Umfrage-Pegel

26 Prozentpunkte, das ist bisher bundesweit der Tiefstwert für die Union, 18,5 Prozent bis dato der Höchstwert für die AfD. Und

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BILD meldet: »Laut neuestem INSA-Meinungstrend für BILD kommt die CDU bei der Sonntagsfrage bundesweit nur noch auf 26 Prozent – nur 7,5 Prozent dahinter auf Platz zwei (!) kommt schon die AfD. Und: Die einstige Volkspartei SPD liegt mit 16 Prozent nur noch 1,5 Punkte vor den Grünen …«

26 Prozentpunkte, das ist bisher bundesweit der Tiefstwert für die Union, 18,5 Prozent bis dato der Höchstwert für die AfD. Und beim Abstand 14,5 Prozent Grüne gegenüber 16 Prozent SPD wird es zu ungunsten der SPD nicht bleiben.

Die Zahlen finden auch in EU-Kreisen Verbreitung:

Bei n-tv liest sich das so: »Erstmals seit dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 liegen die Grünen im Trendbarometer von RTL und n-tv mit 17 Prozent knapp vor den Sozialdemokraten, die auf 16 Prozent kommen. Bei den vorherigen Umfragen hatte die SPD ein oder zwei Prozentpunkte mehr. Die Union liegt aktuell bei 28 Prozent. Die AfD landete mit 15 Prozent auf Platz vier. Die Linken kamen auf 10, die FDP auf 9 Prozent.«

Da lohnt es sich, den Blick mal auf die Frage zu werfen, wen repräsentieren die dann irgendwann Gewählten eigentlich, gemessen an allen Wahlberechtigten.

Das tatsächliche Ergebnis der Bundestagswahl 2017

Wer die üblichen Grafiken über Wahlergebnisse kennt, nach denen auch die über Umfrage-Ergebnisse aufgebaut sind, ist daran gewöhnt, dass eine entscheidende Größe immer ausgeblendet wird: die Nichtwähler. Leider enthalten die Stimmzettel keine Rubrik, die Auskunft darüber verschaffte, wie viele aus Desinteresse oder warum auch immer nicht wählen – und wie viele, weil unter den Kandidaten und Parteien keine sind, denen sie ihre Stimme geben wollen. Eine simple Rubrik „keine(n) von allen“ würde genügen und Politiker wie Parteien wüssten, für wie viele niemand von ihnen ein Angebot macht, das attraktiv genug wäre, um gewählt zu werden.

Das „echte“ Wahlergebnis der letzten Bundestagswahl sieht nämlich so aus:

Die größte „Partei“ war die der Nichtwähler. Das ist die eine Auskunft. Die andere: Welchen Teil der Wahlberechtigten die einzelnen Parteien repräsentieren. Ganz korrekt: welchen sie am Wahlabend repräsentierten.

Fair und transparent wäre es von Instituten, Wissenschaft, Medien und Politik, immer das ganze Bild zu zeigen.

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Kommentare ( 102 )

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Ali
5 Jahre her

Merkel und Seehofer stehen jeweil in der 10. Runde. Für Seehofer wird der rechte Haken, den die Bayern-Wahl im einschenken wird genügen. Für Merkel kommt dann noch der Der Leberhaken der Hessen-Wahl. Am Ende liegen beide endlich auf den Brettern. Es wird auch höchste Zeit, das der Ring danach endlich wieder einmal feucht aufgewischt wird.

Joachim
5 Jahre her

Ich habe hier mal zusammengefasst, wie sich die Umfragewerte seit August 2015 entwickelt haben (Datenbasis INSA)

Zusammengefasst sieht die Entwicklung seit August 2015 also wie folgt aus:

Union: -17%
SPD: -8,5%
Grüne: +4,5%
FDP: +6%
Linke: +2%
AfD: +15,5%

Aber in der Union ist immer noch „Ruhe“ (CSU tw. ausgenommen). Totenruhe trifft es wohl eher. Hauptsache Merkel liegt wie eine Grabplatte auf Deutschland. So denkt wohl die „Union“.

Verstehen muss man das nicht mehr.

Karli
5 Jahre her

Der CSU wird es allein nicht reichen. Die spannende Frage wäre doch, wen sie anhimmelt, um regierungsfähig zu werden? Mein Alptraum wären die Grünen, mein Wunschtraum die Blauen.

batman
5 Jahre her
Antworten an  Karli

Mein Wunsch wären die Grünen, das wäre Ultra lustig, vor allen Dingen würden dann die letzten CSU Wähler merken, dass die CSU und die CDU ziemlich grün (geworden) sind. Danach würden bei den nächsten Wahlen die AFD und die Bayernpartei stärkste Kraft.

Thorsten
5 Jahre her
Antworten an  Karli

Die CSU kann nur versuchen mit FW und FDP zu koalieren, oder sich mit dem Grünen in den Untergang zu begeben.

Nibelung
5 Jahre her

Diese Rechnung verstehe ich nicht ganz, denn nur das gültige abgegebene Kreuz zählt und dann wählen eben nur 75% von hundert und diese teilen sich auf die einzelnen Parteien auf, denn Nichtwählen ist nicht existent und deshalb nur nach Abgabe aller Stimmen erkennbar, wobei das nicht das Ergebnis ändert, denn wer kann schon analysieren wen die Nichtwähler gewählt hätten, denn auch dann müßte sich unter den Nichtwählern ein Schnitt ergeben, der im Prinzip vom Durchschnitt des Wahlverhaltens der Wähler nicht groß abweicht und deshalb wäre noch eine Erläuterung zu diesem Thema sinnvoll, damit man es auch nachvollziehen kann.

bkkopp
5 Jahre her
Antworten an  Nibelung

Sie stellen sich auf die Seite der Herrschenden, die immer die abgegebenen Stimmen als 100% nehmen, und dann die Anteile davon nehmen. Wenn die Wahlbeteiligung, wie bei Kommunalwahlen, oder der EU-Wahl, unter 40% fällt, dann sind weniger als 20% der Wahlberechtigten die Mehrheit. Dies ist keine repräsentative Demokratie, keine demokratische Legitimation, weder zur Gesetzgebung noch zur exekutiven Amtsausübung (bei uns Bürgermeister und die über nicht-repräsentative Parlamente gewählte Regierungen).Die Herrschenden stört das natürlich nicht. In den USA wird auch ein Präsident von oft nur 26% der Wahlberechtigten gewählt. Senatoren und Kongressabgeordnete, die Gesetzgebung, mit noch viel weniger. Das kann man solange… Mehr

Klaus Kabel
5 Jahre her

Auf die Wahlfrage gebe ich grundsätzlich “Grüne“ zur Antwort. In der Wahlkabine erleben diese dann ihr “blau“es Wunder.

Karl Napf
5 Jahre her
Antworten an  Klaus Kabel

HaHaHa

schwarzseher
5 Jahre her
Antworten an  Klaus Kabel

Bei der Landtagswahl in Bayern werden wir sehen, ob genügend befragte Wähler es ebenso machen.

Enrico
5 Jahre her

Immer diese Nichtwähler. Wer ist da eigentlich Parteivorsitzende(r)?? Den/die müßte man mal zur Brust nehmen, wechn fehlender staatsdemokratischer Grundverantwortung oderso…

Wolfgang M
5 Jahre her

Die Grafiken zeigen das, was wichtig für die Zusammensetzung des jeweiligen Parlaments ist. Dabei sind die Nichtwähler unwichtig und es sind die Kleinparteien unwichtig, die unter 5% gekommen sind und als „sonstige“ zusammengefasst werden.
Wer sich pointierter ausdrücken will, sagt, dass 2017 nur 20% Merkel gewählt haben, indem er die Nichtwähler einbezieht ohne deren Motive zu kennen.

Thorsten
5 Jahre her
Antworten an  Wolfgang M

Den meisten Nichtwähler ist es egal oder sie haben keine Hoffnung, dass sich was ändert.

friedrich - wilhelm
5 Jahre her
Antworten an  Thorsten

…… es sind auch nicht immer die prekarier, sondern vor allem diejenigen, die sich ihre selbstachtung erhalgen wollen! wie meine frau und ich!

Monika Medel
5 Jahre her

In meinen jungen Jahren wählte man, soweit ich mich erinnere, die Partei, für die man war, aus welchen Gründen auch immer. Beispielhaft für die weitere Entwicklung wurde dann ein „Ich weiß nicht wen ich wählen soll, aber Nichtwählen soll man als demokratischer Staatsbürger doch auch nicht.“ So wählte man das vermeintlich kleinste Übel, meist doch die Partei, die man schon immer gewählt hatte. Die Parteien verkauften dann ihre jeweiligen Wahlerfolge als „große Zustimmung“. Fatal war, dass viele Sorgen der Menschen in der Politik gar nicht oder nur oberflächlich vorkamen. Allerdings nahmen und nehmen die meisten eben nur ihre eigenen Sorgen… Mehr

Enrico
5 Jahre her
Antworten an  Monika Medel

Wahlbeteiligungen an den BT-Wahlen ’72 und ’76 bei 91.1% und 90.7%, respektive.
So geht Wahl. (Quelle: statista.com)
Übrigens: die Wahlbeteiligungen bei Kommunalwahlen und/oder Wahl der Bürgermeister in den Kommunen ist unterirdisch niedrig (oft unter 50%). So geht Wahl nicht.

Bummi
5 Jahre her

Um den Niergang der Altparteien zu stoppen ist inzwischen jedes Mittel recht. Beispiel die neue rechte Zelle in Chemnitz vor der Wahl. Man fragt sich inzwischen, ob das alles nur noch Wahlkampf ist. Da sind in Berlin usw. seit Jahren No-Go Zonen entstanden wo die Clans herrschen, wo Waffen und Kriminalität zum Altag gehören und hier reicht es zur Verhaftung, wenn man darüber spricht sich Waffen zu besorgen. 8 Leute wollen angeblich den ganzen Staat stürzen. Man könnte das ja noch Ernst nehmen wenn man auch gegen Links oder kriminelle Messerstecher und Clans vorgehen würde. Tut man aber nicht, die… Mehr

Imre
5 Jahre her
Antworten an  Bummi

Wobei man sich schon die Frage stellen muss, ob man unseren MSM sowie dieser Regierung – man beachte die jüngsten Erfahrungen – überhaupt noch ansatzweise glauben darf. Vielleicht ist das auch nur eine Bürgerwehrtruppe – wegen Defiziten beim Gewaltmonopol des Staates, der Aufgabe der Sicherheitsgarantie für die Bürger, und einer irrlichternden halbblinden Justiz – aufgestellt, um die eigene Sicherheit selbst in die Hand zu nehmen?! Bei soviel Lug und Trug wie im Falle der jüngsten Vergangenheit, hielte ich dies für eine verständliche und darüber hinaus notwendige Selbsthilfemaßnahme. Im ungünstigsten Falle, dass tatsächlich ein Putsch….: Gegen eine Diktatur/ aufziehende Diktatur sowie… Mehr

hagr
5 Jahre her
Antworten an  Bummi

Haben die nicht sogar erzählt, dass die paar Mann einen Bürgerkrieg anzetteln wollten. Angeblich hätten die in ihren Chats darüber gesprochen. Große Gefahr. Dass Erdogan bis 2071 mit seinen Muslimen Deutschland übernommen haben will, dazu schweigt der Mainstream.

Peter P.
5 Jahre her

Nur zur Beruhigung wegen den Grünen. Die Realität sieht meistens anders aus.
Bei den Landtagswahlen:
In Bayern standen die Grünen im Juli 2013 auf 15%, im September erhielten sie 8,6% der Stimmen
In Hessen standen die Grünen im Juli 2013 auf 17%, das Wahlergebnis war im September 11,1%
In Berlin waren es im Juli 2016 20% in den Umfragen, im September 15,2% als Wahlergebnis
In Rheinlandpfalz im Februar 2016 10% Umfrageergebnis, am 13. März 5,3% Wählerstimmen

Also ist noch alles offen.

Bruno Pfingstnacht
5 Jahre her
Antworten an  Peter P.

Geben Sie bei Wahlumfragen nicht immer an, dass Sie „Grün“ wählen?
Ich schon, denn dann haben Baerbock, Habeck, Roth, KGE, Hofreiter, usw. wenigstens vor den Wahlen noch was zu lachen – und danach freue ich mich :).

Joachim
5 Jahre her
Antworten an  Peter P.

Ja, ist mir auch schon aufgefallen. In Bayern standen die Grünen nach der Wahl 2008 (9,4%) in sämtlichen Umfragen danach bis zur nächsten Wahl bei Minimum 10%, tw. heftigst darüber (bis zu 20%). Heraus kam dann 2013: 8,6%. Bei der BTW 2013 war es ähnlich. Noch im Monat davor 14% oder 15%, heraus kamen dann 8,4%. In RLP gab es noch bis 2 Wochen vor der Wahl, im Februar 2016 zwischen 8% und 10% in den Umfragen. Heraus kamen dann bei der Wahl Mitte März 5,3% Einzig die letzte BTW war da – kurioserweise – genau andersrum. Da hatte man… Mehr