Verschleierung statt Aufklärung: Immer mehr Daten zur Einschätzung der Corona-Impfstoffe verschwinden

Nachdem das Paul-Ehrlich-Institut seine eigene Datenbank zu den Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe eingestellt hat, verzichtet das RKI jetzt darauf, Daten zur Wirksamkeit der Impfstoffe in seinem Wochenbericht zu veröffentlichen.

IMAGO / Steinach
Bis heute begründet Gesundheitsminister Karl Lauterbach seine Corona-Politik mit einem angeblichen Fremdschutz der Impfung – denn nur so hat der Staat überhaupt einen Ansatz für restriktive Maßnahmen. Auch das Bundesverfassungsgericht bezieht sich in seinen Entscheidungen etwa im Eilverfahren zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht auf einen solchen Fremdschutz.

Genau der wird aber mehr und mehr fraglich. Studien zeigten bereits Anfang des Jahres, dass spätestens seit Omikron ein Schutz vor Ansteckung durch eine doppelte Impfung kaum mehr vorhanden ist, auch bei einer Booster-Impfung ist diese kaum mehr und nur für eine kurze Zeitspanne nach der Impfung wesentlich.

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Seit Monaten veranstaltet das Robert-Koch-Institut um Daten zu dieser Frage einen Eiertanz: Im Zentrum steht die Statistik zu den sogenannten Impfdurchbrüchen im RKI-Wochenbericht. Darin wurde auf einmal nicht mehr, wie sonst in der Corona-Politik üblich, von Corona-Infektionen berichtet, sondern von „symptomatischen Fällen“. Die Symptome von Infizierten wurden aber wiederum alles andere als flächendeckend erhoben. Nach welchem Prinzip – das blieb offen. Die Daten mit denen das RKI dann immer wieder hohe Wirksamkeiten der Impfungen berechnet hat, waren ein schwarzes Loch – und kaum zu überprüfen.

Doch auch bei diesen Daten des RKI sank die errechnete Impfeffektivität mit der Zeit immer weiter ab – parallel zu den Daten anderer europäischer Staaten und zur Studienlage. Bald wurde in den ersten Altersgruppen eine negative Impfeffektivität gemessen – das RKI setzte diese Werte allerdings kurzerhand auf 0, was schnell für Kritik sorgte (TE berichtete).

Im jüngsten Wochenbericht ist diese Statistik nun ganz verschwunden. Sie soll an anderer Stelle separat vermeldet werden. So heißt es im Bericht der RKI: „Ab dem heutigen Donnerstag sind im COVID-19-Wochenbericht des RKI keine regelmäßigen Informationen zur Wirksamkeit der COVID-19-Impfung mehr vorgesehen.“ Stattdessen sei vorgesehen, dass das RKI in regelmäßigen Abständen separate Auswertungen zum Themenkomplex COVID-19-Impfung/Impfeffektivität veröffentlichen werden, die eine detailliertere Betrachtung einzelner Aspekte erlauben als im Rahmen des Wochenberichts möglich. Wo genau da aber der Vorteil liegen soll, außer dass die Daten so unregelmäßiger veröffentlicht und weniger öffentliche Resonanz finden werden, ist offen.

Nachdem das Paul-Ehrlich-Institut zuvor bereits seine eigene Datenbank zu den Nebenwirkungen der Impfstoffe eingestellt hat, ist das ein weiterer Schritt der Intransparenz.

Relevant werden diese Entwicklungen zunehmend auch juristisch. Das Bundesverfassungsgericht beschäftigt sich weiterhin mit mehreren Beschwerden gegen zahlreiche Maßnahmen der Corona-Politik. Eigentlich wäre es die Aufgabe, bei starken Grundrechtseingriffen auch für eine besonders sorgfältige Informationsgrundlage zu sorgen. Vernebelt aber derjenige die Daten zur Überprüfung der Maßnahmen, der die Maßnahmen selbst verhängt hat, wird es hochproblematisch.

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Kommentare ( 58 )

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NochNicht2022
1 Jahr her

Wie kann was an Zahlen verschwinden, was noch nie da war? Hier wurde von Anfang an, d.h. seit Februar 2020, versäumt das richtige Zahlenwerk, nennen wir es durchaus Controlling-Kennzahlen, zu definieren. – Dass dann natürlich bei dem verrotteten Staat (weiß seit Jahrzehnten z.B. nicht einmal wieviele Einwohner er hat und wo die an einem Stichtag leben!) und der dazugehörigen Verwaltungsorganisation auf allen Ebenen und Sektoren, nichts an Zahlen und Daten erfassen, gemessen, weitergemelden, aggregieren usw. und dann „liefern“ kann, ist dann ja klar. Wer solls denn nach welcher WEisung von wem denn machen? – Kein Scherz: Die einzige „statistische“ Zahl… Mehr

Melante
1 Jahr her

An meinen Chef: „Lieber Tim, hast Du es gelesen? 10-Euro-Sammlermünze „Pflege“ – Bundesfinanzministerium – Presse 10-Euro-Sammlermünze „Pflege“ – Bundesfinanzministerium – Presseadmin Die Bundesregierung hat beschlossen, eine 10-Euro-Sammlermünze „Pflege“ prägen zu lassen und im April 2022 herau… WOW! Das rettet jetzt alles. Zeichen setzen! Darauf kommt es an, auf sonst nix. Boah, das ist inzwischen wirklich schlimmer als zu DDR- Zeiten. Fehlt nur noch die Prägung: „Gilt nur für Geimpfte mit vierter Impfung, Genesene innerhalb von drei Monaten oder für Verstorbene, auszuhändigen nur an Test- Negative innerhalb von 24 Stunden“. Bei dem Blechteil „Held der Arbeit“ in der DDR hing unten… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Melante
Maunzz
1 Jahr her

Ich sehe keine Problematik für das Bundesverfassungsgericht. Das kann nur auf Grundlage von belastbaren Daten entscheiden. Wenn keine vorhanden, im Zweifel Entscheidung für den Kläger.

Luckey Money
1 Jahr her

Das RKI „arbeitet wie von 38 bis 45. Nachzulesen auf der Seite des RKI.
https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/ns-geschichte_node.html
Alles wie gehabt!

Der Ketzer
1 Jahr her

Wer braucht denn das RKI oder PEI? Auf https://phmpt.org finden sich die Dokumente der Pfizer-Zulassungsstudie, die die FDA ca. 75 Jahre geheimhalten wollte. Was da drin steht, ist schon schockierend genug.

Riffelblech
1 Jahr her

Was bitte soll man von diesen Laienschaustellern einer angeblichen Gesundheitspolitik denn bloß anderes erwarten . So langsam begreifen auch diese Coronabetonköpfe das irgend was nicht stimmt . Ihnen fehlen die Kranken ,die Geimpften und die angeblichen Schwersten Fälle.
Damit keiner aus dem Pöbel auf die Idee kommt nachzufragen wird eben die gesamte Information gestrichen. Selbst die eingefleischtesten Diktatoren und Alleinherrscher machen es nicht anders. Was nicht sein darf wird eben nicht sein ! Kleinkarierter gehts nun wirklich nicht .
Aber das wußten wir doch schon vorher ,oder ?

Novillo
1 Jahr her

Tja, verleugnen, vertuschen, „Fakten“ hinbiegen..das können die. Die Menschen, die tot umfallen oder schwer erkranken an der Plörre, die kriegen die auf Dauer nicht weg retuschiert. Es wird alles ans Licht kommen!

Urbanus
1 Jahr her

Und sie tragen weiterhin ihre Masken. Die Maske als Beilage im Sarg. Da hilft kein Hochschulstudium, da hilft gar nichts mehr. Intelligenz kann man nicht lernen.

Damon71
1 Jahr her

Kommen Sie dem Lauterbach bloß nicht mit Studien, die wird er 1. nachgewiesenermaßen nicht lesen und 2. eh nur so interpretieren das sie seine Behauptungen unterstützen.

friedrich - wilhelm
1 Jahr her

……ach so: ich habe vergessen meinen vetter zu fragen, ob bei seiner frau ein eeg gemacht wurde. dann meint meine frau, sie könne eine lebertransplantation nur wagen, wenn keine komorbidität vorliege!