Angela Merkel gibt Friedrich Merz ihren Segen – allerdings nicht für Erneuerung oder Demokratie, sondern für den Abbau der Meinungsfreiheit. Wer ihre Äußerungen ernst nimmt, erkennt: Zensur ist kein Betriebsunfall, sondern Wunschprogramm.

Die Grundthese meiner kritischen Merkel-Biographie, dass in der Pandemie-Diktatur Merkels Regierungsart am reinsten zum Ausdruck kam, hat Angela Merkel gerade wieder auf dem grünen Kirchenparteitag der EKD bestätigt. Seit Merkels Zerstörung der inneren Sicherheit und der Sozialsysteme durch Masseneinwanderung, den Erlass eines Gesetzes zur Selbstermächtigung der Exekutive unter dem Namen Infektionsschutzgesetz und der Einführung einer Staatspraxis, die die Rechte des Staates und seiner Funktionäre über die grundgesetzverbrieften Rechte der Bürger stellt, befindet sich Deutschland auf dem Weg in eine Diktatur, die dem historischen Muster des Staatsbonapartismus ähnelt.
Man erinnert sich nur allzu gut, wie sie von Südafrika aus das Rückgängigmachen einer demokratischen Wahl befahl – was dann auch geschah. Wenn man nicht wüsste, dass Merkel an die Spitze des Bundesverfassungsgerichtes ihren Vertrauten Stephan Harbarth entsandt hatte, würde man sich sehr wundern, dass eben jenes Gericht bis nach der Amtszeit von Merkel benötigte, um festzustellen, dass Merkel mit ihren Äußerungen in Pretoria die politische Neutralität ihres Amtes verletzt hatte. Also zu einem Zeitpunkt, an dem das Urteil, das auf eine Klage der AfD zurückging, nur noch historischen Wert hatte.
Am Rande des diesjährigen grünen Kirchenparteitags in Hannover fragte Merkel im Interview mit Phoenix rhetorisch: „Wie geht es mit der Meinungsfreiheit weiter?“ Weiter bergab, hätte sie sagen müssen. Denn augenscheinlich existiert noch zu viel Freiheit und zu viel Meinungsfreiheit für ihren Geschmack in Deutschland. In ihrer Pandemie-Diktatur hatte sie verächtlich von „Diskussionsorgien“ gesprochen, denn Meinungsfreiheit schien sich für Merkel in „Diskussionsorgien“ zu erschöpfen, etwas, was dringend abzuschaffen ist. Widerspruch erträgt Merkel nicht, vor allem wenn der Widerspruch aufgrund stichhaltiger Argumente erfolgt. Der Bürger soll gefälligst den Mund halten.
Insofern ist es nur logisch, dass noch in ihrer Amtszeit der berüchtigte Paragraph 188 StGB, der nicht in eine Demokratie gehört, weil er letztlich Politiker vor Meinungsäußerungen des Volkes schützt, verschärft wurde. Tausende von Anzeigen von Politikern wie Baerbock, wie Habeck und andere wurden seitdem gegen Bürger anhängig gemacht.
Angela Merkel sorgt sich nur insofern um den Schutz der Meinungsfreiheit, als dass der Block der sich selbst demokratisch nennenden Parteien vor der Freiheit der Bürger, ihre Meinung äußern zu dürfen, geschützt werden muss: „Welche Regulierung brauchen soziale Medien?“, fragt Merkel. Dass ihr beim Stichwort Meinungsfreiheit zuerst der Begriff Regulierung einfällt, zeigt, dass Merkel Demokratie nicht begriffen hat, denn soziale Medien „brauchen“ keine Regulierung, keine Zensur, es scheint viel eher, dass proportional zu dem von Politikern wie Merkel, Scholz, Habeck und bald auch Merz verursachten Fortschreiten des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Niedergangs diese Politiker Schutz vor der Wahrheit und vor der Kritik der Bürger „brauchen“. Merkel begründet ihren Verbotsfuror mit der Behauptung, dass die Demokratie vor „Falschmeldungen“ und „Missinformationen“ geschützt werden muss.
Okay, aber wie war das eigentlich mit der Laborthese? Hatten Merkel und ihre Paladine nicht behauptet, dass die These, die die Ursache der Pandemie im Ausbruch des Virus aus einem chinesischen Labor verortete, nur von Feinden, von „Verschwörungstheoretikern“ und „Schwurblern“ verbreitet worden wäre und sie eine „Falschmeldung“ und „Missinformation“ sei? Doch damals wie heute hatten diese „Verschwörungstheoretiker“ und „Schwurbler“ recht – und auch Merkel hätte es damals schon wissen können, denn dem BND war das bekannt, nur durfte der BND nicht seine Erkenntnisse publik machen. Gerade Merkels Pandemie-Diktatur mit ihren willigen Helfern lebte von einem ganzen Instrumentarium von „Falschmeldungen“ und „Missinformationen“, wie „Flatten the curve“, deren Ziel darin bestand, wie Heinz Bude zugab, „Folgebereitschaft“ herzustellen. Kadavergehorsam in einer Demokratie?
Zur „Regulierung … sozialer Medien“ wünscht Merkel Friedrich Merz „als neuen Bundeskanzler natürlich viel Fortune und auch viel Kraft und gute Mitstreiter“. Mit einem Wort: Frisch ans Werk, Zensor! Ran an die Massenmedien, ihr Propagandisten und Agitatoren all! Was die Mitstreiter betrifft, musste man inzwischen feststellen, dass der prinzipienfeste Herr Mielke, der auch nicht viel von „Diskussionsorgien“ hielt, bedauerlicherweise seit längerem Tod ist. Dass sich Merkel – im freundlich ausgedrückt – Fremdeln mit der Demokratie treu geblieben ist, belegt ein Interview, das Günter Gaus 1991 zu Beginn von Merkels Karriere mit der jungen Bundesministerin führte, indem sie ihre Abneigung, ihr „tiefes Misstrauen zu basisdemokratischen Gruppierungen“ ausdrückte, bei denen sie sich nicht wohlfühlte, weil sie glaubte, „dass man in der politischen Arbeit auch zum Machbaren kommen muss und nicht zu lange sich im eigenen Diskutieren verlieben sollte“.
Keine Diskussionsorgien, wie sie 30 Jahre später den Prozess der demokratischen Meinungsbildung herabwürdigte. In dem von ihrer Seite außerordentlich kontrolliert geführten Interview entfährt ihr dann doch als verunglückter Scherz ein Geständnis aus der Tiefe ihrer Psyche, das seine Dimension erst im Nachhinein enthüllte: „Vielleicht habe ich da ein autoritäres Verhalten in mir.“ Gaus, erfahren in Interviews, wie auch in der Impertinenz, fragte genau dort nach: „Sie haben möglicherweise ein autoritäres Bedürfnis, ein Bedürfnis, autoritär zu sein …“ Merkel begriff sofort den Fehler, der ihr unterlaufen war, und relativierte: „Nach einer gewissen Strukturiertheit der Arbeit, die aber dann was mit Autorität zu tun hat.“ Festzuhalten bleibt aber, dass „Strukturiertheit“ für Merkel nur das freundliche Synonym für Autoritarismus in einer allerdings nicht ideologischen, sondern technokratischen, solipsistischen Welt ist.
Manch einer könnte meinen, dass es nicht lohnt, über die Politpensionärin zu schreiben. Doch mag Merkel auch nicht mehr im Amt sein, der demokratiefeindliche Geist des Merkelismus, der letztlich nur Staatsbonapartismus mit Raute ist, lebt. Der Koalitionsvertrag belegt es – und Merz scheint willens zur Fortune zu sein, vielleicht zwingt ihn auch nur die Fortsetzung der grünen Wirtschafts- und Energiepolitik dazu.
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Ist der Interviewer auf dem Foto ein wiederbelebter DDR- Journalist der Aktuellen Kamera aus den 70er Jahren? Oder fand das Interview zum Fasching statt? Oder ist schon wieder DDR und das war ein Interview mit der Vorsitzenden des Staatsrates und des Politbüros? Irgendwie fühle ich mich gerade im falschen Film!…
Das fiel mir auch auf. Er ist zwar einerseits korrekt und nicht schluderig gekleidet (was heutzutage nicht selten vorkommt), aber wie kann man sich in so einem Aufzug vor eine Kamera begeben. Möglich ist, dass er zuhause keine Spiegel hat. Wer ist das überhaupt? Oder er gehört zu denen, von denen ein Kollege mal sagte „Manche schrecken aber auch vor nichts zurück.“
Ich finde, das alles passt zum Anlass und zur Interviewten. Sogar, dass man ihnen die Füße abschnitt.
Alles vollkommen ohne Wertschätzung dahin gerotzt. Wie aber auch bei solchen Protagonisten? Wer betrachtet so was?
Was der „Sozialismus“ war, ist heute Coronaismus, Klimatismus, Buntismus, Diversitismus u.v.a. Aber in dem Maße, wie der Druck des Systems zunimmt, sinkt des Untertans Bereitschaft, Dinge (Verteidigung, Engagement in Beruf und Ehrenamt) freiwillig zu leisten. Das führt zu mehr Druck und mehr Widerwille und Schlendrian. Kuba in Europa. Allein, wo das Wirtschaftswachstum herkommen soll, damit die neue Regierung eine Chance haben könnte, bleibt so völlig schleierhaft.
Diese Frau wird sich, viele meinen in ihrer grenzenzenlosen Egozentrik, wenn nicht sogar Narzissmus, immer wieder melden müssen.
Und beklatschen lassen.
Das braucht ihr (eigentlich innerlich kleines) Ego.
Bitte, zukünftig diese Person ignorieren.
Merkel hat es erkannt: der Michel liebt den Sozialismus, egal ob er rot, braun oder grün oder neuerdings schwarz lackiert ist.
Ich frage für einen Freund: gibt es in Germany eigentlich noch die Höchststrafe für Hochverrat ? Oder entscheidet das allein die Besatzungsmacht ? Könnte mittlerweile interessant werden, seit sich das Regime für den Zwei-Fronten-Krieg entschieden hat. Wahrscheinlich mittlerweile ein Zeichen für Hochintelligenz oder KI im Orwell- Staat. Kann funktionieren, muss aber nicht.
Sie ist so, sozialistisch, kommunistisch, besserwisserisch, arrogant, völlig ohne Empathie und Verantwortungsbewusstsein und lernunfähig, denn wie dichtete Brecht? „Die Partei, die Partei, die hat immer recht!“ Habeck: „Der Staat irrt nicht!“ Ich glaube nicht, dass ich mich irre: Der Staat ist auf dem immer dreckiger und erbärmlicher werdenden Holzweg der Antidemokratie u. somit der Antifreiheit und dadurch der Gegnerschaft zum Grundgesetz. Wer schon ständig lautstark brüllt: „Unsere Demokratie“ u. Denunziationsstellen zuhauf einrichtet u. jede Kritik zur Anzeige bringt und Knebelgesetze erlässt, die zum Himmel schreien, der hat seine absurde eigene Vorstellung von Demokratie! Merkel kann man zum Erfolg bei ihrem… Mehr
„Unsere Demokratie“ sagt doch schon alles. Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen immer alles unter Kontrolle haben. Wer hat das wohl gesagt, na?
Der suizidal aus dem Leben geschiedene Rolf Peter Sieferle urteilte: Im Pantheon der deutschen Politiker, die ihr Land schädigten, nimmt Angela Merkel den zweiten Platz ein.
Erster Rang seitens des letzen frei gewählten Reichskanzlers sei uneinholbar .
Ich gehöre eigentlich zu denen, die sich geschworen hatten, diese Person für alle Zeiten aus dem Gedächtnis zu löschen, aber die Biografie von Herrn Mai hat mich veranlasst meinen “ Schwur “ zu brechen. Auch ihre in letzter Zeit wieder häufigen Auftritte in der Öffentlichkeit sind ein Ärgernis für mich , weil man das ja doch registriert auch wenn man es nicht will. Ich weiß nicht ,ob der Wunsch für Erfolg bei Merz ein „vergiftetes. Geschenk“ ist, daß sie es ehrlich meint, kann ich mir bei ihrem Charakter nicht vorstellen. Ich hatte schon in einem Kommentar auf den Artikel von… Mehr
Merkel hatte bisher auch viel Fortune, weil sie bis heute nicht das Leid erfahren musste, welches sie skrupellos und niederträchtig zahllosen Menschen durch ihre Politik aufbürdete. Aber offensichtlich will sie noch immer mithelfen, dass weitere Menschen so beglückt werden, dass diese mit voller Überzeugung ihr garantiert kein Glück für ihren weiteren Lebensweg wünschen.
Ich halte es mit Spinoza. Der hat diesen ganzen institutionellen Glaubensfanatikern den Spiegel vorgehalten und ihnen gezeigt wie hässlich deren Abbild ist. Kirche ist immer menschengemacht und von daher wenig glaubwürdig und nur dem eigenen Vorteil gewidmet.Die Schöpfung ist um uns. Wir leben mitten in der Schöpfung. Alles ist göttlich und kein Erdenwesen kann beanspruchen desen wie auch immer gearteter Stellvertrter zu sein. Die Glaubensritter erzählen den Gläubigen schlicht die Unwahrheit und machen ein Geschäft daraus. Schlicht verwerflich. Der größte Immobilienbesitzer in Rom ist die katholische Kirche. Mehr muß man nicht wissen. Immer schön Kreuzchen in die Luft malen. Kostet… Mehr
Ich lese zurzeit zum zweiten Mal „Gottes erste Diener – Die dunkle Seite des Papsttums“ (Peter de Rosa). Von Petrus bis zu den Päpsten zum Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Man kommt mit wenigen Ausnahmen aus der Abscheu und dem Grauen nicht heraus.