Deutscher Verfassungsschutz warnt vor Antisemitismus im Islamismus

Das Fazit des Verfassungsschutzes: Antisemitische Vorkommnisse mit islamistischem Hintergrund sind „keine Seltenheit“. Offensichtlich lässt die Behörde Einzelfallthesen hinter sich. Es handle sich um die „Spitze des Eisberges“, der zukünftig den „Nährboden für gewalttätige Eskalationen“ bilde.

Screenprint BfV | imago images/Future Image

Der deutsche Verfassungsschutz hält in einer aktuellen Broschüre den Islamismus für gefährlicher als Rechtsextremismus und Linksextremismus, wenn es um Antisemitismus geht:

„Ausgeprägter sind antisemitische Auffassungen jedoch im Islamismus, in dem sich religiöse, territoriale und/oder politische Motive zu einem antisemitischen Weltbild verbinden. Das „Feindbild Judentum“ bildet einen zentralen Pfeiler, auf den sich die Argumentationen aller islamistischen Gruppierungen stützen.“

Diese klare Zuordnung als Zäsur in der Beurteilung antisemitischer Tätergruppen ist nachzulesen in einer Broschüre des Verfassungsschutzes (Stand März 2019) mit dem unmissverständlichen Titel: „Antisemitismus im Islamismus“.

Und die Bundesbehörde weiß auch genau, wem dabei das Augenmerk gelten muss: „Eine solche Erkenntnis gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund des zwischen den Jahren 2014 und 2017 erfolgten Zuzugs von mehr als 1.000.000 Muslimen in die Bundesrepublik Deutschland an Bedeutung.“

Muslimischer Antisemitismus wird geduldet
Zugewanderter Antisemitismus in Deutschland
Der Blick der Behörde in den mittleren und nahen Osten und nach Afrika zeigt: Schon Kinder wachsen dort „ganz selbstverständlich“ mit einem alltäglichen Antisemitismus auf. Zwar sei nicht jeder Muslim aus solchen Ländern automatisch ein „bewusster Antisemit“, aber es schlummere in ihm und könne bei ungünstiger Sozialprognose jederzeit ausbrechen und ein „Ansatzpunkt für eine islamistische Radikalisierung darstellen“. Weil Antisemitismus so vertraut wirke, sei er ein probates Mittel bei der Anwerbung geworden, so der Verfassungsschutz weiter in seiner Broschüre.

Diese Behauptungen sind für die Behörde auch keine reine Theoriefindung, sondern würden sich an Beispielen gut belegen lassen, so auch bei den Demonstrationen vor dem Brandenburger Tor im Dezember 2017, als es unter den muslimischen Teilnehmern zu antisemitischen Ausfällen kam und u.a. die vollständige Auslöschung Israels gefordert wurde.

Der Verfassungsschutz betont hier explizit die Gefahr, die davon „für das friedliche und tolerante Zusammenleben“ in Deutschland ausginge. Weiter werden Bürger, die mit Zuwanderern beruflich zu tun haben, explizit darauf hingewiesen, dass sie bei dieser Klientel auf so einen Antisemitismus treffen könnten:

„Hierzu zählen unter anderem Lehrer, Sozialarbeiter, Polizisten sowie
Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der entsprechenden Landesämter. Aber auch Mitarbeiter sozialer Organisationen und ehrenamtliche Helfer, die sich in Integrationsprojekten engagieren, können mit antisemitischem Gedankengut konfrontiert werden.“

Handeln jetzt
Israelische Fahnen und Davidsterne brennen
Die Broschüre lässt keine Ausnahmen zu: „In allen islamistischen Strömungen und Organisationen lässt sich antisemitisches Gedankengut nachweisen, lediglich die Art und Weise, wie einzelne Gruppierungen damit in der Öffentlichkeit auftreten, variiert.“

Das Amt geht so weit, diesen Antisemitismus im Koran zu verorten und zitiert die entsprechenden Stellen. Der historische Exkurs in dem kaum fünfzig Seiten starken Papier ist an diesem Platz tatsächlich bemerkenswert. So weit gehend, dass in der Broschüre eine Aufnahme von Adolf Hitler mit dem Mufti von Jerusalem abgebildet wurde.

Der Verfassungsschutz lässt hier keinen Unterschied gelten zwischen einer Kritik an Israel und jener an Juden: „Allen islamistischen Organisationen ist gemein, dass sie kaum zwischen dem Staat Israel und dem jüdischen Volk unterscheiden, weder sprachlich noch inhaltlich.“

Antijüdisch das neue antisemitisch?
Antisemitismus: Zweifel an Statistik nehmen zu
Im hinteren Teil der Broschüre folgt eine Auflistung all jener islamistischen Organisationen, die auch in Deutschland vertreten sind bis hin zu salafistischen Gruppen. Das Fazit des Verfassungsschutzes fällt eindeutig aus: Antisemitische Vorkommnisse mit islamistischem Hintergrund sind in Deutschland „keine Seltenheit“. Offensichtlich fällt es der Behörde nicht schwer, irgendwelche eventuellen Einzelfallthesen hinter sich zu lassen. Nein, was beobachtet wurde, ließe den Schluss zu, dass es sich hier nur um die „Spitze des Eisberges“ handelt, der zukünftig den „Nährboden für gewalttätige Eskalationen“ bilde.

Die Broschüre fasst abschließend zusammen, wie düster sich das Lagebild für die Verfassungsschützer tatsächlich darstellt:

„Solche Ereignisse legen den Schluss nahe, dass das von Islamisten verbreitete antisemitische Gedankengut zunehmend auch in muslimischen Gesellschaftsgruppen außerhalb islamistischer Organisationen anzutreffen ist. Ob es sich hierbei um eine dauerhafte Erscheinung – möglicherweise sogar einen anhaltenden Trend – handelt, bleibt abzuwarten. Unabhängig von der Perspektive bleibt jedoch festzuhalten, dass das von islamistischen Gruppierungen und Einzelpersonen verbreitete antisemitische Gedankengut schon heute eine erhebliche Herausforderung für das friedliche und tolerante Zusammenleben in Deutschland darstellt.“

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Kommentare ( 80 )

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Alexander Wallasch
4 Jahre her

Danke für Ihre Kommentare

Anna-Maria
4 Jahre her

Juden und Christen Freundlichkeit ist tief verankert in dem Islam. Koran und die Scharia Gesetze bespricht im Detail, was alles die Moslems mit den Juden und Christen tun müssen. Wenn Politiker, Rabbiner, Christliche Theologen es nicht wissen, dann sind die unterirdisch dumm.
Ich wundere mich, dass irgend einer sich darum wundert, wenn Moslems hasserfüllt sprechen und handeln.

Anna-Maria
4 Jahre her
Antworten an  Anna-Maria

Ich wollte schreiben Feindseligkeit!!!!!!!

Schwabenwilli
4 Jahre her

„Deutscher Verfassungsschutz warnt vor Antisemitismus im Islamismus“

Dürfen die das überhaupt, so politisch unkorrekt?

Christa Born
4 Jahre her

Das ist aber jetzt nix Neues, oder?

R.J.
4 Jahre her

Danke. Es gibt nach meinen Beobachtungen i.W. drei Spielarten, die man wie folgt umreißen könnte, (a) einen traditionellen, sozusagen atmosphärischen Antisemitismus, dessen Spuren man m.E. noch erstaunlich weit verbreitet erkennen kann, der sich aber nur in Andeutungen & Verschwörungstheorien und nur verbal äußert; politisch opportunistisch, praktisch ohne wesentliche Bedeutung, das gilt erst recht für die wenigen tatsächlichen Rechtsradikalen, (b) den linken Antisemitismus, der sehr weit verbreitet und tief verankert sowie von skrupelloser Selbstgerechtigkeit ist, der sich fast immer als „Israelkritik“ tarnt und tatsächlich allgemein bedeutsam ist, da er die Politik und damit die Rahmenbedingungen bestimmt, siehe nur das Verhalten von… Mehr

Klaus Kabel
4 Jahre her

Irgendwann kann ein Lügengebäude nicht mehr aufrecht gehalten werden und irgendwann bricht die Wahrheit ans Licht
„Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.“
Abraham Lincoln, Milwaukee Daily Journal, 29. Oktober 1886

Thomas
4 Jahre her

Wer sich die Bewohner von Shitholes ins Land holt, darf sich nicht wundern, dass das Land ebenfalls zum Shithole wird

Lotus
4 Jahre her

Wieder mal eine Realität, die bestimmten politischen Kreisen hierzulande gar nicht schmecken dürfte. Dazu noch ein Zitat aus der 3sat-„Kulturzeit“ vom 27. April 2018. In der Anmoderation eines Filmbeitrags zum Thema „Wachsenden Antisemitismus in Dtl. und der Anteil muslimischer Einwanderer daran“ hieß es: „Straftaten, bei denen kein Täter oder Motiv bekannt ist, werden pauschal als rechtsextrem eingestuft.“ Das wurde im folgenden Filmbeitrag von der Soziologin Julia Bernstein bestätigt. Das heißt ja wohl, dass diesbezügliche Statistiken mit fragwürdigen Methoden erhoben werden, mithin also nicht ganz seriös sind. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Attacke auf das jüdische Restaurant „Schalom“ am 27.… Mehr

Kaltverformer
4 Jahre her

Jeder, der sich nur ein wenig mit dem Islam beschäftigt hat weiß, dass diese Gesellschaftsform mit einem Grundgesetz/Verfassung eines demokratischen Nationalstaates westlicher Ausprägung unvereinbar ist.

Jeder, der sich nur ein wenig mit dem Islam beschäftigt hat weiß, dass seit bestehen dieser Gesellschaftsform sich diese aggressiv, durch Gewalt und Terror, ausgebreitet hat und nur mit Gegengewalt weiter daran gehindert werden konnte.

David187
4 Jahre her

FAZ Online heute:
„Zu den Motiven und politischen Hintergründen heißt es in dem Rias-Bericht, dass diese in 49 Prozent der Fälle unbekannt seien. Von den übrigen hätten 18 Prozent, und damit die meisten, einen rechtsextremen Hintergrund gehabt, neun Prozent einen israelfeindlichen, sieben Prozent seinen aus der „politischen Mitte“ gekommen, sechs Prozent seien „verschwörungsideologisch“ motiviert gewesen, fünf Prozent rechtspopulistisch, vier „links-antiimperialistisch“ und zwei Prozent islamistisch.“

Kommentarlos von der FAZ so wiedergegeben. Ekelhafter kann man sich an Fake News nicht aktiv beteiligen. To hell…