Lasst die Salafisten nicht die Jugend vergiften

Ismail Tipi plädiert dafür, jegliche Formen der salafistischen Einflussnahme auf Kinder und Jugendliche mit aller Härte des Gesetzes zu bekämpfen.

imago images / epd

Es mag sein: Irgendwann kann man es nicht mehr hören. Ich spreche hier nicht vom (medialen) Dauerbrennerthema schlechthin, der Corona-Pandemie, sondern davon, dass ich immer wieder vor den Gefahren warne, die von Salafisten und ihren Gesinnungsgenossen ausgehen.

Fast schon gebetsmühlenartig wiederhole ich meine Forderungen: Betätigungsverbot für Salafisten, Präventionsarbeit verstärken, Hinterhofmoscheen der Salafisten schließen, Hassprediger und Gefährder verurteilen und konsequent abschieben!

Glauben Sie mir, werte Leser: Ich mache dies nicht, weil ich nichts Besseres zu tun habe. Vielmehr ist es mir ein wichtiges Anliegen, dieses Thema immer wieder zur Sprache zu bringen, Bewusstsein zu schaffen und zum demokratischen Protest aufzurufen. Es kann und darf nicht sein, dass es den Salafisten immer wieder gelingt, Jugendliche zu konvertieren, zu radikalisieren, Hass und Gewalt zu predigen, Hetze zu verbreiten und Spaltung zu säen. Es bedarf eines entschiedenen und kompromisslosen Handelns, eines knallharten Vorgehens und keiner „Wischi-Waschi-Politik“, in der man solange wegsieht, bis es zu spät ist.

Dass die islamistische Bedrohung real ist, haben die Anschläge der letzten Wochen auf eine beeindruckend traurige, ja schreckliche, Weise wieder unter Beweis gestellt. Wie real diese Gefahr ist, zeigt uns gerade auch das Gedenken an die Anschläge von Paris vor ziemlich genau fünf Jahren.

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Am 13. November 2015 detonieren an mehreren Orten in Paris Sprengsätze von IS-Anhängern. Am Stade de France, wo zu diesem Zeitpunkt die Deutsche und die Französische Nationalmannschaft ein Länderspiel austragen, am Konzerthaus Bataclan und in zahlreichen Bars und Restaurants in der Pariser Innenstadt richten die Dschihadisten des Islamischen Staats ein Blutbad an. 130 Menschen sterben, weit über 400 werden verletzt.

Als besonders abstoßend und widerwärtig empfinde ich den Mord an dem Französischen Geschichtslehrer Samuel Paty in Conflans-Sainte-Honorine. Weil er für die Freiheit der Meinung und der Presse eingetreten ist, weil er seine Schüler Toleranz und die Werte der Französischen Republik lehren wollte, musste er sterben.

Im Unterricht zeigt Paty unter anderem Karikaturen des Propheten Mohammed, um die Reich- und Tragweite der Meinungsfreiheit zu illustrieren. Deswegen wurde Paty angefeindet und ermordet: Auf offener Straße wurde er enthauptet.
Diese Tat, begangen von einem gerade einmal 18-jährigen Islamisten tschetschenischer Herkunft beweist, wie tief die Salafisten, die „Gotteskrieger“ des IS in unsere Gesellschaft vorgedrungen sind.

Der Hass, die Gewalt und die ihnen zugrundeliegende menschenverachtende Ideologie der Islamisten halten Einzug in unserer gesellschaftlichen Mitte – und wir sehen zu.

Ich habe immer wieder davor gewarnt, dass besonders Kinder und Jugendliche hiervor geschützt werden müssen. Es darf nicht sein, dass der politische Islam auf unseren Schulhöfen hausieren geht, Unfrieden in den Klassenzimmern und unter unseren zukünftigen Hoffnungsträgern, den Kindern und Jugendlichen von heute und Erwachsenen von morgen, sät.

Gerade das passiert aber mit zunehmendem Erfolg und steigender Häufigkeit. Immer öfter höre und lese ich Berichte von Lehrern und Schulleitern, die sich einer islamistischen Übermacht scheinbar hilflos gegenübersehen.

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Wenn Schülerinnen nicht am Schwimm- und Sportunterricht teilnehmen wollen, sich im Matheunterricht weigern das einem christlichen Kreuz ähnelnde Pluszeichen zu verwenden oder Mitschüler als Kuffar, als Ungläubige, beschimpfen, weil diese eine laizistische oder liberal-muslimische Ansicht vertreten, ist es buchstäblich fünf nach zwölf.

Besonders schockierend ist in diesem Zusammenhang ein Bericht aus Berlin-Spandau. Medienberichten zufolge, die nun auch vom zuständigen Schulamt bestätigt wurden soll ein gerade einmal elfjähriger Grundschüler seiner Lehrerin mit einer Enthauptung und schwerer Gewalt gedroht haben, „sowie es der Jungen in Frankreich mit dem Lehrer gemacht hat“.

Damit soll der Berliner Grundschüler auf angekündigte Sanktionen reagiert haben, nachdem seine Eltern nicht zu den üblichen Gesprächen in der Schule erschienen waren. Die Schulaufsicht und das Jugendamt wurden mittlerweile eingeschaltet. Bereits bei der Schweigeminute für den ermordeten französischen Lehrer Paty sei der Junge mit der Aussage aufgefallen, dass es in Ordnung sei, jemanden für die Beleidigung eines Propheten zu töten.

Ich frage mich: In welcher Zeit leben wir? Die Eltern des Jungen beteuerten, er könne dieses Gedankengut keinesfalls von zu Hause haben. Dann aber drängt sich mir unweigerlich und mit allergrößter Sorge die Frage auf, woher diese Gedanken stammen?

Für mich gibt es nur eine logische Antwort: Angefixt von den Terrorakten in Frankreich und Österreich gehen Salafisten und Dschihadisten auf Menschenjagd. Dass sie nun auch an Grundschulen missionarisch unterwegs sind, oder – noch schlimmer – die eigenen Kinder hierfür einspannen, ist nicht nur ein Armutszeugnis keiner gleichen, sondern zugleich Anlass für größte Sorge.

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Noch einmal sage ich: Unsere Schulen sind der zentrale Ort der Wertevermittlung unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Hier sollen junge Menschen zu Staatsbürgern heranwachsen können, die sich ihrer Freiheit ebenso wie ihrer Verantwortung bewusst sind. Hier möchten wir als Gesellschaft, vertreten durch die Lehrerinnen und Lehrer junge Menschen prägen, für Freiheit und Demokratie, für Rechtsstaatlichkeit und Toleranz einzutreten.

Gerade hier können wir anti-demokratische Meinungen nicht dulden. Wir müssen daher jegliche Formen der salafistischen Einflussnahme mit aller Härte des Gesetzes bekämpfen. Es geht nicht nur um den Schutz unser Lehrer, es geht vielmehr um den Schutz unserer Lebensweise.

Deshalb begrüße ich ausdrücklich die jüngsten Beschlüsse der EU-Innenminister, die unter anderem vorsehen, dass Imame nur noch innereuropäisch ausgebildet werden sollen und die Finanzierung von Moschee- und Islamvereinen stärker überwacht werden soll. Nur so können wir verhindern, dass Salafisten weiter unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit „Seelenfänger-Touren“ auf unseren Schulhöfen unternehmen.

Weitergehend fordere ich, außerdem endlich ein Schleier- und Kopftuchverbot für alle Mädchen unter 14 Jahren in Schulen zu verabschieden. Damit schützen wir nicht nur das Kindeswohl und das verfassungsrechtlich verankerte Recht auf die religiöse Selbstbestimmung und freie Persönlichkeitsentfaltung der Kinder, sondern tragen auch zur Wahrung des Schulfriedens bei.

Es ist bereits fünf nach zwölf und – um in der Bildsprache zu bleiben – die Einschläge kommen näher. Wir müssen daher endlich demokratische Geschütze auffahren und unsere gesamte rechtsstaatliche Härte im Kampf gegen Salafisten, radikal Islamisten und Dschihadisten darbieten.

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Kommentare ( 24 )

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Deutscher
3 Jahre her

Die Frauen schön von den Männern getrennt, beim Gottesdienst von Pierre Vogel. So gehört sich das, nicht wahr, liebe Linke, Grüne, Bunte, Pinke, liebe Alternative, Progressive und Weltoffene, liebe Protestanten, Antifanten, Feminanten?

Last edited 3 Jahre her by Deutscher
Lizzard04
3 Jahre her

Sehr geehrter Herr Tipi, in gewisser Weise bewundere ich Ihre Hartnäckigkeit, mit der Sie diese Gefahr für unsere Gesellschaft immer wieder beim Namen nennen. Und natürlich haben Sie Recht damit. Auf der anderen Seite muss ich anmerken, dass genau die Maßnahmen, die Sie zu Beginn Ihres Textes einfordern, vergangene Woche in einem AfD Antrag in den Bundestag eingebracht wurden. Kommentar des CDU Redner dazu war allerdings, man solle aufhören Hass und Hetze zu verbreiten, sich schämen und den Antrag umgehend zurücknehmen. Natürlich gab’s dafür den zu erwartenden Beifall aus dem grün-linken Lager! Da stellt sich mir die Frage, wird Ihre… Mehr

Onan der Barbar
3 Jahre her

Irgendwann kann man es nicht mehr hören – wenn jemand, der im Gegensatz zu mir und schätzungsweise 99% der übrigen Leser in einer Position mit „gestalterischen Möglichkeiten“ ist, alles ganz furchtbar schlimm findet und am Ende doch nichts geschieht.

Deutscher
3 Jahre her

Ich glaube, der Islam ist das Problem. Er ist der Nährboden, ohne den die schlechten Samen nicht aufkeimen könnten.

Christa Wallau
3 Jahre her

„Wer nicht hören will, muß fühlen!“ Seit vielen Jahren warnen unzählige Menschen unterschiedlicher Herkunft und Einstellung vor den Gefahren, die vom orthodoxen Islam ausgehen.Sie wurden und werden immer noch (!) als Menschenfeinde, „Islamophobe“ verunglimpft. Das ist Wasser auf die Mühlen der Islamisten! Alle Deutschen, die sich an der unsinnigen Verteidigung der archaischen Religion beteiligt haben u. sie weiter betreiben, sind mitschuldig an jedem Mord, der im Namen Allahs geschieht. Die einzige Partei, welche die R e a l i t ä t in Deutschland beschreibt und wirksame, harte Maßnahmen gegen untragbare Zustände vorschlägt, ist die AfD, und die einzige NGO,… Mehr

Vox critica
3 Jahre her

Ginge es nur um eine kleine religiöse Sekte, hätte man sie längst verboten. Diese gefährlichen Umtriebe kommen allerdings aus der am schnellsten wachsenden Religionsgemeinschaft dieser Erde. Das macht es so schwierig. Der Autor kommt ja aus einem Land, das früher – nach französischem Vorbild – eine strenge Trennung von Staat und Religion praktizierte. Das ist nun leider Geschichte, seitdem Erdoğan die Zügel in der Hand hält. Die von ihm abhängige DITIB, die Islamismus mit türkischem Nationalismus verbindet, ist ein Teil des Problems mit dieser Religion in Deutschland. Das zweite Problem war die islamische Masseneinwanderung seit 2015. Schuld sind daher auch… Mehr

Landdrost
3 Jahre her

Wenn ich mir das Bild und die Personen darauf nur anschaue, wird mir übel. Willkommen im 7. Jahrhundert. Das Problem fängt nicht erst bei den Salafisten an, sondern in den Familien der jugendlichen Moslems. Wenn Koranunterricht wichtiger als richtige Bildung ist, wenn Kopftuchtragen gepredigt wird, wenn die Söhne zu verwöhnten Paschas erzogen werden und insgesamt den Moslems ein dem eigenen Leistungsvermögen und der eigenen Leistung diametral gegenüberstehendes Selbstbewusstsein, eine Art Auserwähltheit, anerzogen wird, muss man nicht erst die, in meinen Augen absolut widerlichen Salafisten, bemühen. Dazu noch das wilde Vermehren der sich in der sozialen Hängematte ausbreitenden moslemischen Unterschicht und… Mehr

Thomas Riessinger
3 Jahre her

„Es ist bereits fünf nach zwölf“ – nein, es ist schon mindestens viertel nach zwei, und der Zug ist schon längst in Richtung einer islamverliebten, ökohygienischen und stalinistischen Diktatur abgefahren.

Fundamentiert
3 Jahre her

Der Hassprediger Vogel hat nach wie vor sowohl einen Youtube-Kanal, Facebook, Twitter, Instagram und sonstige social media Accounts. Das dutzende seiner Anhänger zum IS kämpfen gefahren sind, ist wohl nicht der Rede wert? Sitzen Sie nicht in einer Landesregierung Herr Tipi? Ich kann mich nur noch darüber wundern, dass Theorie uns Praxis nicht so recht zueinander passen wollen.

Der nachdenkliche Paul
3 Jahre her

„Wir müssen daher endlich demokratische Geschütze auffahren und unsere gesamte rechtsstaatliche Härte im Kampf gegen Salafisten, radikal Islamisten und Dschihadisten darbieten.“
Ähnliche Sätze und Formulierungen ließt man von Ihnen fast jede Woche, Herr Tipi. Als hessisches CDU-Mitglied im dortigen Landtag werden Sie an der jetzigen „Salafisten Politik“ nichts ändern.