Deutschland scheitert mit Rücknahme-Ersuchen für Asylbewerber bei anderen EU-Ländern

Deutschland nimmt Hunderttausende Asylbewerber auf, die schon in anderen Schengen-Ländern einen Antrag gestellt haben. Doch diese Länder nehmen diese nur in einem Bruchteil der Fälle zurück. Besonders eklatant ist das im Falle Griechenlands.

dts Nachrichtenagentur
Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber

Deutschland gelingt es weiter nur in geringem Maßstab, Flüchtlinge in andere EU-Staaten zurückzuschicken, wenn sie dort bereits Asyl beantragt haben. Wie die Bild in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berichtet, stellte die Behörde im vergangenen Jahr 68.709 Rückübernahme-Ersuchen an andere Länder, tatsächlich zurückgenommen wurden nur 4.158 Personen. Danach hat die Zahl der Ersuchen im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert seit Inkrafttreten der sogenannten Dublin-III-Verordnung im Jahr 2014 erreicht und lag 62,5 Prozent höher als 2021 (42.284).

Die Rücknahmequote lag dagegen dem Bild-Bericht zufolge mit 6,05 Prozent so niedrig wie nie zuvor. Laut der Verordnung sollen Asylanträge in den Mitgliedstaaten nur einmal geprüft werden – und zwar in dem Land, in dem der erste Antrag gestellt wurde. Reist ein Flüchtling nach seiner Ankunft in der EU weiter und stellt in einem anderen Land erneut einen Antrag, kann er in das Erstaufnahmeland zurückgeschickt werden.

Am Dublin-Verfahren nehmen alle EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz teil. Deutschland hat seit 2014 insgesamt 444.849 Anträge auf Rückübernahme an andere Länder gestellt, tatsächlich zurückgenommen wurden aber nur 46.838 Personen. Besonders niedrig ist die Rücknahmequote bei Griechenland und Italien.

Im Jahr 2021 stellte Deutschland 10.427 Rücknahme-Ersuchen an Griechenland, tatsächlich zurückgeführt wurde laut des Berichts angeblich nur ein einziger Flüchtling. Italien sollte 6.623 Flüchtlinge zurücknehmen, tatsächlich kehrten nur 287 zurück.

(dts)

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Kommentare ( 46 )

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Hueckfried69
1 Jahr her

Was es braucht, ist der klare Wille einer Regierung, zu sagen: „Es reicht“, um dann entsprechend die Grenzen dicht zu machen. Aber die Vision der derzeit Regierenden ist das Verschwinden der Autochthonen und ihrer Kultur in der Bedeutungslosigkeit, und das so schnell wie möglich. Da sind sie auf einem „guten“ Weg. Organisierte Vaterlandslosigkeit, gewissermaßen…

Last edited 1 Jahr her by Hueckfried69
Innere Unruhe
1 Jahr her

Es ist deprimierend, das zu lesen.
Mich würde aber viel mehr der Trick interessieren, mit dem aus abgelehnten Asylbewerbern reguläre zu respektierenden Einwanderer gemacht werden.
Wie geht es, aus einer geduldeten, sprich abgewiesenen, Person, einen Bürger mit allen Rechten zu machen?
Warum muss so eine Person erst abgelehnt, um nach Jahren zum Bürger gemacht werden?
Wieso geht es nicht konsequent? – Abgelehnt heißt unerwünscht und nicht zu versorgen.Die Unterstützung sollte man sich dann täglich in den geeigneten Räumlichkeiten holen, wie auch die Nächte dort verbringen?
Wieso nennt man „unter dem Zaun kriechen“ Einwanderung?

Haedenkamp
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Sorry, aber Sie haben das #Spiel# noch immer nicht verstanden: Es geht nicht darum, Fremde abzuwehren, sondern diese sollen kommen, egal woher, mit oder ohne Papiere, Gesundheitszeugnis, Bürgen sind überflüssig. Hauptsache möglichst viele aus total fremden Kulturen. Dass das System hat, ist doch leicht zu erkennen. Die Absurdität ist doch auf die Spitze getrieben: mittlerweile wird doch unverhohlen jeder Ausländer zum Deutschen gemacht. Am Ende gibt es weder Ausländer noch Deutsche, sondern nur #alle, die hier leben..#. ‚Das ist das Ziel‘ – hat eine Kanzlernde selbst gesagt.

Kristina
1 Jahr her

Den anderen Ländern mache ich keinen Vorwurf. Es gibt eine große Antiabschiebungslobby: Gerichte, die entscheiden, dass dem Abzuschiebenden, das andere Land nicht zumutbar ist. Diverse Organisationen, die bei jeder anstehenden Abschiebung sofort aufjaulen und reichlich Unterstützer rekrutieren, um die Behörden „weich zu kochen“. Derzeit wird „Hart aber fair“ gesendet mit einem ausgewählten Teilnehmerkreis, die alle für mehr Zuwanderung sind, weil wir so viele Fachkräfte brauchen. Natürlich darf das Tor für die ganzen Migranten, die einfach so kommen, nicht geschlossen werden. Ich vermute, dass die Lage zuerst sich am Wohnungsmarkt zuspitzt, denn die Neuankömmlinge erwarten schöne Wohnungen und keinen Container. Als… Mehr

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  Kristina

Es ist eine grudsätzliche Frage, warum wir für alle Welt verantwortlich sein sollen? Die Weltkriege, GULAG, Holocaust, Revolutioen, Inquisition – alles da gewesen und aus europäischer Kraft überwunden worden. Krieg in der Ukraine? – Warum schicken wir die Ukrainer nicht zu den Saudis, sonder versorgen sie selbst? Warum sieht Europa Ukraine als eigene Angelegenheit, ohne Einmischung von der arabischen und afrikanischen Welt? Wieso haben die afrikanischen Länder nicht als erstes die eigenen Bürger aus der Ukraine geholt? Bei Hart aber Fair vermischt man gerne Zuwanderung mit illegaler Migration. Das führt jegliche Diskussion in die Sackgasse. Asylzuwanderung ist keine Zuwanderung, sondern… Mehr

Haedenkamp
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Alles richtig; aber bitte zuende denken: Die Migrationswaffe richtet sich gegen den Westen insgesamt, besonders gegen Deutschland. Europa mit seinen Nationalstaaten soll zerstört werden.

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  Haedenkamp

Das kann schon sein. Warum aber wenden wir nicht unser Asylrecht wie es gedacht ist – nur für unsere Nachbarstaaten und die einige wenige direkt geflohenen an?
Die Migrationswaffe ist gegen den Westen gerichtet. Aber warum verteidigt sich der Westen nicht? Warum gehen reguläre Bürger mit „wir haben Platz“ Plakanten auf die Straße und bringen Migrantenkindern das Lesen bei?
Es scheint, Europäer selbst wollen nicht mehr unter ihresgleichen leben, sondern am liebsten wie in Beirut oder Damaskus.
Warum verteidigt sich der Westen nicht? Polen und Ungarn haben Zäune errichtet. Warum wird es nicht zur gemeinsamen Strategie erhoben?

Haedenkamp
1 Jahr her
Antworten an  Innere Unruhe

Diese Strategie gab es ja, bis in die 80ziger Jahre. Danach wurde sie schleichend aufgegeben. Der Begriff #Selbstkolonisation# erklärt das Phänomen so: Deutschland hat schon ab den 60ziger Jahren z.B. Textilien, Sportschuhe etc. preiswert in Fernost produzieren lassen und hier teuer verkauft. Deutschland selbst war quasi eine Insel der Bessergestellten. Dann wurde von Produzentenseite gefragt, warum nicht aus hiesigen Beschäftigten das Maximum herausgeholt werden sollte. Das endete dann in unbeschränkter Leiharbeit und Ausweitung des Niedriglohnsektors, nicht nur für Ungelernte, auch für Akademker. Die Massenmigration schafft zum einen neue Konsumenten und zum anderen wird der Billiglohn einzementiert.(Ursprünglich galt ein fünfjähriges Arbeitsverbot… Mehr

AnSi
1 Jahr her

Wundert das wirklich noch? Alle Länder können doch beinahe TÄGLICH sehen, hören und lesen, dass Allemanda ständig neue Einladungen an alle Glücksritter der Welt ausgibt. Die „Wir haben Platz“-Rufe schallen doch noch jedem im Ohr. Also WARUM sollten die anderen Länder die Migranten zurück nehmen? Die sind doch froh, dass in Allemanda so viel Platz und Geld zur Verfügung steht! Also lasset die Schäflein kommen! Erstickt daran!

Protestwaehler
1 Jahr her

Ihr habt sie gerufen und ruft sie auch weiterhin, also kümmert euch drum.
Wer wills den anderen Europäern verdenken.

Andreas aus E.
1 Jahr her

EU-ropäische Solidarität wäre ohnehin allenfalls, daß sämtliche EU-Staaten gemeinsam die Illegalen in ihre Herkunftsländer remigrieren. Einer solchen gemeinschaftlichen Lösung dürfte aber leider insbesondere Berlin entgegenstehen.

Nibelung
1 Jahr her

An dieser Politik der Aufnahme werden wir noch ersticken und wer so dämlich ist und die eigenen Grenzen wie Scheunentore offen läßt, kann doch nicht normal sein, ihre Grundstücke vernageln sie doch auch bis zur Unkenntlichkeit und die Sicherheitsbranche hat Hochkonjunktur, während man nach außen alles offen läßt, was doch schon ein Widerspruch in sich selbst ist und am Verstand zweifeln läßt, was sich die Politik schon seit Jahren ausgedacht hat und nun einen Zustand erreicht hat, der uns bereits an die Substanz geht und sich am Ende noch in schlimmsten Auseinandersetzungen zeigen könnte.

Siggi
1 Jahr her

Die Gleichstellung der Leistungen für Migranten in ganz Europa ist überfällig. Nur damit bekommt man eine einigermaßen gleichmäßige Verteilung. Diese Überversorgung lockt die doch geradezu an.

Klaus Kabel
1 Jahr her

Erstens gibt man Geschenke nicht zurück und zweitens glaube ich nicht daran, dass die Grünen wirklich eines ihrer Schätzchen aus dem Sozialsystem reißen und abschieben. Und drittens sind die Abschiebländer froh, die Probleme der Deppennation Deutschland aufs Auge gedrückt zuhaben.

Last edited 1 Jahr her by Klaus Kabel
Helene Walther
1 Jahr her

Warum wohl? Weil die Länder sehen, was in Deutschland so abgeht! Von den enormen Kosten, welche die Migration, auch die Illegale für enorme Kosten verursacht! Ich bleibe dabei, Sachleistung vor Geldleistung und schon ist der Spuk vorbei!

Last edited 1 Jahr her by Helene Walther