Am 19. November wird weltweit der verfolgten Christen gedacht. Zugleich veröffentlicht eine Beobachtungsstelle für Christenfeindlichkeit beunruhigende Zahlen: Auch Christen in Europa leiden zunehmend unter Repression und Gewalt.
Kirche in Not
Das Kolosseum in Rom oder die Place de la Concorde in Paris in rotes Licht getaucht, Hunderte von Kirchen rot angestrahlt: Mit einem eindrücklichen visuellen Zeichen wird am 19. November weltweit der verfolgten Christen gedacht, von Australien bis Kanada, von Kolumbien bis Ungarn.
Der Red Wednesday, also der „Rote Mittwoch“, wird flankiert von Informationsabenden, Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen, die den ganzen Monat über, schwerpunktmäßig aber in der Woche um den 19. November, abgehalten werden. Ursprünglich eine brasilianische Initiative, rückt der Aktionstag das medial immer noch wenig beachtete Phänomen der Christenverfolgung mittlerweile in zahlreichen Ländern in den Fokus.
Etwa 220 Millionen Christen leben in Ländern, in denen sie direkter Verfolgung ausgesetzt sind, schätzt Aid to the Church in Need (Kirche in Not, ACN) in seinem Bericht „Religionsfreiheit in der Welt“. In 32 Ländern seien Christen Verfolgung oder Diskriminierung ausgesetzt. In 68 Ländern wurde dem Bericht zufolge christliches Eigentum aus nachweislich antichristlichen Motiven heraus beschädigt oder zerstört, zumeist waren Kirchen das Ziel von Vandalismus. In 45 Ländern dürfen Christen ihren Glauben nicht öffentlich durch religiöse Symbole an öffentlichen Orten bekunden. Diskriminierung beim Zugang zu öffentlichen Ämtern, Bildung und Justiz betrifft Christen in 32 Ländern.
Schweigen, Desinteresse – und Desinformation
Die Massaker, Entführungen und Lynchmorde, die in Pakistan oder Nigeria, im Sudan oder im Kongo mit erschütternder Regelmäßigkeit begangen werden, sind von schier unvorstellbarer Grausamkeit. Dennoch erscheinen sie weit weg, werden medial kaum wahrgenommen.
So wurde den brutalen Überfällen auf Christen, die in Teilen Nigerias seit Jahren an der Tagesordnung sind, erst dann breitere Aufmerksamkeit zuteil, als Donald Trump die nigerianische Regierung öffentlich dazu aufforderte, den Terror effizient zu bekämpfen, und das Land in die Liste der „Countries of Particular Concern“ (in etwa: „besorgniserregende Länder“) aufnahm. In diesem Verzeichnis finden sich jene Länder, in denen aus Sicht der US-Regierung besonders gravierende Menschenrechtsverletzungen im Hinblick auf Religionsfreiheit festgestellt werden.
Weil hier „der Falsche“ das Thema auf die Agenda setzte, nämlich der bei Medien unbeliebte US-Präsident, konzentriert sich das mediale Echo jedoch darauf, seine Vorwürfe zu entkräften: Die Tagesschau kommentierte Trumps Aussage, dass in Nigeria Tausende Christen getötet worden seien, mit dem Hinweis, er habe keine Belege für seine Zahlen genannt – ebenso reagierte die BBC.
Tatsächlich scheinen Trumps „100.000“ Opfer durch Boko Haram zu hoch gegriffen. Aber Hilfsorganisationen beklagen das Ausmaß der Gewalt bereits seit geraumer Zeit, und obwohl genaue Zahlen schwerlich zu ermitteln sind, gehen sie von über 50.000 getöteten Christen innerhalb der vergangenen fünfzehn Jahre aus. „Nur“ die Hälfte, aber immer noch eine erschreckend hohe Zahl.
Statt den Annahmen des US-Präsidenten offzielle Schätzungen entgegenzustellen, wird suggeriert, der Sachverhalt an sich sei von ihm konstruiert: Trumpsche Desinformation wird also nicht mit Information konfrontiert, sondern mit anderslautender Desinformation gekontert – auf dem Rücken verfolgter Christen.
Dieses Vorgehen ist typisch für den Umgang säkularer Medien mit dem Thema Christenverfolgung. Es passt schlicht nicht zur eigenen Ideologie, das Leid von Christen zu thematisieren.
Christenverfolgung in Europa?
Doch in Europa deutet sich zumindest zögerlich ein Kurswechsel an. Erstmals wird 2025 auch das Europäische Parlament in Brüssel im Rahmen des Red Wednesday rot angeleuchtet. Ein Zeichen für gestiegenes Problembewusstsein?
Denn Christenverfolgung findet nicht nur in der muslimischen Welt oder unter kommunistischen Regimen statt. Sie nimmt auch in Europa an Fahrt auf.
Einige der brutalsten christenfeindlichen Angriffe auf dem Kontinent ereigneten sich in Frankreich. Entsetzen hatte beispielsweise bereits 2016 die Ermordung des 85-jährigen Jacques Hamel ausgelöst. Zwei Muslime schnitten dem Priester, der gerade die heilige Messe feierte, die Kehle durch. Seit dem kam es immer wieder zu tödlichen Attacken. Zuletzt wurde im September 2025 in Lyon ein im Rollstuhl sitzender irakischer Christ kaltblütig ermordet.
So werden dieses Jahr selbst im laizistischen Frankreich Sehenswürdigkeiten in rotem Licht erstrahlen. In Deutschland beteiligen sich laut Kirche in Not rund 185 Kirchen an der Aktion, darunter der Regensburger und der Wormser Dom.
Brandanschläge: Deutschlands traurige Spitzenposition
Die Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa (OIDAC Europe) dokumentiert neben Fällen von rechtlichen Einschränkungen und Benachteiligung von Christen auch die steigende Gewalt.
Für das Jahr 2024 weist der am 17. November veröffentlichte Jahresbericht 516 von OIDAC erfasste antichristliche Hassverbrechen auf, Diebstähle und Einbrüche nicht eingerechnet. Bezieht man andere Quellen wie Polizeistatistiken mit ein, kommt OIDAC auf 2.211 gegen Christen gerichtete Vorfälle.
Auch Deutschland taucht in dem Bericht an prominenter Stelle auf: Mit 33 von 94 europaweit registrierten Brandanschlägen liegt Deutschland bei Brandstiftungen gegen christliche Einrichtungen und Kirchen an erster Stelle.
Ebenfalls sticht der Anstieg von tätlichen Angriffen hervor. Angriffe auf Priester, Nonnen und Gläubige häufen sich, ebenso teils gewalttätige Störungen von Gottesdiensten. In Spanien wurde bei einem Angriff auf ein Kloster ein Mönch getötet, sieben weitere wurden verletzt.
274 gegen Personen gerichtete Angriffe nennt OIDAC. Auch in Deutschland ereignete sich laut Polizeistatistik ein Mord mit antichristlichem Motiv.
Anja Tang, Geschäftsführerin von OIDAC, weist darauf hin, dass selbst in vermeintlich christlichen Ländern Übergriffe auf Christen zunehmen. Laut einer polnischen Umfrage unter 1000 befragten Priestern gaben fast die Hälfte an, im vergangenen Jahr Opfer von Aggressionen geworden zu sein, über 80 Prozent meldeten die Vorfälle aber nicht.
„Wenn in einem mehrheitlich katholischen Land die Hälfte der Priester Übergriffe erfahren, kann man feindselige Einstellungen gegenüber Christen nicht länger als Randthema abtun“, so Tang.
Hinzu kommen Einschränkungen der Religionsfreiheit, die sich unter anderem in „Bannmeilen“ äußern, in denen auch stilles Gebet unterbunden werden soll, oder Repressalien wie im Fall der ehemaligen finnischen Innenministerin Päivi Räsänen, die unter anderem wegen der Veröffentlichung eines Tweets mit Bibelversen mittlerweile in dritter Instanz vor Gericht steht – nachdem sie bereits zweimal freigesprochen worden war.
Anja Tang von OIDAC Europe fordert vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen die Einsetzung eines EU-Koordinators zur Bekämpfung von antichristlichen Hassverbrechen. Zum Kampf gegen Antisemitismus und gegen den Islam gerichtete Aggression verfügt die EU bereits über entsprechende Einrichtungen. Dass eine solche in Bezug auf das Christentum fehlt, zeigt, dass Christen als Opfer in der Wahrnehmung europäischer Politik kaum vorkommen. Umso wichtiger also, dass sich das Europäische Parlament an der Lichteraktion des Red Wednesday beteiligt.
Noch mag es sich „nur“ um Symbolpolitik handeln – aber sie könnte Anzeichen und Ausgangspunkt sein für einen Bewusstseinswandel im Hinblick auf Aggression und Agitation, die sich gegen Christen und gegen die christliche Kultur richtet.





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Der Islam, und das ist doch alles bekannt, allein schon aus der Geschichte, wird nicht eher ruhen, bis alle Welt im beigetreten und alle der Sharia unterworfen sind. Zahlreiche Suren rufen zum Kampf gegen die Ungläubigen auf, geben vor, wie sie zu behandeln sind. Der Islam ist keine bloße Religion, sie ist, anders als das Christentum, von Vornherein eine Verfassung für eine Zivilisation. Während das Christentum: „Du sollst“ sagt, was eine freie Entscheidung ermöglicht, worauf letztlich aller Fortschritt beruht, schreibt der Koran alles in allen Situationen vor. Sie werden niemals ruhen, sie werden sich niemals einpassen, sie dürfen das nicht,… Mehr
Also Christenverfolgung würde ich es nicht nennen, es sei denn, die Pfaffen würden den vielen Gläubigen hinterherrennen, die die Kirchen derzeit in Scharen verlassen. Böse Zungen behaupten ja, sie folgten nur ihrem Herrn, der schon als einer der Ersten aus der Kirche ausgetreten sei. Aber das sind nur böse Zungen, böse, rechte, reinrassistische Sünderzungen sind das. Ich glaube eher, die Kirchen-Austreter wollten einfach nur Platz machen für die neuen, die woken Gläubigen, die glauben, daß ein Standesbeamter aus einem Mann eine Frau und aus einer Frau einen Mann machen kann oder daß es so etwas gibt wie „Männer, die die… Mehr
„Jetz‘ isses halt so“
Am Beispiel Nigeria ist die manipulative Berichterstattung des Evangelischen Sonntagsblatts beschämend. Die dort wiedergegeben Zahlen widersprechen massiv denen von OpenDoors! Warum? Soll das allversöhnenden Narativ mit dem Islam nicht untergraben werden?
„Erstmals wird 2025 auch das Europäische Parlament in Brüssel im Rahmen des Red Wednesday rot angeleuchtet.“ Ist das eigentlich etwas anderes, als eine Regenbogenfahne zu setzen? Und wenn Ja, wieso?
Rot wie Blut. Passt doch.
Regenbogen braucht dann keiner mehr, wenn es erst unstillbar fließt. Und die wissen genau, wo sie das Messer anzusetzen haben, die Brüder.
Es geht nicht um Angriffe auf Christen aus dem Nichts, sondern man muss den Feind der Christen auch klar benennen. Es ist der Islam. Hinduistische Übergriffe auf Christen mag und wird es auch geben, doch nur in äußerst geringer Anzahl. Also: Was machen wir mit dem Islam? Ist er wirklich tolerant? Ja, nicht wahr, da gibt es sicherlich genug Suren, aber es gibt weitere Suren zur Intoleranz in sehr deutlicher Ausdrucksweise, und zwar an den wichtigeren Stellen im Koran, weiter hinten. Ist der Islam eigentlich noch eine Religion oder ist er nicht viel mehr eine politische Ideologie, die dieses Mal… Mehr
Sie sollen nicht ruhen, bis alles Land auf der ganzen Erde zur Umma gehört, das ist der Auftrag. Und nennt sich „Jihad“: „This Hamas Commander says this is not about land, not just Palestine. „The entire planet will be under our law, there will be no more Jews or Christian traitors.“ Only then, if everyone adopts his law, will there be peace.“ https://twitter.com/CSWLatAm/status/1711144083467477112 Dann hier bestätigt durch einen Taliban, als die Amerikaner Afghanistan fluchtartig verließen: „Taliban message to Americans: “It’s our belief that one day … Islamic law will come not to just Afghanistan, but all over the world …… Mehr
> Also: Was machen wir mit dem Islam? Typische Michel-Hybris zu denken, dass man mit 1/4 der Weltbevölkerung etwas „machen“ könnte. Bei Gelegenheit ein Artikel zum Thema von einem Ex-CIA-Analytiker: https://uncutnews.ch/ist-donald-trump-der-fidei-defensor-fuer-christen/ > „… Joe Biden hatte das Kopfgeld auf Ahmed al-Sharaa bereits aufgehoben, und nun hat Donald Trump ihn wie einen alten Freund begrüßt. Er ging sogar so weit, sich mit einem neuen Parfüm zu besprühen, das er für 249 Dollar pro Flasche unter dem Namen „Victory 45-47“ vermarktet und dessen Bedeutung klar ist …“ Mir nicht ganz – sind 45/47 Koran-Suren? Zwei Flaschen schenkte Trump AlJolani und dessen Frau.… Mehr
Kirche, Medien, Politik, Vatikan, Christen? Friedhofsruhe!
Die Auseinandersetzung ist nicht mehr abzuwenden, welches Ausmaß sie annehmen wird ist heute unbekannt. Und es sind nicht wir (Christen, Juden….) die angefangen haben.
Die Brandanschläge sind nur die, die angezeigt und zugeordnet werden. Das wahre Ausmaß bleibt auch hinsichtlich dessen verborgen.
Nicht weiter verwunderlich, dass Sie auch an dieser Stelle wieder, genau wie es Donald Trump vorbildlich vorgibt wieder einmal die israelischen Angriffe auf Kirchen und christliche Gemeinden im nahen Osten aussparen. Dabei ist all dies leicht im Netz zu finden z.B.auf Webseiten katholischer Diözesen.
Wohl dosierte Nadelstiche führen über längere Zeit auch zum Ziel durch Einschüchterung. Auf der anderen Seite verordnete Sprachlosigkeit, Vertuschung des Offensichtlichen. Statt einer proletarischen Weltrevolution à la Marx erleben wir vielleicht gerade eine Weltrevolution nach des Propheten Geschmack. Wenn auf der Straße die Einrichtung eines Kalifats gefordert wird, sollten wir wissen, dass ein Stuhlkreis zur Lösung des Problems nicht zielführend sein wird …
Betrachtet man in der Stadt sehr bewusst die feindlichen Gesichter der einem entgegen kommenden hier Alimentierten – ich weiß nicht, was daran misszuverstehen sein soll?
Diejenigen, die da losschlagen, sind entweder Leute, die gezielt von den Extremisten unter den Moslems, ausgesucht, angeheizt und instruiert worden sind, oder es sind nach meiner Meinung solche, die die Predigt zu wörtlich genommen haben und sich nicht mehr zurückhalten können. Imame hingegen sagen, dass sich „die Gläubigen“ zurückhalten sollen, denn die Zeit sei noch nicht gekommen, verweisen auf die Geschichte von Mohammed in Medina. Man solle jetzt erst einmal dafür sorgen, dass die eigenen Familienmitglieder auf dem Pfad des Islam bleiben und sich nicht westlichen Ausschweifungen hingeben. – Man sammelt sich noch.
Danke – aber das versteht die Masse immer noch nicht. Für uns lässt das nichts Gutes erhoffen – zumal Massen an Analphabeten hier einreisten, mit nichts als so was in der Birne. Deren Feldzüge gingen bislang fast immer mit dem Ausmerzen der Einheimischen siegreich zu Ende. Aus Spanien und Griechenland gelang es allerdings, sie nach Jahrhunderten wieder zu vertreiben. „Muslims have and still are ethnically cleansing the lands they colonized. Afghans used to be Buddhist. Iraq was Christian. What do you think happened to all the Jews from Yemen, Morocco, Syria, Egypt etc? How did the Hindu population of Pakistan… Mehr
„Trumpsche Desinformation wird also nicht mit Information konfrontiert, sondern mit anderslautender Desinformation gekontert – auf dem Rücken verfolgter Christen.“ Man mag diese so genannte Desinformationen weiterhin als eine typische Äußerung eines irrlichternden Präsidenten abtun, man kann sie aber auch als sehr clever bezeichnen: den es zwingt ja die Gegner gerade zu zur Richtigstellung dieser so genannten Desinformationen, d.h. sie müssten sagen Moment mal, das stimmt doch nicht, es waren ja nur die Hälfte; ob sie damit aber die Mehrheit für sich gewinnen können, bleibt sehr zu bezweifeln. Er zwingt sie somit förmlich zur Nennung von belastbaren Zahlen, clever, oder?