NRW-Landesregierung unterstützt Sympathie-Kampagne für den Islam

Die Landeszentrale für Politische Bildung NRW will Lehrern den Islam erklären. Oder besser: dem Islam mit PR-Veranstaltungen zu mehr Akzeptanz verhelfen. Innenminister Reul, Schulministerin Feller (beide CDU) und Migrationsministerin Paul (Grüne) unterstützen die Veranstaltungsreihe.

Imago /

„Es gibt keinen Islam und Islamismus. Es gibt nur einen Islam. Wer etwas anderes sagt, beleidigt den Islam.“ Das sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Bekannte Islam-Experten wie Ahmad Mansour, Hamed Abdel-Samad oder Seyran Ateş werden ihm recht geben. Der Islamist – den Begriff prägte maßgeblich Politikwissenschaftler Bassam Tibi – ist jemand, der eine Umma, die globale Gemeinschaft der „Gläubigen“ anstrebt, zumindest jedoch einen Staat, in dem die Scharia Gesetz ist.

Nicht alle Islamisten sind Terroristen, aber alle verfolgen das gleiche Ziel – sei es mit ideologischer Raffinesse oder blutigen Attentaten. Doch auch der „normale“ Muslim, dies belegen zahlreiche Umfragen, lebt Koran-treu. „Die Regeln des Koran sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“, das sagten 67,8 Prozent junger Muslime in einer niedersächsischen Studie. Von den Befragten glauben 45,8 Prozent, dass ein islamischer Gottesstaat die beste Staatsform sei.

Die NRW-Landeszentrale für Politische Bildung will den Lehrkräften des Landes jetzt den Islam erklären. Oder besser: dem Islam mit PR-Veranstaltungen zu mehr Akzeptanz verhelfen. Die Einladung (Text unten) beklagt das negative Image der mohammedanischen Religion, bedauert Stereotype, Negativzuschreibungen und Ängste, die mit ihm verbunden seien.

In der Einladung heißt es (Schreibfehler übernommen) mit Bezug auf 1,8 Millionen Muslime „aller muslimischen Glaubensströmungen“ in NRW: „Für uns sind diese Vielfalt eine Bereicherung und eine Stärke unserer Gesellschaft.“ Ob zum Beispiel Kopftuchzwang, Zwangsheiraten und geringere Frauenrechte thematisiert werden, ist nicht angesprochen – es ist vermutlich auch nicht beabsichtigt. Auch dass Mohammed mit seiner Aisha die Ehe vollzog, als das Kind neun Jahre alt war, wird gewiss nicht Thema sein.

Neben Innenminister Herbert Reul und Schulministerin Dorothee Feller (beide CDU) unterstützt auch die Grüne Josefine Paul (Familie, Flucht, Integration) die Veranstaltungsreihe. Paul war wegen der ihr zugeschriebenen politischen Verantwortung für das Attentat in Solingen in Bedrängnis geraten. Der Grünen liegt das Image des Islam besonders am Herzen: Sie hat soeben eine Meldestelle für „antimuslimischen Rassismus“ eingerichtet.

Hier die Einladung an die Lehrkräfte:

Save-the-Date: „Islam von Islamismus unterscheiden! Eine Informationsreihe für Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams an Schulen“

Sehr geehrte Damen und Herren,
Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland. Sie sind Teil der deutschen Gesellschaft. So vielfältig der Islam sich uns zeigt, so vielfältig ist auch das Selbstverständnis der Musliminnen und Muslime, ihr Umgang mit Religion und ihre individuelle Religiosität. In der Öffentlichkeit wird diese Vielfalt noch nicht ausreichend wahrgenommen. Vielmehr scheinen sich bei Teilen der Bevölkerung Stereotype gegenüber dem Islam, Negativzuschreibungen und Ängste verfestigt zu haben. Das liegt auch daran, dass im öffentlichen Diskurs nur unzureichend zwischen dem Islam als Religion und extremistischen Strömungen wie dem Islamismus unterschieden wird.

Allein in Nordrhein-Westfalen leben rund 1,8 Millionen Menschen aller islamischen Glaubensströmungen. Daher muss das friedliche Zusammenleben der Religionen in einer Gesellschaft selbstverständlich sein. Für uns sind diese Vielfalt eine Bereicherung und eine Stärke unserer Gesellschaft. Dem Islamismus dagegen ist entschieden entgegenzutreten.

Gerne möchten wir Sie auf die Informationsreihe, die sich mit dieser Thematik beschäftigt und Lösungswege aufzeigen will, hinweisen. Veranstalter ist die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen in Kooperation mit dem Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Informationsreihe findet am 18. Juni 2025 in Bochum-Wattenscheid und am 1. Oktober 2025 in Düren statt. Die Informationsreihe richtet sich explizit an Lehrkräfte und multiprofessionelle Teams an Schulen. Ende April erhalten Sie den Einladungsflyer mit detailliertem Programm und Anmeldemöglichkeiten. Leiten Sie gerne das Save-the-Date an Interessierte aus Ihrem schulischen Umfeld weiter. Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns in den Austausch gehen und wir Sie zu einer der beiden Veranstaltungen begrüßen dürfen. Denn nur eine gelingende Debatte über den Islam und die Gefahren des Islamismus kann unterschiedliche Perspektiven einbeziehen und zu einem friedlichen Miteinander in unserer Gesellschaft beitragen. Unterstützen Sie uns dabei.

Mit besten Grüßen
Ihre Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen


Unterstützung
oder

Kommentare ( 97 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

97 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Kassandra
8 Tage her

T-online schreibt heute, dass in Köln für 2024 2 Messerangriffe pro Tag von der Polizei erfasst worden wären – was einem Anstieg solcher Taten um 30% entspräche. Was darüber hinaus noch so am Laufen ist wird beschwiegen: https://www.t-online.de/region/koeln/id_100682480/polizei-in-koeln-messer-gewalt-nimmt-zu-zwei-angriffe-taeglich.html

Innere Unruhe
9 Tage her

„ In der Öffentlichkeit wird diese Vielfalt noch nicht ausreichend wahrgenommen.“ Inwiefern muss ich mich mit den muslimischen Spezialitäten befassen? Wo betrifft es mich? – In der Arbeit wird die Hand gereicht, oder soll ich es lieber lassen, weil…. Was ist dann mit meinem Selbstwert? Soll ich das tolerieren? Beim Essen? – wo ist das Problerm, ich verzichte auf nichts, sondern es wird ein Gericht einfach dazu gestellt. Wohnen? – Hausordnung gilt für alle. Warum muss ich micht mit Muslimen extra befassen? Was ist mit den Ukrainischen Orthodoxen, Budhisten, Hindu? Muslime sollen sich wie alle Anderen einreihen und keine Extras… Mehr

DDRforever
9 Tage her

Diese BRD und ihre Bürgerinnen sind einfach köstlich. Ich habe heute abend bei uns in Bulgarien in der Kneipe nur den reinen Text verlesen und habe zuerst völligen Unglauben und nach meiner Wahrheitsbeteurung tosendes Gelächter erntén dürfen. Danke BRD für diese kostenlose Belustigung!

greenout
9 Tage her

Das Schreiben fängt schon ganz falsch an.
Richtig ist: Muslime und Musliminnen

Last edited 9 Tage her by greenout
fetthelm
9 Tage her

Ich habe noch nie, und werde auch nicht zwischen Islam und Islamismus trennen, für mich sind das alles Muslime!

Innere Unruhe
9 Tage her
Antworten an  fetthelm

Muslime trennen das auch nicht. Ich habe noch nie gesehen, dass ein islamischer Geistlicher Terror und Kriminalität von Muslimen als unislamisch verurteilt hat.

Polit-Legastheniker
9 Tage her

Wie heißt das in der Fachsprache?
Stockholm-Syndrom?

Simplex
9 Tage her

Was soll das? Man kann das ausdehnen. Kaftan und konvertieren? Gebetsteppiche in der Schule? Was ist das Ziel? Erklärt bitte der Öffentlichkeit, wie Atheisten und Christen seitens des Islam gesehen werden und was Dhimmis sind.

Mugge
9 Tage her
Antworten an  Simplex

Da viele Atheisten(Linke) und Christen(Kirchen) das Märchen gegenseitiger Toleranz und Zusammenarbeit im sogenannten goldenen Zeitalter von al-Andaluz nach wie vor als Vorbild ansehen , wird es schwierig sein ihnen zu erklären was Dhimmis sind.

Heide F.
9 Tage her

Es gibt nur eine Wahrheit: Christus. Vor über 2000 Jahren ist Jesus dafür am Kreuz gestorben – und auferstanden. Bezeugt und belegt. Karfreitag und Ostern erinnern übrigens daran; aber davon will das überwiegend gottlose Volk hier und seine ebensolchen Politiker ja nichts mehr wissen. Sie werden die Konsequenzen tragen müssen. Jesus war radikal gegen Religiosität, eine Weltreligion kann und wird es nicht geben, auch wenn antichristliche Kräfte das forcieren.

Brauer
9 Tage her

In dem Roman „Unterwerfung“ wird Frankreich im Jahr 2022 von politischen Unruhen und gesellschaftlichen Umbrüchen erschüttert. Um einen Sieg des Front National zu verhindern, unterstützen die bürgerlichen Parteien den liberalen Moslem Mohammed Ben Abbes als Präsidentschaftskandidaten. Nach seinem Sieg übernimmt Abbes die Macht und führt in Frankreich eine islamische Regierung ein.

Innere Unruhe
9 Tage her
Antworten an  Brauer

Man muss lernen Prioritäten zu setzen.

Brauer
9 Tage her

„Eines Tages werden Millionen von Männern die südliche Hemisphäre verlassen, um in die nördliche Hemisphäre zu gelangen. Und sie werden nicht als Freunde dorthin gehen. Sie werden dort vielmehr eindringen, um diese Länder in Besitz zu nehmen. Und sie werden diese mit ihren Söhnen erobern. Die Gebärmutter unserer Frauen werden uns den Sieg geben.“ — Houari Boumedienne

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/2095044-houari-boumedienne-eines-tages-werden-millionen-von-mannern-die-sudli/