USA: Lehrer wehrt sich erfolgreich gegen Kündigung nach Transgender-Kritik

Ein Sportlehrer an einer Grundschule in Virginia wird von seinem Amt suspendiert, nachdem er sich bei einer Schulausschuss-Sitzung gegen zwei geplante Maßnahmen für Transgender-Schüler ausspricht. Doch ein Richter ordnet seine Wiedereinstellung an.

IMAGO / Seeliger
In einem Interview mit der Tageszeitung The Daily Signal verweist Cross auf eine weitere von der Schulbehörde geplante Richtlinie: Der zufolge sollte sich jeder Schüler den Umkleideraum aussuchen dürfen, den er gerne benutzen möchte. Außerdem solle jeder Schüler das von ihm bevorzugte WC aufsuchen dürfen.

Im US-Bundesstaat Virginia ist ein Sportlehrer an einer Grundschule von seinem Amt suspendiert worden, nachdem er sich kritisch zu zwei geplanten Maßnahmen für Transgender-Schüler ausgesprochen hatte. Nach seiner Suspendierung reichte der Lehrer, Tanner Cross, jedoch Klage vor Gericht ein, woraufhin dieses die Schulbehörde anwies, den Lehrer wieder einzustellen.

Warum der Lehrer gegen die Maßnahmen war

In einem Beitrag für die Washington Post erläutert der Lehrer einer Grundschule im Loudoun County, weshalb er sich gegen die geplanten Maßnahmen an seiner Schule ausgesprochen hatte. Wie andere Lehrer seines Schulbezirks sei auch Cross, der seit 15 Jahren als Lehrer tätig ist, besorgt gewesen „über die Ankündigung der Schulbehörde, eine neue Richtlinie zu empfehlen, mit der Lehrer aufgefordert würden, die von einem Schüler bevorzugten Pronomen zu verwenden, ohne Rücksicht darauf, ob sie dem biologischen Geschlecht dieses Schülers entsprechen. Ich glaube, dass diese Richtlinie Lehrern schadet, indem sie sie dazu zwingt, Dinge gegenüber ihren Schülern und über ihre Schüler zu bestätigen, von denen sie nicht glauben, dass sie wahr sind“.

Kardinal Sarah zur Krise des Abendlandes
Die Gender-Ideologie kämpft verbissen um eine Unisex-Weltkultur
Außerdem sei Cross der Auffassung, so schreibt er in der Washington Post, dass eine solche Richtlinie „meinen Schülern schaden könnte. Manche Leute, die sich als Kind als Transgender identifizieren und schließlich eine Transition durchführen, bedauern später diese Entscheidung und spüren, dass sie von den Erwachsenen, die sie beraten hatten, irregeführt wurden. Ich glaube, dass die vom Schulbezirk empfohlene Richtlinie bei einigen Kindern im Loudoun County das gleiche erreichen werde. Das ist das Letzte, das ich für meine Schüler will“.

Zwei Tage bevor Cross von der Schule suspendiert wurde, sei er einer von vielen gewesen, die auf einer Schulausschuss-Sitzung Bedenken über die geplanten Maßnahmen geäußert hatten. Zwar sei man aufgefordert worden, seine Meinung kundzutun, dennoch habe Cross‘ Arbeitgeber seine Auffassungen in dem Suspendierungsschreiben als „spaltend“ bezeichnet.

Soll ein Exempel statuiert werden?

Cross, der meint, dass an ihm ein Exempel statuiert werden sollte, mache sich aber nicht nur Sorgen über seine Schulkollegen: „Ich mache mir auch Sorgen über meine Schüler und die unbeabsichtigte Lektion, die sie über die Art der Freiheit in unserem Land in Bezug auf ihr Handeln an der Schule lernen. Schulen in den Vereinigten Staaten sollten Schüler darin bestärken, ihre Rechte des First Amendment [für die Rede- und Religionsfreiheit in den USA] auszuüben, doch wenn sie Gerüchte hören, dass ein Lehrer nicht wieder an die Schule zurückkommt, weil er öffentlich eine Meinung geäußert hat, dann endet das damit, dass sie abgeschreckt werden, ihre Ansichten zu äußern. Wenn ihre Äußerungen einigen Menschen nicht gefallen – so lernen sie –, dann ist es in Ordnung, dass die Regierung einen bestraft – obwohl unsere Schulen das genaue Gegenteil vermitteln sollten“.

In einem Interview mit der Tageszeitung The Daily Signal verweist Cross auf eine weitere von der Schulbehörde geplante Richtlinie: Der zufolge sollte sich jeder Schüler den Umkleideraum aussuchen dürfen, den er gerne benutzen möchte. Außerdem solle jeder Schüler das von ihm bevorzugte WC aufsuchen dürfen. „Biologische Jungen“ könnten zudem „in Mädchenmannschaften mitspielen, was, wie ich meine, ein ungerechter Vorteil ist, weil Jungen stärkere und dichtere Knochen, Bänder und Sehnen haben“.

Nach dem Gespräch mit The Daily Signal habe die Schulbehörde des Loudoun County angekündigt, gegen die richterliche Verfügung zur Wiedereinstellung des Lehrers Berufung einzulegen.


Dieser Beitrag erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken dem Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 31 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

31 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Back to the roots
2 Jahre her

… und je älter desto willkommener. Wenn die Mehrheit der Menschen noch halbwegs normal ticken würde und alle Latten am Zaun hätte, dann wäre dieser wahnwitzige Einfall kassiert worden bevor er ausgesprochen war. Das gilt nicht nur für die USA sondern bis tief nach Europa hinein. Die Visegrad-Staaten scheinen derzeit noch den antidekadenten Schutzwall zu bilden.

Felicitas21
2 Jahre her

Tschechens Präsident Zehmann aktuell“ Diese Transgender Leute sind mir zuwider“. Auweiha! Der shitstrom der “ Aktivisten“ folgte umgehend.
Ob die EU Tschechien nun auch mit Sanktionen droht?

Oliver Koenig
2 Jahre her

Wenn demnächst bei allen sportlichen Wettbewerben natürliche Frauen keine Chance mehr haben, weil Transgendermänner ihnen halt körperlich überlegen sind, geht das Geheule nach Siegerquoten los, wetten?

Zonen Gaby
2 Jahre her

Das ist der absolute Meinungs-Totalitarismus. Wer nicht auf Parteilinie ist, erhält ein Berufsverbot wie in der DDR.

olympos
2 Jahre her

In anderen Laendern gibt es logische Richter. Hier hat jeder ein Parteibuch. „Unabhaengige Justiz“, der Witz des Taged!

Felicitas21
2 Jahre her

Mit anderen Worten, die Jungs können sich jetzt aussuchen, wenn sie lieber die Umkleideräume der Mädchen benutzen wollen? Der Lehrer zumindest tritt noch für seine Schülerinnen ein. Doch wird entlassen, weil er angeblich spaltet?
Die Folgen von Bidens ach so liberale Politik ufert immer mehr aus.

H. Priess
2 Jahre her

Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, in der nächsten Instanz bekommt die Schulbehörde Recht. Wenn man es mit Humor sehen will, ist der Sportlehrer eine richtige Spaßbremse. Ich meine, als Junge damals hätte es mich auch interessiert was so in der Umkleide und den Duschen der Mädchen abläuft. Ob hier im Land schon einige ganz wild darauf sind es den Amis nach zu tun? Dann hört das ganze Getue mit den Gendertoiletten auf und in Damentoiletten müssen keine Urinale installiert werden, weil auch die Frauen ein Recht haben im stehen zu pinkeln. Ich gestehe ja etliche Menschen zu… Mehr

RUEDI
2 Jahre her

Ulbricht: „„Ist es denn wirklich so, dass wir jeden Dreck, der vom Westen kommt, nu kopieren müssen? Ich denke, Genossen, mit der Monotonie des Je-Je-Je (Er meinte wohl JENDERN) und wie das alles heißt, ja, sollte man doch Schluss machen.“ (1965)

Kaltverformer
2 Jahre her

Die Mehrheitsgesellschaft wird von einer durchgeknallten linksgrünen Minderheit vor sich hergetrieben. Die USA sind nur ein Stück weiter als in Europa.

Anscheinend bedarf es wieder sehr schlechter Zeiten, damit sich das verschobene Weltbild bei diesen Leuten wieder neu justieren kann.

alter weisser Mann
2 Jahre her

Natürlich geben die wokies in der Schulbehörde nicht auf, da könnte man ja auch gleich anfangen nachzudenken, ob es das schlagende Thema für Grundschulen (in USA bis 11-12 Jahre) ist, statt in höheren Sphären der (Trans-)Genderzustände, zu weilen.
Vielleicht macht Ungarn doch was richtig, wenn es Minderjährige davor schützt, massiv in dieses Minderheitenthema (etwa 0,5% der Bevölkerung) reingezerrt zu werden, indem man es überall so nach vorn schiebt und medial pusht?

Last edited 2 Jahre her by alter weisser Mann
Silverager
2 Jahre her
Antworten an  alter weisser Mann

Die Ungarn machen nicht nur „vielleicht“ was richtig.
Die Ungarn machen es goldrichtig.