Im WDR dürfen linke Lobbyisten als Experten auftreten – und verbreiten das Zerrbild einer machtvoll-düsteren radikalen Allianz zwischen Christen und „Rechten“. Mit dieser Einseitigkeit verletzt der ÖRR seinen Auftrag und verliert den letzten Rest an Glaubwürdigkeit.
Screenprint: WDR / Monitor via Youtube
Die Befürworter eines radikalen Umbaus der Gesellschaft sind gewarnt: Konnte man mit dem Selbstbestimmungsgesetz die Abkopplung des Rechts von der Realität noch ungestört durchsetzen, traf das Ansinnen, die Justiz bis zum höchsten deutschen Gericht durchzupolitisieren auf nennenswerten Widerstand – und das ausgerechnet aus der Unionsfraktion, die man doch mit Brandmauer- und Kontaktschulddrohungen kaltgestellt zu haben vermeinte.
Diese Entwicklung ist tatsächlich erstaunlich: Intuitiv sollte man meinen, dass die Annahme, ein Mensch könne sein Geschlecht einmal im Jahr ändern, spontaner als absurd erkannt würde als die intellektuell komplexere Frage nach der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes.
Man kann denjenigen, die davon ausgegangen waren, problemlos linke radikale Kräfte im Bundesverfassungsgericht installieren zu können, den Unmut daher nicht verdenken.
Doch Schadensbegrenzung und die Weichenstellungen, um derartige Niederlagen in Zukunft zu vermeiden, laufen bereits auf Hochtouren.
Allen voran gibt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk Mühe, die Entscheidung gegen Frauke Brosius-Gersdorf als Erfolg einer rechten Kampagne darzustellen.
„Rechts“ als Schreckbild reicht nicht mehr
Ein besonderes Machwerk aus dieser Kategorie ist ein WDR-Monitor-Beitrag, der auf fantasievolle Weise „rechte Christen“ als treibende Kraft konstruiert. Im Mittelpunkt: Beatrix von Storch. Doch mittlerweile vertraut man nicht mehr darauf, dass das Schreckgespenst AfD zur Diskreditierung jedweden Anliegens ausreiche.
Weil die rechte Bedrohung womöglich nicht mehr genügend Besorgnis erregt, muss eine fanatisch-religiöse Komponente hinzutreten.
Und da der politische Islam, Bestrebungen der Muslimbruderschaft oder auch der muslimische Staatsterror in Iran und Afghanistan einfach so gar keine Anknüpfungspunkte bieten, um über religiösen Fanatismus zu berichten, muss man eben Lebensrechtler – übrigens keinesfalls ausschließlich Christen – und US-amerikanische Evangelikale pauschal diskreditieren.
Zusammengebunden mit katholischer Ästhetik, denn da bedient sich die Bildregie natürlich gern: Kruzifixe, Kerzen, Kreuzwegbilder. Da darf die katholische Kirche gern herhalten, dekontextualisiert, düstere Musik inklusive, und sichtlich ohne die geringste Ahnung seitens der Redaktion, was man dort eigentlich zeigt.
Die Verleumdung hat zwei Ziele: Inhaltliche Debatte soll verhindert, die zarten Pflänzchen bürgerlich-konservativer Kampagnenfähigkeit sollen im Keim erstickt werden, bevor daraus Umwälzungspotential erwächst.
Nur eine Seite kommt zu Wort
Ersteres soll sicherstellen, dass auf keinen Fall mit Argumenten hantiert wird. Wenn etwa die Menschenrechtsorganisation ADF (Alliance Defending Freedom) als „erzreligiös“ bezeichnet wird, so treten die Anliegen der Organisation in den Hintergrund. Praktisch vertritt ADF das, was Linke vorgeben: Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit. Die „Alliance“ begleitet zum Beispiel weltweit Menschen, die vor Gericht landen, weil sie etwa von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht haben. Aber das will Monitor nicht berichten, denn der Zuschauer ließe sich nicht so leicht davon überzeugen, dass es fanatisch oder illiberal sei, für Freiheitsrechte einzutreten.
Damit die Falschinformation nicht auffliegt, ist kein einziger derjenigen, die hier rechter, antifreiheitlicher und fanatischer Umtriebe bezichtigt werden – ohne jeglichen Beleg übrigens –, vor die Kamera geladen.
Der Lobbyist als Experte
Stattdessen lässt man Neil Datta zu Wort kommen. Der ist Generalsekretär des „European Parliamentary Forum for Sexual and Reproductive Health and Rights” (EPF). Der Name suggeriert dem unkundigen Leser, hier handle es sich um ein Organ des EU-Parlaments. Dabei ist das EFP lediglich eine NGO, die unter anderem ein „Recht auf Abtreibung“ fordert – und die bereits in ihrem Namen falsche Tatsachen vorspiegelt. Vertrauenerweckend. Als Lobbyist mit solchen Anliegen könnte man Datta als natürlichen Feind Beatrix von Storchs betrachten. Deren Engagement für das Lebensrecht ist allgemein bekannt, und es ist ihre pointierte Frage an Merz, die dem Bundeskanzler ermöglichte, sich vor aller Augen des gewissenlosen Opportunismus‘ zu überführen.
Doch anstatt beiden Seiten ein Forum zu bieten, darf Datta über von Storch reden, und wird dabei als unbeteiligter Experte inszeniert. Das ist in etwa so, als wenn in einer Dokumentation über E-Mobilität Elon Musk als objektiver Beobachter fungierte.
Um ganz sicherzugehen, ist dann auch noch die Übersetzung falsch: Während Datta auf Englisch verlauten lässt, hinter Beatrix von Storch stehe „eine (…) antidemokratische Agenda“, heißt es aus dem Off zeitgleich auf Deutsch, hinter ihr stünde „eine (…) antidemokratische Bewegung“ – künstlerische Freiheit.
Datta nutzt die Gelegenheit, um Desinformation über jene zu verbreiten, die seine Ziele nicht unterstützen. 1,81 Milliarden US-Dollar hätte der angebliche antidemokratische NGO-Komplex zwischen 2019 und 2023 erhalten. Das sei mehr als doppelt so viel wie in den zehn Jahren zuvor. Nun ist ohnehin die Methodik intransparent: Ab dem wievielten Bier, das man mit Beatrix von Storch getrunken hat, gehört man zu diesem Netzwerk? In einem Bericht, den Datta zu dem Thema veröffentlicht hat, ist von 275 Organisationen die Rede. Nicht einmal zwei Milliarden Dollar also für fast 300 Organisationen über vier Jahre – und innerhalb der zehn Jahre davor hatte dieser düster-machtvolle Zirkel nicht einmal eine Milliarde zur Verfügung?
Alternative Fakten
Damit nicht allzu deutlich wird, dass sogar die fragwürdigen Daten, die er selbst veröffentlicht, seine These widerlegen, verschweigt Datta die finanziellen Mittel vergleichbarer Organisationen auf der ideologischen „Gegenseite“. In der Tagespost hat Franziska Harter indes Vergleichswerte dokumentiert, um Dattas Zahlen in einen Kontext zu setzen. Sie hält fest, dass die von ihm errechnete Zahl sich „fast unerheblich“ ausnimmt, „verglichen damit, dass er suggeriert, es handle sich hierbei um eine horrende Summe. (…) Allein der UN-Weltbevölkerungsfonds, auf dessen Agenda die Förderung ‚sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte‘ ganz oben steht, besaß zwischen 2022 und 2025 ein Budget von über sechs Milliarden Euro. Auch die UN-Frauenorganisation ‚UN Women‘ – weltweiter Spitzenförderer der ‚sexuellen und reproduktiven Rechte‘ und der Genderideologie – erhielt alleine für das Doppeljahr 2024-2025 mehr als eine Milliarde. Vor diesem Hintergrund erscheint die geballte Finanzkraft der herbeifantasierten christlich-extremistischen Weltverschwörer doch eher lächerlich.“
Doch es geht nicht nur darum, ein Feindbild zu konstruieren, dem man zwielichtige Umtriebe und natürlich Extremismus anlasten kann.
Konstruktion eines Feindbildes
Man will hier das bunte Sammelsurium an kleinen Vereinen, privaten Initiativen und größeren NGOs, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen und ganz verschiedenen politischen oder religiösen Ausrichtungen zuzuordnen sind, als viel mächtiger und geschlossener darstellen, als es ist, um das intolerante, unfaire Vorgehen gegen diese Gruppen als demokratische Notwehr inszenieren zu können.
Tatsächlich gewinnen konservative und bürgerliche Initiativen langsam, aber sicher an Einfluss. Bloß liegt das nicht an mächtigen Förderern und ominösen Geldflüssen, sondern daran, dass die Forderungen der woken Linken derart überzogen und übergriffig geworden sind, dass auch ansonsten tolerante Zeitgenossen immer weniger hinnehmen können, was man ihnen abverlangt.
Präventivschlag gegen nichtlinke Kräfte
Zudem haben konservative Kräfte von linken Aktivisten gelernt. Linke erkennen die Rezepte, die ihnen selbst die Meinungshegemonie und eine enorme Machtbasis verschafft haben. Sie wissen, wie erfolgversprechend diese Rezepte sind. Und sie fürchten sich davor, dasselbe Schicksal zu erleiden wie die von ihnen marginalisierten, mundtot gemachten, drangsalierten bürgerlich-konservativen und christlichen Kräfte.
Nun geht es für linke Akteure also darum, die Meinungshegemonie um jeden Preis zu erhalten. Würden christliche, freiheitliche oder konservative Positionen nun zu gleichberechtigten Angeboten im Meinungsspektrum, wäre die Deutungshoheit und damit auch die Durchsetzung linker Umbauprojekte erheblich gefährdet. Dass sich der ÖRR federführend an diesem ideologischen Feldzug beteiligt, zeigt, dass er seinem Auftrag nicht gerecht wird. ÖRR-Redakteure dürfen linke Positionen vertreten – aber sie wären dazu verpflichtet, zumindest beide Seiten gleichberechtigt darzustellen.
Der unbeabsichtigte Nebeneffekt dieser Dämonisierung könnte allerdings die Konsolidierung der nichtlinken Lager sein. Der Erfolg in der Causa Brosius-Gersdorf war im Grunde genommen ein bescheidener – immer noch ist mit Ann-Katrin Kaufhold eine untragbare Personalie im Rennen, und die SPD hat das Ansinnen, die Justiz zu unterwandern, nicht aufgegeben.
Doch nun hat man gespürt, dass man als wirkmächtiger Akteur wahrgenommen wird, dass man die eigenen Themen öffentlichkeitswirksam platzieren kann, und dass die eigenen Werte gar nicht so inkompatibel mit der Mehrheitsgesellschaft sind, wie die veröffentlichte Meinung mantraartig einhämmert. Es wäre äußerst verwunderlich, wenn diese Erfahrung nicht zu einem neuen Maß an Selbstbewusstsein führen würde.




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Nein, die Alliance Defending Freedom (ADF) ist keine grundlegende Menschenrechtsorganisation, sondern eine konservativ-fundamentalistische christliche Organisation, die sich für bestimmte Rechte wie Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung, Elternrechte und das Recht auf Leben einsetzt und dabei diese Rechte aus einer spezifisch religiösen Perspektive interpretiert.
PS.: Das Thema Abtreibung wird durch die Konservative viel zu hoch gehangen. Abtreibung bis zur 12 Woche gesetzlich erlauben, am besten mit einem Angebot an psychologischer Beratung und Betreuung und wir sind einen großen Schritt weiter.
Und was daran ist *keine* grundlegende Menschenrechtsorganisation?
Und wie kann man es zu hoch hängen daran festzuhalten, daß man Kinder auch in der elften, oder ersten, Woche nach ihrer Entstehung nicht einfach umbringen darf?
Einem durch Preisgabe dessen erkaufter Sieg der Konservativen wäre eine Niederlage, auch eine dauerhafte, offensichtlich vorzuziehen. – Zum Glück muß man diese Prüfung aber real nicht durchmachen. Es ist nämlich auch taktisch und kurzfristig (oder zumindest fast-schon-kurz-mittelfristig) erfolgversprechender, sich nicht den Anschein von Kompromißanfälligkeit in den entscheidenden Fragen zu geben.
Sehr guter Artikel mit treffsicherer Analyse . Aber „der OERR hat den rest seiner Glaubwuerdigkeit verspielt “ klingt so wie : „Der Maulwurf im Garten hat den Rest an Hoehe verloren “ . Apropos Maulwurf und OERR ; der eine lebt und arbeitet unterirdisch , der andere dient dort .
WDR – Monitor mit Keifke
NDR – Panorama mit Kläffke
Kläffke und Keifke würde ich sofort feuern, wenn ich die Möglichkeit hätte
Kläffke hat jetzt eine eigene Serie: Kläffke Fernsehen
ihr springt das Sendungsbewußtsein förmlich aus dem Gesicht
Der Öffentlich Verächtliche Schundfunk ist das Wahrheitsministerium, vor dem uns Orwell schon vor Jahren gewarnt hat. Im Grünen Reich zählt nur die Wahrheit der Linksextremisten, auch wenn es diese nicht gibt – Punkt!
„Mächtige Netzwerke? Linke Verschwörungstheorien im ÖRR“
Ein guter Beitrag!
Trotzdem möchte ich daran erinnern, daß heute vor 64 Jahren die Mauer gebaut wurde, der sog. antifaschistische Schutzwall. TE sollte das Datum nutzen, der SED, die sich jetzt Die Linke nennt, den Spiegel vorzuhalten. Vielleicht könnten in diesem Zusammenhang auch die Unterschiede zwischen Faschismus (Italien) und Nationalsozialismus (Deutschland) zur Sprache kommen.
Öffentlich Rechtliche…..mal überlegen….ja, diese staatlichen Propagandasender sind irgendwo jenseits der 40 auf meiner Fernbedienung und da verirre ich mich nie hin. Wozu auch, wenn ich mich bestrahlen lassen will leg ich mich in die Sonne mit dem richtigen Sonnenblocker natürlich. Meine natürlichen Abwehrkräfte gegen politischen Bullshit funktionieren zuverlässig gerade wenn er sich als „Demokratisch“ und „Fakten gescheckt“ tarnt. Selbst irgendwelche Dokus, die ich vor langer Zeit mal bei ZDF Info gesehen habe, sind Ökosozialistisch und Klimaapokalyptisch durchseucht. Die Argumentatioskette, es würde wärmer, dadurch verschieben sich die tektonischen Platten, was zu häufigeren Vulkanausbrüchen führt die widerum das Klima aufheizen muß man… Mehr
Wann endlich wird gegen die ÖRR geklagt?!! Es gibt doch schon lange keine ausgewogene Berichterstattung mehr. Diese Einrichtung ist zu einem öko-sozialistischen Propagandainstrument geworden.
Apropos linksversiffter ÖRR (ARD/ZDF/BR), bei uns in Österreich betitelt man den Zwangs-Schutzgeld-finanzierten ORF als Linksfunk bzw. Rotfunk, weil die gesamte 4600 Mitarbeiter zählende linksversiffte Belegschaft bei internen Betriebsrats-Wahlen beinahe ausschließlich grün, rot oder kommunistisch wählt. Es gibt dort keine Bürgerlichen oder Rechten. Null. Zero. Also ist alles und jeder linksradikal. Im ORF hat praktisch jeder, vom Portier bis zum Generaldirektor, obligatorisch eine Mao-Fibel. Bei uns gibt es das noch und zwar ganz offiziell die KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs), man kann deren „Manifest“ im WWW abrufen. Diese KPÖ stellt in Graz in der Steiermark die Bürgermeisterin, die KPÖ regiert in Graz… Mehr
Eine friedliche Machtübergabe der soz. Staats- und Parteiführung an die christdemokratische AfD nach den nächsten Wahlen ist so gut wie ausgeschlossen. Die Sozialisten können den von ihnen geschaffenen medialen und juristischen Machtapparat nicht in die Hände ihrer politischen Feinde fallen lassen. Die AfD würde den Staatsfunk sofort für sich umnutzen. Und straffällige GEZ-Günstlinge, Klimagewinnler, SPD-, SED-, Grünen-, FDP- und CDU-Politiker bis in den letzten Winkel der Welt verfolgen und vor ein nationales Gericht bringen.
Entsprechend erbittert wird der finale Medienkrieg geführt.
Mit dem Tag ihrer Wahlniederlage wird die soz. Staats- und Parteiführung die BRD mit sich in den Abgrund reißen.
Niemand hat gesagt, daß es leicht wird!
“ Der ÖRR verliert den Rest seiner Glaubwürdigkeit“ Was für ein Rest ? Da war schon lange nix mehr.