Baerbock spielt Pontius Pilatus

Die Außenministerin besucht eine jüdische Kindertagesstätte. Im Internet beklagt sie danach mit blumigen Worten den wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dabei unterschlägt sie geflissentlich, dass der eine direkte Folge ihrer eigenen Politik ist.

IMAGO / photothek
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin, aufgenommen im Rahmen eines Pressestatements in Tel Aviv, 20.10.2023

Vor der Hinrichtung Jesu wäscht der römische Statthalter Pontius Pilatus seine Hände. Damit will er jede Verantwortung für das Geschehen von sich weisen.

So steht es im Neuen Testament. (Für Abiturienten aus Berlin: Das Neue Testament ist ein Teil der Bibel.) Daher stammt auch die bis heute gebräuchliche Redewendung „seine Hände in Unschuld waschen“.

Womit wir bei Deutschlands Außenministerin wären. Annalena Baerbock hat gerade eine jüdische Kindertagesstätte besucht und dort erfahren, wie es Juden bei uns gerade so geht.

Dabei ist es maßgeblich Baerbocks eigene Politik, die dafür sorgt, dass Juden in Deutschland nicht mehr sicher leben können. Die Grünen, die Außenministerin immer vorneweg, sind die wichtigsten und entschiedensten Treiber einer Migrationspolitik, die mittlerweile Millionen Menschen aus einem fundamental antisemitischen Kulturkreis zu uns gelassen oder sogar zu uns geholt hat.

Jetzt schreibt sie wörtlich, dass der gefährliche Alltag von Juden in Deutschland ihr das Herz bluten lasse. Dieselbe Annalena Baerbock hat vor ein paar Tagen den deutschen Botschafter bei den Vereinten Nationen angewiesen, bei einer Resolution, die den abscheulichen Hamas-Terror gegen Israel ausdrücklich nicht verurteilt, nicht mit „Nein“ zu stimmen (wie zum Beispiel die USA und sogar Österreich) – sondern sich zu enthalten.

Während die grüne Ex-Kanzlerkandidatin also einerseits mit aller Macht eine für die Juden in Deutschland lebensbedrohliche Politik vorantreibt, beklagt sie mit blumigen Worten die Folgen von eben dieser Politik:

Annalena Baerbock leidet entweder an einer selektiven Wahrnehmungsstörung, was die Konsequenzen ihres eigenen Handelns angeht – oder sie heuchelt. Der Duden definiert „Heuchelei“ als „Vortäuschung nicht vorhandener Gefühle“.

Egal, was von beidem es ist: Es ist für die Juden in Deutschland keine gute Nachricht. Und für Israel auch nicht.

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Kommentare ( 79 )

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79 Comments
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Ceterum censeo Berolinem esse delendam
5 Monate her

Heuchelei setzt ein Mindestmaß an Intelligenz voraus, denn dem Heuchler ist bewusst, dass seine Reden und sein Tun widersprüchlich sind. Bei Frau Baerbock unterstelle ich dagegen, dass sie den Zusammenhang ihres Handelns mit den daraus resultierenden Folgen tatsächlich nicht erkennt, weil es eben an dem (s. o.) fehlt, was den Heuchler ausmacht. Im Grunde genommen ist so eine Person nicht geschäftsfähig.

CIVIS
5 Monate her

Absolut richtig Herr Fröhlich wenn Sie zum Schluss schreiben: „Es ist für die Juden in Deutschland keine gute Nachricht. Und für Israel auch nicht“. Umso verstörender ist es für mich wenn die Politik in Israel selbst (z.B. Benjamin Netanjahu) als auch die Verbände der Juden in Deutschland (z.B. Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland) noch immer jedes Gelaber von Steinmeier, Scholz und Baerbock vonwegen Verantwortung und deutscher Staatsräson gegenüber Israel etc. auch noch dankend als bare Münze hinnehmen. Wann wachen die Juden auf ? Dieser Fatalismus gegenüber „selektiven Wahrnehmungsstörungen“ bzw. „Heuchelei“ bei deutscher Politik gilt ausdrücklich nicht für… Mehr

Last edited 5 Monate her by CIVIS
Brauer
5 Monate her

Darf ich das hier posten? Danke! Belegbare Zitate von Politikern der ‚Grünen Partei‘: 1. Cigdem Akkaya, Die Grünen, Stellvertretende Direktorin des Essener Zentrums für Türkei: “Die Leute werden endlich Abschied nehmen von der Illusion, Deutschland gehöre den Deutschen.“ 2. Bause, Margarete Die Grünen (MdL): “Nur weil jemand vergewaltigt, beraubt oder hoch kriminell ist, ist das kein Grund zur Abschiebung. Wir sollten uns stattdessen seiner annehmen und ihn akzeptieren, wie er ist. Es gibt Menschenrechte.“ 3.Stefanie von Berg, Die Grünen: “Es ist gut so, dass wir Deutsche bald in der Minderheit sind.“ 4. Daniel Cohn-Bendit, Die Grünen: “Wir, die Grünen, müssen… Mehr

Last edited 5 Monate her by Brauer
CIVIS
5 Monate her
Antworten an  Brauer

Eine ebenso erleuchtende wie (noch mehr) erschreckende Aufzählung grüner vollkommen durchgeknallter Ideologie.
Da tut schon das Lesen weh; wer hat so was in die Welt gesetzt und dann bei der Sozialisierung und der Integration in die Gesellschaft so versagt ?

Alf
5 Monate her

Baerbock hat vor ein paar Tagen den deutschen Botschafter bei den Vereinten Nationen angewiesen, bei einer Resolution, die den abscheulichen Hamas-Terror gegen Israel ausdrücklich nicht verurteilt, nicht mit „Nein“ zu stimmen (wie zum Beispiel die USA und sogar Österreich) – sondern sich zu enthalten.
Ich habe diese Frau nicht gewählt:
Nein, ich bin kein Jude.
Ich verdanke mein Leben einem Juden.
Mein Vater stand auf der Todesliste. Er überlebte den Postelberger Völkermord, weil ein Jude ihn gerettet hat.
Ich schäme mich für diese Person.
Damit ist alles gesagt.

Gjergj Kastrioti
5 Monate her

Natürlich heuchelt sie oder um es einmal griffiger auszudrücken: Sie lügt! Anderes ist auch nicht von einer Person zu erwarten die schon große Probleme damit hat einen korrekten Lebenslauf zu verfassen. Niemals hätte ich mir von 2 Jahren vorstellen können dass so jemand mal in eines der höchsten Regierungsämter gelangt. Schon der turnschuhtragende Steinewerfer der Mordwaffen für die „RAF“ transportierte war eine absolute Unmöglichkeit für ein Regierungsamt aber das jetzt ist die absolute Krönung!

Klaus D
5 Monate her

Im Internet beklagt sie danach mit blumigen Worten den wachsenden Antisemitismus in Deutschland…..ES ist doch nicht nur antisemitismus sondern ein hass gegen jeden der nicht muslime ist. Der islam ist gegen jeden egal ob jude, christ oder einfach nur deutscher. Mir als deutscher christ macht der islam in deutschland auch immer mehr angst!

MichaelR
5 Monate her

Und noch einmal für alle zum Mitschreiben: Israelis wie auch Palästinenser sind semitische Völker! Antisemiten können also nicht aus dem Kreis der semitischen Völker stammen, sondern nur aus den nicht-semitischen Völkern! Das kann doch nicht so schwer sein, so etwas zu recherchieren.

ebor
5 Monate her
Antworten an  MichaelR

Sie mögen recht haben, wenn Sie den Begriff des Antisemiten im engeren, historischen oder sonstigen wissenschaftlichen Sinne meinen. Was Sie aber übersehen, ist die Bedeutung, die dem Begriff des Antisemiten mittlerweile allgemein zugewiesen wird, nämlich die des Feindes der Juden. Insofern ist es müßig, sich dagegen zu wehren, daß der Begriff mglw. weitgehend falsch verwendet wird. Jedenfalls dürfen Sie Frau Baerbock getrost unterstellen, daß sie ganz gewiß nicht versteht, was ein Semit ist, und folglich auch kaum Verständnis für dessen Gegenpart aufbringen dürfte… vermutlich würde sie die Frage danach mit „ein Antisemit ist ein dem Semiten gegenüber 360 Grad entgegenstehender… Mehr

MichaelR
5 Monate her
Antworten an  ebor

Das eigentliche Problem ist dabei, dass sich unsere Bundesregierung nicht mal Rückgrat wachsen lässt und die benennt, die tatsächlich die Hamas, die Hisbollah und andere Terrorgruppen finanziell unterstützt. Da wären beispielsweise die Saudis; die nämlich waren es, die gesagt hatten, dass sie die Israelis ins Meer treiben wollten. Einem »Freund« macht man aber ja keine Vorwürfe, selbst wenn sie auf Tatsachen beruhen. Unsere Medien waren sich dann ja auch schnell einig – obwohl Sprachwissenschaftler von einem groben Übersetzungsfehler sprachen – dass der damalige Präsident Irans, Mahmud Ahmadinejad diese Drohung ausgesprochen hätte. Was denn verwendete Begriffe angeht, hat das ja schon… Mehr

wackerd
5 Monate her

Sie ist eine Heuchlerin und täuscht Betroffenheit und Anteilnahme vor, stimmt jedoch z. B. in der UN, wenn es um Entscheidungen geht, dagegen. Genau so wie Habeck, der mit sich mit markigen Worten in den Vordergrund schiebt. Seine Kamarilla indes relativiert bzw. widerruft das Gesagte. Dumm sind sie beide, wenn sie meinen, dass das keiner merkt.

MichaelR
5 Monate her
Antworten an  wackerd

Es gibt ja fast 15 % der Wähler, die nichts merken. Hätten sie das auch realisiert, hätten sie kaum die Grünen gewählt 🙂

Index
5 Monate her

Sind die Bilder von Baerbock denn wenigstens richtig was geworden?
Ich meine, die verballert UNSER sauer erarbeitetes Geld schubkarrenweise …
Da kann man doch wohl auch mal etwas von dieser Frau verlangen.

sunnyliese
5 Monate her

Diese Frau in diesem Amt….einfach nur ein Witz…