Tiefstpunkt eines „ARD-Energieexperten“

Bei der ARD rechtfertigt anscheinend der Kampf gegen das Auto jedes Mittel: Im Streit über Abgaswerte im Grenzbereich wird von "Vergasung" gesprochen. Eine erschreckende Verflechtung von Sender und Solar-Lobby wird deutlich.

Wissen die noch, was sie sagen? Haben die eigentlich noch alle Tassen im Schrank?
Es geht um die Aussage eines in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, in diesem Fall um Jürgen Döschner. Der firmiert als »ARD-Energieexperte« und ließ über Twitter am Sonntagabend Folgendes ab:

»Wo drastische Taten fehlen, müssen wenigstens drastische Worte her: Deutsche #Automafia vergast jedes Jahr 10.000 Unschuldige.«

Das ist nicht nur »misslungen«, wie das halb verständnisvoll manche schreiben, sondern eine unglaubliche Sprachtat. Möglicherweise nach einem Anruf der WDR-Rechtsabteilung (oder war’s ein deutliches Gespräch mit WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn?) stolpert Döschner zurück und twittert: »Für d Verwendung d Wortes »vergasen« entschuldige ich mich ausdrücklich. War nicht m Absicht, d Abgasskandal in Beziehung z Holocaust z setzen.«

Nein, war nicht meine Absicht. Klar, »war nicht meine Absicht, sprach der Maschinist an der Guillotine, als er das Fallbeil auslöste«.

Jemand, der davon lebt, seine Worte zu setzen, weiß nicht, was er damit sagt? Auch nach dem konkreten Hinweis des verständnislosen Energieexperten vom Handelsblatt, dass dieser Vergleich mehr als problematisch ist, möchte Jürgen Döschner nicht von seinem Vergleich abrücken und setzt noch eines oben drauf:

Eindeutig: Beruf verfehlt. Aber für solche Leute gibt es ein gesichertes warmes Plätzchen am öffentlich-rechtlichen Ofen. Hauptsache, die ideologische Richtung stimmt. Und es geht immer weiter:

So richtig begriffen hat er nicht, was er da angerichtet hat. Er versucht, auf den folgenden Shitstorm hin mit einem Zitat aus dem Duden zu verharmlosen: »Mein Tweet z #Dieselskandal war provokant, aber kein Vergleich m Holocaust. »Vergasen« steht lt Duden f »Töten durch Giftgas« – hier:Abgas.«

Eine Abrechnung
"Die Welt": Gescheiterte Energiewende
Besonders abscheulich wirkt der Tweet, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die SS Gaswagen konstruierte und einsetzte, um Menschen zu vernichten. Bei Lastwagen vom Typ Opel Blitz zum Beispiel oder Saurer wurden die Ladekästen luftdicht abgeschlossen und der Auspuff in das Innere verlegt. Die Opfer mussten in den Wagen, der Motor blies die Abgase in das Innere. Die Opfer starben am Kohlenmonoxid. Auch Möbelwagen wurden für diese mörderischen Zwecke umgebaut.

Der Spruch zeigt weiterhin, wie verkommen mittlerweile die Gedankengänge der Befürworter der Energiewende nicht nur in öffentlich-rechtlichen Systemen sind. Ihnen scheint jedes Mittel recht, um „Klimaschutz“ hochzuhalten – denn das dient der eigenen Hoheitsrolle und Machtposition.

Döschner fordert ein »Machtwort Merkels zum Klimaschutz«, auf dass die Klima-Diskussion beendet werde. Es erinnert an die Aufrufe aus Potsdam, die Demokratie abzuschaffen, weil sonst das Klima nicht mehr zu retten sei.

Döschner freut sich, dass RWE und E.on die »Kohle ausgeht«: »Kern des Problems von RWE und E.on ist – wie beim Alkoholiker – die fatale Mischung aus Abhängigkeit und Realitätsverlust. Über Jahrzehnte haben sich die beiden größten deutschen Energiekonzerne bei der Stromerzeugung auf Kohle, Gas und Atom konzentriert. Spätestens ab dem Jahr 2001 hätten sie aber wissen müssen, dass sich die Welt der Stromerzeugung gewaltig verändern wird. Der erste Atomausstieg, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, die Kyoto-Beschlüsse zum Klimaschutz.«

Großspurig fordert er auf die Kritik des Bundesrechnungshofes an der Energiewende: »Eine Obergrenze der Bezahlbarkeit kann es für das Großprojekt Energiewende nicht geben.«

»Klimaschutz und Energiewende seien unverzichtbar.«

Lohn kommt: So wird Jürgen Döschner für seine »sachlichen Beiträge« zur Energiewende mit seinem »unabgängigen Standpunkt« von EuroSolar ausgezeichnet – Eurosolar ist die Lobby-Organisation der Solarindustrie. Er moderiert auf dem Greenpeace Energiekongress und verkündet im Gegenzug unverhohlen Greenpeace-Positionen.

»Energiekonzerne bilden ausschließlich „Lügengebilde“ zur „Volksverdummung“ mit dem Ziel die „Kohle-Lobby“, die eng mit weiten Teilen der Politik und den „stromfressenden Konzernen“ „verfilzt“ ist am Leben zu erhalten, um das Klima zu schädigen.« Schreibt das Blog gunsandburgers.com und listet fein säuberlich eine Reihe der Fehlleistungen Döschners auf.

Er schreckt dabei auch nicht vor Floskeln mit bedenklichen totalitaristischen Tönen zurück, findet folgende Formulierungen in einem Kommentar über eine Besetzung im Braunkohle-Revier:

»Hut ab! Die Klima-Aktivisten im rheinischen Braunkohle-Revier verdienen Hochachtung und Respekt! Mit ihren Aktionen an diesem Wochenende sind sie mutig vorweg gegangen. (…) Sie haben aufmerksam gemacht auf die größte Umweltbedrohung unserer Zeit: die Gefährdung des Weltklimas durch CO2 und die bedeutende Rolle, die die Braunkohle-Verstromung dabei spielt.«

Diese Aktionen »des zivilen Ungehorsams« seien gerechtfertigt:

»Bei seinem rücksichtlosen Vorgehen stützt sich der Konzern nicht nur auf Paragrafen, sondern auch auf seine wirtschaftliche und politische Macht. Regierende in Bund, Land und Kommunen verteidigen die Kohleverstromung, viele Städte und Gemeinden sind direkt an RWE beteiligt. Die Bilder von Polizisten, die in RWE-Geländewagen gemeinsam mit dem betriebseigenen Sicherheitsdienst Jagd auf Demonstranten machen, sprechen für sich.

Die Proteste im rheinischen Braunkohlerevier mögen nicht immer legal gewesen sein, aber sie sind angesichts der Ignoranz von Geld und Macht und angesichts der Bedrohung, die es abzuwehren gilt, völlig legitim.

Noch glaubt RWE, diesen Wandel mit Schlagstöcken und Pfefferspray aufhalten zu können.«

Die »größte Gefahr« für das Weltklima rechtfertigt offenbar jedes Mittel.

Deutsche Lebensreform-Bewegungen - Teil 1 von 3
Irrlehren vom Neuen Menschen führten zu den Totalitarismen
So jemand zeichnet für Berichte im zwangsfinanzierten Rundfunk aus dem Bereich »Energie« als Experte verantwortlich. Tendenziöser geht es nicht mehr und bestätigt einmal mehr die Untersuchungen, dass in den rechtlichen Redaktionsstuben grüne Ideologen sitzen und genau diese Gedanken aufs Land streuen. „Wertende und analysierende Einzelbeiträge haben dem Gebot journalistischer Fairness zu entsprechen. Ziel der Berichterstattung ist es, umfassend zu informieren“, so lauten die Programmgrundsätze des WDR. Wenn ein grüner Ideologielobbyist sendet, scheint das nicht zu gelten. Döschner hat Vorgesetzte, einen Chefredakteur, Kontrollgremien. Sie lassen ihn gewähren.

Sind die Programmacher so vollkommen von der gemeinsamen Weltsicht überzeugt, dass kein Alarmton im Hinterkopf mehr losgeht, wenn eine Formulierung in die Welt gejagt wird wie bei diesem unsäglichen Tweet, der den millionenfachen Mord trivialisiert? Alles scheint gerechtfertigt, wenn die Solarlobby jubelt.

Das ist das eigentlich Erschreckende.

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Kommentare ( 16 )

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Wabu
4 Jahre her

Döschner ist ** 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft bedeutet, dass gerade einmal VIER von 130 Millionen Luftmolekülen Stickoxid sind. Jeder erwachsene Mensch möge sich einmal mit dem gesunden Menschenverstand überlegen, ob es plausibel ist, dass ein derart verdünnter Stoff, der zudem mit etwa EINEM pro 130 Millionen Teilchen ohnehin natürlich vorkommt, gesundheitsschädlich sein kann. In Deutschland greift eine naturwissenschaftliche Verblödung um sich, die ihresgleich sucht! Ganz offensichtlich wollen diese Leute Deutschland zerstören und ich hoffe, dass ich es noch erleben darf, dass diesen Leuten in Nürnberg der Prozess gemacht wird. Der Betrug beginnt bei Merkel, der diese Zahlen alle… Mehr

Wolfgang Richter
6 Jahre her

Was ist damit geworden? Obwohl ich die braune Plakette nie käuflich erworben habe, hat der Planet wider Erwarten überlebt, wie auch der Wald den Sauren Regen. Und genauso wenig wird das CO2 den Planeten verglühen lassen.

Rapsack
6 Jahre her
Antworten an  Wolfgang Richter

Das Ozon-Problem ist im Sande verlaufen, FCKW freie Produkte sind geblieben. Entschwefelungsanlagen sind Pflicht. Ob das den Sauren Regen wirklich beseitigte bleibt fraglich, aber Gips gibt es heute im Überfluss.
Das Ozonloch in Australien hat sich verkleinert. Aber warum? Hat keiner mehr nach gehalten.
Und was mit dem CO2 wird? Naja, da es eben primär nicht um Umweltschutz geht, nur die Bürger sollen das glauben, wird der Quatsch noch länger am Kochen gehalten.

Pe Wi
6 Jahre her

Gesagt ist gesagt. Das ist Deutschland, wie es leibt und lebt. Ein Irrenhaus.

Mario Erdmann
6 Jahre her

Als ÖR-Experte hat er neben seinem Anspruch auf eine üppige Altersversorgung sicherlich auch einen Dienstwagen zu seiner Verfügung. Er muß sich also um seine berufliche wie private Mobilität, die ja gesellschaftlich vorausgesetzt wird, keine Sorgen machen.

Wolfgang Richter
6 Jahre her
Antworten an  Mario Erdmann

Im Zweifel zahlt ihm der Zwangsgebührenzahler auch auf Wunsch einen überteuerten E-Wagen, mit dem er sodann medienwirksam um dien Ecke kommt, nachdem er hinter dem Haus infolge längerer Anreise aus dem Wagen mit herkömmlichen Antrieb umgestiegen ist. Selbst der Grüne Kretschmann hat sich als Diesel-Neu-Käufer geoutet, weil er ein „richtiges“ Auto braucht, das auch schon mal einen Hänger ziehen kann. Aber anderen vorhalten, wie sien zu leben (und zu denken) haben. Danke dafür.

Portland
6 Jahre her

Mir geht das Bild nicht aus dem Kopf wie SPD, Grüne und Politiker der Linken mit Teilnehmern aus dem linksextremen Block gemeinsam gegen Rechts marschieren und diese laut und unaufhörlich skandieren: „Deutschland verrecke“. Mir geht das Bild nicht aus dem Kopf wie Frau Merkel bei einer Veranstaltung angewidert die kleine Deutschlandfahne weggibt, die ihr jemand in die Hand gedrückt hatte (Video ist auf YouTube zu bestaunen). Arbeitet unsere politische Klasse daran Deutschland aufzulösen? Gehört zu diesem Plan auch unsere Industrie mit unsachlichem Ökopopulismus international zu zerstören und damit die Existenz von hunderttausenden Menschen gleich mit? Und/oder ist das der letzte… Mehr

Wabu
4 Jahre her
Antworten an  Portland

Bestimmt war auch die halbe CDU dabei, aber sicherlich noch verkleidet. Im Gehirn ist die halbe CDU längst bei den linken Sozialisten angekommen

Cornelius Angermann
6 Jahre her

Komisch nur, dass in den meisten anderen Industrieländern dieser Ideologie nicht gefolgt wird! Das Klima kann man gar nicht retten, es gab es immer und wird es immer geben. Klimaveränderungen führen auch nicht zum Aussterben allen Lebens auf unserer Erde, denn dann gäbe es uns schon gar nicht mehr, weil es schon etliche Perioden im 4,5 Milliarden Jahre währenden Leben der Erde gab, wo die Temperaturen und auch der CO²-Gehalt der Atmosphäre wesentlich höher waren als heute! Wer sich gegen solche Veränderungen, die von uns im wesentlichen auch gar nicht beeinflussbar sind, sträubt, will sich nur nicht anpassen! Leben heißt… Mehr

Wolfgang Richter
6 Jahre her
Antworten an  Cornelius Angermann

Nach dem Motto, „Wenn s dem Esel zu wohl ist….“ hat die Berliner Regentin mit ihrer Hohler-Bauch-Entscheidung der Energiewende den Grünen ein Wahlkampfthema abgenommen, das die Republik schon jetzt teuer bezahlt. Mit dem Hinweis auf Abgaswerte, von denen jeder klar Denkende weiß, daß diese im Normalbetrieb derzeit nicht zu erreichen sind, wird nun ein weiterer Sargnagel in den „Wohlstand“ des Landes geschlagen. Die Behauptung von auf darauf zurück zu führende Gesundheitsschädigungen oder gar Todesfälle sind genauso Zahlen aus dem Kaffeesatz, wie z. B. zu denen über die auf „Passivrauchen“ zurück zu führenden Sterbefälle. Diese Statistikwerte sind willkürlich und ERgebnis der… Mehr

Armin Reichert
6 Jahre her

Die ARD ist mit Linksextremisten durchsetzt. Und wenn man sich darüber beschwert, bekommt man von der ARD patzige Antworten. Daher: Keinen Cent mehr für das sogenannte „öffentlich-rechtliche“ Pack.

L. Diehn
6 Jahre her

Wenn ein Deutscher sich in eine Ideologie verrennt, dann gründlich. Jetzt ist das Halali für die Jagd auf die Autoindustrie geblasen worden – und es gibt kein Pardon mehr. Da wird mit dem Wort-MG geschossen und das ohne Rücksicht auf Verluste die nächste Industrie gemetzelt. Ein Abwägen, dass jeder technische Fortschrift auch Nachteile birgt, gibt es nicht mehr. Insbesondere nicht bei der Windindustrie. Der Radikale kenn nur ein entweder/oder … Wenn wir es nicht schaffen, anstelle einer Fallbeil-Politik a la Merkel wieder Lösungen in sachlichen Diskussionen zu finden und uns die nötige Zeit für Entwicklungen zu lassen, dann sehe ich… Mehr

Pe Wi
6 Jahre her
Antworten an  L. Diehn

Nun, die Bauindustrie ist auch dran. Ein neues Gesetz wurde verabschiedet, in dem jegelicher Bauschutt sortiert werden muss und kleiner Unternehmern das zwar nicht machen müssen, aber dokumentieren müssen, welchen Schutt sie entsorgt haben. Deutschland ist sowas von Industriefeindlich. Nur die Industrie braucht Deutschland nicht. Die Auswirkung dieser industriefeindlichen Politik werden wir noch früh genug am eigenen Leib verspüren müssen.

Neo-Realist
6 Jahre her

Wir wissen ja schon längst, daß ARD + ZDF nicht anderes sind als Schwatzwutz, das staatliche Propaganda-Schwein ( bei Orwell). Insofern wissen wir, daß inhaltlich nichts und qualitativ schon gar nicht „geliefert“ wird. Aber, dieser Tweet macht nur deutlich, daß der überwiegende Teil der medialen Schergen der Staatsparteien bei Schwatzwutz auch noch selten dämlich sind.

Michael Sander
6 Jahre her

Wie so oft ist das eigentliche Problem das Umfeld, welches ein solches Denken befördert. Der ÖR ist geradezu ein Treibhaus grüner Ideologie. Und der Ökologismus ist im Kern totalitär. Das zeigt sich gerade jetzt, wo sich mit dem größten Triumph der Grünen auch deren Deutungshoheit in Luft auflöst. Der Bogen wurde überspannt. Das Ancien Regime schlägt nun wie wild um sich und würde notfalls auch die Demokratie abschaffen, wenn es nur dem eigenen Machterhalt nutzt. Ob grün, ob braun – der Mensch ändert sich nicht.