Wie Deutschland den Krieg erklärt und Außenministerin Baerbock eine neue Variante hinzufügt

Nahezu zeitgleich mit Baerbocks „Kriegserklärung“ beim Europarat setzte ihr Auswärtiges Amt einen Tweet ab, der in ganz Afrika Empörung auslöste. Annalena Baerbock ist als Außenministerin überfordert. Und ihre unverzeihlichen Fehler könnten noch verheerende Konsequenzen haben. Von Lothar Krimmel

IMAGO / photothek

Die Geschichte der Kriegserklärungen, an denen Deutschland direkt oder indirekt beteiligt war, hält etliche Varianten bereit. Aber noch nie zuvor bestand die Gefahr, dass Deutschland in eine direkte kriegerische Konfrontation hineingezogen wird durch das dümmliche Gerede einer Politikerin, die das Auswärtige Amt auf dem strategischen und rhetorischen Niveau einer Schülermitverwaltung führt.

Die größte Militäroperation der Weltgeschichte, das „Unternehmen Barbarossa“ der deutschen Wehrmacht, begann am 22. Juni 1941 gänzlich ohne Kriegserklärung. Der Überfall auf die Sowjetunion war von Anfang an geplant als Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg. Wozu da noch eine Kriegserklärung?

Baerbocks "Kriegserklärung" und noch mehr
Wenn die Außenministerin zum Sicherheitsrisiko wird
71 Jahre zuvor hatte der Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, Otto von Bismarck, die Presseerklärung zur Zurückweisung eines französischen Erpressungsversuchs im Streit um die spanische Erbfolge derart schroff formuliert, dass das ebenso beleidigte wie kriegslüsterne Frankreich am 19. Juli 1870 mitteilte, sich im Krieg mit Preußen zu befinden.

Anfang August 1914 stolperten die europäischen Großmächte nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgers durch Zeitdruck und fehlende diplomatische Abstimmung in den verheerenden Ersten Weltkrieg. Am 1. August erklärte Deutschland Russland wegen dessen Generalmobilmachung den Krieg. Am 3. August wurde Frankreich der Krieg erklärt aufgrund erfundener Grenzverletzungen und Luftangriffe. Und am 4. August wurde Belgien ohne Kriegserklärung überfallen.

Von Chamberlain zu Baerbock

Dem deutschen Überfall auf Polen schließlich, am 1. September 1939, waren von SD und SS dilettantisch inszenierte „polnische Überfälle“ vorausgegangen. Mit den Worten Hitlers im Reichstag „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen“ begann der Zweite Weltkrieg (dass es 4:45 Uhr war, durfte nicht korrigiert werden, nachdem Hitler sich im Rundfunk versprochen hatte).

Zwei Tage später dann, am 3. September 1939, sagte der britische Premierminister Neville Chamberlain in einer Rundfunkrede vom Cabinet Room in 10 Downing Street aus die berühmten Worte „This country is at war with Germany“. Nur 8 Minuten später wurde der erste Bombenalarm ausgelöst und die Londoner flüchteten in Bunker und Schutzräume.

Am 24. Januar 2023 erklärte nun die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg: „We are fighting a war with Russia“. Das klingt nicht nur so wie Chamberlain, es ist ja auch durchaus so gemeint. Und niemals zuvor hat ein deutscher Außenminister solche Worte in den Mund genommen ohne tatsächliche Kriegsabsichten. Ein derart gravierender diplomatischer Fauxpas ist nicht einmal dem oft im Baerbock-Stil daherplappernden Deutschen Kaiser Wilhelm II. unterlaufen.

Provoziert Baerbock?

US-Präsident Joe Biden bekommt für seine vielfältigen verbalen Aussetzer einen Senilitäts-Rabatt. Außerdem sind die USA die führende Militärmacht der Welt und in gewisser Weise unangreifbar.

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Auch Annalena Baerbock genießt trotz ihrer immensen verbalen Ausfälle in der rot-grün dominierten deutschen Medienlandschaft immer noch einen gewissen „Welpenschutz“. Aber den gewähren die deutschen Medien und allen voran die Staatsfunksender ARD und ZDF. Doch niemand garantiert, dass dies bei einem erwartbaren künftigen Aussetzer Baerbocks auch Russland tut.

Schon längst fordern russische Falken von Putin die „Bombe auf Berlin“, um „ein Zeichen zu setzen“. Ihr Kalkül ist simpel. Ja, die Nato würde erbost reagieren. Aber für eine Reaktion auf die Bestrafung dummdreister deutscher Kriegserklärungen würden Washington, London und Paris nicht ihre eigene Vernichtung riskieren.

Entlassung Baerbocks unausweichlich

Baerbock und das von ihr geführte Ministerium schaffen es, an einem einzigen Tag weltweit mehr politisches Porzellan zu zerschlagen als sämtliche Außenminister vor ihr. Denn nahezu zeitgleich mit Baerbocks „Kriegserklärung“ beim Europarat setzte ihr Auswärtiges Amt einen Tweet ab, der in ganz Afrika Empörung auslöste. Der russische Außenminister Lawrow, so hieß es dort mit kolonialistischem Unterton, sei in Afrika, „nicht um Leoparden zu sehen“, sondern um die Partner der Ukraine zu beschuldigen, alles Russische zerstören zu wollen.

Annalena Baerbock ist in ihrem Amt aufgrund ihrer Persönlichkeit in gleicher Weise überfordert, wie es Christine Lambrecht als Verteidigungsministerin war. Nur können ihre unverzeihlichen Fehler noch verheerendere Konsequenzen haben. Wer die Außenpolitik des dominierenden EU-Lands auf dem strategischen und rhetorischen Niveau einer Schülermitverwaltung führt, ist eine Gefahr nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt.

Offensichtlich lässt Baerbock nicht ohne Grund die Erinnerungen an Otto von Bismarck, den Gründer und ersten Chef des Auswärtigen Amts, konsequent aus den Räumen ihres Dienstsitzes entfernen. Denn bei dieser geistigen und strategischen Größe deutscher Außenpolitik wäre sie angesichts ihrer eklatanten Begabungsdefizite wohl nicht einmal in der Poststelle untergekommen.

Wer sich in dieser Position und vor allem in dieser Zeit in der Öffentlichkeit verbal nicht im Griff hat, ist als deutscher Chefdiplomat komplett ungeeignet. Wenn Olaf Scholz seinen Eid ernst nimmt, als Bundeskanzler Schaden vom Deutschen Volk abzuwenden, muss er Annalena Baerbock sofort entlassen – Koalitionsfrieden hin oder her.

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Kommentare ( 93 )

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Sozia
1 Jahr her

Ich nehme an, dass es sich international schon herumgesprochen haben, dass wir unsere eigene Außenminister aus gutem Grund für einen personifizierten Witz halten. Also muss sie auch sonst niemand ernst nehmen und ich denke, so wird das gehandhabt. Allerdings bräuchten wir einen Außenminister. Dringend – in Europa herrscht Krieg. Wieder.

WeltbegaffenderRumReisender
1 Jahr her

In der EU-Nachbarschaft „merkt man auch schon“, dass die Person Frau Baerbock für EU-Europa nicht gerade einen stabilisierenden Sicherheitsfaktor darstellt:
https://report24.news/wahnsinnige-baerbock-kroatischer-praesident-kritisiert-deutsche-aussenministerin/

Last edited 1 Jahr her by WeltbegaffenderRumReisender
AlexR
1 Jahr her

Als „Chefdiplomat“ ungeeignet? Für was ist diese Frau denn „geeignet“? Im Fälschen von Ihrem Lebenslauf und Studienabschlüssen auf jeden Fall. Sofern man Photoshop und Word beherrscht, wird man Minister in einer linksgrünen Regierung. Weitere Qualifikationen sind nicht erforderlich. Die kann man sich ja selbst ausstellen.

Riffelblech
1 Jahr her

Dieser Dame Baerbock noch irgendeinen Bonus zuzuschreiben ist eine höchst gefährliche Sache . Im Außenamt haben keine Amateure und Klimafanatiker oder sonst was zu suchen . Grüne sind zur sach— und fachgerechten Politik dank ihrer politischen Genetik nicht fähig .
Weg mit der Frau und endlich einen Politiker mit außenpolitischer Erfahrung .Aber bitte keine ,dem Parteibuch wichtiger als Sachkenntnis .
Mein Vorschlag : Herr Maaßen von der CDU

Windgassen
1 Jahr her

Ich habe in den Siebzigerjahren als Sekretärin beim Auswärtigen Amt in Bonn gearbeitet und war beeindruckt von der Vielzahl hochgebildeter Beamter. Niemals wäre vom AA ein solch einfältiger Tweet Richtung Afrika abgesetzt worden. Ich frage mich, ist dort das Niveau gesunken nach dem Motto „wie der Herr so das Gscherr“. Oder sind die Mitarbeiter entsetzt über diese „Chefin“ und müssen nur gute Miene zum bösen Spiel machen?

StefanH
1 Jahr her
Antworten an  Windgassen

Ich habe – freiberuflich – in der Besucherbetreuung der Bundesregierung mitgewirkt. So was hätte damals da noch nicht mal ein Praktikum bekommen. Und das ist gerade mal gut zehn Jahre her …

Freiheit fuer Argumente
1 Jahr her

Das Schlimme ist, dass sich Boris Pitorius nur einen Tag vor Amtsantritt einen ähnlichen Lapsus leistete: „Das Verteidigungsministerium ist schon in zivilen, in Friedenszeiten, eine große Herausforderung und in Zeiten, in denen man als Bundesrepublik Deutschland an einem Krieg beteiligt ist, indirekt, noch einmal besonders“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag mit Blick auf seine künftige Aufgabe. „Und von daher bin ich mir der Verantwortung und der großen Bedeutung dieser Aufgabe natürlich sehr bewusst“ Wir werden von Deppen regiert, die es anscheinend gar nicht erwarten können. Wenn man das Land an die Wand fährt, ist ein äußerer Feind zur Ablenkung natürlich… Mehr

chino15
1 Jahr her

Sicher müsste Baerbock wegen totaler Inkompetenz zurücktreten, eigentlich hätte die Plagiatorin diesen Posten niemals bekommen dürfen. Aber Ähnliches gilt praktisch für die gesamte Ampel-Regierung inklusive Cum-Ex-Kanzler Scholz selbst. Und mit Baerbocks wäre das Problem noch lange nicht gelöst, denn es stellt sich die Frage: was kommt danach? Ricarda Lang? KGE? Emilia Fester? Bei den Grünen ist immer noch eine weitere Steigerung der Inkompetenz drin!

Homer J. Simpson
1 Jahr her

Nun, ginge es um Befähigung, dann müsste die gesamte Regierung auf Bundes- wie Landesebene sofort gehen und ihre Berater und Staatssekretäre ebenfalls. Und da das nicht passiert, sind die Folgen katastrophal. Aber sehen wir es doch so: Eine wirkliche Kriegspartei werden wir nie, dass würde nämlich ein zur Verteidigung/Gegenschlag fähiges Militär voraussetzen. Und das haben wir nicht. Also ist die Fahnenstange schnell erreicht….

Kati.D
1 Jahr her
Antworten an  Homer J. Simpson

Sämtliche „Ministernde“ lassen es erheblich an Intelligenz oder auch nur gesundem Menschenverstand fehlen. Wenn man sich überlegt, dass früher Menschen wie Genscher, Brandt, Schmidt, Strauß solche Ämter bekleidet haben und welche Pfeifen seit ein paar Jahren nachfolgen, da kann einem nur noch Angst und Bange werden. Es wird ja nicht besser, eher im Gegenteil … ich wundere mich die ganze Zeit, dass es scheinbar einen großen Bevölkerungsteil gibt, der dies Leute für fähig hält. Das macht mir eigentlich noch mehr Angst. Früher hatten die Politiker sicher auch Dreck am Stecken oder waren teilweise auch nicht für das Amt befähigt, aber… Mehr

Giovanni
1 Jahr her

Wo ist eigentlich die FDP? Wenn sie nicht so machtversessen wäre, würde Sie die unheilvolle außenpolitische Entwicklung stoppen und die Absetzung von „Lenchen“ fordern. Warum treibt die FDP die Grünen nicht vor sich her, indem sie mit einem Koalitionsaustritt droht? Dies gilt auch für einen fatalen Ausstieg aus der Kernenergie.
Hatte Lindner nicht einmal gesagt: „Besser nicht regieren, als schlecht regieren.“ ?!!

derAlte
1 Jahr her

Jemand findet Deutschland und die Deutschen Sche…e und meint, beide müssen zugrundegerichtet werden. Er/Sie/Es strebt danach ein politisches Amt an und bekommt es mithilfe von Wahlen. Dann setzt er sein Programm um und die Betroffenen schwadronieren von „Begabungsdefiziten“ und geben dem Bundeskanzler (der davon sicher nichts gewußt hat oder es vergaß) Verhaltenstipps.
Schon mal „Biedermann und die Brandstifter“ gelesen?