Viele der bislang bekannten Krankheitsausbrüche gingen mit äußerst schwerwiegenden Symptomen einher. Laut ECDC-Direktorin Andrea Ammon kam es bisher im Rahmen der Erkrankungswelle zu einem Todesfall sowie zu mehreren Notfall-Organtransplantationen bei Kindern, die infolge eines akuten Leberversagens vorgenommen werden mussten. Besonders schwer von der Hepatitiswelle betroffen ist Großbritannien, in dem bis jetzt laut The Telegraph etwa 114 Kinder an der Lebererkrankung leiden oder gelitten haben. Viele Gesundheitsexperten und Fachärzte stellten bereits in den vergangenen drei Monaten einen starken Anstieg an Hepatitiserkrankungen fest. Besonders das junge Alter der weitestgehend unter fünfjährigen Patienten wurde im letzten Winter mit überaus großer Besorgnis zur Kenntnis genommen.
Ausgelöst haben soll die Infektionswelle unter anderem die Ansteckung mit einer Reihe von eher harmlosen Erregern wie dem Adenovirus, das für gewöhnlich nur leichte Erkältungssymptome auslöst. Als Hauptursache für die rasante Verbreitung der Hepatitis wird häufig auf die radikale Hygienepolitik der vergangenen zwei Jahre verwiesen. Durch die politisch verordnete Verhinderung einer natürlichen Grundimmunisierung mit gewöhnlichen Infektionskeimen und -viren seien die Immunsysteme vieler Kinder in einer wichtigen Entwicklungsphase stark gestört und nur wenig beansprucht worden. Als Konsequenz ergebe sich daraus auch die hohe Wahrscheinlichkeit weiterer potenziell tödlicher Krankheitsverläufe bei Minderjährigen in den nächsten Wochen und Monaten. Ob die Maßnahmen der einzige Grund für diese Entwicklung sind, sei laut ECDC-Direktorin Ammon noch unklar. Die WHO kündigte ebenfalls weitere Untersuchungen an.