USA und EU, Koch und Kellner

Die EU wird noch mehr als schon immer das tun, was die USA will, nur dass dort bis auf weiteres Trump die Richtung angibt, die da America First heißt, in Wahrheit nicht erst seit Trump, aber bei ihm kompromissloser denn je.

Brendan Smialowksi/AFP/Getty Images

Eigenes Budget, eigenes Parlament und eigenen Finanzminister für den Euro – also für Frankreich – präsentierte Emmanuel Macron als seine Vision. Im Wüstensand des heißen Sommers 2018 verdunstet sie.

Damit nicht genug, sogar die Absicht der Verpflichtung aller Euro-Länder auf die „Schwarze Null“ hat sich auf die Agenda in Brüssel geschlichen: der Horror französischer Präsidenten.

Das Teufel-Quadrat des Weltuntergangs
Weltpolitik made by Donald Trump
Derweil machte Jean-Claude Juncker in Washington schwere Fehler. Die in den EU-Medien weitestgehend verschwiegen werden. Erst versäumte er, den Verzicht auf die US-Zölle gegen Stahl und Aluminium zur Bedingung für Verhandlungen zwischen USA und EU zu machen. Dann bezeichnete er das Verhältnis zu den USA als alternativlos – “Verbündete für allezeit”. War da nicht von einem neuen, selbständigen Pol EU die Rede gewesen? Mit der Übernahme von Macrons Slogan eines “Europa, das schützt”, sagen Spötter, hat Juncker wohl nur die deutsche Autoindustrie gemeint.

Brüssel wird noch mehr als schon immer das tun, was Washington will, nur dass dort bis auf weiteres Trump die Richtung angibt, die da America First heißt, in Wahrheit nicht erst seit Trump aber bei ihm ziemlich kompromisslos.

Die EU ist international ein Papiertiger, unfähig, aus dem, was sie ökonomisch (noch) auf die Waage bringt, politisch etwas zu machen. Die äußere und innere Schwäche beeinflussen sich gegenseitig negativ. Ein grundlegender Politikwechsel ist fällig.

Unterstützung
oder

Kommentare ( 27 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

27 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
taliscas
5 Jahre her

Die EU wird von männlichen Waschlappen und Frauen geführt, die zu blöde sind, eine einigermaßen verständliche Rede zu halten s. Merkel, von der Leyen, Nahles, May, etc…
Trump hat das durchschaut und zieht die EU-Pfeifen am Nasenring durch die internationale Manege. Das Gelächter von Warschau bis Peking kann ich mir vorstellen.
Papiertiger??? Erbärmliche Waschlappen und Witzfiguren in Hosenanzügen.

Nibelung
5 Jahre her

Das sind immer die gleichen Typen, nach oben buckeln und nach unten treten und warum soll sich das unter Junker und Merkel in Richtung Amerika ändern, denn mit Trump werden sie noch ihre hellste Freude haben, denn der sieht die Welt in der Nutzen- und Kostenrechnung und da die anderen nur sozialistische/kommunistische Staatsverwalter sind haben sie eben auch von Staatsführung hinsichtlich positiver Ergebnisse wenig Gespür und das wird ihnen noch mit Trump zum Verhängnis werden, unabhängig von ihrer zersetzerischen Politik der europäischen Völker und je schneller Trump sich deren Politik entgegensetzt umso schneller sind sie weg vom Fenster, denn die… Mehr

Thomas Hellerberger
5 Jahre her

Das Problematische an diesem Beitrag ist, daß er unterstellt, es gäbe eine EU als handlungsfähige Entität im gleichem Sinne wie die Nation USA. Doch genau das ist es nicht. Auch wenn die USA intern traditionell zerstritten sind, quasisozialistische Gebilde wie Kalifornien oder Connecticut in ihrem Gebieten ebenso beherbergen wie nur mäßig zivilisierte Ausgaben des Wilden Westens wie Nevada oder Oklahoma, so sind sie eine handlungsfähige Nation mit einer echten und funktionierenden Regierung, die ein ebenfalls im großen und ganzen funktionierender Rechtsstaat kontrolliert und einhegt. Die EU ist nichts davon. JC Juncker ist eben nicht „Präsident“ der Europäer, diese sind 28… Mehr

John
5 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Herr Hellerberger, ich weiß nicht wo Sie in Deutschland wohnen, als Berliner sehe ich jedoch dass „der Rubikon überschritten ist“, es ist zu spät und das vormalige Deutschland ist für mich für immer verloren.

Johann Thiel
5 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Vielen Dank lieber Herr Hellerberger, für diesen wunderbaren Beitrag. Der Beste, den ich bisher überhaupt zum Thema Europa auf TE gelesen habe.

Anna Athena
5 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Großes Kompliment für Ihren Kommentar Herr Hellerberger. Ihre Geschichtskenntnisse und Ihre geschichtlich-politische Assoziationsfähigkeit sind imponierend. Würden die politischen Entscheider in Deutschland und in der EU nur über einen Bruchteil davon verfügen, stünden wir wohl heute politisch woanders.

Gerro Medicus
5 Jahre her
Antworten an  Thomas Hellerberger

Sehr geehrter Herr Hellerberger, ganz hervorragend geschrieben und auf den Punkt! Sie haben völlig recht: diese EU muss verschwinden und wieder Platz machen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit autonomer und souveräner Staaten mit Regierungen, die die Interessen ihrer Bürger und nicht nur der Hochfinanz wahrnehmen. Heutzutage wird die EU fast ausschließlich als Herrschaftsinstrument gegen die Bürger verwendet. Was die nationalen Politiker nicht selber gegen den Willen der Bürger durchsetzen können oder wollen, weil sie zu Recht Angst haben, dann abgewählt zu werden, das delegieren sie nach Brüssel. Von dort kommt es dann als EU-Gesetzgebung zurück, gegen die man ja „nichts machen kann“,… Mehr

andreas59
5 Jahre her

EU Zölle fliessen in die EU Kasse. Wenn also Trump die Zölle abschaffen will, so schadet das in erster Linie der EU. Brexit, der Wegfall des Beitrages von England, Wegfall der Zölle, ein riesen Loch in der Pensionskasse der EU Parlamentarier, die Italiener Conte und Salvini, die Visegrad Staaten (Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn), Österreich und der vom Ischias geplagte Junker, sie alle rütteln heftig am bröckelnden Fundament der EU. Folgt dann irgendwann einmal noch die Rechnung von Draghis Bazooka, wird die EU in kürzester Zeit implodieren. Anstatt dass die EU Staaten an einer Innen- wie Aussenpolitischen Stärkung arbeiteten, um… Mehr

bkkopp
5 Jahre her

Die EU ist was die Eliten der Mitgliedsländer aus ihr gemacht haben. Nicht mehr und nicht weniger. Wir brauchen keinen ‚Politikwechsel‘ ohne Ziel und Verstand. Wir brauchen ein Einvernehmen über das Ziel der EU, ein Einvernehmen über den Weg dorthin, ein Einvernehmen über die staatsrechtliche / verfassungsrechtliche Struktur über die das geleistet werden kann, und einen operativen Plan, wie man von Jahr zu Jahr, und von Planungsperiode zu Planungsperiode vorankommen will, und wie man die bestraft, die dieses Vorankommen nicht leisten oder es behindern. Das Ganze braucht demokratische Legitimität und parlamentarische Kontrolle. Wer nicht kann muss ausgewechselt werden. Das kann… Mehr

Gerro Medicus
5 Jahre her
Antworten an  bkkopp

Ein Beispiel dazu aus der Kunst: auch der beste Bildhauer kann eine verkorkste Statue nicht wieder zu einem Kunstwerk machen. Es ist stets notwendig, mit einem neuen Stein noch einmal neu anzufangen.

Genauso sehe ich das Thema EU. Es ist müßig, DIESE EU durch Herumbasteln an ihrer derzeitigen Verfasstheit besser machen zu wollen, es wird nicht gelingen. Sie muss beseitigt werden, damit etwas Neues, Besseres entstehen kann.

Old-Man
5 Jahre her

Die einzige Hoffnung die noch bleibt ist die : möge sich die EU zerlegen,denn als Institution auf der Weltbühne kommt sie über die Lachnummer nicht hinaus.Eine sehr teure Lachnummer allerdings,vor allen für uns Deutsche. Wer auch immer den Stecker zieht,der macht alles richtig,denn Macrönchens Wirrungen einen Reformansatz zu nennen,das kommt schon dem Bild vom nie trinkenden Alkoholiker gleich,der aber trotzdem immer berauscht in Schlangenlinien über die Straße eiert. Die einzige richtige Reform,die das Wort in die Tat umsetzen würde ist die Rückführung zur Europäischen Wirtschafts Gemeinschaft,schlechthin als gute alte EWG bekannt. Warum sollen die Länder nicht mehr über sich selber… Mehr

Luisa Nemeth
5 Jahre her
Antworten an  Old-Man

Zustimmung, aber die Kürbisse würde ich mit Melonen ersetzen. Aber egal – sind ja wohl alles Nachtschattengewächse.

horrex
5 Jahre her

„Koch und Kellner“ Genau das ist es was auf Bildern mit Trump + .. so oft zu sehen ist. FAST gleichgültig mit Wem (im Westen). Mit Junker – zum Beispiel nur – überdeutich! Mit Merkel weniger „Koch und Kellner“, weit eher „indignierte Göre“ + Hausherr. – Übrigens: NICHT zu sehen ist es, wenn Xi Jinping oder Putin im Bild sind. – – Ich denke, DAS – alleine schon – „spricht Bände“. – – Und kaum jemand sieht es. – Junckers Besuch in Washington wurde ebenso wie Merkels Gespräche – fast flächendeckend und auf Seite 1 – als Erfolg verkauft. Bis… Mehr

Marina
5 Jahre her

Was soll das grosse Herumgerede?? Lassen wir alle Zoelle fallen, schaffen wir eine freie Handelszone mit Amerika!! Mit ein paar Auflagen. Der Kunde muss wissen, was in den Packungen drin ist!! Also klare Deklarierungen bei Lebensmitteln, usw,! Amerika first trifft doch auch auf die EU zu, gerade was den Agrarmarkt anbelangt.

Dorothea Friedrich
5 Jahre her

Der Fehler war sicher, Juncker überhaupt dort hinreisen zu lassen, wer nimmt ihn denn noch ernst? Und von Bedingungen an Trump stellen vor Verhandlungen, kann keine Rede sein. Diese EU ist sowas von am Ende, die kann wirklich froh sein, wenn die Amis nicht Konsequenzen ziehen aus der sichtlich vorsätzlichen Zerstörung von Westeuropa. Da haben sie völlig recht, ein grundlegender Politikwechsel wäre fällig.

Gerro Medicus
5 Jahre her
Antworten an  Dorothea Friedrich

Europa hat für die USA doch lediglich eine strategische Bedeutung gehabt, solange der Kalte Krieg tobte. Der ist nun vorbei, für Trump ist ein rohstoffreiches Land wie Russland allemal interessanter als die EU, die keine Rohstoffe und nur noch als Absatzmarkt für die USA eine gewisse Bedeutung hat. Ansonsten gibt es eigentlich nur zwei Bereiche, die für die USA interessant sind: der Maschinenbau und die Autoindustrie. Beides sind wir dabei, selber kaputt zu machen bzw. im Maschinenbau den Anschluss bzgl. Digitalisierung 4.0 zu verlieren. Wir lassen zu, dass Firmen wie Kuka an die Chinesen verkloppt werden, anstatt den Wirtschaftsstandort Deutschland… Mehr

Niklas
5 Jahre her

Die EU wurde den Menschen immer als zwingend notwendig verkauft, um nicht als Einzelstaaten zwischen den Machtblöcken Russland, China und USA zerrieben zu werden. Inzwischen kristallisiert sich aber deutlich heraus, dass die Macht der EU sich AUSSCHLIESSLICH nach innen richtet, gegen die Bürger, deren gewählte Politiker die Demokratie offensichtlich als zu überwindendes Übel ansehen und durch Kompetenzaufgabe richtung des undemokratischen EU-Molochs aushöhlen. Wahrscheinlich in der Hoffnung, die Früchte dessen mal als ernannte EU-Gutsherren ernten zu können oder auch einfach nur, weil sie die Menschen verachten und nicht damit einverstanden sind, dass das „Pack“ ihnen in ihre Entscheidungen reinredet. Vielleicht ist… Mehr

horrex
5 Jahre her
Antworten an  Niklas

Wir brauchen DRINGEND einen „Zusammenschluss der Länder Europas“.
Gemeinsame Stimme, geneinsame „Haltung“.
Um nicht zwischen „Großen“ zerrieben zu werden.
Aber keinen so laut gackernden nur, wie zerstritten (warum wohl???) Hühnerhaufen.
Auf keinen Fall aber die augenblickliche „grotesk anmaßende *********“.