Weitere gerichtliche Schlappe für NDR, SWR & Co im Correctiv-Dramolett

Ein Hamburger Gericht zerlegt die nächste öffentlich-rechtliche Nebelgranate: Wegen eines dreisten Fake-Zitats über Ulrich Vosgerau verbietet das OLG dem NDR, SWR und zero one die weitere Verbreitung der Falschaussage in ihrer Correctiv-Doku.

IMAGO

Das Oberlandesgericht Hamburg hat mit Beschluss vom 19. Juni 2025 (Az. 7 W 248/25, n.rk.) mehreren Verbreitern einer Dokumentation über das sogenannte Potsdamer Treffen untersagt, eine zentrale Aussage über Dr. Ulrich Vosgerau weiterhin zu verbreiten. Die betroffenen Parteien sind die öffentlich-rechtlichen Sender NDR und SWR, die Produktionsfirma zero one GmbH sowie Regisseur Volker Heise.

Konkret geht es um eine Dokumentation, die den Entstehungsprozess des hochumstrittenen Correctiv-Wannsee-Plots nachzeichnet. In einer entscheidenden Passage des Films wird Vosgerau so dargestellt, als habe er behauptet, der Verfassungsschutz selbst habe Correctiv über Inhalte des Treffens informiert. Diese Darstellung beruht auf einem irreführenden Zusammenschnitt.

Tatsächlich hatte Vosgerau im Interview mit den Filmemachern geäußert, Correctiv habe selbst versucht, das Treffen mit Richtmikrofonen zu belauschen. Dass die gezeigte Filmsequenz den Kontext verfälscht und eine andere Aussage suggeriert, wurde von den Produzenten im Gerichtsverfahren eingeräumt – gleichwohl wollten sie die Szene beibehalten. Das OLG Hamburg kam jedoch zu dem Ergebnis, dass durch die Montage eine Tatsachenbehauptung suggeriert wird, die in dieser Form nicht gefallen ist und das Persönlichkeitsrecht von Dr. Vosgerau verletzt. Die entsprechende Passage ist damit unzulässig und darf nicht weiterverbreitet werden.

Bemerkenswert ist, dass NDR und SWR schon in vorangegangenen Verfahren Unterlassungen hinnehmen mussten. Auch damals ging es um Aussagen im Zusammenhang mit dem Correctiv-Bericht, die sich als unzulässig herausstellten. Das Gericht stellt damit erneut fest, dass journalistische Sorgfaltspflichten in diesem Kontext verletzt wurden.

Kritik an dem Correctiv-Dramolett wird in der fraglichen Dokumentation nur marginal angedeutet, während die Positionen von Correctiv selbst ausführlich und unwidersprochen dargestellt werden. Stimmen von Medienkritikern wie Felix Zimmermann oder Steffen Niggemeier wirken sich dagegen vergleichsweise schmal aus.

Die Produktion folgt damit dem bekannten Muster einer sehr weit einseitigen Darstellung, in der der journalistische Anspruch der Ausgewogenheit durch eine medienstrategische Rehabilitierung von Correctiv ersetzt wird.

„Die Dokumentation ist bereits journalistisch fragwürdig: Sie ist nach dem ‚Strickmuster‘ aufgebaut, dass die zahlreichen Einwände, die gegen den Correctiv-Text erhoben werden, allenfalls kurz und skizzenhaft erwähnt werden. Sodann kommen die in Kritik geratenen sog. ‚Journalisten‘ von Correctiv als ‚Letztentscheidende in eigener Sache‘ zu Wort und erhalten die Gelegenheit, in unwidersprochenen einseitigen Statements die Kritik am Correctiv-Bericht zum Potsdam-Treffen wegzuwischen“, so Kanzlei-Höcker-Anwalt Carsten Brennecke auf X.

Diese Entwicklung ist das neueste Kapitel in einer Geschichte, die am 10. Januar 2024 begann – mit einem Text von Correctiv, der sich mit einem angeblichen „Geheimplan gegen Deutschland“ befasste. Was darauf folgte, war keine journalistische Aufarbeitung, sondern eine orchestrierte Reaktionskette aus Medien, Parteien und Zivilgesellschaft.

Nur vier Tage nach Veröffentlichung marschierten der Bundeskanzler, die Außenministerin und weitere Mitglieder des politischen Spitzenpersonals in Potsdam auf, mit Slogans gegen Rechts, flankiert von Sendern und Redaktionen, die das Framing von „Deportationen“ und „Remigration deutscher Staatsbürger“ längst übernommen hatten. Und zusammen mit hunderttausenden zumeist Rot-Rot-Grün zusammengesetzten Demonstrations-Teilnehmern der „Zivilgesellschaft“.

Dabei stellte sich rasch heraus: Das Wort „Deportation“ fiel nie, der angebliche Plan war keiner, und mehrere Gerichte untersagten zentralen Medien die Weiterverbreitung dieser Falschbehauptungen. Der Correctiv-Plot entpuppte sich immer mehr und immer schneller als nicht belastbares Konstrukt, getragen von Unterstellungen, Auslassungen und aktivistischer Suggestion.

Hinzu kamen immer mehr offene Fragen: Wer hatte Correctiv das Treffen überhaupt gesteckt? Warum war Correctiv-Reporter Jean Peters mit falschem Namen vor Ort, Wochen bevor das Treffen stattfand? Weshalb blockierte das Kanzleramt jede Auskunft darüber, wann Olaf Scholz von der Sache erfuhr?

Statt Recherche herrschte Gefolgschaft. Der Spiegel fabulierte vom „Deportationsgipfel“, die Tagesschau verstieg sich in narrative Tatsachenbehauptungen, obwohl Correctiv selbst keine belastbare Quelle vorlegen konnte. SWR und NDR räumten später ein, über keine eigenen Informationen zu verfügen.

Erst als Gerichte das Kartenhaus zum Einsturz brachten, begannen einzelne Medien zurückzurudern. Doch die späte Selbstkorrektur kam nicht aus Einsicht, sondern aus Not. Die ZEIT, Süddeutsche und andere versuchten sich im Februar 2025 an milder Revision, ohne allerdings eigene Versäumnisse aufzuarbeiten.

Dass ausgerechnet NDR und SWR – die juristisch bereits gerügt worden waren – nun auch die filmische Nachbereitung mit einem verfälschten Zitat anreichern, offenbart die innere Verbohrtheit eines Milieus, das sich selbst längst nicht mehr prüft. Es produziert für die Durchsetzung von Narrativen.

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Kommentare ( 12 )

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Ein Mensch
18 Tage her

Ich würde es nicht innere Verbohrtheit bezeichnen, ich nenne es wie es ist, innere Verkommenheit bei gleichzeitig fehlenden moralischen Werten.

Juergen Waldmann
18 Tage her

Der ÖRR hat sich einmal mehr als Dreckschleuder erwiesen . Warum werden nur Journalisten beschäftigt , die der Regierung folgen und nicht der Wahrheit !
Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt , dann werden die Leute sie am Ende glauben , Nach diesem Motto führt der ÖRR uns schon lange hinter das Licht , wir brauchen eine Nachrichtenquelle , der wir vertrauen können . Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge , und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates , das wusste schon :“ Joseph Goebbels .

Brauer
18 Tage her

Das wird Restle und seine Freunde einfach ignorieren. Der Schaden bezahlt eh der Steuerzahler.

Kassandra
18 Tage her
Antworten an  Brauer

Der Schaden, der durch die Framer und Nudger entsteht ist gar nicht absehbar:
„Zuerst verwirren sich die Worte, dann verwirren sich die Begriffe und schliesslich verwirren sich die Sachen.“ ―Chinesische Weisheit

joly
18 Tage her
Antworten an  Kassandra

Diese Chinesen haben vergessen die Verwirrung der Menschen zu erwähnen – oder haben Sie das unterschlagen?

Lotus
18 Tage her

Peinlich, was der ÖRR sich so leistet. Linksgrüne Aktivisten vom Schlage eines Georg Restle werden dem Publikum als Journalisten untergejubelt, mit der Wahrheit nimmt man es nicht so genau. Siehe die Verbreitung des Correctiv-Märchens. Das Narrativ muss bedient werden, das zählt. Dass die tägliche Verhöhnung des Rundfunk-Staatsvertrags von den Gerichten gedeckt wird, dass der Bürger trotz der offensichtlichen Verstöße gegen diesen Vertrag weiterhin zum Zahlen gezwungen wird, ist einer der größten Skandale in diesem an linksgrünen Skandalen wahrlich nicht armen Land.

Mausi
18 Tage her

Links Woke verdreht alles und nutzen es zu ihren Gunsten, wo immer es geht. Für jeden einzelnen Satz muss man vor Gericht ziehen, wenn man in deren Fänge gerät. Es geht gar nicht um Recht oder Unrecht. Es geht darum, den anderen an seine nervlichen, an seine finanziellen Grenzen zu bringen. Und am besten wird er von seinem Umkreis geschnitten oder verliert seinen Job. Klar, kann man mit uns und unserem Rechtsstaat ja machen. Aber es ist dennoch Mißbrauch.
War das jetzt ein Zivilprozeß, ein Strafprozeß? Was ist mit Schadenersatz? Für die Kosten und für den Zeitaufwand?

verblichene Rose
18 Tage her
Antworten an  Mausi

Wenn der ÖRR verknackt worden ist, zahlen Sie und ich das. Und alle anderen, von denen man die „Demokratieabgabe“ erpresst.

rainer erich
18 Tage her

Die, der ÖRR, machen uebrigens weiter… Nach wie vor wird am Remigrationsnarrativ “ gearbeitet“.

hansgunther
18 Tage her

Es geht nicht um Journalismus und korrekte Information.
Es geht nur um linke Propaganda im Sinne der Staats- und Gesellschaftszersetzung, mehr haben die Herrschaften der Journaille samt übrigen Medien nicht mehr zu bieten.
Die linke Walze rollt übers Land, immer noch!

Laurenz
18 Tage her

Immer feste drauf auf die mediale SED 2.0.

Klaus Kabel
18 Tage her

Wie selten, eine eher gute Nachricht zu lesen. Mittlerweilen erschöpfen mich die täglichen Hiobsbotschaften von der geradezu unstoppbaren Zerstörung der Gesellschaft und des Landes.