Am Abend des 8. Mai Uhr stieg um 18.07 Uhr weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf: Der neue Papst ist gewählt. Nur vier Wahlgänge brauchte es, bis die 133 wahlberechtigten Kardinäle eine Zweidrittelmehrheit auf einen der Ihren vereinen konnten.

Kardinal Robert Francis Prevost hat seinen bürgerlichen Namen abgelegt: Am 8. Mai um 19.14 Uhr verkündete Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti von der Loggia des Apostolischen Palastes aus den Namen, unter dem der 69-jährige US-Amerikaner von nun an der römisch-katholischen Kirche vorstehen wird: Leo XIV.
Damit wird zum ersten Mal ein US-Amerikaner Papst, und, wie so oft, keiner der im Vorfeld als besonders aussichtsreich gehandelten Favoriten.
The Trump Pope meme worked. Now we have an American Pope for the first time in history.
The Vatican clearly did not want Tariffs.
Another Trump win. pic.twitter.com/o0mmkNSoyW
— Benny Johnson (@bennyjohnson) May 8, 2025
Nach einem sehr kurzen Konklave konnte Prevost schon nach vier Wahlgängen zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinen: Bereits am Donnerstagabend stieg weißer Rauch aus dem Schornstein auf, der eigens zu diesem Zweck auf der Sixtinischen Kapelle montiert worden war. Erst am Tag zuvor hatten sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle in feierlicher Prozession und unter dem Gesang der Allerheiligenlitanei in der Sistina versammelt, um einen neuen Papst, den Bischof von Rom und „Stellvertreter Christi“ zu wählen.
Seit dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag, dem 21. April 2024, war die römisch-katholische Christenheit, die weltweit ca. 1,4 Milliarden Gläubige umfasst, ohne Oberhaupt.
Nicht nur auf dem Petersplatz harrten tausende Menschen aus, um bei diesem historischen Ereignis zugegen zu sein. Auch über Internet und Fernsehen verfolgten zahllose Menschen das Geschehen: Unter anderem waren Webcams auf den Schornstein und die Kapelle gerichtet, was zu humorvollen Kommentaren im Netz führte: Abgesehen von den Rauchzeichen waren hier schließlich über Stunden nur Möwen zu beobachten, die den Kamin neugierig untersuchten.
Um 18.07 Uhr dann erfolgte das „Rauchzeichen“ – während der Petersplatz und die Via della Conciliazione sich in Windeseile mit hunderttausenden Gläubigen und Schaulustigen füllten, mussten sich die Menge und die Weltöffentlichkeit noch gut eine Stunde gedulden, bis sich der Neugwählte auf der Loggia des Apostolischen Palasts zeigte.
Mit den Worten „Friede sei mit euch allen“ wandte sich der sichtlich gerührte neue Papst auf Italienisch und Spanisch – Prevost ist mütterlicherseits spanischer Abstammung und wirkte als Priester und Bischof lange Zeit in Peru – an die Menge, rief die Gläubigen dazu auf, eine synodale, suchende Kirche zu sein und mahnte zu Frieden. Gemeinsam mit den Gläubigen wandte er sich mit einem Gebet an die Gottesmutter Maria, und erteilte, wie es nach einer Papstwahl üblich ist, den Segen Urbi et Orbi, „der Stadt und dem Erdkreis“. Dieser Segen ist für die Gläubigen, auch für jene, denen er live über Radio oder Fernsehen erteilt wird, gemäß der Bestimmungen der Kirche mit einem sogenannten „vollkommenen Ablass“ verbunden.
Nach dem Jesuiten Jorge Bergoglio wird mit dem Augustiner Prevost wieder ein Ordensmann oberster Hirte der Kirche. In seiner Namenswahl allerdings folgt er nicht Franziskus nach. Dieser hatte sich abweichend von der Tradition nicht nach einem Vorgänger, sondern nach einem großen Heiligen der katholischen Kirche benannt. Als Leo XIV. stellt sich Prevost in die Tradition großer und bedeutender Päpste – von Leo dem Großen, der der Kirche im 5. Jahrhundert vorstand, bis zu Leo III., der die Kirche in einer krisenhaften Zeit ins 20. Jahrhundert führte.
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Für die deutschen Mittelstrahlmedien scheint das Wichtigste am neuen Papst zu sein, dass er angeblich kein Trump-Fan ist.
Der ist bestimmt auch kein Fan von vielen anderen.
Mir ist jeder recht, der für Frieden ist, ob Papst, Trump oder ein anderer.
Same procedure as…
Amen!
Erinnert ein bisserl an Götzenverehrung. Das Hoffen, das irgendwer, oder irgendwas schon alles in Ordnung bringen wird, statt an sich selbst zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, selber zu denken und zu handeln, zeugt vom eigentlichen Verlust des freien Geschöpfes Mensch. Willfährige Marionetten, eifrige Zustimmer, fanatisches Vertreten nur einer Meinung und /oder Ideologien, etc. zerstören das menschliche Miteinander seit jeher. Einem Gläubigen ist bewußt, dass es zwischen Himmel und Erde, egal welchen Namens, etwas gibt, dass er nicht wirklich versteht, weder hören noch sehen kann und das man einfach demütig und dankbar für das Leben anerkennen sollte. Wer nach dem Motto,… Mehr
Ich bin nicht katholisch und nicht einmal gläubig (außer Weihnachten, und ab und zu mal eine Kerze für meine verstorbenen Eltern anzünden, wenn ich gerade mal über eine zufällig geöffnete Kirche stolpere).
Aber ich mochte diesen ‚Papa Francesco‘, insofern ich das jemals über einen Papst sagen konnte.
Er wirkte nicht so abgerückt wie seine ganzen Vorgänger.
Wäre schön, wenn sein Nachfolger zumindest nicht sofort wieder alles kaputt macht, was sein Vorgänger an positivem Bild im Rahmen der Alten Weißen Männerschaft Ideologischer Katholiken eigentlich geschaffen hatte.
Sehr geehrte Frau „Sabine W.“, augenscheinlich dürfte Ihr Leben für Sie noch vielfache wie interessante persönliche Entwicklungen bereithalten…
Bleiben Sie gespannt…
Hochachtungsvoll
Die Namenswahl lässt hoffen! Der erste Auftritt (mit Mozzetta), die Tränen in den Augen, haben mich berührt. Ich freue mich! Leo XIII. war ein sehr guter Papst, der sich u.a. entschieden gegen das Freimaurertum (Enz. Humanum Genus) und den Amerikanismus (Enz. Longiqua) gestellt hat. Eine für das 21. Jh. angepasste Enzyklika Rerum Novarum wäre auch ein Gewinn! (Mehr über den Amerikanismus und das Verhältnis der Kirche zur Politik sowie den Einfluss der Politik auf die Kirche (insb. auch über die Geheimdienste) erfährt man in David Wemhoffs quellengesättigter, hervorragender Arbeit „John Courtney Murray, Time/Life, and The American Proposition: How the CIA’s… Mehr
Mal versucht, mich schlau zu machen. Viel findet man nicht über den neuen Papst, aber das was ich gefunden habe, lässt mich zur Vermutung kommen, es wurde ein strammer Wokist zum Stellvertreter Gottes ernannt.
Sehr enttäuschend! Kein People of Color, keiner aus der LGBTQIA+ Gemeinschaft, sondern ein weißer US-Bürger! Die Welt ist schläächt!
Sympathisch wirkender neuer Papst, und als Amerikaner ein Zeichen dafür, dass Trump auf dem richtigen Weg ist. Bleibt zu hoffen das Leo XIV. für eine Rückkehr zu konservativen Werten eintritt.
Ich hoffe, dass es ein Papst wird, der zwischen konservativen und progressiven Kräften vermittelt.
Davon gehe ich aus, würde es aber nicht begrüßen, denn vermittelnd auf progressive Kräfte zuzugehen heißt erfahrungsgemäß ihnen nachzugeben.
Auf X ist man sehr viel kritischer: Es wird gesagt, er sei PRO Massenmigration und CONTRA Trump, Vance und Musk. Da wünsche ich mal ein harmonisches Miteinander…
Wikipedia bezeichnet ihn anerkennend als genauso überzeugten Kämpfer gegen den menschengemachten Klimawandel wie sein Vorgänger.
Bevor der amerikanische Pabst Leo gewählt wurde, hat Präsident Trump ein Bild im Pabststil gepostet. Der Vatikan wird amerikanisch? Gut so, wenn die Kirche sich so schnell wie möglich von den links-grünen Ideologien verabschiedet. Es besteht Hoffnung, dass hier ein großer Richtungswechsel entstehen könnte.