Blackbox KW 41 – DSSS: Deutschland sucht die Super-Syrer

In Leipzig sucht die linke Szene Tanzlehrer für „Refugees“, Chemnitz zeigt, wie‘s geht bei der Teroristenjagd. Angie über Afrika, und am Ende gibt’s Kauderwelsch.

Dafür, dass in Sachsen kaum Ausländer wohnen, ging es doch zuletzt allein in Chemnitz recht bunt zu. Zunächst traten sich zahlreiche Polizeidienste gegenseitig auf die Füße, um einen mutmaßlichen IS-Terroristen zu überwachen. Der entzog sich samt Rucksack einem Zugriff und wurde nach ein paar Tagen von drei Syrern gefesselt der Polizei übergeben.

Das klang zunächst wie eine dieser Wandersagen, in denen Asylanmelder ein paar hunderttausend gefundene Euro in einer Plastiktüte auf dem nächstgelegenen Polizeirevier abgeben.

Während die drei ehrlichen Terroristen-Finder von begeisterten Politikern und Presseleuten für den Nobelpreis, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, mindestens aber für das Bundesverdienstkreuz und eine Suite im Gauck-Palast auf Lebenszeit vorgeschlagen wurden, brachte man den Häftling ins Gefängnis, um mehr über die IS-Außenstelle Alemania in Erfahrung zu bringen. Dort wurde er am nächsten Tag tot in der Zelle aufgefunden – „Fremdverschulden weitestgehend ausgeschlossen“. Die drei Helfer sind abgetaucht.

Klingt ein wenig nach: Drehbuch und Regie Til Schweiger? In dem Fall hätte der bewegte Mann wohl selber mitgespielt, wahrscheinlich als einer der drei „Helden“.

♦ Berufskriminelle fühlen sich pudelwohl in der neuen Einwanderungsgesellschaft. Besonders Gangster in der Rotlicht- und Drogenszene reiben sich die Hände, „weil die spüren, dass der Ermittlungsdruck nachlässt.“ Währenddessen schieben Polizisten im Zuge des „Einsatzes Massenmigration“ (Behördensprech!) Millionen Überstunden vor sich her, die Scherzbold Misere am liebsten zu den anderen Problemen unter den Teppich kehren möchte.

♦ Selbst für Ralf „dä Jeck“ Jäger haben die Vorkommnisse ihr Gutes, schließlich gelten nun die Sachsen als die Deppen und nicht mehr sein Homeland NRW (wenn auch Bundesbehörden sich die Versagerkrone zumindest teilen dürfen). Schon macht er auf Siggi Wendehals und „beklagt ausländische Parallelgesellschaften“, von denen er vorher noch nie etwas gehört haben wollte.

♦ Vielleicht sehen er und seine einschlägig vorbelastete Regierung jetzt sogar von der Verfolgung eines Bochumer Richters ab, der sich ein in NRW eigentlich unter Versetzungsstrafe stehendes Urteil erlaubte. Der Richter verknackte einen 30jährigen Asylbewerber, der hierzulande dem Beruf des Antänzers nachging, zu 16 Monaten ohne Bewährung. Dann nannte er es eine „Mist-Idee“, dass der Mann sich hier einen weiteren Job suchen wolle und empfahl „sich gut zu überlegen, ob Sie nicht in Ihre Heimat zurückgehen.“ Nun, der Maghrebiner wird auch nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss kommen, dass er in seinem Land nicht mehr anzutanzen braucht.

♦ In Deutschland läuft es derzeit – von obigen Petitessen abgesehen – dermaßen rund, dass Kanzlerin Merkel sich mit der Rettung Afrikas beschäftigen kann. Schließlich haben die Afrikaner „völlig falsche Vorstellungen“ von Deutschland, vor allem hinsichtlich des Wetters. Außerdem sei Afrika „der Zukunftskontinent“. Den größten Teil der Rede dürften die afrikanischen Staatsführer genauso wenig verstanden haben wie aufmerksame Merkelzuhörer ihre Ausführungen bei uns. Wenn sie beispielsweise Afrika „vor unserer Tür“ verortet, erinnern sich Urlauber doch eher an mehrstündige Flüge, um den Zukunftskontinent zu erreichen.

Nigerias Präsident Muhammadu Buhari fand zwar, dass Frau Merkel wie seine eigene Frau eigentlich in die Küche gehöre, da die nette Deutsche ein paar Milliarden in Aussicht stellte, beließ er es bei einem sanften Hinweis.

♦ Während Pfarrerstochter Angela im fernen Afrika wirkt, kümmert sich ein anderer Hirte mit gebotener Strenge um die Schafe daheim. Bundespräsident Gauck will jetzt eine Zeit lang nicht mehr mit Stegner, Gabriel, Maas und Konsorten sprechen. „Wir befinden uns in einer Zeit, in der allzu oft Anstandsregeln und Respekt missachtet werden“, so das Staatsoberhaupt zum Evangelischen Pressedienst. Andersdenkenden werde „nicht mit dem Argument begegnet, sondern teilweise mit Bosheit und Hass“. Dabei haben die Sozis noch Schwein gehabt: „Ich wollte diese Leute nicht adeln, indem ich sie so ernst nehme, dass ich ihnen eine Anzeige ins Haus schicke.“

♦ Vom Kanzlerkandidaten-Mikado bei den Spezialdemokraten können wir leider nichts Neues melden. Schulz? Nahles? Es gäbe einige, denen Siggis Anzug perfekt in Form und Größe passen würde, aber noch ist alles offen. Dafür müssen wir leider eine Traumkandidatin für Schloss Bellevue streichen. Margot Käßmann will nicht. Schluck. Wie wäre es mit den drei syrischen „Helden“ im Rotations-Prinzip (Jockel wäre dafür!).

♦ Gottlob ist die Welt nicht nur bei uns psychedelisch bunt, sie ist es überall. Auch in Schweden, wo der diesjährige Literaturnobelpreis (für Bücher und so Sachen) an Bob Dylan, den „Willy Brandt der Rockmusik“ (F-W Steinmeier) verliehen wurde. Der Medizinpreis geht übrigens an Keith Richards, der sein ganzes Leben der Erprobung von Drogen aller Art gewidmet hat.

♦ Die schamlosen Trumps machen Werbung für die „Pussy-Blouse“ von Gucci
($ 1.100). Eine solche trug Gattin Melania beim zweiten TV-Duell ihres Mannes. Der war zuvor über einen 10 Jahre zurückliegenden „Pussy-Talk“ mit NBC-Moderator Billy Bush gestolpert. Ironie des Schicksals: Billy Bush ist der Cousin von George W. und dessen von Trump gedemütigtem Bruder Jeb.

♦ Dass der US-Wahlkampf auf die Zielgerade zusteuert, merkt man auch daran, dass investigative Journalisten zur Höchstform auflaufen. So interviewte Anderson Cooper von Clinton Network News (CNN) eine 74jährige, die Trump in den 70ern begrapscht haben soll. Was grinst Bill Clinton denn da so komisch?

♦ Neues Hinweisschild im Frankfurter Stadtparlament: AfD-Mitglieder werden hiermit dringend aufgefordert, sich die rechte Hand am Gürtel festzubinden, um Politiker der Linkspartei nicht zu erschrecken! Warum? Stadträtin Pearl Hahn hatte AfD-Mann Markus Fuchs dabei gesehen, wie der „mehrmals die rechte Hand schräg in Stirnhöhe“ verdächtig hin und her bewegte.

♦ Die linke Szene Leipzigs trifft sich in Paarungszeiten gern im „Conne Island“ und hat mit vielsprachigen Flyern alle Flüchtlinge aus Nah und Fern zum besseren Kennenlernen eingeladen. Inzwischen scheint das regelmäßige Tanzvergnügen mit ganz vielen „Refugees“ ein recht einseitiges geworden zu sein. Was ist passiert? „Es fällt den Veranstalter_innen schwer, sich zu artikulieren, ohne dabei in den rassistischen Tenor einzustimmen“, heißt es auf der Website. Im Klartext: Es scheint in Utopia gescheitert zu sein, was auch Schäfern mit Schäferdiplom noch nie gelungen ist: Ein Rudel Wölfe in eine Schafsherde zu integrieren.

Heiko der Woche (denuntio ergo sum)

Wir begrüßen einen echten Kauder in der HdW-Runde. Der Unionsfraktionschef will härter gegen Facebook und Co. vorgehen, wenn die sich bei der Zensur nicht noch mehr anstrengen. Kauder versucht quasi den doppelten Maasberger. Ist er mal persönlich beleidigt worden? Nicht einmal das, aber anscheinend hat er gerade nichts Wichtiges zu tun. Dafür gibt‘s den Verfolgerpreis.

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