Rettet die EU vor ihren schlimmsten Freunden und Ursula von der Leyen

Es wird Zeit, die EU vor ihren gefährlichsten Feinden zu schützen: Das sind Ursula von der Leyen und die Brüsseler Monsterbürokratie.

IMAGO/Hans Lucas

Erinnern Sie sich noch an Jean-Claude Juncker? Der mit den unterschiedlich farbigen Schuhen, Hellbraun und Schwarz. Seinen schmatzenden Küssen, denen sich kaum jemand rechtzeitig entwinden konnte; herrlich die entsetzten bis angewiderten Gesichter der so Beglückten. Dass Staatschef nicht nur lustig ist, wusste man spätestens, wenn man sah, wie so wichtige Männer und Frauen von Jean-Claude Juncker begrüßt wurden. Er war unvergleichlich in seinem Stolpern und Torkeln, was von den Medien als Ischias-Leiden dargestellt wurde. Eine Witzfigur, aber in seiner menschlichen Art auch irgendwie sympathisch. Als Bedrohung wirkte er kaum. Eher als Pausenclown in den Abendnachrichten. Obwohl sein Spruch nicht vergessen ist, weil er die Methode Brüssel beschreibt:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

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Hat er uns nur aufs Glatteis geführt und den Tölpel nur gespielt? Junckers Nachfolgerin ist akkurat gestylt und frisiert mit und ohne Lockdown – und im Lockdwon ohne Locken down, sie summt Beethoven beim Händewaschen und wankt keinen Millimeter. Sie wirkt wie eine perfekte Kampfmaschine, unmenschlich, entschlossen, Ursula Gnadenlos. Wäre ich Brite würde ich etwas von einem Panzergeneral mit falscher Frisur faseln. Dann doch lieber einen zerzausten Luxemburger, auch wenn ihm keine Steuerhinterziehung zum Vorteil des Großherzogtums fremd ist. Von dort droht keine Gefahr, außer für die Staatskasse. Von Ursula von der Leyen schon. Vor allem für das Projekt, für das sie angeblich steht.

Die größte Gefahr droht der EU. Auch wenn wir an der EU herummeckern – ohne Grenzen zu leben, ist schon eine großartige Sache in Europa. Es war übrigens zuletzt vor August 1914 und der europäischen Urkatastrophe schon möglich, ohne Pass von Moskau nach Paris zu reisen mit Zwischenstopp in Berlin.

Und jetzt Ursula von der Leyen. Der erste Schlag war der Brexit. Er hätte vermieden werden können; die Briten hätten es verdient, dass man ihre Forderungen anhört und ernst nimmt: Mehr Marktwirtschaft, weniger Bürokratie, weniger zentrale Regelungen, den Staaten das überlassen, was sie besser selbst erledigen können. In Deutschland kennt man die ursprünglichen Forderungen der Briten als „Subsidiaritätsprinzip“. Es ist jeder zentralistischen Regelung überlegen, weil es nach oben abgibt, was es selbst nicht kann – aber selbst macht, was nötig ist. An Ort und Stelle.

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Mit Großbritannien hat die EU einen Partner verloren, dessen Wirtschaftskraft diejenige ihrer 16 kleineren Volkswirtschaften aufwiegt. Man kann gegen die Magie der großen Zahl vielerlei einwenden. Ob Albanien und Mazedonien, Serbien und Bosnien-Herzegowina wirklich adäquater Ersatz für die älteste Demokratie der Welt sind – Zweifel sind erlaubt.

Doch die Briten beugen ihr Haupt vor ihrer Königin, aber nicht vor der vorlauten, besserwisserischen UvdL. Man kann es ihnen nicht verdenken.

Der nächste Schlag ist das Impfdesaster. Nun hat die EU endlich eine konkrete Aufgabe – und versagt. Endlich soll sie nicht nur anderen vorschreiben, was sie zu tun haben – sondern etwas selber machen. Ist dabei zu knickrig, zu langsam, zu wenig vorausschauend. Läßt sich abhängen von Trump, Israel und Großbritannien. Was für eine Blamage. Was für ein Schaden, wenn Europa deshalb noch weiter zurückfällt. Der Impf-Stoff wurde in Mainz entwickelt, wird dort hergestellt, ist aber in Mainz und um Mainz nicht verfügbar. Brüssel hat entschieden…und falsch eingekauft.

Weil das nicht reicht, handelt Ursula von der Leyen herrisch und arrogant. Will Export von Impfstoffen verbieten und denkt nicht daran, dass andere vielleicht dann Importe verbieten könnten. Predigt immer freien Welthandel und fällt bei der ersten Krise um, stolpert ins Gegenteil. Jean-Claude Juncker mag die Treppen hinauf getorkelt sein – in der Sache so daneben war er selten.

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Und dann versucht UvdL noch schnell, die Grenze zwischen Nord-Irland und der Republik wieder einzuführen – wobei das Offenhalten dieser Grenze bislang ein zentrales Motiv der EU-Politik war. Da werden sich jetzt manche Iren fragen, ob nicht doch die Partnerschaft mit GB handfester ist als mit der Wirren aus Brüssel. Die Ungarn bestellen ihren Impfstoff jetzt übrigens in Russland und China; hilft ja nichts, wenn die EU nicht liefert, was sie verspricht. Selbst ist der Mann.

Damit hat UvdL einen weiteren Keil in die EU getrieben. Längst haben viele Bürger in Ungarn, Polen und anderswo die besserwisserische Bevormundung satt. Die ständige Brüsseler Lautsprecherei. Die ausufernde Bevormundung. Die immer neuen Umerziehungsprogramme, den ständigen Zermürbungsprozess  gegen diese Demokratien und den Kampf gegen das biologische Geschlecht zu Gunsten von Transgender-Phantasien, die gesetzliche Wirklichkeit werden sollen, um Männer und Frauen abzuschaffen (was passiert dann mit den Quoten?)

Ursula von der Leyen kombiniert Entschiedenheit mit Unfähigkeit. Sie vertritt eine wirre Ideologie und verachtet Demokratie und Selbstbestimmung. Ihr blinder Glaube an die Segnungen einer zentral(istisch)en Bürokratie zerstört die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der europäischen Staaten und Städte. Ursula von der Leyen könnte der Sargnagel an dieser Art einer Union von Bürokraten und Ideologen sein. Diese Art von Bevormundungs-EU braucht kein Mensch außer daheim abgeschobenen Politikern und viel zu vielen überbezahlten Bürokraten, die damit ihre eigene Macht, Bedeutung und Einkommen erweitern wollen.

Ursula von der Leyen ist unfreiwillig Schrittmacherin. Schrittmacherin für eine EU, die wieder auf ihre Stärken Richtung EWG zurückgeschnitten wird: Gemeinsames Europa ohne Grenzen – aber mit lebendigen Demokratien, die für ihre Bürger handeln und wirken, statt EU-Untertanen zu kontrollieren.

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Kommentare ( 150 )

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Roli
3 Jahre her

Das Gute ist, auch die jetzigen Eliten sind vergänglich, aber der Fleiß der Menschen nicht.

Nach jedem schlimmen Gewitter geht die Sonne wieder auf und ich hoffe die Menschen werden dann klüger sein und so etwas nicht mehr zulassen.

Michael Stockum
3 Jahre her

Rettet die EU… ?

besser nicht! Wir sollten es den Briten gleich tun, die EU verlassen und Uschi dort lassen!
Gruß,
Michael Stockum
Specialist@Continental

fatherted
3 Jahre her

Junker und „seine Art“ als sympahtisch darzustellen…das ist mutig. Ekelhaft wäre wohl noch etwas untertrieben. Sein Alk-Problem pardon Ischias-Nerv hat ihn da auch nicht in der Sympathie gerettet. Die Nachfolgerin…“Extrem-Voll-Demokratisch“ an ihren Posten gelangt, macht zwar einen gefälligeren Eindruck…das aber nur vom Anschien….den im Inneren kämpfen Unfähigkeit und Arroganz immer ganz besondere Kämpfe miteinander. Letzlich halte ich v.d.L. für eine Randerscheinung…die…nach den Herbstwahlen durch Frau Merkel abgelöst werden wird…die dann nach Brüssel wechselt….Herr Macron wird ihr in Absprache gegen andere Gefälligkeiten den Platz an der Spitze der Kommission „überreichen“….Frau v.d.L. wird wohl als Behördenleiterin oder „Arbeits-Direktorin“ eines Instituts oder einer… Mehr

Thorsten
3 Jahre her

Das „Leyen-Prinzip“: solange Schaden anrichten, bis „frau“ befördert wird.
(das „Peter-Prinzip“ der Genderisten)

Peter Silie
3 Jahre her

Ulla ist das Beste, was uns passieren konnte. Sie wird den Kollaps beschleunigen und das ist gut so. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem der Wahnsinn ein Ende haben wird. Natürlich wird’s dann erst mal schwer werden, aber das ist es so auch und zwar über Jahrzehnte. Besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Marcel Seiler
3 Jahre her
Antworten an  Peter Silie

Diese Auffassung unterstütze ich. Je unfähiger sich die EU in der nächsten Zeit erweist, desto besser.

Aljoschu
3 Jahre her

Ich sage nur: Als Familienminister Millionen, als Verteidigungsminister Milliarden, als EU-Kommissionspräsident Billionen – in den Sand gesetzt! Ich könnte nicht mehr sagen, was diese EU nun genau von der Mafia unterscheidet. Eine demokratisch nicht kontrollierbare, Partikularinteressen und Lobbyismus verfallene, den Bruch nationaler Gesetze und Gerichtsbarkeit brechende Drogenmafia – die Droge heißt: Euro.

bfwied
3 Jahre her

Merkel und Leyen sind nicht umsonst befreundet, sie sind Geistesverwandte, die sich gut ergänzen. Merkel verfolgt die Restauration ihres Sozialismus, Leyen sekundiert dilletantisch und ungeheuer rechthaberisch als Gouvernante auftretend. Sie tut uns allen insofern einen Gefallen, als sie den Unmut gegen die EU mit seinen ungewählten faktisch Regierenden erheblich steigert. Durch sie werden die Fehler der EU-Konstruktion sichtbar, die Abgabe der nationalen Interessen. Eine EU erlaubt sich eine faktische Monsterregierung, die weder demokratisch ist noch vernünftig, weil ideologisch. Das einzige, das Sinn macht, ist die Zusammenarbeit à la EG: Zusammenarbeit, wo vernünftig in der Konkurrenzsituation durch die Globalisierung, ansonsten löst… Mehr

Arminius
3 Jahre her

Ich kann diese Leyendarsteller in der Politik alle nicht mehr sehen.

Johann Thiel
3 Jahre her

Nein, Herr Tichy, das denke ich nicht. Nein – die EU braucht nicht gerettet zu werden, im Gegenteil, wir müssen sie loswerden. Nein – wir brauchen sie nicht vor ihren Feinden zur schützen, denn sie ist unser Feind, der Feind des normalen Bürgers. Nein – Jean-Claude Juncker ist keineswegs der sympathische Trottel dem Sie ihm anzudichten versuchen, vielmehr hinter dieser Fassade der Harmlosigkeit, ein ganz durchtriebener Politprofi. Nein – Nicht jeder mit einem gepflegten Erscheinungsbild ist ein Bösewicht und nicht jeder der ungepflegt, zottelig und leicht verwirrt daherkommt ist einer von den Guten, auch wenn dies Konsens einer linken Weltanschauung… Mehr

peer stevens
3 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

…bravo, Herr Thiel fuer alle die „NEIN´s“
…nur so kann man die EU sehen und nicht anders!
…damit ist das also „alternativlos“!

Peter Silie
3 Jahre her
Antworten an  Johann Thiel

Wenn die Briten es jetzt noch schaffen, daß in ihrer eigenen Hauptstadt mal wieder Einheimische leben und der Bürgermeister ein Engländer ist, dann sind sie definitiv auf dem richtigen Weg.

Johann Thiel
3 Jahre her
Antworten an  Peter Silie

Wünschen wir es den Briten, die Voraussetzung dafür haben sie mit dem Austritt aus der EU geschaffen.

Regenpfeifer
3 Jahre her

Bürokratien sind wie Krebs: Sie wuchern immer weiter, bis sie ihren Wirt umgebracht haben. Und wenn man sie behandeln will, dann hilft „ein bisschen zurechtstutzen“ auch nicht, sondern nur eine Radikalkur.
Dass sich die EU-Bürokratie also auf das ehemalige (gut funktionierende!) EWG zurückstutzen ließe, ist wohl reines Wunschdenken. Ohne dass die jetzige EU zuvor in einem großen Fanal krachend untergegangen ist, sehe ich nicht, wie das Realität werden sollte. Leider.

Kaltverformer
3 Jahre her
Antworten an  Regenpfeifer

Es geht hier weniger um Bürokratie (obwohl die schon selbst ein Problem ist), sondern um die Gründung eines Zentralstaates bei gleichzeitiger Auflösung der Nationen.

Meine Hoffnung beruht darauf, dass die handelnden Personen alle nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind, weil sie vor Ideologie und Dogmatik (vom Genderirrsinn bis zum Klimakrampf) die Realität nicht mehr erkennen können – und die Realität gewinnt immer; früher oder später.

Ob wir dann aber noch in einer demokratisch, humanistischen Gesellschaftsform leben, oder nicht doch in einer Religionsdiktator bzw. in einem kommunistischen Gebilde á la China aufwachen, wage ich eher zu bezweifeln.