FDP, CDU, SPD, Grüne und Linke rufen zu Gegenprotesten auf – und können kaum etwas ausrichten

Die Proteste gegen die restriktive Corona-Politik reißen nicht ab – trotz der Verbote sowie der breiten Aufrufe dagegen. Die Politik offenbart ihre Machtlosigkeit.

IMAGO / Jochen Eckel
Am Samstag demonstrierten erneut Zehntausende in ganz Deutschland gegen die Corona-Maßnahmen. Während der Fokus der Proteste auf den „Montagsspaziergängen“ liegt, demonstrieren insbesondere im Westen des Landes in vielen Städten die Bürger am Wochenende.

Jeweils deutlich mehr als 5.000 demonstrierten in Düsseldorf und Freiburg, der Polizei zufolge demonstrierten auch 2.000 in Karlsruhe, sowie 1.300 in Osnabrück. Auch in Hamburg versammelte man sich trotz abermaligem Verbot. Augenzeugen schätzen die Zahl der Demonstranten in Düsseldorf auf deutlich über 10.000.

Das Ausmaß der Proteste außerhalb der Großstädte wird nur an Beispielen deutlich. In der unterfränkischen Kleinstadt Miltenberg demonstrierten Polizeiangaben zufolge  etwa 2.000 Bürger – bei weniger als 10.000 Einwohnern.

Ein Augenzeuge berichtet uns aus Miltenburg: „Es war heute ein endloser Wurm, der sich durch die Gassen der mittelalterlichen Stadt am Mainufer zog. Es war eine friedliche Stimmung wie bei einem Karnevalsumzug. Alle Altersgruppen waren vertreten. Fenster waren geöffnet, Beifallsbekundungen gegeben.“

In Düsseldorf wurde die Kundgebung wieder von zahlreichen Pflegern und anderen Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen begleitet. Sie hielten Schilder hoch wie „Das wäre Ihre Krankenschwester gewesen“ oder „Wir helfen euch auch ungeimpft. Wer hilft uns?“

— Colonia ☘️ (@colonia00) February 5, 2022

Obwohl die größten Parteien in Düsseldorf (CDU, SPD, Grüne, FDP und die Linke) gemeinsam zu Gegenprotesten aufgerufen hatten, bleiben diese deutlich in der Unterzahl. Unter anderem die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann war beim Aufruf dabei, um „dem Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen, die durch unsere Stadt marschieren, die rote Karte zu zeigen“.

Die Demonstration gegen die Impfpflicht in Düsseldorf war in der überwältigenden Mehrheit in keiner erkennbaren Weise rechtsradikal – es wurde für eine freie Impfentscheidung skandiert, das Milieu war bürgerlich, es blieb vollständig friedlich.

Auch in Flensburg und Schwerin wurde demonstriert. In Flensburg kam es dabei zu Angriffen durch die lokale Antifa. Im Kontrast zu den Corona-Protesten ging am Freitagabend die linksextreme Szene in Leipzig mit Pyrotechnik auf die Straße und bewarf Polizisten mit Gegenständen.

Seit Dezember demonstrieren nun zwei Mal in der Wochen Zehntausende – teils bis zu 400.000 an einem Tag – gegen die restriktive Corona-Politik. Eine Bewegung, die in der Geschichte der Bundesrepublik ihresgleichen sucht. Dennoch scheinen Regierungs-Parteien und loyale Opposition entschlossen, die Demonstranten als Rechtsradikale etc. abzustempeln und nicht weiter ernst zu nehmen. Das dürfte vor allem ihnen selbst schaden – denn sie beweisen, dass auch alle gemeinsam aktuell kaum Menschen für diese Corona-Politik begeistern können.

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