Fall „Waltraud“: “Dann läuft in diesem System etwas gewaltig schief”

Wenn schon Knast, dann zumindest mit Frauen. Das hat sich Walter Piranty so überlegt, nun als „Waltraud“ transfirmierend. Diese Protestaktion hält weitere nette Vorteile für „sie“ bereit. Der Fall treibt die Politik auf die Barrikaden. Dabei zeigt "Waltraud" nur: geliefert wie bestellt.

Screenprint via Servus TV

„Waltraud“ Piranty aus Wien freut sich schon auf das gemeinsame Duschen im Frauengefängnis. Das sagte als Walter Piranty geborene und als „Waltraud“ Transfirmierende grinsend im Interview mit dem österreichischen Sender „krone.tv“.

Kurz vor der Haftstrafe hat Piranty sich zu „Waltraud“ umbenannt und bei den Behörden offiziell als Frau gemeldet. Als ehemaliger Bordellbesitzer wurde Piranty wegen mehrerer Delikte zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt. Das sei „ungerechtfertigt“ gewesen. Aus Protest habe Piranty dann den Geschlechtseintrag ändern lassen.

In Österreich gibt es kein „Selbstbestimmungsgesetz“ wie in Deutschland. Die Ampel hat mit dem „Selbstbestimmungsgesetz“ ermöglicht, dass deutsche Bürger einmal pro Jahr ihren Geschlechtseintrag ändern können. In Österreich geht das nicht. Eigentlich. Stattdessen entscheiden die Behörden eines jeden Bundeslands selbst, nach welchen Kriterien sie eine Personenstandänderung akzeptieren.

Der Magistrat Wien war zunächst skeptisch, dass Walter zu „Waltraud“ werden wollte. Piranty sei doch zu wenig „weiblich“ aufgetreten. Wenig später kam „Waltraud“ aber mit einem psychiatrischen Gutachten wieder: „Ich habe damit gerechnet, dass ich zum Amtsarzt muss oder es ein Gegengutachten gibt. Aber nein. Es ging ruckzuck und binnen einer Woche war ich eine Frau mit allen entsprechenden Ausweisdokumenten als Waltraud“, erzählt „sie“ der Kronen-Zeitung.

Als netten Nebeneffekt hat „Waltraud“ kurz darauf ein Schreiben der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) erhalten. Demnach wurde ein früherer Pensionsantritt in Aussicht gestellt: „Waltraud“ darf nun schon vier Jahre früher in Rente gehen. Angenehm. In Österreich dürfen Frauen schon mit 61 Jahren in Rente gehen, Männer erst mit 65. „Damit habe ich nicht gerechnet. Das war nicht mein Ziel und nicht mein Plan“. Piranty habe eigentlich nur die Justiz ärgern und die Haftstrafe im Frauengefängnis absitzen wollen.

Die Justiz bot „Waltraud“ an, die Strafe mittels Fußfessel abzusitzen. Die nunmehrige „sie“ lehnte ab. Stattdessen verlangt „Waltraud“, die Haft in einem Frauengefängnis zu verbüßen. In einem Mehrbettzimmer. Damit die Justiz sie nicht in Einzelhaft absondert, habe sie vorsorglich ein psychologisches Gutachten erstellen lassen, dass sie nicht allein schlafen könne.

„Waltraud“ wollte die Justiz also ärgern. Und „sie“ scheint damit durchzukommen. Der woken Ideologie und Hypermoral sei Dank. Das Justizministerium erklärt auf Anfrage der „Krone“, dass sich eine eigene Arbeitsgruppe mit dem Thema eines „identitätskonformen Lebens von LGBTQ+-Personen im Vollzug“ beschäftigt hat. Diese hätte festgelegt, dass Transpersonen nicht diskriminiert werden dürften. Wo sie untergebracht werden, sei eine „Einzelfallentscheidung“.

In diesem Fall handelt es sich um eine fragliche „Einzelfallentscheidung“: Allein der Blick auf den Instagram-Account verrät, dass die Person nicht ins Frauengefängnis gehört. Dort posiert die holde „Waltraud“ unter anderem mit Frauen aus ihrem früheren Bordell, wie der Focus schreibt. Hinzu kommt und jetzt wird es extra pfiffig, dass Nun-„Waltraud“ schon seit 24 Jahren mit einer Frau verheiratet ist und zwei jugendliche Kinder hat. Darauf hat die Krone-Zeitung „Waltraud“ angesprochen. Daraufhin entgegnet „Waltraud“ mit ihrer maskulinen Stimme: „Ich bin eben eine lesbische Transsexuelle.“ Und damit quasi eine butchige Puffmutter.  Auf Instagram heißt die Trans-Frau übrigens immer noch Walter, das müsste „sie“ mal nachhalten.

Auch die Österreichische Volkspartei (ÖVP) in Wien findet den Fall „fragwürdig“. Im Interview mit „Heute“ sagt die ÖVP-Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete, Caroline Hungerländer, dass ihre Partei den Fall genaustens aufklären wolle. Dafür habe sie bereits eine Anfrage an den Stadtrat geschrieben. „In dieser sensiblen Verwaltungsmaterie ist jedenfalls kein Platz für ideologisch motivierte Handlungen der Verwaltung“, sagt sie. Harald Zierfuß (ÖPV) fügt hinzu: „Wenn jemand aus reiner Provokation sein amtliches Geschlecht ändern und auch dadurch früher in Pension gehen kann, dann läuft in diesem System etwas gewaltig schief.“

Das hat nun offenbar auch das österreichische Innenministerium erkannt. Dieses hat den Magistrat Wien beauftragt, das psychiatrische Gutachten von „Waltraud“ zu überprüfen. Es könne sich, so das Ministerium, um ein „Gefälligkeitsgutachten“ handeln. Das wäre ein möglicher strafrechtlicher Tatbestand. Außerdem habe das Bundeskriminalamt Ermittlungen wegen des Verdachts auf Sozialleistungsbetrug eingeleitet, wie der Focus berichtet.

Dieser Fall zeigt die ganze monströse Absurdität – aber auch die Gefahren – der woken Ideologie, die überhaupt erst möglich macht, dass ein Mann auf die Idee kommt, seine Haftstrafe im Frauengefängnis abzusitzen. Oder sich Zugang zu einem Frauen-Fitnessstudio zu verschaffen, wie ein Fall aus Deutschland zeigte, von dem TE berichtete. Es gibt nicht ohne Grund Männer- und Frauengefängnisse: Denn Männer sind im Durchschnitt körperlich stärker und häufiger in Gewaltkonflikte verwickelt. Männer und Frauen werden getrennt untergebracht, nicht zuletzt auch um die weiblichen Gefangenen vor körperlicher und sexueller Gewalt zu schützen.

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Kommentare ( 26 )

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merlin999
1 Monat her

Nicht in diesem Staat läuft etwas schief! Nein. Es sind die Politiker und vor allem die woooooken Politfrauen welche dies anschaffen. Alles ist nurmehr schräg!

In den europäischen Denkfabriken der Parteispitzen werden solche absurden Ideologien geschmiedet. Diese kommen über die EU in die Mitgliedstaaten und werden ohne nachzudenken einfach umgesetzt. Planlos, ohne Rücksicht auf die gelebte Gesellschaftsordnung. Ho ruck und durch. Mehr können sie (die Politikerinnen ohne Kinder) nicht. Zu mehr Intellekt reicht es nicht – man sehe sich die Beispiele in D an – einfach grauslich, fürchterlich und zum Fremdschämen!!

Siggi
1 Monat her

Kann man noch von diesem System sprechen? Ist es nicht eigentlich schon „unser System“.

Sonny
1 Monat her

Wenn der Betrug am System es den Schwindlern schon so leicht macht, sollten wir der Waldi doch einfach mal einen Humoristen-Preis verleihen.
Ich hoffe, es gibt im Frauenknast genug Frauen, die sich innerlich als Mann fühlen und auch körperlich vor keinerlei Gewaltausübung zurückschrecken- dann könnte da ein echter Spaß draus werden…

siebenlauter
1 Monat her

Die Entrechtung von Frauen ist wieder gelungen. Diesmal im Namen des voluntaristischen Individualismus.

TomSchwarzenbek
1 Monat her

Keine Frauen an die Front und zum Wehrdienst. Da sollten mal viele der jungen Buben überlegen, ob nicht eine Frau in ihnen steckt und endlich erkannt werden möchte.

verblichene Rose
1 Monat her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Gibt es dann keine Kriege mehr, wenn es nur noch Frauen gäbe?
Ich frage für meine Frau. Die will auch nicht an die Front. Und ich soll ihrer Aussage zufolge gefälligst auch zu Hause bleiben.

Franz Reinartz
1 Monat her

Ich habe gestern das Interview auf oe24.tv angeschaut und bin aus dem Lachen kaum rausgekommen. Zumal Frau Lindebaum eine durchaus humoristische aber gleichwohl sensible Interviewtechnik bewies. Ich meine, es hat schon was, wenn Walter angesichts einer drohenden Haftstrafe endlich zulässt, die schon immer in ihm ruhende Waltraud zu sich selbst kommen und nach außen dringen zu lassen. Oft sind es eben einschneidende Ereignisse im Leben eines Menschen, die ihn Bilanz ziehen und neue Wege einschlagen lassen. Die Frage nach dem Idealtypus „Frau“ bzw. nach dem weiblichen Erscheinungsbild (aufgespritzte Lippen, Gelnägel, Highheels?) stand im Raum und wurde gekonnt mit dem Hinweis… Mehr

Manfred_Hbg
1 Monat her

Nun ja, was mich betrifft, so gönne ich doch „Waldi“ vom ganzen Herzen ihren Knastaufenhalt und das gemeinsame Duschen im Frauengefängnis.
Was der „Dame“ dank österreichischer „Politelite“ am zustehen ist, steht ihr eben zu – hier gibts dann nix zu rütteln. Und außerden muß ja auch mal irgendeiner in Österreich und in „Schland“ diesen politischen „Taugenixen“ und Versagern den Spiegel zwecks Erkennung der eigenen Verblödung und Dämlichkeit vorhalten. Wofür man doch eigentlich Personen wie „Waldi“ dankbar sein müßte 😉

gast
1 Monat her

Ich hoffe, dass es bald noch mehr Waldrauts gibt, die Idiotie mit einem Lächeln ad absurdum führen.

Evelyn Beatrice Hall
1 Monat her

Herrlich,
diese „Waltraud“ – äh! – ich meinte natürlich:

Fraulich,
diese „Waltraud“! Quatsch! Jetzt aber:

Dämlich,
dieser woke Haufen!

Wie vieler „Waltrauds“ bedarf es noch, bis diese intellektuell auffällige Schar zur Besinnung kommt? Zweier? Zehner? Hunderter? Oder wird das gar nie geschehen?

Will Hunting
1 Monat her

Es sollte sich jeder fragen, ob es sich überhaupt noch lohnt rauszugehen. Sich respektive mit dieser völlig verblödenden Gesellschaft gemein zumachen. Ich meine Nein.

verblichene Rose
1 Monat her
Antworten an  Will Hunting

Für mich „lohnt“ es sich ungemein!
Ich habe nämlich einfach vom Entsetzen auf Humor umgeschaltet.
Und bei vielen meiner Mitbürger*innen (das Sternchen musste jetzt sein!) ist es fast auch schon wieder Mitleid. Aber nur fast 😉

Will Hunting
1 Monat her
Antworten an  verblichene Rose

Schaue gerade Filmschnipsel. Catch me if you can. Ist wie eine Blaupause. Täuschen und getäuscht werden wollen.