstehen, jagt mir einen leichter Schauer über den Rücken.