Geflüchtete würden die Renten der Babyboomer sichern, so Marcel Fratzscher 2015/2016. Heute warnt der Lieblingsökonom jeder Regierungspartei vor einer Überforderung durch eben diese Generation. Fratzscher, der Präsident des DIW, liegt sehr oft daneben, aber dabei auf Regierungslinie – eine erstaunliche Konstanz im Irrtum.

Passend zum gewünschten „Refugees Welcome“ Narrativ verkündete Marcel Fratzscher, Chef des unabhängigen, nach eigenen Angaben nur zu 58 Prozent direkt staatlich finanzierten DIW, Flüchtlinge würden die Renten der Babyboomer bezahlen. „Ein Flüchtling“, so der DIW-Chef in 2016, „erwirtschaftet spätestens nach sieben Jahren mehr, als er den Staat kostet.“
Da sich die Geschichte vom „die Rente für den Babyboomer erwirtschaftenden Flüchtling“ als das herausgestellt hat, was sie immer war, nämlich als vollkommen realitätsfernes politisch erwünschtes Storytelling, fordert Fratzscher jetzt abermals politisch opportun das Gegenteil. Die Babyboomer, so seine allerneueste Idee, sollen länger arbeiten und als Ausgleich dafür soll die Rentenanpassung an die Inflation sinken. Denn, das ergänze ich jetzt, die Babyboomer müssen ja noch die Rente für die Flüchtlinge erwirtschaften. Und das Bürgergeld, und die zukünftig größte Armee Europas, und den Klimaschutz, und, und, und.
Dem Spiegel, eigentlich ideologisch auf derselben Wellenlänge, ist aufgefallen: „wenn der Top-Ökonom des deutschen Fernsehens über Geld redet, egal zu welchem Thema, kommt mit einiger Wahrscheinlichkeit »100 Milliarden Euro« dabei heraus“. Auf den Beitrag von Alexander Neubacher reagierte Herr Fratzscher äußerst angefasst:
Vor kurzem forderte er noch einen höheren Mindestlohn. Das, so die Logik Fratzschers, würde die Produktivität steigern. „Ein Mindestlohn von 15 Euro dürfte sich gesamtwirtschaftlich positiv für die deutsche Wirtschaft auswirken“, sagte Fratzscher der „Rheinischen Post“: „Viele Menschen im Niedriglohnbereich haben in den vergangenen Jahren unter der hohen Inflation gelitten. Eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro würde den Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation kompensieren. Ein höherer Konsum und ein stärkeres Wirtschaftswachstum wären ein weiteres, positives Resultat einer deutlichen Erhöhung des Mindestlohns“, so Fratzscher.
„Deutschland hat heute einen erheblichen Arbeitskräftemangel“, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Die Erfahrung mit dem Mindestlohn in der Vergangenheit zeigt, dass eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns zu einer Verschiebung der Beschäftigung hin zu solchen Unternehmen und Branchen führt, die einen höheren Mindestlohn zahlen können. Dies bedeutet für einzelne Unternehmen, die einen höheren Mindestlohn nicht zahlen können, wirtschaftliche Nachteile, für die gesamte Wirtschaft erhöht die Verschiebung jedoch die Effizienz und die Produktivität.“

Screenshot: DIW
Das wesentlichste deutsche Problem übersieht der Chef des unabhängigen, nur fast zu zwei Drittel direkt vom Staat finanzierten DIW, aber genauso, wie seit langer Zeit die deutsche Politik:
- Wenn Menschen für das Nichtarbeiten genauso viel, oder eventuell sogar mehr Geld bekommen, wie fürs Arbeiten, werden sie eben nicht arbeiten.
- Wenn diejenigen, die arbeiten, durch zusätzliche Arbeit nicht mehr Geld ausgezahlt bekommen, sondern genauso viel oder sogar weniger, werden diese nicht mehr arbeiten.
Der Deutsche ist zwar still und geduldig, protestiert dann aber auf seine Art. Er arbeitet eben nicht mehr, sondern weniger.
— Argo Nerd (@argonerd) October 28, 2024
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Die Chemie hat die Alchemie und die Astronomie die Astrologie. In der Ökonomie gibt es leider noch keine klare Trennung, vereinfacht kann man aber unterscheiden zwischen echten Ökonomen, die allesamt eine konservative Weltsicht haben (Thomas Sowell, Adam Smith, Österreichische Schule, etc.) und linken Spinnern. Fratzscher gehört zweifellos zu einem der prächtigsten Exemplare der letzten Sorte.
Ökonomie, egal welcher Schule, ist mehr oder weniger immer Kaffeesatzleserei.
Deswegen zählt die Ökonomie ja auch nicht zu den empirischen Wissenschaften sondern ist der Sozialwissenschaft zugeordnet.
Da stimme ich Ihnen völlig zu. Ökonomie ist lediglich ein pseudowissenschaftlicher Budenzauber ruhend auf Theorien. Vergleichbar der Klimawissenschaft wo man jetzt auch dahinter kam dass diese Hockeysticktheorie, auf der die grünen Klimakaspar ihre wirtschaftsvernichtende Politik gründeten nicht stimmt.
In der BWL gibt es das Minimaxprinzip, das besagt, egal wie soll der Output größer als der Input sein. Das kennt eigentlich auch jede Hausfrau und ist das Prinzip des Wirtschaftens. In der VWL ist vieles Annahme und Ableitung von der Annahme, also modellhaft und wenig konkret.
Entschuldigung, aber bislang habe ich verinnerlicht, daß BWL ein Abfallprodukt der VWL ist.
Wurde mir das in meiner Ausbildung etwa falsch vermittelt?
Volkswirtschaftslehre ist schon eine Pseudowissenschaft und daraus resultieren eben Abfallprodukte, wie die Betriebswirtschaftslehre :o) :o)
Was für die Hausfrau und in der einzelwirtschaftlichen Betrachtung durchaus sinnvoll sein erscheint, kann für die Volkswirtschaft insgesamt falsch bis katastrophal sein.
Bestes Beispiel, das Sparen. Wenn eine Haufrau spart, ist das lobenswert und vernünftig, sparen aber alle Einzelakteure in eine Volkswirtschaft, bedeutet das den Zusammenbruch in kürzester Zeit.
Die „Wahrsager der Ökonomie“ schauen von der Regierungsbank auf die Glaskugel, das hat die Ökonomie nicht verdient! Die Leistungsträger der Gesellschaft schon gar nicht! Ihr Lohn ist ein Judaslohn.
Ökonomie verbindet Sozialwissenschaften mit angewandter Mathematik und produziert so manchmal brauchbare Modelle und Erkenntnisse. Wie beispielsweise, dass erfolgreiche Politik ganz generell, nicht nur in wirtschaftlichen Belangen, die richtigen Anreize setzen muss.
Nun weiß ich nicht, was Herrn Fratscher motiviert. Aber seine Auftraggeber in der Bundesregierung hätten es in der Hand, den Korridor des Sagbaren auf fundierte ökonomische Analysen auszuweiten.
Wer die Macht hat, kann behaupten, was er will. Eine sachliche Kritik wäre verfassungsfeindlich und würde harte Konsequenzen haben. Wie übrigens geht der Lagerbau voran? Wer kann, der verlässt Deutschland schnellstens, bevor er da seinen Platz zugewiesen erhält.
Allein schon die merkwürdige Logik des H. Fratscher, die Einwanderer wollten mehrheitlich hier bleiben und nach 7 Jahren dem Gastland Geld einbringen, verstößt gegen das ureigene Selbstinteresse dieser Leute. Denn diese wollen Geld erzielen mit möglichst geringem Arbeitsaufwand und die gleichzeitige und rechtzeitige Einrichtung des „Bürgergeldes“ lädt dazu ein.
Der Herr Fratscher sollte sich lieber mit der bald Realität seienden 90 % Staatsverschuldung befassen. Rund eine Billion neue Schulden auf die schon vorhandenen 500 Mrd. machen doch etwas mit Land und Währung. Oder Herr Fratscher?
Herrlich, wie ein Top-Regierungsökonom wissenschaftliche Studien „zitieret“.
Der Mann ist doch einfach nur peinlich und die ihn zitieren und auch noch Ernst nehmen sind es ebenso!
Der sollte Aktienempfehlungen geben, würde ich abonnieren. Dann könnte ich sicher wissen, was ich nicht kaufe, denn er liegt garantiert daneben.
Nach sieben Jahren kommt der Gewinn? Aber Merkels Staatsstreich ist ja schon 10 Jahre her. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum die Kommunen gar nicht mehr wissen wohin mit dem vielen Geld. Ich gehe nicht davon aus, das der Herr Fratzscher selbst glaubt was er da von sich gibt – und davon dürfte es sehr viele geben im Berliner Dunstkreis.
Selten habe ich jemanden erlebt, der so wenig von Volkswirtschaft versteht wie Fratzscher. Da trieft doch die Regierungspropaganda aus jedem Knopfloch. Ein Blick in die deutschen Innenstädte auf die herumlungernden Leute zeigt wo das Problem der fehlenden Beitragszahler liegt. Die Zusammensetzung der Zahlen für Arbeitslose, Bürgergeldempfänger und Zahlungen rund um die Einwanderung Millionen fachlich ungebildeter und schwer integrierbarer Menschen ist dramatisch.
Dieser Typ weiß halt, wenn man speichellecken bei den OBEREN zur Passion macht, fällt man immer weich. Auch wenn die Prognosen soweit daneben liegen, dass das Gegenteil eintrifft. Aber dafür hat man ja die Alibi-Figuren Putin, Trump und den vielgeliebten Klimawandel. Wer solchen Blödsinn für bare Münze hält, hat, frei nach Karl Lagerfeld, die Kontrolle über sein Leben bereits abgegeben.
Nach meinen nformationen widr das DIW öffizell angegeben zu 2 Dritteln von Bund und ländern finanziert und der Rest, das restliche drittel durch Auftragsarbeiten. Wobei der wohl größte Teil von Institutionen, Organisationnen stammen soll die von Bund und Ländern finanzeiert werden. Reine Propagandaorganisation
Wären da nicht andere, die es völlig gegensätzlich sehen, dann könnte man ja seine Ansichten unkritisch zur Kenntnis nehmen, aber so entsteht in der Betrachtung ein Mißverhältnis zwischen Wahrheit und Kommerz und das ist ein ungesundes Gebräu und nicht zum Genuß zu empfehlen. Die Eckdaten der wirtschaftlichen Lage und des damit verbundenen Engpasses in allen finanziellen Angelegenheiten verengen den Spielraum um derzeit noch über Zukunftsperspektiven zu faseln und deshalb ist es nichts anderes als eine Durchhalteparole, die durch nichts zu begründen ist, außer daß man sich selbst gefällt und darüber gewisse Vorteile generiert, wenn es auch der Sache nicht dienlich… Mehr