Klima hieß einst Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Was aus den Katastrophenmeldungen vom Hitzesommer 2025 wird, wird sich zeigen. Die europäische Klimageschichte prägte jedenfalls der Wechsel von Kaltzeit zu Warmzeit zu Kaltzeit zu Warmzeit.

Jeder kennt die Katastrophenmeldungen. Der Hitzesommer 2025 droht, Dürre im Juni, Juli und August. Schuld ist die „menschengemachte“ Erderwärmung durch CO2. Wird der CO2-Ausstoß gesenkt, wird alles besser.

Der römischen Warmzeit (ca. 250 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr.) folgte die Kaltzeit der Völkerwanderung (ca. 400 bis ca. 750), die mittelalterliche Warmzeit (ca. 950 bis ca. 1250) und die kleine Eiszeit (ca. 1300 bis ca. 1850). Um 1850 begann eine neue Warmzeit. Weil sie mit der Zeit der Industrialisierung zusammenfällt, ist menschengemachtes CO2 schuld: und wer, ihr Gläubigen der Klimareligion, an den früheren Warmzeiten und am Klimawandel überhaupt?

Dürreperioden gab es in den Jahren: 627, 800, 879, 1000, 1022, 1132, 1152, 1160, 1189, 1200, 1276, 1277, 1303, 1304, 1393, 1394, 1440, 1538, 1539, 1540, 1541, 1556, 1615, 1625, 1646, 1678, 1695, 1718, 1723, 1724, 1746, 1748, 1749, 1753, 1754, 1760, 1767, 1778, 1779, 1793, 1811, 1818, 1830, 1832, 1846,1859, 1860, 1869, 1870, 1874, 1884 … In den Jahren 1303 und 1304 trockneten Rhein, Seine und Loire ganz aus, man kam „trockenen Fußes“ auf die andere Seite. Lange davor gab es Dürreperioden, die bis 10 Jahre dauerten und ganze Völker ihre Siedlungsgebiete verlassen ließ. Die Induskultur 2600 v. Chr. im heutigen Pakistan und Indien verschwand spurlos. Ich sah einst ein Seitental des Rio Grande, das alle Bewohner nach einer 30-jährigen Dürre verlassen hatten.

Aristoteles sagte: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen!“ Den Klimawandel, der zum Wesen der Natur gehört, kann niemand aufhalten oder umkehren, aber seinen negativen Wetterfolgen gegenüber kann der Mensch dank seiner technischen und organisatorischen Fähigkeiten vorbeugen und seine positiven Folgen klug nutzen.

Den Hohepriestern der Klimareligion geht es – anders als vielen ihrer gutgläubigen Anhänger – nicht um Klima, Wetter, Natur- und Umweltschutz, sondern um den Bau einer neuen Weltordnung durch die Formung eines neuen Menschen: Was sich im Westen als Weltwokismus 1945 fast nahtlos an den alten Sozialismus anschloss. Über die Deutschen schrieb Franz Werfel in seinem Science-Fiction-Roman „Stern der Ungeborenen“, den er noch vor seinem Tod 1945 vollendete:

„Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der bessere Weg zu diesem Ziel. Sie fanden diesen Weg sogar weit bequemer als Heroismus und Rassenwahn. … So wurden die Deutschen die Erfinder der Ethik der selbstlosen Zudringlichkeit.“

Der Aufstieg des Weltwokismus begann in Westeuropa mit den Achtundsechzigern sichtbar zu werden. Politisch relevant wurde er – Rudi Dutschke folgend – durch die Übernahme der grünen Partei und den Marsch durch die Institutionen. Bei diesem setzten sie sich erfolgreich in den Institutionen fest. Heute beherrschen sie praktisch alle alten Medien, den Parteienstaat und die von ihm mithilfe von NGOs organisierte „Zivilgesellschaft“. Zu dieser Zivilgesellschaft zitiere ich mich selbst: „Die Bürgergesellschaft gestalten die Bürger. In der Zivilgesellschaft wird der Bürger gestaltet.“

Diesen Zustand zu ändern, wird lange dauern. Denn wie Roland Baader einst sagte: „Noch erfolgreicher als der Marsch durch die Institutionen war der Marsch durch die Definitionen.“

Sprecherin Karoline Leavitt zitiert US President Trump zu Iran: „Da es eine echte Chance auf Verhandlungen in naher Zukunft gibt, werde ich mich binnen zweier Wochen entscheiden.“ – Das heißt natürlich nicht, Trump entscheidet sich binnen zweier Wochen, sondern droht dem Iran, länger habt ihr nicht mehr Zeit für die „bedingungslose Kapitulation“. Was Trump damit meint, erklärte er in etlichen Kanälen der USA, was wie üblich seinen Weg in die deutschen Medien nicht fand: bedingungsloser Verzicht auf Atomwaffen.

Wo bleibt das Positive? Hier ist eines. Im liberalen Argentinien gibt es auch Meldestellen. Dort werden aber keine Leute denunziert, deren Meinung Trusted Flaggern nicht passt. Hier kann man bürokratischen Unsinn melden, der uns das Leben schwer macht. Wann auch bei uns?

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Kommentare ( 82 )

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Retlapsneklow
22 Tage her

« Meldestellen. (…) Hier kann man bürokratischen Unsinn melden, der uns das Leben schwer macht. Wann auch bei uns? »

Gute Idee! Noch besser wäre, wenn es Meldestellen für die Bevölkerung gäbe, bevor ein Gesetzentwurf zum Gesetz wird.

joly
21 Tage her
Antworten an  Retlapsneklow

Noch besser wäre:
Das Volk darf die Regierung abwählen
Das Volk darf Gesetze vorschlagen, die dann umgesetzt werden müssen
Das Volk darf bestimmen ob Ausländer den deutschen Pass/Staatsrecht bekommen
Das Volk darf GG-Änderungen vorschlagen
Das Volk darf die obersten Richter wählen und den Präsidenten

BKF
22 Tage her

„Der römischen Warmzeit (ca. 250 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr.) folgte die Kaltzeit der Völkerwanderung …“ Eigentlich sind das keine Warm- und Kaltzeiten, das gehört alles zu Schwankungen in der aktuellen Zwischenwarmzeit namens Holozän, welche der langen Kaltzeit vorher folgte. Insgesamt sind wir weiterhin in einer Eiszeit, da permanentes Eis auf der Erde existiert. Ein solche Eiszeit besteht aus langen Kaltzeiten und relativ kurzen Zwischenwarmzeiten (etwa 10:1 zeitlich in der Dauer). Unsere aktuelle Eiszeit ist eine große Ausnahme im Erdklima, die letzte davor gab es vor ca. 250 Mio. Jahren. Das Normalklima der Erde ist keine Eiszeit, also kein permanentes Eis auf… Mehr

Last edited 22 Tage her by BKF
BKF
22 Tage her

Frühling, Sommer, Herbst und Winter waren in der DDR als die vier Feinde der Volkswirtschaft bekannt. Kommt wohl wieder.

Kassandra
21 Tage her
Antworten an  BKF

Wohingegen wir noch eine Bahn kannten, die die Jahreszeiten nie als Feinde ansah – sondern pünktlichen Bahnverkehr garantieren konnte.
Alle reden vom Wetter – wir fahren immer: https://www.youtube.com/watch?v=AW20oUTR9Ec.

Wilhelm Roepke
22 Tage her

In Rumänien, Polen, Sizilien oder Ungarn interessieren sich die Leute auch nicht für das Klima. Und in Nicht-EU-Europa wie beispielsweise Moldawien, Ukraine, Russland, Weißrussland, Kosovo, Nordmazedonien, Serbien, etc. sowieso nicht.

bfwied
22 Tage her

Der Klimawahn der „menschengemachten Katastrophe“ ist aus erdwissenschaftlicher Sicht absurd, treffend ausgedrückt: idiotisch und teuflisch unverantwortlich. Hr. Georgen hat einige Wetter- u. Klimapapriolen aufgeführt, nur kommt man mit der Wahrheit nicht an die Leute ran, an diejenigen, die damit verdienen und Macht bekamen, sowieso nicht. Der Wokeismus ist ein weiteres Gebiet der umfassenden Dekadenz, die den Westen, insb. D., erfasst hat. Wir werden alle umdenken müssen, weil die Wirklichkeit den Westen bzw. Europa, die USA steuern ja um, was natürlich Kämpfe verursacht, dazu zwingt. Die EU umfasst ca. 5 % der Weltbevölkerung. 95 % denken und handeln anders. Und es… Mehr

Johann Thiel
22 Tage her

Und wieder nimmt uns Herr Goergen auf eine seiner herrlichen kleinen Rundfahrten durch das aktuelle politische Wunderland mit, und kommentiert oder lässt kommentieren, was die einen sofort und die anderen niemals erkennen.
Auf diese Weise erfrischt, erweist sich Der Einblick am Morgen wieder einmal als witziger und erhellender Start in den Tag.

Was nehme ich diesmal mit?
Das es scheinbar nicht von Ungefähr kommt, dass der Begriff „Klima“ in seiner Neudefinition lediglich die vier Feinde des Sozialismus in einem Wort zusammenfasst.

hansgunther
22 Tage her

Wo kann man bürokratischen Unsinn melden, der uns das Leben schwer macht?
Hier: A b l a g e P !
Mehr ist bei uns nicht drin. Denn alleine die zugehörigen Vorschriften multiplizieren die Lösungsmöglichkeiten bis ins Universum der Buchhalter und Korintenkacker am Ende der Deutschen Milchstraße.
„Lasset alle Hoffnung fahren…“ wußte schon Dante.

Talleyrand
22 Tage her

Apropos Werfel. Höchste Zeit, den Stern der Ungeborenen zur Pflichtlektüre in den weiterführenden Schulen zu machen. Auch der Jeremias oder der Musah Dagh wären sehr geeignet, eine gesunde Skepsis zu erzeugen. Ist aber alles zu anspruchsvoll für die Panem Generation und vermutlich auch fürs Lehrpersonal

H. Hoffmeister
22 Tage her

Goergen’s Ausführungen sind immer erhellend. Werfel’s Vision kannte ich nicht, wie treffend ! Neben all den kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Globus wird die Gefahr der sich anbahnenden, weltweiten und verheerenden Wirtschaftskrise meines Erachtens unterschätzt. Der Klimaschwachsinn wird sich mit deren Entfaltung in Luft auflösen. Leider haben wir bis dahin insbesondere in der EU/D die Basis von Wohlstand – Marktwirtschaft und effiziente Industrie – weitgehend geschleift. Kaum auszumalen, welche Verwerfungen uns blühen können.

Laurenz
22 Tage her

Das mit der Hitze ist doch ganz einfach. Ist es warm genug, daß Zitrusfrüchte, Bananen & Oliven bei uns gedeihen? Wenn ja, wäre doch super. Man kann die gegrünten Schwachköpfe einfach nicht mehr ertragen.

Jens Frisch
22 Tage her

„Klima hieß einst Frühling, Sommer, Herbst und Winter“
So hießen auch die vier Hauptfeinde des Sozialismus.
Man sollte es mit Humor nehmen und mit Stolz tragen – das „Nicki“ von Mark Dice: „Climate Change“:
https://markdice.com/en-eur/products/climate-change-tee

HPs
22 Tage her
Antworten an  Jens Frisch

Die über 30 Jahre gemittelten Wetterdaten hiessen noch nie Frühling, Sommer, Herbst u. Winter.

Kassandra
21 Tage her
Antworten an  HPs

Weshalb aber „mittelt“ man?
Und weshalb gerade für 30 Jahre?
Welche Aussagekraft soll so was haben?
Und für welche Region?
.
Zumal sie die Messstellen, die Temperaturen festhalten, ja auch zum Teil an Stellen manifestierten, die Bruthitze in Dellen ausgesetzt sind – und es vordem eh gar nicht so viele Messstellen gab?