US-Vizepräsidentin Harris sagt illegaler Migration den Kampf an: „Kommt nicht!“

Die US-Vizepräsidentin schmähte oft Donald Trump für dessen Kampf gegen illegale Migration. Nach nur wenigen Monaten im Amt vollzieht sie eine Kehrtwende und nähert sich ihrem Feindbild an.

IMAGO / Agencia EFE

„Kommt nicht in die USA“: Das ist die Botschaft von US-Vizepräsidentin Kamala Harris an illegale Einwanderer – ein neuer Tonfall der Biden-Regierung. Harris traf auf ihrer ersten Auslandsreise als US-Vizepräsidentin den Präsidenten Guatemalas, Alejandro Giammattei. Das Land in Zentralamerika ist hinter Mexiko eines der Länder, aus denen denen die meisten illegalen Einwanderer in die US kommen.

Nur zwei Monate nach Bidens Amtsantritt
Rekordansturm illegaler Einwanderer an US-Grenze
In der Vergangenheit war Harris dabei für eine völlig andere Einstellung in der Frage bekannt. Im vorausgegangen Vorwahlkampf der Präsidentschaftswahl 2020 forderte sie etwa Sozialleistungen für illegale Einwanderer und erklärte, als Präsidentin würde sie die Abschiebung von Millionen lliegaler Einwanderer stoppen und ihnen stattdessen per präsidialer Anordnung den Weg zur Einbürgerung eröffnen. Zur Präsidentschaft reichte es bekanntlich (noch) nicht, als Vizepräsidentin ist sie allerdings die Nr. 2 der neuen US-Regierung.

Aber genau dieses Image als eine Regierung, die illegalen Einwanderern die Tore öffnet, holt die Biden/Harris-Administration jetzt ein: Seit Bidens Amtsantritt Ende Januar sind vom US-Grenzschutz mehr als 600.000 illegale Einwanderer aufgegriffen worden, in gerade einmal vier Monaten. Angesichts der Rekordzahlen gerät seine Regierung immer mehr in Kritik im Umgang mit der Krise, nicht nur von Republikanern. Harris, die von Biden zur Chef-Koordinatorin zur Bekämpfung der illegalen Migration erklärt wurde, wird auch von Demokraten dafür kritisiert, dass sie bisher nicht selbst an der Grenze war.

Ihr Besuch in Guatemala sollte nun auch ein Signal nach außen sein. Kritik musste die Biden-Regierung allerdings nicht nur zuhause einstecken, sondern im Vorfeld auch von Harris‘ Gesprächspartner, Guatemalas Präsident Giammattei: Mit Biden habe sich sofort die Botschaft an Migranten geändert, kritisierte Giammattei. „Gleich am nächsten Tag waren die Kojoten (Anm. der Redaktion: Begriff für Menschenschmuggler) hier und organisierten Gruppen von Kindern, um sie in die Vereinigten Staaten zu bringen.“ Er forderte daher die neue US-Regierung auf, „eine klarere Botschaft zu senden, um zu verhindern, dass mehr Menschen das Land verlassen.“

Dem scheint Harris nun nachgekommen zu sein. Bei der Pressekonferenz mit Präsident Giammattei erklärte sie: „Die Vereinigten Staaten werden weiterhin unsere Gesetze durchsetzen und unsere Grenzen sichern. […] Wenn Sie an unsere Grenze kommen, werden Sie zurückgewiesen.“ Nach vier Monaten Ansturm an der Grenze, sind das nun Töne, die man von der Trump-Regierung kannte.

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Kommentare ( 24 )

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Felicitas21
2 Jahre her

600.000 illegale Einwanderer hat der Grenzschutz innerhalb der letzten vier Monate aufgegriffen!
Ich habe Videos gesehen, da wurden sogar Kleinkinder oben von der Grenzmauer runter geworfen, damit sie so in die USA gelangen. Schauen wir mal, wie ernst es Kamala Harris meint mit ihrer Botschaft “ Kommt nicht“.

Bernd W.
2 Jahre her

Dieses „Kommen sie nicht!“ wurde bei ARD u. ZDF natürlich mal wieder verschwiegen. Ihre heilige Harris – Frau, farbig, links – funktioniert nicht ganz, wie sie es gerne hätten, das geht ja wohl mal gar nicht; Das darf man dem eigenen Publikum echt nicht offenbaren.
Was für eine bigotte, verlogene Bande (die Harris selbstredend auch)!!

Thorsten
2 Jahre her

Hat nicht genau das Trump gesagt???

Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  Thorsten

Im Prinzip ja, aber der hatte das anders gemeint, denn er ist der Bösewicht.

FranzJosef
2 Jahre her

„Bitte kommt nicht!“ Man stelle sich vor, ein konservativer Politiker hierzulande würde diesen Appell richten. Ich glaube, sie würden ihn steinigen.

drnikon
2 Jahre her

Man reibt sich die Augen. Eine Finte? Täuschen, tarnen, verp….?

Till Kinzel
2 Jahre her

Kamala ist nicht glaubwürdig, das sollte man hierbei nicht vergessen. Die Demokraten möchten nur nicht, daß die Republikaner die unhaltbare Situation an der Südgrenze über längere Zeit zur Attacke gegen die Regierung nützen können, es ist letztlich nur eine Frage der Kommunikationskontrolle, so daß sie sagen können: „Wir haben doch gesagt, es soll keiner kommen.“ Wenn sie dann aber doch kommen, wird man sehen…

Oliver Koenig
2 Jahre her

Wenn Trump das gesagt hätte, würden sich die ganzen linken Postillen und die ÖR vor Empörung nicht mehr einkriegen. Schmähartikel und Sonderberichte würde zu Duzenden produziert, doch wenn die ersehnte zukünftige Präsidentin der USA das sagt, schweigen sie bedröppelt.

Dissident
2 Jahre her

Das ist kein „Gesinnungswandel“, sondern schlicht Taktik. Die Grenz-Krise ist derzeit massiv aus dem Ruder, und das will der in den USA (genauso wie hier) linksliberale Mainstream durch Schweigen bzw selektiver Berichterstattung aussitzen, bis sich die Lage etwas beruhigt hat. Die Demokraten wollen die 8-11 Mio illegal Eingewanderten Schbritt für Schritt einbürgern, und dadurch dann natürlich für sich als Stimmvieh gewinnen.

giesemann
2 Jahre her

Also die Regierung Guatemalas steckt dahinter: „ Er (Giammattei) forderte daher die neue US-Regierung auf, „eine klarere Botschaft zu senden, um zu verhindern, dass mehr Menschen das Land verlassen.“ Ist wie mit der DDR, keiner soll raus. Zum Glück ist Kamala Harris kein weißer toxischer Mann … . Von 3 Millionen 1950 auf heute 17 Mio. – nicht schlecht. Bev.-dichte ca. 160 pro km², Gazastreifen aber : ca. 5350/km². Nicht ganz so gut wie die Palis im Gazastreifen, die haben sich seitdem verzehnfacht, https://de.wikipedia.org/wiki/Guatemala#/media/Datei:Guatemala-demography.svg und https://de.wikipedia.org/wiki/Gazastreifen

Gaartz
2 Jahre her

Der Harris-Besuch ist weder ein Signal nach außen, dafür ist es auch längst zu spät, und schon gar kein Sinneswandel, sondern ein innenpolitisches Feigenblatt, das ihr helfen soll, die Verantwortung für den Ansturm auf die Grenzen abzuwälzen, denn der ist vom Biden-Regime nach wie vor ausdrücklich gewollt. Bei Trump waren die angeblichen „Kids in Cages“ einer der größten „Skandale“ seiner Präsidentschaft, über Bidens „Kids in Cages“ wird von den Medien gar nicht erst berichtet. Wer es noch nicht wissen sollte: Bei den jahrelangen Nonstop-Attacken auf Trump ging es nie um die Sache oder gar um das Prinzip, dafür gibt es… Mehr

Losko
2 Jahre her
Antworten an  Gaartz

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