„Sozialer Fortschritt“: Bürgermeister will Burkini in Bädern erlauben

Der Bürgermeister von Grenoble, Frankreich, will Burkinis in allen öffentlichen Bädern erlauben. Dies sei ein “sozialer Fortschritt für unsere Gesellschaft”, argumentiert er. Kritiker wollen im Notfall vor das Verfassungsgericht ziehen, um dies zu verhindern. von exxpress.at

IMAGO / agefotostock
Symbolbild
Die islamisch begründete Ganzkörperverhüllung, der sogenannte Burkini, soll im französischen Grenoble bald in allen Bädern erlaubt sein. Das gab der grüne Bürgermeister der Stadt kürzlich bekannt. Über die neue Regelung soll im Rathaus beraten werden. Bürgermeister Piolle begründet das Anliegen damit, dass Diskriminierung im Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen vermieden werden müsse. Es gehe um den sozialen Fortschritt, dass Menschen zum Baden tragen könnten, was sie wollen, betont Piolle. “Eigentlich ist es uns egal, ob es ein körperbedeckender Badeanzug ist zum Schutz vor der Sonne oder aus religiösen Gründen, das geht uns nichts an”, sagte der Bürgermeister kürzlich der Zeitung “Le Figaro”. Er beklagte außerdem “Debatten von extremer Gewalt”.

Kritiker verorten Anbiederung an politischen Islam

Kritiker orten eine Anbiederung an den politischen Islam. In einer Petition von Gegnern heißt es: “Eine Änderung der Baderegeln würde Forderungen eines politischen Islams erfüllen, das heißt einer totalitären und radikalen Ideologie”. Es handle sich hier um eine sexistische Ideologie der Unterwerfung der Frau. Eine Ablehnung von Burkinis sei nicht islamfeindlich, vielmehr könnten Sonderansprüche einzelner Gruppen nicht über die Prinzipien der Republik gestellt werden. Präfekt Laurent Prévost kündigte am Sonntagabend gerichtliche Schritte an, sollte es grünes Licht für das Tragen von Burkinis in öffentlichen Bädern in Grenoble geben. Er werde sogar vor das Verwaltungsgericht ziehen, um eine Aussetzung der Regelung zu erwirken, wenn es nötig sei.

Um Burkinis gab es bereits im Sommer 2016 einen heftigen Streit in Frankreich, örtlich kam es zu Verboten. Der Staatsrat erklärte das kommunale Burkini-Verbot, wie es an der Côte d’Azur erlassen worden war, für rechtswidrig. Um Burkinis weiterhin von Stränden und aus Bädern zu verbannen, argumentieren einige Kommunen nun mit Gründen der Hygiene und der Sicherheit.


Dieser Beitrag ist zuerst bei exxpress.at erschienen.


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Kommentare ( 41 )

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FitzgeraldDaume
1 Jahr her

Ich denke, die Mischung macht es: Burkini plus oben ohne für alle. Das ist gelebte Vielfalt.

fatherted
1 Jahr her

In Thailand habe ich in Schwimmbädern öfters Muslimas im Burkini gesehen….mich hat es nicht gestört…besonders sehenswert war da sowieso nichts im Vergleich zu den Thai-Damen….dazu sollte man wissen, Muslime in Thailand grenzen sich extrem von der Buddistischen Mehrheit ab….die Thais stört das nicht…die sind so selbstbewusst, dass es ihnen schlichtweg egal ist, trotzd de muslimischen Terrors im Süden des Landes. Im übrigen….die Damen die sich in solche Moral-Kondome zwängen müssen sind ja die eigentlich leidtragenden….ich freue mich jedenfalls im Hochsommer bei 35 Grad immer wenn ich voll-verschleierte mit Handschuhen sehe, die unter dem dicken Kittel 10 Grad mehr haben und… Mehr

flo
1 Jahr her
Antworten an  fatherted

„ich freue mich jedenfalls im Hochsommer bei 35 Grad immer wenn ich voll-verschleierte mit Handschuhen sehe, die unter dem dicken Kittel 10 Grad mehr haben und keuchend hinter ihrem Gatten herlaufen, der in kurzer Hose und T-Shirt vorne weg läuft.“ Ich freue mich da nicht, sondern halte solche Pärchen für den Beweis weiblicher Unterdrückung. – Warum dürfen Mitbürgerinnen eigentlich die Herren spärlich bekleidet sehen (incl. Kopfhaar und nacktem Bein), ohne dass die Herren befürchten müssen, als Sexualobjekt gesehen zu werden?

Gerdt Novak
1 Jahr her

Ich gehe seit 2015 in kein öffentliches Bad mehr, schwimme nur noch in sauberen Seen.

K.Behrens
1 Jahr her
Antworten an  Gerdt Novak

Sehe ich ähnlich, Bäderland Hamburg war mal gut. Kein Chlor kann diese Massen an ungepflegten gaffenden hier länger auf Staatskosten finanzierten „Hobby-Gynägologen“ zu bester Wasserqualität verhelfen. Leider sind sind die Zeiten vorbei, wo man sportlich ohne Belästigung seine Bahnen schwimmen konnte!

Contra Merkl
1 Jahr her
Antworten an  Gerdt Novak

An Seen hängen diese Ganzkörperverhüllten doch im Sommer auch rum, baden gehen die aber nicht.
Dafür gehen einem schrecklich laut nervende Kinder ohne jegliches benehmen auf die Nerven. Aber wir haben ein Mittel gefunden die loszuwerden, einfach mal blankziehen am Strand und dann seine Badehose nicht finden und nackt baden gehen. Das macht Spaß.

imapact
1 Jahr her

Ich kann immer besser verstehen, warum es im Lauf der Geschicht immer wieder zu Bürgerkriegen kam, die erbitterter geführt wurden als die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Staaten. Wenn die Gegensätze zu stark und unüberbrückbar werden, wenn ein Teil der Gesellschaft (meist eine kleine, aber einflußstarke Minderheit) den anderen derart knechtet und vergewaltigt, immer rücksichtsloser und krasser, dann muß sich das einfach entladen. Ich nehme an, derartige Forderungen werden auch bald in Deutschland erhoben, nachdem die Grünen ihre Herrschaft immer weiter ausbauen; in Frankreich hat diese von verantwortungslosen Politikern vorangetriebene Islamisierung eine besondere Note – schließlich ist Frankreich das Land Europas, in… Mehr

Johann P.
1 Jahr her

Daß sich so eine ekelhafte Kulturvergessenheit im ehemals christlichen Abendland ungebremst ausbreiten kann, zeigt überdeutlich an, daß wir nicht mehr zu retten sind! Wer derartige, längst überwunden geglaubte, Stammesrituale einer archaischen Wüstenreligion unter dem Deckmantel der Toleranz bei uns einführen will, sollte umgehend aus dem öffentlichen Leben entfernt und in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden.

Last edited 1 Jahr her by Johann P.
kasimir
1 Jahr her

Im vorigen Sommer war ich nach langer Zeit mal wieder im Freibad zum Schwimmen. Da ich nicht so weit aus der Stadt herausfahren wollte, bin ich in ein großes zentral gelegenes Bad gegangen. Dort habe ich bereits 3-4 verhüllte Frauen gesehen, die dann in voller Montur auch noch ins Wasser gestiegen sind. Von vielen Badegästen wurden diese Frauen ungläubig und auch widerwillig angesehen, man hat gespürt, daß dieser Vorgang irgendwie ein Schritt zu viel ist, da er nicht in unsere Gesellschaft passt. Also ähnlich, als wenn hier in der Stadt ein Mullah zum Freitagsgebet rufen würde… Ich finde das auch… Mehr

MeHere
1 Jahr her

Der Bürgermeister von Grenoble: dies sei ein “sozialer Fortschritt für unsere Gesellschaft”, argumentiert er … das Gegenteil ist der Fall.
Wir leben eindeutig im Zeitalter der Duckmäuser und Schwätzern … hier ist EUROPA und nicht Saudi Arabien!

Bernd Simonis
1 Jahr her

Dann sollte aber auch Oben-Ohne erlaubt werden. Das wäre dann echte Vielfalt, und dann wäre ich auch für dieses Schwimmen im Burkini. Dann würde man sehen, wer wirklich tolerant ist.

Gerdt Novak
1 Jahr her
Antworten an  Bernd Simonis

Die Frauen, die dann oben ohne badeten würden dann solange begrapscht, belästigt, terrorisiert bis das Bad von ihnen frei ist oder sich alle freiwillig vermummten. So geht Islam! Es gibt kein friedliches Nebeneinander mit solchen Elementen.

Holger Lundstrom
1 Jahr her

Wie lange noch, bis Bikinis dann verboten werden, da sie zu aufreizend auf Männer wirken? Alles für den sozialen Fortschritt – auch wenn sich dieser beizeiten als Rückschritt tarnen mag.

Last edited 1 Jahr her by Holger Lundstrom
Emsfranke
1 Jahr her

Passt. Houllebecq nennt das Unterwerfung. Weiter so! Nebenbei, in so machen bestimmten Fällen dürfte diese Art Bekleidung auch als Schreckschutz dienen.