Die Kosten der Einwanderung

Eine Studie aus den Niederlanden kommt zum Schluss, dass die Massenmigration das Ende des Wohlfahrtsstaates bedeutet. Denn es komme darauf an, welches Bildungsniveau die Migranten aufweisen und aus welcher Weltregion sie kommen. Das Ergebnis überrascht nicht.

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Was nur wenige deutsche Wissenschaftler sich trauen – Bernd Raffelhüschen ist die große Ausnahme –, erledigen ihre Kollegen in den Niederlanden: Ein Team unter Jan van de Beek von der Universität Amsterdam erstellte eine detaillierte Studie über die „Folgen der Einwanderung für die öffentlichen Finanzen“. Das Ergebnis überrascht eigentlich nicht. Es überrascht eher, dass in Deutschland noch immer erzählt wird, Einwanderung ganz allgemein sei sowohl nötig als auch segensreich, könne den Fachkräftemangel beheben und mache das Leben bunter und vielfältiger. Tapfer wird geleugnet, dass es einen großen Prozentsatz von Einwanderern ins Sozialsystem gibt, dass es hier einen „Pullfaktor“ gibt, der Menschen anzieht und ermutigt, sich auf eine womöglich gefährliche Reise zu begeben. Und dass ungesteuerte Migration das friedliche Zusammenleben gefährdet.

Die Studie kommt zum Schluss, dass die Massenmigration das Ende des Wohlfahrtsstaates bedeutet. Denn es komme darauf an, welches Bildungsniveau die Migranten aufweisen und aus welcher Weltregion sie kommen. Etwa zwei Drittel der Einwanderer, vor allem aus dem Nahen Osten, aus Nordafrika, aus Subsahara-Afrika, kosteten Geld. Kulturelle Nähe wird dabei als Hauptgesichtspunkt genannt: Besonders schwierig sei die Eingliederung in den Arbeitsmarkt, wenn die Einwanderer traditionelle Werteausprägungen haben, also etwa aus archaischen Gesellschaften mit starker religiöser Komponente stammen. Ein Argument, dass bei uns als „Muslimfeindlichkeit“ geächtet wäre.

Dabei liegt es auf der Hand: „Es ist ein Unterschied, ob ein IT-Spezialist aus Indien kommt – oder ein IT-Spezialist aus Afghanistan. Ein Hochschulabschluss aus Lagos ist nicht gleich mit einem aus Québec. Aber das Bildungsniveau und die praktische Arbeitserfahrung unterscheiden sich fundamental.“ Und das wird weitergegeben. Kinder von Einwanderern aus dem Nahen Osten, Teilen Afrikas oder der Karibik erzielen unterdurchschnittliche Leistungen. Das gilt im Großen und Ganzen auch für die zweite und dritte Generation. Zum niedrigen Bildungsniveau hinzu kommt die kulturelle Distanz, die am ausgeprägtesten im islamisch-afrikanischen Kreis sei, eine Distanz, die durch Abschottung im Aufnahmeland unterstützt wird.

Das kann natürlich nur an der rassistischen Mehrheitsgesellschaft liegen, vermuten Vertreter der Willkommenskultur. Doch auch Kriminalität korreliert mit kultureller Distanz. „Generell lässt sich sagen, dass der afrikanisch-islamische Kulturkreis bei manchen Straftaten um ein Vielfaches überrepräsentiert ist.“ Auch das geht in die Kosten ein, die Migration verursacht.

Jan van de Beek schlägt einen schlankeren Sozialstaat vor – mit Lebensmittelmarken statt Geldleistungen und Krankenversicherung nicht als Grundrecht, sondern als Luxus. Doch schon die Einführung von Geldkarten irritiert das Willkommensmilieu, etwa bei den Grünen. Schuldgefühle mit Blick auf die Geschichte – Sklaverei, Kolonialismus – verbieten, was die niederländische Studie fordert: Man solle allein dem nationalen Interesse folgen. Nicht nur aus finanziellen Gründen – auch die Akzeptanz in der Bevölkerung müsse eine Rolle spielen.

„Wir sollten uns bei der Aufnahme von Asylbewerbern auf unseren geographischen, also europäischen Raum begrenzen, denken Sie an das frühere Jugoslawien oder jetzt die Ukraine. Oder Georgien. Flucht in Afrika sollte zum Beispiel von der Afrikanischen Union gemanagt werden, Flucht im Nahen Osten von der Arabischen Liga. (…)  Die Seenotrettung sollte komplett eingestellt werden, das ist das Zynischste, was es gibt. Wir treiben die Menschen ja regelrecht in kriminelle Strukturen und den Tod.“ Die Konsequenz: Das Asylrecht müsse abgeschafft werden.

Natürlich stieß die Studie auf heftige Kritik. Man dürfe den Wert eines Menschen nicht verrechnen, heißt es gern – dabei gehen Kosten und Benefits immer in politische Entscheidungen ein. Das ultimative Argument lautet zum Schluss, man dürfe mit derlei Überlegungen nicht in die Hände der extremen Rechten spielen. Das tut man allerdings am sichersten dadurch, dass man es unterlässt, die Folgen vor allem der ungesteuerten Einwanderung zu bedenken.

Bereits jetzt ist der deutsche Sozialstaat zum Zerreißen angespannt – wobei es niemandem zu verübeln ist, wenn er sich an den Honigtöpfen bedient, die Deutschland aufgestellt hat. Das Bürgergeld, das allen vor dem Krieg geflüchteten Ukrainern zusteht, lockt auch Ungarn und Rumänen – 1300 Betrugsfälle sind mittlerweile bekannt – und führt überdies dazu, dass Ukrainer in Deutschland weniger arbeiten als in anderen Ländern.

Und vielleicht sollte man nach dem jüngsten Berlinale-Skandal das tun, was Argentiniens Javier Milei vorschlägt: Künstlern und „Kulturschaffenden“ sämtliche Subventionen streichen. Vielleicht bekommen wir dann auch in Deutschland Qualität statt Propaganda.

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Kommentare ( 55 )

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IJ
9 Monate her

Es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass es in Europa noch Wissenschaftler gibt, die die Wahrheit vor den woken Zeit(un-)geist stellen, ungeachtet der nachfolgenden woken Hetze, Gewaltandrohung und etwaigen negativen Folgen für die eigene Karriere. Hoffentlich ist es für diese schmerzhaften Erkenntnisse noch nicht zu spät. Denn unsere etablierten Politiker werden sich gegen diese Erkenntnisse so lange und so radikal wehren, wie sie können und stattdessen die „große Transformation“ von Deutschland und Europa Richtung 3. Welt weiter beschleunigen.

Last edited 9 Monate her by IJ
bkkopp
9 Monate her

Herr Sinn hat vor Jahren einmal darüber geschrieben, dass nach Studien des ifo-Instituts die türkischstämmige Bevölkerung in D, wegen der relativ hohen Sozialkosten einerseits, und des eher bescheidenen Beitrags zur Wirtschaftsleistung andererseits, über 30-40 Jahre gesamtwirtschaftlich negativ abschneidet. Ob solche Analysen noch verfügbar sind, oder im Giftschrank liegen, weiß ich nicht. Aber auch ganz ohne wissenschaftliche Studien ist plausibel, dass Millionen mit überproportional hoher Inanspruchnahme von Sozialleistungen aller Art, überproportional hohen Schulabbrecherquoten, überproportional hoher Beteiligung am Strafverfolgungs- und Justizaufwand, und gleichzeitig überproportional hohem Anteil im Niedriglohn- und Kleingewerbesektor, per saldo nur einen negativen Beitrag zur solidarischen Leistungsgemeinschaft erbringt. Für die… Mehr

eschenbach
9 Monate her

Solche Studien fehlen in Deutschland! Mit jedem hier zitierten Satz rennen die Holländer bei mir offene Türen ein.
Mit dem pauschalen Streichen von Subventionen für Kulturschaffende wäre ich allerdings vorsichtig. Nur so als Beispiel: Die Berlinale interessiert letztlich, außer den Teilnehmern und einer Handvoll Lokalpolitiker und Feuilletonisten, keinen Menschen. Ein Weltklasse-Orchester wie die Berliner Philharmoniker hingegen schon. (Oder kommen die gegenwärtig ohne Subventionen aus?)

Last edited 9 Monate her by eschenbach
dienbienphu
9 Monate her
Antworten an  eschenbach

Sarrazin, Heinsohn und andere haben darauf schon vor einigen Jahren hingewiesen. Es will nur keiner hören. Man braucht keine Studien. Viel gravierender als die finanziellen Folgen ist sowieso die unumkehrbare Veränderung der Gesellschaft.

Wilhelm Roepke
9 Monate her

Das interessante ist nicht die Zuwanderung von Leuten aus Afrika und Asien. Das interessante ist, dass es den meisten einheimischen Wählern offenbar piepsegal ist, obwohl es ihnen unmittelbar schadet. Muss man nicht verstehen.

John Beaufort
9 Monate her

Es ist jedem Leistungsträger in Deutschland zu empfehlen, sich einen Job im Ausland oder beim Staat zu suchen. Erst, wenn der ganze Laden durch Leistungsverweigerung der ausgebeuteten Nettozahler kollabiert, wird sich etwas ändern.

AmpelFluechtling
9 Monate her
Antworten an  John Beaufort

Wo wollen Sie denn hin? Ganz Westeuropa ist in diesem Zustand. USA, Kanada, die haben in den letzten 4 Jahren 15 Millionen Menschen, fast alles Illegale, aufgenommen. Die haben die gleichen Probleme wie hier. Selbst Australien hat massive Probleme mit Einwanderern aus Indien, Bangladesh und dem arabischen Raum. Gut, in diesen Staaten zahlen sie weniger Einkommenssteuer, dafür ist dort fast alles andere erheblich teurer. Da bleibt eigentlich nur noch Osteuropa, was aufgrund der Löhne aber für die allermeisten nicht in Frage kommt, oder Asien was für die meisten wegen der Sprache hingegen gar nicht funktionieren wird. Es gibt eigentlich gar… Mehr

j.heller
9 Monate her

Ein IT-Spezialist aus Indien kann übrigens auch Muslim sein, Indien hat die zweithöchste Muslimbevölkerung.
Die unverschämte Inanspruchnahme unserer Sozialbudgets durch Kerle aus aller Welt zu benutzen, um den Verlierern des Systems Marktwirtschaft, also Arbeitslosen, Alten und Behinderten das Leben so schwer zu machen wie in gruseliger Vergangenheit ist allerdings auch maximal perfide.

Marco Mahlmann
9 Monate her
Antworten an  j.heller

Die Verlierer des Systems Marktwirtschaft sind die Faulpelze und Schnorrer, die sich daraufhin in linken Parteien engagieren und das System zerstören. Arbeitslose, Alte und Behinderte sind die Profiteure des Systems Marktwirtschaft, weil die Marktwirtschaft das Geld verdient, das der Sozialstaat den Armen, Alten und Kranken aushändigt.

Waldorf
9 Monate her

Man braucht dem Theater oder Orchester oder Correctiv (aka Medien insgesamt) nicht generell jede staatliche Hilfe entziehen, wem das zu radikal erscheint, insbesondere bei den bildenden Künsten. Was es unbedingt bräuchte, beim Staat selbst (!!), als auch den mit staatlichen Förderungen versehenen, ist die Besinnung und Rückkehr zur staatlichen Neutralität, sobald er selbst oder seine Geldempfänger politisch handeln oder sich entsprechend äußern – das ist doch das Kernproblem! Die politisch einseitige Nutzung der meist bei uns sehr großen staatlichen Geldtöpfe für klassische Politik, Propaganda, Verstärkung nur der gewünschten Seite von Politik und der Diffamierung bis Verfolgung der Unerwünschten. Unser Medienmainstream… Mehr

humerd
9 Monate her

„Flucht: Mehr als eine Million Asylanträge in Europa registriert
Im vergangenen Jahr stellten 1,14 Millionen Menschen in Europa einen Antrag auf Asyl – mehr als im Vorjahr, weniger als 2015. Die meisten wollten nach Deutschland.“ https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-02/migration-asyl-antraege-europa-eine-million
und jetzt kommt die Relativierung: „Pro Kopf gerechnet gingen die meisten Anträge in Zypern ein – ein Antrag auf 78 Einwohnerinnen und Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland war es einer auf 252.“
so sind die Zahlenspielereien der Medien. Bei der Ukrainehilfe wird ein Vergleich mit dem BIP angestellt und schon steht Deutschland schlechter da. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1303505/umfrage/bilaterale-unterstuetzung-fuer-die-ukraine-nach-anteil-am-bip/

Martin Mueller
9 Monate her

Kosten der Einwanderung sind nicht nur materiell und finanziell eine Belastung für unseren hart erarbeiteten Wohlstand.
Es geht auch um den Verlust von Sicherheit und Lebensqualität, und es geht um die Zerstörung unserer Kultur und unserer Heimat. Unsere Enkel werden in einem Deutschland, das nicht mehr den Einheimischen gehören wird, aufwachsen….

Last edited 9 Monate her by Martin Mueller
Ho.mann
9 Monate her

Im Jahr 2023 addierten sich die erwarteten Ausgaben in Zusammenhang mit Flucht und Migration auf 48,2 Milliarden Euro – nach knapp 42 Milliarden Euro im Jahr 2022. Welche Summe davon dem Missbrauch zuzurechnen ist, mag man sich ohnehin nicht ausmalen. Sicher ist, dass das Welt-Wohlfahrtsamt mit aller Vielfalt seiner offenen Spendierhose auch dieses Jahr genug Geld ausgibt.