75 bis 85 Prozent lehnen Gendersprache ab

Die Menschen wollen die Sprachverhunzung, die durch das Gendern verursacht wird, nicht. Regelmäßig spricht sich eine überwältigende Mehrheit der Deutschen von 75 bis 85 Prozent in Umfragen gegen die Gendersprache aus. Weil die Gendersprache ablehnt wird, haben einige couragierte Bürger verschiedene Volksbegehren gegen die Gendersprache in Behörden und Schulen eingeleitet.

IMAGO - Collage: TE
Dem Volk auf’s Maul schauen! Das tun Politik und Öffentlich-Rechtliche schon lange nicht mehr. Sonst hätten beide längst den Unfug mit der Gendersprache stoppen müssen. Denn die Menschen wollen diese Sprachverhunzung in großer Mehrheit nicht. Regelmäßig spricht sich eine überwältigende Mehrheit der Deutschen von 75 bis 85 Prozent gegen die Gendersprache aus:

  • Zuletzt waren es 76 Prozent der Befragten laut t-online und dem Portal Civey. Parteibezogen findet sich lediglich unter den Grünen-Wählern eine Mehrheit, die das Gendern gut findet; allerdings ist die Zustimmung dort mit 53 Prozent alles andere als deutlich.
  • Der MDR führte eine Umfrage zum Gendern an Schulen durch. Ergebnis: 85 Prozent sprachen sich für ein Gender-Verbot an Schulen aus.

Auf TE haben wir regelmäßig von früheren Umfragen berichtet, die zu gleichen Ergebnissen kamen, z.B. hier.

Und auch Prominente von Dieter Nuhr über Dieter Hallervorden, Ingo Appelt, Peter Hahne, Elke Heidenreich, Peter Maffay, Uschi Glas, Heinz Rudolf Kunze und viele andere. Jürgen von der Lippe sagte zum Spiegel: „Ich möchte mir nicht aufzwingen lassen, so zu reden wie eine kleine Gruppe von Menschen, die glauben, den Stein der Weisen zur Verbesserung der Gesellschaft gefunden zu haben“.

Schlagersänger Heino hatte am 19. September in einem Interview im SAT1-Frühstücksmagazin über das Gendern in drastischer Sprache gesagt: „Denen haben sie ins Gehirn geschissen.“ Folge: Das Interview verschwand aus der SAT1-Mediathek. Heino jedoch legte nochmal nach.

Aber auch hochamtlich wird die Gendersprache zurückgewiesen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung sprach sich am 26. März 2021 gegen Gendersternchen, Doppelpunkte und andere Zusätze aus.

Laufende Volksbegehren

Weil das Volk die Gendersprache ablehnt, haben einige couragierte Bürger verschiedene Volksbegehren gegen die Gendersprache in Behörden und Schulen eingeleitet. TE-Leser aus den nachfolgend genannten Bundesländern können sich selbstverständlich beteiligen.

Baden-Württemberg: Im Südwesten der Republik läuft derzeit ein Volksbegehren. Allerdings sollten dort schon noch einige Einträge mehr zustandekommen. Für einen Erfolg sind bei 7,7 Millionen Wahlberechtigten im „Ländle“ zunächst 38.500 Einträge notwendig, zu einem Volksentscheid braucht man 770.000 Stimmen. Siehe Artikel 59 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg.

Hamburg: In der Hansestadt startete eine Volksinitiative des Vereins für deutsche Sprache (VDS); sie will das Gendern in der Hamburger Verwaltung per Gesetz beenden. Am 21. Juli 2023 haben die Initiatoren 16.457 Unterschriften an den Senat übergeben. Damit ist die erste Hürde genommen. Sollte die Hamburger Bürgerschaft dem Anliegen nicht stattgeben, wovon man ausgehen muss, dann kommt es im Sommer 2024 zum Volksbegehren, und im Herbst 2025 zum Volksentscheid.

Hessen: Dort wurde das Volksbegehren „Stoppt Gendern in Hessen“ gestartet. Es will erreichen, dass die Landesregierung und alle Behörden und Einrichtungen des Landes intern und extern nach dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung kommunizieren und auf die Verwendung der Gendersprache verzichten. Das Quorum in Hessen liegt bei 44.000 Unterzeichnern.

Rückblick: bisherige parlamentarische Initiativen

Kann man erwarten, dass die Volksvertretungen von sich aus auf die Idee kommen, die Interessen des Sprachvolkes, dem die Sprache schließlich gehört, zu realisieren? Zweifel sind angebracht, wie die nachfolgenden, nur zum kleineren Teil erfolgreichen Anträge zeigen.

Baden-Württemberg: Die FDP-Fraktion im Landtag wollte am 1. Februar 2023 mit einem Antrag gegen das Gendern Behörden und Schulen an gültige Rechtschreibregeln binden. Die Liberalen hatten vorgeschlagen, dass sich alle amtlichen, behördlichen, schulischen und hochschulischen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg und nachgeordnete Behörden ausschließlich an die gültigen Grammatik- und Rechtschreibregelungen halten sollten. Ergebnis: Die grün-schwarze Koalition und die SPD lehnten dies im Plenum ab.

Mecklenburg-Vorpommern: Die dortige CDU will gegen das Gendern an Schulen vorgehen und mit einem Antrag erreichen, dass die Landesregierung (SPD und Linke) die Schulen anweist, in Sachen Gendersprache das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu beachten. Genderzeichen sollten in Klassenarbeiten als Fehler angestrichen werden. Unterstützt wird der Antrag vom Landeselternrat.

Rheinland-Pfalz: Am 19. Januar 2022 brachte die AfD-Fraktion den Antrag „Keine geschlechtergerechte Sprache an Schulen und in der Landtagsverwaltung“ ein. Ergebnis: Der Antrag wurde mit den Stimmen der SPD, der CDU, des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der Freien Wähler abgelehnt. Die CDU-Abgeordnete Marion Schneid brachte sich wie folgt in die Debatte ein: „Das ist ein typischer AfD-Antrag … wie so oft populistisch und voreingenommen; denn es geht nur darum, ein Problem heraufzubeschwören, welches gar keines ist.“

Sachsen: Am 21. Juli 2021 stimmte der sächsische Landtag über einen AfD-Antrag ab, der vorsah, die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in der Kommunikation von Ministerien und sonstigen Behörden sowie in offiziellen Texten zu unterbinden. Der Antrag wurde mit 30 Ja-Stimmen der AfD-Fraktion gegenüber 72 Nein-Stimmen aller anderen Fraktionen (Koalition CDU/SPD/Grüne, ferner Linke) geschlossen abgelehnt.

Thüringen: Auf Antrag der oppositionellen CDU-Fraktion beschloss der Landtag am 11. November 2022 den Antrag „Gendern? Nein Danke!“. Danach sollen die Landesbehörden keine Gendersprache verwenden. Bei einer namentlichen Abstimmung erhielt der CDU-Antrag 38 von 74 Stimmen – namentlich der CDU, der AFD und der FDP. 36 Abgeordnete des Landtags hatten für gendergerechte Kommunikation gestimmt.

Typisch CDU: Sie weiß nicht, was sie will

CDU-Chef Friedrich Merz hatte Anfang Juni 2023 angesichts rapide steigender Zustimmungswerte für die AfD gesagt: „Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur AfD.“ Denn eine große Mehrheit der Bevölkerung lehne „gegenderte Sprache und identitäre Ideologie“ ab.
Nur: Das Abstimmungsverhalten der CDU in den Landtagen von Stuttgart, Mainz und Dresden spricht eine andere Sprache. Das ist wieder mal ein Beispiel, dass sich die CDU mit ihrer „Brandmauer“-Theorie an die Kette der Ampel-Parteien hat nehmen lassen.

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Kommentare ( 48 )

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Luke
6 Monate her

Die Mehrheit der Deutschen lehnt Gendern ab.
Die Mehrheit der Deutschen lehnt Massenmigration ab.
Die Mehrheit der Deutschen lehnt die aktuelle Energiepolitik ab.

Die Mehrheit der Deutschen wählt nicht die einzige Partei, die all das auch ablehnt.

Niklas
6 Monate her

75% – 85% haben das Ganze einfach nicht nicht richtig erklärt bekommen 🙂

Siggi
6 Monate her

Das Gendern ist ein Teil der Frauenbewegung. Ein paar alte Jungfern fühlen sich ausgegrenzt und nutzen die Gunst der Stunde, wie Baerbock, Schulz, Esken und wie die alle heißen, die sonst nichts vorzuweisen haben.

Jens Frisch
6 Monate her

Aus diesem Grund ist sächsisch mein liebster deutscher Dialekt:
„Gendern is, wenn e Sachse mit e Boooot umkippt.“

Sonny
6 Monate her

Wer die Sprache beherrscht, bestimmt, wo es lang geht.
Wunderbar, dass sich zumindest auf diesem Feld ein großer Widerstand gegen den Neo-Sozialismus wehrt, der eh nur aus einer absoluten Minderheit von Möchtegern-Diktatoren besteht.
Ich hoffe ich erlebe es noch, dass die grünrotschwarzen Zerstörer in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

santacroce
6 Monate her

Vor wenigen Tagen habe ich meine Steuererklärung fürs FA noch in Papierform ausgefüllt.
Hier gibt es noch den Herrn und die Frau, Mann und Frau, Ehemann und Ehefrau, keine diversen und keine Geschlechtsumgewandelten. Das Steuereintreiben funktioniert noch in alter bewährter Form und erinnert mit Wehmut an den ehemals auch auf anderen Gebieten funktionierenden deutschen Staat.
So scheint das FA noch die letzte funktionierende staatliche Organisation zu sein! Hier schreit es förmlich nach einer Reform.
Der grüngewendete Merz hat ja kürzlich eine große Steuerreform vorgeschlagen. Ich vermute an den Steuersätzen ändert sich nichts, aber der Steuerzahler wird dann durch Steuerzahlende ersetzt…

StefanH
6 Monate her

Es gibt da ein Tool, nennt sich Binnen-I be gone – es filtert automatisch Schwachsinn aus der deutschen Sprache und macht Texte wieder lesbar. Damit schlägt man den Sprachjakobinern ein Schnippchen!

Wilhelm Roepke
6 Monate her

Große Teile der Bevölkerung sind zu doof, Gendersprache überhaupt zu erkennen. „Studenten“ oder „Studierende“ – „ist doch egal“.

santacroce
6 Monate her
Antworten an  Wilhelm Roepke

…und sie erkennen sehr wahrscheinlich auch nicht, dass Studierende nicht grundsätzlich Studenten sind und umgekehrt auch nicht…

Gabriele Kremmel
6 Monate her
Antworten an  Wilhelm Roepke

Wenn alle Studenten in der Vergangenheit auch Studierende gewesen wären, könnten die Genderisten unter ihnen niemals den Unsinn der Gendersprache und ihrer hanebüchenen Begründungen befürworten.

MichaelR
6 Monate her

Alles schön und gut, aber wer hat denn überhaupt über die Köpfe, der meisten hinweg durchsetzen können, dass die Deutsche Sprache regelrecht vergewaltigt wird? Um diejenigen Medien die gendern, »umzustimmen«, könnte man den Kauf von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ganz einfach unterlassen und Nachrichtenportale der Zeitungen und anderen Seiten zukünftig ignorieren. Wenn Umsatzeinbußen diesen Verlagen und Seitenbetreibern die Werbeeinnahmen und die sinkenden Auflagen um die Ohren fliegen, wird man dort sicherlich auch sehr schnell einlenken. Keine Zeitung oder Buchverlage halten das sehr lange durch; bei den Buchverlagen kommt dazu, dass die Autoren nichts mehr verdienen. Wenn 75 -85 %vom gendern… Mehr

TomSchwarzenbek
6 Monate her
Antworten an  MichaelR

Volle Zustimmung. Ich kaufe keine Gender-Zeitungen und Bücher mehr, und zwar sehr konsequent. Entsprechende TV- und Radiosendungen ziehe ich den Stecker, und zwar sehr konsequent. Lauenburger-Landeszeitung (Bergedorfer-Zeitung) kaufe ich nicht mehr. Bei Rewe kauf ich nicht mehr ein. Beim Otto-Versand habe ich mein Konto gekündigt, und bekam eine sehr dumme/überhebliche Antwort von einem sicher jungen und hippen Genderknaben. Man muß halt konsequent sein und seine Gründe auch verbal benennen (hast Du die und die Sendung gesehen, die und die Zeitung heute schon gelesenen…) Nö,…..

MichaelR
6 Monate her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Sehr löblich; nur so kann das funktionieren. Und sollte es tatsächlich einen derart übergroßen Teil der Bevölkerung geben, die ebenso die Nase voll davon haben, sollte es ganz schnell ein Ende finden.
Die Mitarbeiter in meinem Buchladen verdrehen auch schon immer die Augen, wenn irgendein Autor der Meinung ist, das generische Maskulinum einfach ignorieren zu können. Ich muss eigentlich nur noch fragen was ich im Regal liegen lassen kann. 😉

brummibaer_hh
6 Monate her

Ich mag Gendersprache auch nicht – aber das mit den 75 – 85% als Grundlage für eine Volksabstimmung ist schon etwas gewagt. Denn auch, wenn die AFD in Umfragen in Gesamt-Deutschland bei über 20%, in Ostdeutschland über 30% liegt – übrigens in keinem einzigen der westlichen Bundesländer auch nur annähernd bei 20, so ergeben doch Umfragen – übrigens derselben Institute – auch, dass 65 – 70 % der deutschen Wähler egal welcher anderen Partei die AFD, die in diesem Medium sehr wohltuend erwähnt wird, ab. Komisch also, wenn diese Umfragen hier keine Erwähnung bekommen bei annähernd gleichem Abstimmungsverhältnis. Kann es… Mehr

Hanno Spiegel
6 Monate her
Antworten an  brummibaer_hh

„…übrigens in keinem einzigen der westlichen Bundesländer auch nur annähernd bei 20,…
Bitte mal dringend korrigieren.
https://dawum.de/Baden-Wuerttemberg/
https://dawum.de/Saarland/