Donald Trump möchte 2024 wieder Präsident werden

Donald Trump kandidiert 2024 ein drittes Mal für die Wahl zum amerikanischen Präsidenten. Das hat er in einer einstündigen Rede in Mar-a-Lago verkündet. Der Republikaner setzt auf den Grenzschutz, Energiepreise und die Verhinderung eines Nuklearkriegs als Themen.

IMAGO / ZUMA Wire
Donald Trump gibt am Dienstagabend in Mar-a-Lago seine Kandidatur für das Präsidentenamt im Jahr 2024 bekannt, 15.11.2022

Tritt in den USA ein Kandidat als Präsident an, dann ist die Wahl des Ortes wichtig, an dem er seine Kandidatur verkündet. Es ist von hoher Symbolkraft, ob er das vor einem nationalen Monument tut oder etwa in einer Fabrik. Donald Trump hat sich für sein Anwesen in Mar-a-Lago, Florida, entschieden. Auch eine Botschaft: Zum einen ist Trump selbst seine wichtigste Botschaft. Zum anderen wagt er sich ins Territorium seines größten, innerparteilichen Rivalen: dem Gouverneur Floridas Ron DeSantis.

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Ob Trump wirklich der Kandidat der Republikaner wird, ist offen. Es folgen innerparteiliche Vorwahlen, die sich bis weit ins Jahr 2024 ziehen können. Unter anderem hat sein ehemaliger Vizepräsident Mike Pence angedeutet, dass er sich eine eigene Kandidatur vorstellen kann. Zumal die Midterms-Wahlen für Trump nicht zum Erfolg wurden. Einige Kandidaten, für die er sich persönlich eingesetzt hat, scheiterten.

Seine Antrittsrede hält Trump vor einem typischen Hintergrund: Goldene Stühle im Saal und in seinem Rücken keine menschlichen Unterstützer – sondern jede Menge Fahnen in Rot, Weiß und Blau. An Trumps Redestil fällt zum einen auf, dass er anders als weniger showmäßig begabte Politiker sparsam mit Gesten umgeht. Außerdem erklärt er Dinge in einer einfachen Sprache – und greift sie immer wieder auf, damit sich die Botschaft setzt.

Das enttäuschende Ergebnis bei den Midterms deutet er in einen Sieg um. Und auch für seine volle Amtszeit und die halbe Amtszeit Joe Bidens geht er so vor: Unter seiner Präsidentschaft, die im Januar 2021 endete, hätten die USA prosperiert, ihre militärischen Gegner wie Iran oder Nordkorea hätten ihm Respekt erwiesen, sodass seine Amtszeit eine Ära des Friedens und der Stärke gewesen sei. Dem Demokraten Biden wirft er den überhasteten Abzug aus Afghanistan vor und stellt die These auf, dass es den Ukraine-Krieg unter ihm nicht gegeben hätte.

Die Außenpolitik scheint Trump zu einem wichtigen Thema seines Wahlkampfs machen zu wollen. Biden wirft er vor, sich zu sehr um den Kampf gegen den Klimawandel zu kümmern – bloß, weil der Meeresspiegel in ein paar hundert Jahren um ein Inch steigen könnte. Der atomaren Gefahr widme der Präsident zu wenig Aufmerksamkeit. Innenpolitisch setzt Trump wieder darauf, die Grenze zu Mexiko dichter machen zu wollen. Von dort kämen Drogen und Verbrechen ins Land. Außerdem will sich Trump gegen den Anstieg der Preise stemmen – vor allem im Energiesektor.

Auf die Erzählung, die Demokraten hätten im November 2020 Wahlbetrug gegangen und ihm die Wahl gestohlen, geht Trump nur indirekt ein. Er macht Anspielungen und Witze, traut sich aber nicht, den Punkt beim Namen zu nennen.

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Kommentare ( 36 )

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Dr. Hansuli Huber
1 Jahr her

Was für eine Tragik! Da bewerben sich möglicherweise Zwei für die Präsidentschaftswahl 2024, die dann über 80 Jahre alt sein werden. Wenn die USA nichts besseres mehr wie Biden oder Trump aufzubieten hat, dann muss einem der Abstieg dieser Supermacht nicht erstaunen. Biden ist ein Totalausfall und Trump hatte seine Chance. Diese hat er offensichtlich nicht genutzt, sonst hätte er 2020 haushoch gewinnen müssen. Wenn seine Verdienste nur halb so gross gewesen wären, wie er behauptet, wären die midterms wohl zu einem Desaster für die Dems geworden. Die Resultate zeigen aber, dass von einem „gestohlenen Sieg“ weder 2020 noch 2022… Mehr

F.Peter
1 Jahr her

Ist doch sein gutes Recht, seinen Hut wieder in den Ring zu werfen. Ob die Republikaner ihn jedoch auch nominieren, steht wohl auf einem anderen Blatt! Dass dem so ist, stört die MSM und etliche andere „Trumphasser“ natürlich nicht, es ist doch wohl so schön, immer wieder auf ihm herumzutrampeln.

Memphrite
1 Jahr her

Republikaner oder Demokraten, oder CDU oder doch SPD, oder doch FDP oder Grüne, oder doch Macron?
Eine große Mehrheit glaubt immer noch das es irgendeinen fundamentalen Unterschied in den etablierten Partein des Westens gibt.
Nein es gibt keinen: Alle dienen den selben „westlichen“ Oligarchen. Da diese nun die restliche Welt nicht mehr so einfach plündern können, geht es jetzt gegen die „westliche“ Mittelschicht.
Der „Westen“ bzw. die amerikanische Variante des Abendlandes ist nicht reformierbar und wird wie die römische Republik (hoffentlich) bald untergehen.

AnSi
1 Jahr her

Die Amis lieben Trump. Hier, in Ohio sind es weit mehr als 60%. Allerdings muss er aufpassen, dass er sich bei seinen Themen nicht zu sehr an der verlorenen Wahl von 2020 festklammert. Jeder weiß, dass sie gefakt war und jeder weiß, dass die Dems es gerade wieder taten (Arizona und Pennsylvania wurden sicher nicht regulär gewonnen). Er muss neue Themen finden, sich mehr auf America fokussieren, die Wirtschaft, die Menschen, die Inflation, den Grenzschutz. Das ist den Amis derzeit sehr wichtig. Vor allem sollte er sich gegen den Krieg in der Ukraine stellen und gegen den NATO-Einsatz. De Santis… Mehr

Gaartz
1 Jahr her

Es ist ganz einfach: Wenn Trump es will, wird er auch der Kandidat sein. Trotz einer sechsjährigen Vernichtungskampagne der globalistischen Legacy-Medien hat Trump bei der republikanischen Basis immer noch Zustimmungswerte von 80 %. Mehr muss man dazu nicht sagen. Trumps Bilanz als Präsident war ziemlich sensationell (trotz Blockade der Demokraten und Sabotage durch Rinos wie Paul Ryan): sichere Grenzen auch ohne Mauer (dank „remain in Mexico“), Energiedominanz, Frieden im Nahen Osten, stark steigende Reallöhne vor allem für Arbeiter und vor dem China-Virus der beste Arbeitsmarkt seit 50 Jahren, etc. Ron DeSantis ist zwar derzeit der beste Gouverneur der USA, aber… Mehr

EndofRome
1 Jahr her

Die Foristen reden hier alle so, als ob die nächste Präsidentenwahl mit rechten Dingen zugehen wird. Dazu müsste erst einmal die Briefwahl und der ganze elektronische Mist in die Tonne geklopft werden. Dann würde man auch in einer Nacht fertig. Ganz bestimmt.

thinkSelf
1 Jahr her

Sein Ego steht Trump ja nun nicht zum ersten mal wie ein Betonwand im Weg. Das Einzige was Trump interessiert ist Trump. Er hat zwar einen hohen Unterhaltungswert und kann damit eine recht große Anhängerschaft an sich binden, aber das reicht nicht um die Wahlen mit ausreichender Mehrheit zu gewinnen. Als Präsident, gerade für die freiheitlich Orientierten, hat er nun mal auf der ganzen Linie versagt. Auch wenn sich das viele immer noch gerne schön reden. Und das er in seiner Amtszeit „keinen Krieg angefangen“ hat, hat viel mit Glück aber wenig mit bewusst gefällten strategischen Entscheidungen zu tun. Er… Mehr

RobertF
1 Jahr her

Trump hat bei den Sachthemen die richtigen Standpunkte vertreten, aber charakterlich halte ich ihn mittlerweile für ungeeignet das Präsidentenamt auszufüllen.
Da sehe ich aktuell andere mögliche Präsidentschaftskandidaten bei der GOP, die mehr Potenzial haben.

Last edited 1 Jahr her by RobertF
littlepaullittle
1 Jahr her

Ich hoffe nur, dass die Wahl zum Praesidentschaftskandidaten nicht zu einer Schlammschlacht unter den Republikanern endet. Es wuerde nur den Demokraten nutzen.

martin ruehle
1 Jahr her

Gut, dass er es noch einmal wissen will. Niemand ist mehr Sand im Getriebe des globalistischen Komplex in Washington als ein President Donald Trump!
Dennoch war seine Rede, mit der er die erwartete Kandidatur 2024 ankündigte zeitweilig langatmig, und plätscherte nach der Hälfte der Zeit ein wenig vor sich hin – ungewöhnlich bei D.Trump, der gewohnt ist sein Publikum zu begeistern.
Für „four more years“ braucht er seine volle Kraft und Angriffslust.

thinkSelf
1 Jahr her
Antworten an  martin ruehle

Trump hat überhaupt keinen Sand in irgendein Getriebe gestreut. Das einzige was er geschafft hat ist genau diese Form von Sand in die Augen seiner Anhänger zu streuen.