Ist eine Wahl auch dann demokratisch, wenn der Gewinner schon vor der Wahl feststeht? Oder anders: Ab wann handelt es sich nur noch um Formaldemokratie? Widerspricht es nicht dem demokratischen Grundprinzip, wenn jede neue politische Willensbildung an einer von abgewählten Versagern errichteten „Brandmauer“ scheitert? Von Thor Kunkel

Die Machthaber des alten Moral-Imperialismus sind auch die neuen, das steht jetzt schon fest, fragt sich nur in welcher Konstellation. Sie lenken die Demokratie so, wie es ihren machtpolitischen Interessen entspricht. Niemand hier in der Berliner „Moralzentrale“ des Landes versteht sich noch als Dienstleister in Sachen Regierungsführung. Niemand glaubt, er schulde dem Wähler auch nur die geringste Rechenschaft, sei es in der Migrationspolitik oder in der Energieversorgung des Landes.
Schließlich geht es ja immer um den guten Zweck, so wie im Fantasykino, wo die kleinen Leute auch andauernd die Welt retten „müssen“. Niemand sieht hier einen Zusammenhang zwischen seinem überbezahlten Job und den steuerzahlenden Bürgern, die man gern als „unsere Menschen“ bemuttert.
Und daran soll der angeschlagene Wirtschaftsmotor Deutschland genesen? Zugegeben, die Methode des autokratischen Machterhalts à la Merkel mag weniger totalitär wirken, aber sie hat die deutsche Demokratie ad absurdum geführt: Jede Quittung, die der Wähler erteilt, beantworten die Abgewählten mit einer neuen Koalitionskombination, die einer Wettbewerbsbeschränkung entspricht. In der freien Marktwirtschaft hätten diese Trickser längst eine Monopolklage am Hals.
So dagegen – ohne demokratisches Regulativ – geht es munter weiter mit dem Kuhhandel unter Verlierern und einem irrational-selbstzerstörerischen politischen Kurs, der Deutschland als Wirtschaftsstandort ruiniert, vielleicht sogar in den Staatsbankrott stürzt. Bekommen die Wähler, die nicht Rot-Grün-Schwarz gewählt haben, dann eigentlich irgendeine Form von Schadenersatz? Fakt ist: Das Land steckt schon heute in der größten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik – man nehme nur den Stellenabbau bei ThyssenKrupp, VW, der Bahn, ZF, Audi, Siemens etc. – und den Verlust der internationalen Konkurrenzfähigkeit.
Stattdessen erleben wir ein ebenso peinliches wie schäbiges „The loser takes it all“, die Wahlverlierer schleppen ihr ideologisches Zaumzeug einfach weiter, sie diktieren dem, der sich schon zum Kanzler ausgerufen hat, die Bedingungen, und so wie es aussieht, wird der akzeptieren – was auf eine unglaubliche Skandalfähigkeit schließen lässt.
Unsere gleichgeschalteten, links-dominierten Qualitäts-Medien machen Derartiges möglich, sie sind weder gewillt noch in der Lage, auf die Komplexität der Situation zu reagieren. Sie sitzen im selben Boot einer kaum vorstellbaren Verantwortungslosigkeit. Während diese Medien ihrem erklärten politischen Gegner vorwerfen, nur „einfache Antworten“ zu geben, hat man von ihnen in den letzten zehn Jahren auch nicht mehr als dieselbe an niederste Instinkte appellierende Antifa-Parole gehört: Kauft-nicht-bei-Nazis. Schon Merkel hatte dieses Narrativ übernommen, und noch immer stößt die CDU ins selbe Horn.
Zu Merzens Pech fühlt sich nun eine wachsende Mehrheit der Deutschen vom Preis-Leistungs-Verhältnis der kommenden Politik gelinde gesagt übervorteilt. Hier ist man es leid, jährlich mehr Steuern für politisches Totalversagen zu entrichten als jedes andere europäische Land. Hier hat man es satt, noch mehr Trittbrettfahrer des deutschen Wohlstands durchzufüttern oder darauf zu warten, dass die eigene Tochter das nächste Stadtfest heil übersteht (die Stadt Dorsten weiß, wie das geht!). Es ist anzunehmen, dass das Mobilisierungspotential der Unzufriedenen in den kommenden Wochen noch weiter wächst und die AfD zur stärksten Kraft machen wird. Laut der aktuellen Ipsos-Umfrage ist sie das bereits. Doch ob das hilft?
Sollte sich diese Negativ-Elite aus geistig verwirrten Weltverbesserern und Jakobiner-Weibern nicht bald von der Macht trennen lassen, könnte kommenden Generationen genau das drohen, was George Orwell schon vor über einem halben Jahrhundert in einem Satz prognosizierte: „Wenn Sie eine Vorstellung von der Zukunft haben wollen, stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein menschliches Gesicht drückt – für immer.“ Zu diesem Zeitpunkt wäre es dann für jeden demokratischen Hausputz zu spät. Die Zwingherrschaft wäre dann in Deutschland das Kind der Demokratie.
Thor Kunkel, Schriftsteller und studierter Bildender Künstler, arbeitete mehr als 20 Jahre in der Werbung, bevor er anfing, umstrittene Romane zu schreiben.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Die Nationale Front stellte die letzte und stellt auch die nächste Regierung. Damit verbleiben auch die Pfründe in den gleichen Händen und kommen den gleichen Leuten zu gute. Es werden nur Posten andern verteilt, also etwas Personalrochade. Sonst bleibt alles wie es war: Einfluß, Macht und Politik.
Es gibt keine zweite konservative Kraft im Bundestag.
Vielleicht finden sich aber zur Kanzlerwahl ein paar Konservative in der größten Linksfraktion, wer weiß…
Sehr geehrter Thor Kunkel, wir standen vor längerer Zeit schon einmal in einem kurzen E-Mail-Kontakt. Ihr obiger Artikel ist treffend, greift aber noch zu kurz. Es geht nicht nur um den Austausch einer Negativ-Elite gegen eine etwas weniger negative, sondern um die Abschaffung der Herrschaft Weniger über das Volk überhaupt. Der Demokratie liegt die Freiheit und Selbstbestimmung des Menschen aus eigener Erkenntnis zugrunde. Das bedeutet Selbstverwaltung in allen Lebensbereichen, nicht das Diktat weniger. Es herrscht noch immer der alte Obrigkeitsstaat. Er wird nicht dadurch zur Demokratie, dass man seine Beherrscher angeblich wählen kann. Näher:
https://fassadenkratzer.de/2025/04/10/das-dramatische-verhangnis-des-noch-immer-etablierten-obrigkeitsstaates/
Mein Großvater ging noch in ein Kaiserliches Gymnasium. Soweit ich mich erinnere über seinen Wissensstand aus der damaligen Zeit, auch Technisch/Physikalisch, ist zu erkennen, dass das heutige Bildungssystem da nirgendwo heranreicht. Dies hatte wohl dazu beigetragen, dass D. einstmals als Land der Dichter und Denker bezeichnet wurde.
Ich möchte mal wissen , wie die Ergebnisse und die Durchfallqouten aussähen, würden im Abitur die gleichen Fragen gestellt und bewertet wie vor 50 oder 100 Jahren.
Dieselben Loser und Politversager, die über 26 Jahre lang das Land in den Untergang gewirtschaftet haben, sollen jetzt die Probleme lösen, die sie verursacht haben.
Genau mein Humor.
„Doch den dringend notwendigen Politikwechsel, der nur mit der zweiten konservativen Kraft im Bundestag möglich ist, traut sich keiner.“ Ich weiß, das wird hie nicht gerne gehört, aber diesen Kurswechsel dürfen sie nicht machen. Die meisten Menschen im Land sind noch immer der Meinung, dass diese Leute für die Bevölkerung arbeiten, dass ihr Auftrag die verbesserung des Lebens der Menschen im Lande ist. Offiziell ja, aber die vergangenen jahe haben gezeigt, dass dem faktisch nicht so ist. Die Parteiführungen fast in ganz Europa (aber nicht die Parteibasis, die ist bei den Linksparteien nur indoktriniert und dumm-dämlich) arbeiten offensichtlich für die… Mehr
Die SPD weiß, dass sie allein mit der Drohung die Koalition auffliegen zu lassen, den Merz in die Knie zwingen kann, so wie jetzt bei den Verhandlungen. Darin hat sie Erfahrung, denn die Grünen haben nichts anderes die letzten Jahre gemacht und versuche es immer noch. Merz wird scheitern, weil diese Phalanx der Versager nicht in der Lage ist, das zu tun, was Deutschland braucht. Die von Merz in Stein gemeißelte Spaltung, wird ihn mittelfristig erlegen.
Die Machthaber der alten linksextrmistischen „Moral-Hegemonie“ sind auch die neuen,
Der „Koalitionsvrtrag täbgt die Handschrift des ehmaligen „StamoKap“ Linksextemisten Olaf Scholz.
Die großmauligen Merz und Söder haben scih mit dem Kotau vor einer linksextremistischen Apologie ihre Ämter erkauft.
„So tief darfst du nicht sinken, um von der Jauche durch die man dich zieht auch noch zu trinken“
Sie haben es getan. Prost Friedrich, Prost Markus 😉
Meine Worte hier seit langem: Die gefährlichste Partei für die Demokratie heißt weder Grüne, Linke, noch SPD, sondern CDU.
Ein sehr guter Artikel Herr Kunkel. Doch nur ein Satz bringt es auf den Punkt. Die Parteien der sogenannten demokratischen Mitte sind unwählbar geworden und regieren doch immer weiter. Was folgt daraus: Man bekommt sie mit Wahlen nicht von der Macht getrennt. Alles bekannt. Alles schon tausendmal analysiert, diskutiert und beschrieben. Und da die neue Einheitsfront genauso wie die Alte an der Macht klebt hilft hier auch nur noch die gleiche Trennungszeremonie wie 1989. Nur ein radikaler Schnitt wie damals setzt diesem Treiben ein Ende. Nur diese Option schlägt die Schlange den Kopf ab und jagt sie aus all ihren… Mehr
Und eine Frau Pawlak meint, wir sollen uns wegen so einem bisschen Faschismus und so ein bisschen Menschenrechtsverletzungen mal nicht so anstellen!
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/in-markus-lanz-corona-talk-offenbart-sich-deutschlands-ermuedende-problem-lust_26a7537c-ce15-47f5-814f-c1a09f66ac0e.html
Ja, Frau Pawlak, sie waren nie weg und Sie sind eine von ihnen.