Oggersheim: Stadtrat wollte Spenden auch an Ex-Freundin des vermutlichen Täters geben

Nach der Bluttat eines Somaliers in Ludwigshafen-Oggersheim war die Anteilnahme vieler Menschen groß. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet. Die Stadtverwaltung ging merkwürdig mit Spenden um. Das führte zur massiven Kritik von Hinterbliebenen und Spendern.

IMAGO / U. J. Alexander
Trauermarsch am 23.10.2022 in Ludwigshafen-Oggersheim in Gedenken an die beiden Opfer der tödlichen Messerattacke eines Somaliers am 18.10.2022

Am Landgericht Frankenthal läuft der Prozess gegen den vorbestraften Somalier Liban M., der sich wegen zweifachen Mordes zu verantworten hat. Im vergangenen Oktober hatte er den Sohn und Angestellten eines Handwerkers auf offener Straße durch Messerstiche getötet, später auch einen Drogeriekunden in Hals und Seite gestochen – nur, weil dieser sich als Deutscher bekannte. Anscheinend hatte Liban M. diese Eigenschaft auch bei dem 20-jährigen Handwerkersohn in einem kurzen Gespräch überprüft, bevor er sein Messer zog. Ein Sachverständiger teilte mit, dass „der Angeschuldigte ihm gesagt habe, aus Wut und Eifersucht bewusst deutsche Männer angegriffen zu haben“.

Der Frankenthaler Prozess begann „mit großem Zuschauerandrang und unter starken Sicherheitsvorkehrungen“. Vor Gericht behauptete der 26-jährige Somalier, er habe die beiden Handwerker für „schlechte Leute“ gehalten, die seiner Lebensgefährtin und den Kindern etwas antun wollten. Allerdings wusste Liban M., dass die beiden Männer seine Freundin gar nicht kannten. Außerdem ist in der Prozessankündigung Folgendes zu lesen:

„Zunächst soll er mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von etwa 20 cm auf einen ihm unbekannten und zufällig begegneten Mann, für diesen überraschend auf dessen Kopf und Oberkörper eingestochen haben. Ein weiterer Mann soll daraufhin versucht haben, den Angeklagten aufzuhalten, woraufhin der Angeklagte auch auf diesen einstach, um mit seiner ursprünglichen Tat fortfahren zu können. … Der Angeklagte soll sodann weiter auf sein erstes Tatopfer eingestochen und schließlich dessen rechten Unterarm abgetrennt haben, welchen er anschließend auf den Balkon seiner ehemaligen Lebensgefährtin geworfen haben soll. Das Tatopfer verstarb noch am Tatort.“

Zweifacher Mord in Ludwigshafen
Oggersheim: Täter aus Somalia attackierte gezielt deutsche Bürger
Schon im Oktober entsetzte die Tat viele in Oggersheim. Mehr als tausend Menschen schlossen sich einem Trauermarsch an. Die Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) war nicht dabei, wollte sich auch gegenüber dem SWR nicht äußern. Es hieß nur, das Rathaus sei in Gesprächen „unter anderem mit Kirchenvertretern und -vertreterinnen, um der Opfer in würdiger und angemessener Weise zu gedenken“. Kurz danach legte die OB zwei Trauergebinde am Tatort nieder. Man muss nicht den Namen Hanau aussprechen, um zu wissen, dass hier etwas nicht stimmte.

Ein Viertel der Spenden für Ex-Freundin des Angeklagten?

Nun erregt ein weiterer Vorfall die Öffentlichkeit. Unmittelbar nach der Tat richtete die Stadt Ludwigshafen ein Spendenkonto für Hinterbliebene der Opfer ein. Bei der Stadtverwaltung waren zuvor zahlreiche Anfragen wegen eines solchen Kontos eingegangen. Oberbürgermeisterin Steinruck veranlasste die Einrichtung des Kontos. Bis zum Januar gingen 22.500 Euro auf dem Konto ein. Nun war zu entscheiden, wie man das Geld verteilt. Das Rathaus machte einen Vorschlag, den der Stadtrat absegnete – genauer gesagt dessen Bau- und Grundstücksausschuss, warum auch immer. Hier beschloss man also, dass auch die Ex-Freundin des Angeklagten ein Viertel der Gesamtsumme bekommen sollte, obwohl sie offenbar weder Opfer der Tat noch Hinterbliebene eines Opfers war. Ihre Rolle bei der Tat ist dabei vollkommen unbekannt.

Die echten Hinterbliebenen der beiden Handwerker protestierten. Sie haben nicht nur mit erheblichen Einbußen ihrer Lebensqualität zu leben, auch wirtschaftliche Probleme traten in Folge der Tat auf. Auch Spender fühlten sich hintergangen. Der Sprecher der Linksfraktion im Stadtrat, Bernhard Wadle-Rohe, der zudem im Bau- und Grundstücksausschuss die fragwürdige Entscheidung mittrug, hat sich nun dafür entschuldigt: „Die Liste der Spendenleistungen wurde am Ende zweier langatmiger Sitzungen im Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung durchgewunken.“ Der Teufel liege oft im Detail. „Dieses Detail ist an diesem Tag niemand aufgefallen. Nie und nimmer hätte der Bauausschuss diese Regelung durchgewunken, wäre die Brisanz erkennbar gewesen.“ Das letzte gilt gewiss: Kein Politiker würde einen Fehler machen, wenn ihm klar wäre, dass er dafür im Nachhinein massive Kritik erntet.

Immer wieder
Politisches Schweigen, nachdem ein Somalier in Ludwigshafen zwei Männer erstach
Die Instinktlosigkeit lag in diesem Fall aber zuerst bei der Spitze der Stadtverwaltung, also in unmittelbarer Nähe der SPD-Bürgermeisterin. Deren Entscheidung, das Geld in beliebiger Weise auch auf Nicht-Hinterbliebene zu verteilen, spricht dabei Bände über die Verharmlosung solcher Taten. Man wirft eben kurz mit – in diesem Fall: fremdem – Geld um sich und meint, alles wäre wieder gut. Doch so einfach ist es nicht, vor allem für die wirklichen Opfer und ihre Hinterbliebenen. Stadtrat Wadle-Rohe spricht zudem von „Schutzmaßnahmen“ für die Ex-Partnerin des Täters, die aus Spenden finanziert worden seien, aber besser „aus einem anderen Haushalt“ zu entnehmen seien. Bei der Fehlentscheidung der SPD-Bürgermeisterin geht es also auch darum, die öffentlichen Kassen von den Folgekosten der illegalen Zuwanderung zu entlasten.

Vor Gericht: „Ich bin gekommen, um zu kämpfen“

Vor Gericht sagte der Somalier, er habe sein Land „mit 17 oder 18 Jahren“ verlassen und sei über Äthiopien, Malta, Schweden und Dänemark schließlich, im November 2015, per Flugzeug in Frankfurt am Main angekommen. Nach Aufenthalten in Mainz und Koblenz sei er in Neustadt an der Weinstraße untergebracht worden, wo er laut Presseberichten bis zuletzt lebte. Die Umstände seiner „Flucht“ gab er als „ehrlich gesagt nicht so schlimm“ an.

Er erzählte dann aber eine Geschichte, in der er in einer Art Wahnzustand eine „kriegerische Auseinandersetzung“ mit den deutschen Bewohnern von Oggersheim begann. Wörtlich: „Ich bin gekommen, um zu kämpfen.“ Es sei ihm dabei egal gewesen, ob seine Opfer verletzt würden oder stürben. Warum er den Arm auf den Balkon seiner Freundin warf, wisse er nicht. Er gab auch zu, „impulsiv“ gehandelt zu haben: „Das wird nicht mehr vorkommen.“ Die gesamte Aussage ist erkennbar von einem Anwalt redigiert. Vermutlich soll ein Kriegstrauma mit passendem Reenactment vorgetäuscht werden.

Doch die Opfer wollen verständlicherweise wissen, worin das wirkliche Motiv der Tat besteht. Das gilt vor allem für den Drogeriekunden, dessen Leben dank Polizeieinsatz und einer Notoperation gerettet werden konnte. Er hat keine Erinnerung mehr an die Tat. Die Vorgeschichte solcher Taten sollte zuletzt auch den Staat interessieren, dessen Aufgabe es wäre, sie zu verhindern.

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Kommentare ( 64 )

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wackerd
1 Jahr her

Selber schuld! Man sollte keinem Politiker und keiner der ach so woken Organisationen und Kirchen je eine Spende für irgendwas geben. Versickert zum Teil in den Taschen der Spendensammler oder wird zweckentfremdet ausgegeben. Es lohnt sich immer mal, die Geschäftsberichte der Organisationen durchzulesen und sich dann zu fragen, welche Dienstwagen und Gehälter gezahlt werden.

Kristina
1 Jahr her
Antworten an  wackerd

Ein unfassbarer Skandal. Die Frau ist kein Opfer. Niemand hat sie gezwungen, eine Beziehung mit diesem „Typen“ einzugehen. Ich habe kein Mitleid mit solchen Frauen, die sich solche Partner suchen und mit denen Kinder in die Welt setzen. Ich bin auch mittlerweile sehr vorsichtig bei Spenden. In so einem Falle das Geld den Opfern/ Hinterbliebenen direkt überreichen. Als Spender sollte man sich überlegen, zu klagen. Wer weiß, wer noch von dem Geld profitiert hat. Das sind unsere „woken“, hypermoralischen, linken Parteien. Nicht nur das man mit dieser zerstörerischen Migrationspolitik solche Täter ins Land lässt und dauerhaft großzügig pampert, man betrügt… Mehr

Fulbert
1 Jahr her

Man kann die Rechtfertigung Kriegstrauma nicht mehr hören. In Europa hatten im II. Weltkrieg sicher weit über 100 Millionen Soldaten und Zivilisten durch Kämpfe, Bombardierungen, Pogrome etc. Traumata in erheblichem Ausmass erlitten. Trotzdem kehrte spätestens in den 1950er Jahren Ruhe ein und es gab keine Übergriffe dieser Art.
Das Motiv des Täters dürfte eher sein, dass seine übersteigerten Erwartungen selbst im allzu grosszügigen Deutschland nicht erfüllt wurden und man ihm keinen roten Teppich ausrollte, woraus eine extreme Wut angesichts seiner Anspruchshaltung resultierte.

Robert Tiel
1 Jahr her

„Vor Gericht sagte der Somalier, er habe sein Land „mit 17 oder 18 Jahren“ verlassen und sei über Äthiopien, Malta, Schweden und Dänemark schließlich, im November 2015, per Flugzeug in Frankfurt am Main angekommen.“
Wer zahlte das, bevor er im besten D ankam..?

Transformation
1 Jahr her

Man sollte künftig keinerlei Spenden mehr über die Stadt/Bürgermeister, angebliche Hilfsorganisationen und erst recht nicht TV Sender Organisationen machen. Das versickert in anderen Kanälen. Gibt ja mittlerweile genug Beweise. Private Hilfe, wie sie im Ahrtal stattfand (und dort auch bekämpft/verhindert wurde, von den üblichen Verdächtigen) war die größte Hilfe. Und so sollten Opfer es auch tun. Ähnlich wie in den USA bei „go fund me“, selbst persönliches Spendenkonto einrichten. Dann wissen Spender es erreicht die Richtigen und zwar ohne Abzüge für angebliche Verwaltung/Arbeit etc.

Ingolf
1 Jahr her

Passt zu der Tatsache, dass, Stand 02/2023, noch über € 187.000.000 an Spendengeldern für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal (Juli 2021!) noch nicht ausbezahlt wurden.
Es ist langsam zum K…, mit welcher Selbstherrlichkeit und Willkür die „öffentliche Hand“ agiert.

Ein Mensch
1 Jahr her

Wie gewählt, so geliefert. Egal wieviel Mist Politiker der Einheitsbrühe verzapfen, sie werden von den Lemmingen immer wieder gewählt. Da kann ich nachvollziehen das den Politikern die Konsequenzen ihres Handelns komplett egal sind.

Sonny
1 Jahr her

Das ist doch nur ein bedauerlicher E i n z e l f a l l. Bitte gehen Sie weiter. Was? Nee. Ist es nicht. Es geschieht jeden einzelnen Tag seit 2015 in großer Zahl. Und den Deutschen scheint das nicht schlimm genug zu sein, denn sie wählen die Verursacher dieser ganzen Sch… mit steter Regelmäßigkeit wieder an die politische Spitze. Und diffamieren sogar diejenigen, die die Wahrheit aussprechen. Nämlich das wir uns in großer Zahl den Terror ins Land geholt haben. Als erstes würde ich vorschlagen, keinen einzigen Mann mehr reinzulassen, der nicht unserem Asylrecht entspricht. Wollen wir wetten,… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Sonny
elly
1 Jahr her

 Die Stadtverwaltung ging merkwürdig mit Spenden um.“
ist ja nicht unbekannt, dass „merkwürdig“ mit Spenden umgegangen wird.
“ Das führte zur massiven Kritik von Hinterbliebenen und Spendern.“
und hoffentlich dazu, dass die Menschen vorher nachdenken, ehe sie spenden.

Mike
1 Jahr her

Morden und hinterher lügen wie gedruckt. Tolle Menschen haben wir da geschenkt bekommen. Ich bin Migrant in dem Land, in dem ich lebe. Obwohl dieses Land kein reiches Land ist, legt es harte Maßstäbe an Einwanderer an. Ich muss mich anständig benehmen. Es gibt weder Sozialleistungen für Ausländer noch kostenlose Krankenversicherung. Bei der kleinsten Straftat gehe ich umgehend in den Abschiebeknast. Mein Herkunftsland kann ich nicht verschleiern, ansonsten gibt es gar keinen Zugang. Ich muss man Leben vollständig selbst finanzieren, was auch überprüft wird. Bei schweren Straftaten gegen die Gesundheit und das Leben der Bürger sitzt die Waffe der Polizei… Mehr

Schwabenwilli
1 Jahr her

Für die Zukunft heißt das, wenn für das nächste Opfer un das kommt mit absoluter Sicherheit gesammelt wird, nicht mehr auf Spendenkonten dieser Art Geld einzahlen sondern privat dafür Sorgen, nur dann kann man offenbar sicher sein das die tatsächlichen Opfer auch dir Zuwendungen bekommen.

Epouvantail du Neckar
1 Jahr her
Antworten an  Schwabenwilli

Das mache ich ohnehin, seit bekannt wurde, dass „Deutschland hilft-Spenden“, die für die Flutopfer an der Ahr annonciert waren, in alle Welt, z.B. Haiti, gingen.

Regina Lange
1 Jahr her
Antworten an  Schwabenwilli

Wohl wahr! Niemals würde ich auf so ein Konto auch nur einen Cent einzahlen! Es wird immer zweckentfremdet! Das sogar die Täter-Angehörigen „bedacht“ werden, war mir aber neu!!
Ein gesundes Mißtrauen ist auf jedenfalls von Nöten!