Kaum Ansteckungsgefahr im Freien, Maßnahmen kontraproduktiv

Die wissenschaftliche Grundlage für Merkels Einheitslockdown wackelt gewaltig: Weder Ausgangssperren noch die Schließung der Außengastronomie können substanziell etwas verändern: Sie sind wirkungslose Eingriffe zum maximalen gesellschaftlichen Preis.

IMAGO / Ralph Peters
Hohe Temperaturen und strahlender Sonnenschein lockten in Frankfurt viele Menschen an das Mainufer und auf die Liegewiese.

Mehrere renommierte Wissenschaftler im Bereich der Aerosol-Forschung haben einen offenen an die Bundeskanzlerin und die Gesundheitsministerien geschrieben. Unter den Unterzeichnern sind u.a. Dr. Christof Asbach, Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung und Dr. Gerhard Scheuch, Ehemaliger Präsident der ISAM (International Society for Aerosols in Medicine). In ihrem Brief klagen sie darüber, dass die Politik seit Monaten den wissenschaftlichen Konsens ignoriert und weiterhin Maßnahmen wie eine Maskenpflicht beim Joggen verhängt. „Die Übertragung der SARS-CoV-2 Viren findet fast ausnahmslos in Innenräumen statt. Übertragungen im Freien sind äußerst selten und führen nie zu ‚Clusterinfektionen‘, wie das in Innenräumen zu beobachten ist.“ heißt es.

Die Wissenschaftler werben dafür, den Fokus der Pandemiebekämpfung auf Innenräume zu verlegen: „Die andauernden Debatten über das Flanieren auf Flusspromenaden, den Aufenthalt in Biergärten, das Joggen oder das Radfahren haben sich längst als kontraproduktiv erwiesen. Wenn unseren Bürgerinnen und Bürgern alle Formen zwischenmenschlicher Kontakte als gefährlich vermittelt werden, verstärken wir paradoxerweise die überall erkennbare Pandemiemüdigkeit.“ Ausgangssperren würden mehr versprechen, als sie halten können.

Die Wissenschaftler weisen damit auch einen Weg aus dem Lockdown, denn viele harte Maßnahmen wären demnach schließlich wirkungslos: „Wird das entsprechend kommuniziert, gewinnen damit die Menschen in dieser schweren Zeit zugleich ein Stück ihrer Bewegungsfreiheit zurück. Wer sich zum Kaffee in der Fußgängerzone trifft, muss niemanden in sein Wohnzimmer einladen.“

Die wissenschaftliche Grundlage für Merkels anvisierten Einheitslockdown wackelt nach diesen Erkenntnissen gewaltig: Denn demnach würden weder Ausgangssperren noch die Schließung der Außengastronomie substanziell etwas verändern können. Es wäre wirkungslose Eingriffe zum maximalen gesellschaftlichen Preis.

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Kommentare ( 60 )

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metron
3 Jahre her

Wörtliches Zitat Christof Asbach / Gesellschaft für Aerosolforschung (GAeF): „Es gibt eine aktuelle Studie aus Irland, für die mehr als 230.000 Infektionen zurückverfolgt wurden. Es stellte sich heraus, dass 99,9 Prozent dieser Infektionen im Innenraum stattfinden ….. Die Viren, die wir ausatmen, sind physikalisch gesehen nichts anderes als Partikel. Wenn in Innenräumen nicht regelmäßig gelüftet wird oder die Luft gefiltert wird, reichern sie sich an. Das ist in Außenbereichen anders. Dort ist die Luft immer in Bewegung, weshalb wird dort immer eine wesentlich geringere bis gar nicht existente Konzentration von Viren haben.“ Die Begründung für die faktisch verhängten Demonstrationsverbote, sind damit… Mehr

giesemann
3 Jahre her

Auf dem Foto: Jede Menge Kerle mit Shishapfeifen. Paar adipöse Weiber hocken herum. Wie das da wohl aussieht, wenn die wieder weg sind? Infektiös ist das nicht, sonst müsste Lauterbach ja was gegen die sagen. TE zu „Offener Brief …“ vom 12-4-21

Gernot Artus
3 Jahre her

Die Namen jedes einzelnen Abgeordneten, der in dieser Woche der Erweiterung des Pandemiegesetzes (ich nenne es eigentlich anders…) Merkels zustimmt, notieren ggf. ausdrucken und dauerhaft ablegen. Die Verantwortlichen müssen bekannt und der Nachwelt erhalten bleiben, als die deutschen Wegbereiter des Great Reset und der NWO.

Maja Schneider
3 Jahre her

Wie hatte Merkel doch 2015/16 verkündet: Wir leben im postfaktischen Zeitalter! Und genauso verhalten sich Politik, Medien und Teile der Gesellschaft auch! Also werden alle Zahlen, Statistiken Studien etc., die nicht der Regierungslinie entsprechen, ignoriert. So einfach ist das leider. Wo kämen wir denn hin, wenn sich Menschen wieder draußen zu mehreren treffen würden, da könnte eine „Ansammlung“ oder „Zusammenrottung“ entstehen und möglicherweise auch noch miteinander ins Gespräch kommen, gar noch Meinungen austauschen, das geht gar nicht! Also bleibt das Virus weiter auch draußen gefährlich, unsere Kanzlerin will das so.

Stefan Z
3 Jahre her

Die Sexszene in „Die nackte Kanone“ mit Priscila Presley und Leslie Nielsen von 1988 war ihrer Zeit weit voraus. Damals haben wir noch darüber gelacht.

Biskaborn
3 Jahre her

Auf Supermarktplätzen ist das Tragen von Masken Pflicht, so zumindest weisen es die Schilder aus. Nach meinen Beobachtungen halten sich tatsächlich ca. 70% der Menschen dran, selbst wenn in der Nähe niemand ist. Absurd dieses Theater, aber die Menschen sind bereits derart konditioniert das sie jeden Blödsinn mitmachen.

ursulab
3 Jahre her
Antworten an  Biskaborn

Ich halte mich grundsätzlich NICHT daran, weil ich es einfach total unsinnig finde, im Freien mit Maske rumzulaufen.

Norbert Gerth
3 Jahre her

… wird „Mutti“ und ihre Musterschüler aber kaum interessieren.

Der nachdenkliche Paul
3 Jahre her

Mein Wunschtraum aus CDU-Sicht wäre Friedrich Merz als Kanzler plus Hans-Georg Maaßen als Innenminister.

ketzerlehrling
3 Jahre her

Merkel und ihre dressierten Pudel interessiert dies nicht. Im übrigen ist nicht nur ihre Coronapolitik kontraproduktiv.

Stefan Z
3 Jahre her

Es gefällt der Herrscherin und den Vasallen einfach, die Menschen nach Lust und Laune gängeln zu können. Dazu merkt das gemeine Volk vor lauter Panik und immer neuen sinnlosen Regeln auch nichts von den ganzen anderen Sauereien die mal schnell beschlossen werden. Besser kann es für diese Sippschaft doch gar nicht laufen. Zum Wohle des „Volkes“ ist da gar nichts mehr. Zumindest nicht für das „Biodeutsche“.