Nach Messer-Attacken – drei Viertel der Deutschen wollen mehr Videoüberwachung in Zügen

Der sprunghafte Anstieg von Angriffen in Zügen führt zur Forderung nach mehr Kameras – auch wenn die eine Straftat wie in Brokstedt nicht verhindern können.

IMAGO / Arnulf Hettrich

Die tödliche Messerattacke in einem Regionalzug bei Brokstedt durch einen palästinensischen Asylbewerber mit langer Kriminalakte erschüttert das Sicherheitsgefühl von Bahnreisenden offenbar nachhaltig – denn es handelte sich nicht um den ersten Angriff dieser Art.

Das Umfrageinstitut Civey fragte vom 31. Januar bis 1. Februar 2023: „Sollte die Videoüberwachung in Waggons deutscher Züge ihrer Meinung nach flächendeckend ausgebaut werden?“ Darauf antworteten 59,9 Prozent der Befragten mit „auf jeden Fall“, weitere 17,1 Prozent mit „eher ja“. Unentschieden blieben 6,8 Prozent. Nur 7,6 Prozent der Befragten meinten, das solle eher nicht geschehen, weitere 8,6 Prozent sprachen sich strikt dagegen aus.

Bundespolizei
Fast doppelt soviele Messerangriffe in Zügen und Bahnhöfen
Der von mehr als drei Vierteln gewünschte Ausbau der Videoüberwachung würde zwar im konkreten Fall keinen Messerangriff wie in Brokstedt verhindern – aber immerhin das subjektive Sicherheitsempfinden etwas erhöhen, und die Aufklärung erleichtern, falls einem Täter die Flucht gelingt.

Die Zahl der Angriffe in Bahnhöfen und Zügen stieg 2022 laut Statistik der Bundespolizei deutlich. Die Behörde registrierte im vergangenen Jahr in diesem Bereich insgesamt 398.848 Straftaten, zwölf Prozent mehr als 2021. Insgesamt kam es 2022 zu 14.155 Körperverletzungen auf Bahnhöfen und in Zügen. Ausschließlich in Zügen ereigneten sich nach den Zahlen der Bundespolizei 2022 insgesamt 82 Messerangriffe – fast doppelt so viele wie 2021, als die Beamten insgesamt 44 dieser Attacken registrierten. An Bahnhöfen und Haltestellen ereigneten sich 2022 sogar 254 Angriffe mit Messern. Im Jahr zuvor lag diese Zahl noch bei 122.

Durch Angriffe auf Bahnhöfen und in Zügen wurden 2022 insgesamt fünf Menschen getötet, mehr als doppelt so viele wie 2021, als zwei Reisende tödliche Verletzungen erlitten. Die Zahl der Verletzten lag im vergangenen Jahr bei 6747. Im Jahr zuvor registrierte die Bundespolizei nur 4138.

Wegen Angriffen mit Messern in Zügen ermittelte die Bundespolizei 2022 gegen 71 Tatverdächtige. Von ihnen waren 36 Nichtdeutsche, also etwas mehr als 50 Prozent – bei einem Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung von 11,8 Millionen oder gut 13 Prozent. Im Jahr 2022 stieg nicht nur die Gesamtzahl der Messerangriffe deutlich, sondern auch der Anteil der Ausländer unter den Tätern. Dagegen ermittelte die Bundespolizei 2021 wegen Messerdelikten auf Bahnhöfen und in Zügen gegen insgesamt 25 Personen, sechs davon ohne deutschen Pass.

Bei Gewaltdelikten auf Bahnhöfen und in Zügen – schwere Körperverletzung, Raub, Mord und Totschlag – belief sich der Anteil der Nichtdeutschen laut Polizeistatistik 2022 auf 55,5 Prozent.

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Kommentare ( 120 )

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WandererX
1 Jahr her

Besser wäre es, an Bahnhöfen ggf. nach Messern zu kontrollieren und bei Vorstrafen mit Messereinsetzung solch ein Besitz zur Einbuchtung auf einige Tage zu führt. Hier darf und kann ja jeder Mehrfachtäter mit Duldung des Staates agressiv herumlaufen, bis er seinen Frust mal wieder ausleben möchte: der Staat schaut quasi teilnahmslos zu und behauptet unglaubwürdig, dass ihm die Hände gebunden seien. Wer aber bindet ihm die Hände wirklich? Niemand. Unser Gemeinwesen verwildert von oben (zu viele feige Politiker:innen ohne mutige Direktiven) und unten (wilde Einwanderung der Krüppel dieser Welt).

welpi
1 Jahr her

Videoüberwachung? Super, das hält jeden davon ab sein Messer zu ziehen. Ich denke eher das die Leute weniger Messerstecher hier haben wollen. Die Kamera nützt Ihnen wenig.

flo
1 Jahr her

„Der von mehr als drei Vierteln gewünschte Ausbau der Videoüberwachung würde zwar im konkreten Fall keinen Messerangriff wie in Brokstedt verhindern – aber immerhin das subjektive Sicherheitsempfinden etwas erhöhen, und die Aufklärung erleichtern, falls einem Täter die Flucht gelingt.“ Das trifft die Sachlage. Man hat dann auf dem Film, wie ein Krimineller zusticht. Oder er sticht eher an Orten zu, die nicht videoüberwacht sind, falls er noch einen Rest-Verstand besitzt und nicht ganz „psychisch verwirrt“ ist.

IJ
1 Jahr her

„… drei Viertel der Deutschen wollen mehr Videoüberwachung in Zügen …“. Das restliche Viertel hat sich wahrscheinlich entschieden, zukünftig nicht mehr Zug zu fahren und um die Bahnhöfe in Deutschland einen großen Bogen zu machen. Ich persönlich gehöre zum letzteren Viertel. Als Deutscher sollte man nolens volens dazu übergehen, sich zukünftig im eigenen Land zu bewegen wie ein Tourist in einem unsicheren Land der 3. Welt. Die früher sicher geglaubte eigene Heimat ist aufgrund der ungehinderten Zuwanderung seit 2014 auf Dauer passe (P.S. Mein Patriotismus inkl. meiner Unterstützungsbereitschaft für dieses Land, mit dem ich mich nicht mehr identifizieren kann, allerdings… Mehr

mediainfo
1 Jahr her

„Das Umfrageinstitut Civey fragte vom 31. Januar bis 1. Februar 2023: „Sollte die Videoüberwachung in Waggons deutscher Züge ihrer Meinung nach flächendeckend ausgebaut werden?““ Diese Umfrageinstitute fragen immer auf eine politisch konforme Weise, oder lenken die Wahrnehmung der Menschen sogar in eine politisch erwünschte Richtung. Zu den Gewalttaten im Kontext „Migration“, könnte man natürlich ganz andere Fragen stellen als die obige. Die dann ebenfalls eine hohe Zustimmungsquote finden würden, womöglich eine noch viel höhere. Die in der Frage enthaltene Botschaft lautet: Gegen die Ursachen solcher Gewalt können oder wollen wir nichts unternehmen, die ist nun mal da, und wird geschehen.… Mehr

Last edited 1 Jahr her by mediainfo
Peter Schulze
1 Jahr her

Und ich verlange, dass die Messerschwinger keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr betreten dürfen.

kb
1 Jahr her

Ei gucke ma da. Mehr Video. Ist dachte man würde endlich lautstark nach einer restriktiven Migrationspolitik und konsequenter Abschiebung rufen.

Querdenker73
1 Jahr her

Es bringt nichts, wenn die Opfer beim Ableben auch noch gefilmt werden! Wenn Frau Faeser sich ergötzt, mit bescheuerten Armbinden zu flanieren, statt die innere Sicherheit gewollt durchzusetzen, verstößt sie gegen ihren Eid, Schaden vom Volk abzuhalten! Und das macht sie permanent! Also wäre die erste Maßnahme für mehr Sicherheit, diese Person zu entlassen! Und wenn die Kuscheljustiz die vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten bei der Strafverfolgung nicht nutzen will, verstößt der Nächste gegen seinen Eid, nämlich der Herr Buschmann. Und das macht er permanent! So ginge es weiter und weiter, über den Wirtschaftsminister, die Außenministerin (die ungestraft Kriegshetze betreiben darf) bis… Mehr

doncorleone46
1 Jahr her

Die Machetenmänner werden sogar in die Kamera lächeln, weil die sowieso nichts zu befürchten haben. Wenn die 10 Jahre im Knast oder zwei Jahre in einer Psychiatrie sitzen, können sie nicht mehr ausgewiesen werden, werden per Pass zu Deutschen gemacht, können Frau, Kinder, Geschwister und Anverwandten nachholen, dann gibt es für alle einen fürstlichen Wohnraum und Appanage bis zum Lebensende sowie eine tolle Clanbestattung, die der „fürsorgliche“ Staat auch noch bezahlt. Habe ich etwas vergessen? Satire?

Last edited 1 Jahr her by doncorleone46
Franz Reinartz
1 Jahr her

Ich bin mir sehr sicher, dass eine ebenso große Mehrheit die Wiedereinführung der Todesstrafe für derartige Delikte befürworten würde. Es wird aber nichts passieren. „Einmann“ ist immer psychisch krank, irgendwie traumatisiert, muss an der „heiligen“ Religion liegen, die nicht kritisiert werden darf. Da muss man Verständnis haben. Es gab keine rechtliche Handhabe, den Täter weiterhin festzuhalten. Der Psychiater hatte keine Gefahren gesehen. Na ja, alle direkt Beteiligten sind „Staatsdiener“. Sie wollen noch Karriere machen. Da ist es ratsam, nach der aktuellen Chef-Pfeiffe zu tanzen. Geht’s schief, hat man sich geirrt. Das ist doch menschlich. Kann doch mal vorkommen. Man und… Mehr