10 Texte zu Pegida, die Sie gelesen haben sollten

Einige Bürger demonstrieren – und die Republik steht Kopf. Selten gab es eine derartige Diskrepanz zwischen dem was ist, eine verhältnismäßig kleine Demonstration namens Pegida, und einen Proteststurm dagegen; angeführt vom Bundespräsidenten, der Kanzlerin, gefolgt von den Spitzen der Kirchen, Gewerkschaften und vor allem: von den Medien. Nicht was ist, ist wichtig, sondern was daraus politisch und medial gemacht wird – als Vorstufe zu neuen Aktionen.

Wir präsentieren Ihnen zehn wichtige Veröffentlichungen dazu. Sie entscheiden per Abstimmung, welcher Text die für Sie informativste und fairste Beschreibung liefert.

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1) Entwarnung – Alles gut mit dem Islam in Deutschland

Henryk M. Broder, DIE WELT

Auszug:

„(…) Wenn sich aber eine nationale Einheitsfront formiert, in der die christlichen Kirchen, der Zentralrat der Juden, die Gewerkschaften, das Handwerk, die Arbeitgeber und die üblichen Verdächtigen aus dem Kulturbetrieb Seit an Seit marschieren und alle, die an dieser Prozession nicht teilnehmen wollen, zu Dumpfbacken, Nationalisten, Rassisten, Nazis und einer „Schande für Deutschland“ erklärt werden, dann stimmt irgendetwas nicht mit der gelebten Demokratie in unserem Land.
Dann sind wir nicht auf dem Wege in eine neue DDR, sondern bereits mittendrin. (…)“

2) Fragen an Pegida und Antipegida

Gideon Böss, Böss in Berlin, DIE WELT

Auszug:

„Pegida:

Frage 1: Warum treibt die Pegida-Anhänger die Sorge vor der Islamisierung auf die Straße, aber nicht die starke rechtsradikale Szene in ihrem Bundesland? Sind Nazis keine Gefahr für das christlich-jüdische Abendland? (…)

Antipegida:

Frage 1: Warum sind deutsche Politiker weltweit immer für Dialog und Stuhlkreis, obwohl die meisten von ihnen sich nun in Bezug auf Pegida darauf beschränken, die Teilnehmer anzupöbeln und als Nazis zu beschimpfen? (…)“

3) Saturiertheit und Mangel an Empathie

Marko Martin, erschienen auf NZZ

Auszug:

„(…) Wohlstands-Wehleidigkeit mischt sich hier mit atemberaubendem Mangel an Empathie – bisher hielt man solches für ein Syndrom vornehmlich westlicher narzisstischer Heuchelei. Die Dresdener Minderheit, die nun schon seit Wochen auf den Strassen ihr ebenso selbstverliebtes wie hysterisches «Mir ham Angst um uns» in sächsischem Idiom in die Welt hinausposaunt, scheint dabei – ein Treppenwitz der Geschichte – die Rabulistik des einstigen SED-Generalsekretärs Walter Ulbricht mit neuem Leben zu füllen. (…)“

4) Pegida ist keine Krankheit, Pegida ist das Symptom

Monika Maron, DIE WELT

Auszug:

„(…) Ich habe den Eindruck, dass gerade die sich überbietende Feindseligkeit, die unverhohlene Verachtung auf Pegida wirkt wie ein Wachstumshormon. Die Feindschaft der anderen gibt ihnen ein vermisstes Gemeinschaftsgefühl. Wer so viel Feindschaft auf sich zieht, muss groß und wichtig sein. Und die Umfragen, u.a. im Auftrag der „Zeit“ erhoben, scheinen ihnen recht zu geben. Danach unterstützten 30 Prozent Pegida „voll und ganz“, 19 Prozent eher ja, 26 Prozent teilweise und nur 23 Prozent gar nicht. (…)“

5) Mehr Ehrlichkeit wagen

Marius Wagner, Achse des Guten

Auszug:

„(…) Viele der Äußerungen berühren echte Probleme, um die sich jeder freiheitsliebende Mensch in diesem Land Gedanken machen sollte: die staatliche Appeasement-Politik gegenüber Forderungen des politischen Islams, die fragwürdige Begründung und die noch fragwürdigere Höhe des Rundfunkbeitrages, der Umgang mit straffällig gewordenen Asylbewerbern oder die Verschwendung von Steuergeldern für unwissenschaftliche Gender-Studies und Ampelfrauen. Blieben wir in der Analyse hier stehen, wäre ich ebenfalls ein Pegida-Anhänger. (…)“

6) Null Toleranz für Pegida

Jakob Augstein, DER SPIEGEL

Auszug:

„(…) Es die alte Methode, das Vorurteil zu schüren, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Die Sprache entlarvt den Gedanken: Gibt es denn eine „unkontrollierte Einwanderung“? Nein. Natürlich nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Gibt es eine „Verharmlosung“? Wiederum nein. Selbst ein vollkommen unsinniges Anliegen wie die Furcht vor „Islamisierung“ findet im gnädigen deutschen Diskurs seinen Raum. Und der Begriff vom „Sprechverbot“ gehört ohnehin zum reaktionären Repertoire. Es gibt in Deutschland keine Sprechverbote. Und wer ihre Existenz behauptet, betreibt damit bereits Politik. (…)“

7) Der scheinheilige Umgang mit Pegida

Alexander Grau, Cicero

Auszug:

„(…) Was war eigentlich los Ende des letzten Jahres? Da gab es Tage, an denen hatte man das Gefühl, in Deutschland hätte man den Verstand verloren. Und nicht nur den Verstand, sondern auch noch gleich Nüchternheit, Augenmaß und Contenance dazu. Ursache für die Hysterie waren Demonstrationen. Die verliefen friedlich. Es brannten keine Autos, es kam zu keinen Straßenschlachten, niemand wurde verletzt, es wurden keine Geschäfte geplündert. Soweit war alles in Ordnung. (…)“

8) Mir reicht’s

Vera Lengsfeld, Achse des Guten

Auszug:

„(…) Diese verfassungsmäßige freie Meinungsäußerung gilt für alle, auch für Meinungen, die andere für falsch, unbegründet oder sogar idiotisch halten. Man kann sich jederzeit mit besseren Argumenten mit Meinungen, die man nicht teilt, oder sogar für gefährlich hält, auseinandersetzen.

Was nicht geht, ist, dass Meinungsjacobiner festlegen, was gesagt und was nicht gesagt werden darf. Genau diese Situation haben wir aber in den letzten Wochen verstärkt erfahren. (…)“

 9) Merkel warnt Bürger vor Pegida

Zur Neujahrsrede, Tagesschau.de

Auszug:

„(…) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat an die Bürger appelliert, den Aufrufen zu den islamkritischen „Pegida“-Demonstrationen nicht zu folgen. „Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen“, sagte Merkel in ihrer Neujahrsansprache, die heute Abend ausgestrahlt wird. „Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen!“ Die Demonstranten riefen zwar „Wir sind das Volk“, so Merkel weiter. „Aber tatsächlich meinen sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen eurer Hautfarbe oder eurer Religion“, warnte die Bundeskanzlerin. (…)“

 10) Die neue wilde Jagd

Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung

Auszug:

„(…) Die richtige Reaktion der Politik auf Pegida ist, den Staat wieder mütterlicher zu machen für die Menschen, nährend und bergend, ausgleichend und wärmend – das Vaterland in ein Mutterland zu verwandeln, für die Alt- und die Neubürger. (…)“

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