Lambrecht soll Kampfpanzer-Bestandsaufnahme verhindert haben

Um Kanzler Scholz den Rücken freizuhalten, hat Ex-Verteidigungsministerin Lambrecht laut Medienberichten eine Zählung von Bundeswehrpanzern verhindert. Dies hätte vor dem Ramstein-Gipfel als "Bereitschaft" zur Panzerlieferung interpretiert werden können.

IMAGO/Political Moments

Die frühere Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) soll laut eines Medienberichts angeblich eine Woche vor ihrem Rücktritt ministeriumsintern gegen den Rat ihres Hauses eine Bestandsaufnahme von Panzern des Typs Leopard 1 und 2 verhindert haben. Das Magazin „Business Insider“ bezieht sich in seinem unbestätigten Bericht auf „mehrere Quellen im Verteidigungsministerium“. Zu den möglichen Gründen heißt es dort: Angeblich sollte damit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Frage möglicher Kampfpanzer-Lieferungen nicht noch zusätzlich unter Druck gesetzt werden.

Die Sorge: Wäre herausgekommen, dass die Bundeswehr ihre einsatzfähigen Panzer zählt, hätte das als Bereitschaft interpretiert werden können, Panzer liefern zu wollen. Diesen Eindruck wollte man angeblich vermeiden, zumal das Kanzleramt bis dahin auch keinen entsprechenden formalen Prüfauftrag an das Verteidigungsministerium erteilt haben soll, wie es weiter heißt. Eine Anfrage von „Business Insider“ am Freitagabend ließ Christine Lambrecht vorerst unbeantwortet.

Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Freitag am Rande des Ramstein-Gipfels erklärt, er habe am selben Tag eine Bestandsaufnahme angewiesen. Die Ankündigung hatte für Erstaunen gesorgt, da das Thema schon seit Monaten diskutiert wird. Roderich Kiesewetter (CDU) zeigte sich „sprachlos“. Dass eine Panzerzählung den Verantwortlichen erst ein Jahr nach Kriegsbeginn einfalle, sei „peinlich und erschreckend“.

Dass Lambrecht die Bestandsaufnahme hintertrieben hat, ist aber nur eine Seite der Geschichte. Denn dass die „Entlastung“ des Kanzlers vor den Sicherheitsinteressen Deutschland Vorrang hat, müsste das Bundeskanzleramt mindestens in ebenso große Erklärungsnot bringen. Offenbar steht der parteipolitische Schutz von Olaf Scholz vor dem Schutz der Bundesrepublik.

(dts Nachrichtenagentur)

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Kommentare ( 75 )

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Silverager
1 Jahr her

Das Bundesverteidigungsministerium weiß gar nicht, wieviele Panzer das Heer besitzt? Da muss erst mal einer hergehen und die Panzer zählen, damit die Frau Lambrecht und der Herr Scholz das auch erfahren?
Dass unsere rotgrüngelben Minister unfähig sind, das weiß man ja schon, aber das ungeheure Ausmaß dieser Unfähigkeit überrascht doch immer wieder.

Franz O
1 Jahr her

Ich habe es geahnt, habe es ausgesprochen und es ist genau so gewesen, wie beschrieben. Clowns sind sie alle, warum sollte Lambrecht also als einzige Personalie zurücktreten? Jap, sie hat ihren Auftrag unzureichend erfüllt Deutschland zu schaden und von Russland zu isolieren.

Contra Merkl
1 Jahr her

Die Amis sind pleite, denen steht eine Haushaltssperre bevor, daher ist natürlich auch der Rat der Amis wir sollen unsere Panzer schicken. Wie ich kürzlich gelesen hatte, haben amerikanische Firmen und Investments Agrarland in der Größe von Italiens gesamter landwirtschaftlicher Fläche gekauft in der Ukraine. Diese Investition gilt es natürlich zu schützen. Aber irgendwann werden die Kriegskosten das Investment übersteigen und kein Ende in Sicht, dann sind die Amis da soll schnell verschwunden wie in Afghanistan, wo man ganz schnell zusammenpackte und uns nicht mal Bescheid gesagt hatte. Der Bundestag hatte ja die Fortführung des Einsatzes am Hindukusch grade erst… Mehr

Ralf Poehling
1 Jahr her

Wen geht das was an, wie viele Panzer Deutschland hat?
Das geht nur unseren(!) Verteidigungsapparat etwas an.
Wie sagten die Amerikanern im Zweiten Weltkrieg so treffend?
„Loose lips sink ships!“.
Was so viel heißt wie: Wer zu viel redet, der gibt Informationen an den Feind weiter, der diese Informationen dann nutzt, um uns zu schwächen.
Unsere Verteidigungsfähigkeit unterliegt der Geheimhaltung.
Über Tendenzen kann man reden. Über Details nicht.
Die Deutschen haben immer noch nicht begriffen, was hier läuft und wie ernst die Lage wirklich ist.
Die Deutschen sind ein Volk von Zivilisten, denen man jegliches strategische Denken ausgetrieben hat.

Last edited 1 Jahr her by Ralf Poehling
alter weisser Mann
1 Jahr her

Komisch, einen Tag später stellt man dann fest, dass längst gezählt wurde.

Waehler 21
1 Jahr her
Antworten an  alter weisser Mann

Die haben nicht einmal den Mut für ihre eigene Meinung. Außenpolitisch immer dass machen was der USA in den Kram passt. Mittlerweile halte ich es nicht mehr ausgeschlossen, dass es Kräfte gibt, die an dem Fortdauern des Krieges ein Interesse haben. Denn jeden Tag schwächt sich die russische Zukunft durch ihre Toten ein wenig mehr und Europa ( Flüchtlingsströme) auch. Unsere „Humanisten“ eben. Win, win, win! Aber für wen!
Wir sollten den Job als Politiker an Franzosen vergeben. Die handeln noch überwiegend für ihr Land und den Menschen, die dort leben.

Contra Merkl
1 Jahr her
Antworten an  Waehler 21

Französische Politiker machen das aber nicht aus freien Stücken, sondern weil bei denen sonst das Volk auf der Straße steht.
Egal ob Renten oder nur der Sprit teurer wird. Die wissen auch wie man Streik macht, wenn alle Raffinerie Arbeiter streiken und es keinen Sprit mehr gibt.
In Leuna oder sogar Schwedt machen die Leute nicht mal Muh, da gibt es eine Jobgarantie für 2 Jahre und alle sind sediert.

89-erlebt
1 Jahr her

Es ist mal wieder – wie so oft – einfach nur lächerlich. Nicht mal die paar Panzer ( man hört von ca 29 einsatzfähige) kennt man /?frau von der Zahl her … verheerend. Ich schäme mich für all das Steuergeld, das mir jeden Monat abgezockt wird.

ersieesmussweg
1 Jahr her

Die tatsächlich einsatzfähigen Panzer kann man vermutlich mit den Finger einer Hand abzählen.
Unsere Verteidigungsexperten führen daher bald den Begriff „Panzerinzidenz“ ein.
Es ist unser Beitrag zum friedlichen Nebeneinander.

Peter Klaus
1 Jahr her
Antworten an  ersieesmussweg

Die Panzer sind nicht einsatzunfähig, sondern nur nicht mehr für den Kriegsdienst geeignet. Um es mal mit den Worten Habecks zu beschreiben.

Pumpernickel
1 Jahr her

Ich verstehe das jetzt so:

Ein paar funktionstüchtige Panzer kann man hier nicht zählen

Die Zählung der ‚Ortshelfer‘ in Afghanistan erfolgte jedoch prompt und geradezu inflationär

Kassandra
1 Jahr her
Antworten an  Pumpernickel

Die Liste des hier nicht zählbaren gilt auch hinsichtlich Migration. Oder kennen Sie die Anzahl der hier als neue Nachbarn auf unsere Kosten Eingereisten?
Und wie es in Lindners Schuldenkasse mit den vielen Sondervermögen inzwischen aussieht wissen wahrscheinlich nur welche von weltweiten Wirtschaftsberatungsfirmen!

Waehler 21
1 Jahr her

Ich frage mich ob Panzer Tassen sind? Denn ich habe wirklich keine Ahnung davon, ob ich meine alle wieder in den Schrank zurückgeräumt habe.
Aber das muss ich auch nicht, keine meiner Tassen kostet 3 bis 7 Millionen € und bei der Bundeswehr werden die „Tassen“ vom Steuerzahler gestellt. Da kommt es also nicht darauf an wieviel Geld verbrannt wird.

Andreas A.
1 Jahr her

Peinlich und erschreckend finde ich viel eher, dass die Bundeswehr nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt genau weiß, welche Mengen welchen Materials vorhanden sind. Ganz offensichtlich müsste die gesamte Generalität wegen Inkompetenz entlassen werden.

jopa
1 Jahr her
Antworten an  Andreas A.

Ich würde die Generalität nicht verantwortlich machen. Wenn die Politik befiehlt, haben die Generäle Jawoll zu brüllen und die Hacken zusammen zu knallen. Und einfach durch die Hallen zu gehen und die Panzer zu zählen geht auch nicht. Wieviele von denen sind noch betriebsbereit und wieviele nur noch Hüllen ohne Inhalt?

Andreas A.
1 Jahr her
Antworten an  jopa

Von jedem Kleinstunternehmen erwartet man aber genau diesen Kenntnisstand. Inventarliste der Anlage EÜR der Einkommensteuererklärung. Bei falschen Angaben sind Sie fällig. Und nein, nicht für alles im operativen Bereich ist der Minister persönlich verantwortlicn.