SPD und CSU haben Wahlversprechen in Sachen Rente abgegeben. Anders als Friedrich Merz es pflegt, halten sie diese auch ein. Nur gehen dadurch für Betriebe und Beschäftigte die Kosten früher als erwartet in die Höhe.
picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Die Gruppe der Menschen über 65 Jahren ist die letzte, denen die SPD bei Wahlen das Überleben verdankt. Den Mitgliedern dieser Gruppe hat die SPD im Wahlkampf versprochen, das Rentenniveau künstlich auf 48 Prozent zu halten – egal, wie sich die Kraft der Wirtschaft entwickelt. Anders als Kanzler Friedrich Merz (CDU), der schon nahezu jedes Wahlversprechen gebrochen hat, halten die Sozialdemokraten Wort. An diesem Mittwoch hat das Kabinett eine Vorlage von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) durchgewunken, zu dem dieses Festschreiben des Rentenniveaus auf 48 Prozent gehört.
Auch die CSU hat ein Wahlversprechen durchgesetzt. Die Erhöhung der Mütterrente kommt ein Jahr vorher als geplant, schon zum Beginn von 2027. Die Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder werden um sechs weitere Monate auf insgesamt drei Jahre angehoben. Davon profitieren rund zehn Millionen Frauen.
Dass diese Regelung zu höheren Rentenbeiträgen für Betriebe und ihre Beschäftigten führt, war schon vorher klar: von jetzt 18,6 auf 22,3 Prozent des Bruttolohns. Doch wollten CDU, CSU und SPD diese Erhöhung auf die Zeit nach ihrer Wahlperiode verschieben. Diesen Part des Versprechens kann die Koalition aber nicht einhalten. Wie die Nachrichtenagentur DPA meldet, steigt der Rentenbeitrag schon in anderthalb Jahren auf 18,8 Prozent des Bruttolohns. Darüber hinaus plant die Regierung eine einmalige, drastischere Erhöhung des Beitrags. Das Geld soll die Rücklage von 20 auf 30 Prozent einer Monatsausgabe erhöhen.
Mit dem Entwurf aus dem Arbeitsministerium macht die Regierung den Weg frei für höhere Beitragssätze. Diese waren bis jetzt ebenfalls gedeckelt. Denn die Lohnnebenkosten haben mit 41,9 Prozent ohnehin schon eine gefährliche Höhe für die Wirtschaft erreicht. Bereits mit der kleinen Erhöhung durchbrechen sie die Schallmauer von 42 Prozent. Ein Vorgang, der für die Regierungen Helmut Kohl (CDU) und Gerd Schröder (SPD) das Anfang vom Ende bedeutet hat. Mit der Erhöhung auf 22,3 Prozent marschieren die Lohnnebenkosten dann in Richtung 50 Prozent. Zumal auch in Pflege-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung weitere Erhöhungen anstehen. Vermutlich noch in dieser Wahlperiode.
Die Probleme der Rentenversicherung zeigen auf, wie wenig durchdacht die deutsche Politik der letzten 20 Jahre war. Wie ideologisch diese Politik war. Etwa, als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einst großmündig versprochen hat, die Einwanderer würden die Renten der Deutschen bezahlen. Doch die stellen nun gut die Hälfte der erwerbsfähigen Bezieher von Bürgergeld und überdurchschnittlich viele Empfänger in der Arbeitslosenversicherung.
Daher läuft es darauf hinaus, dass die Rentner stattdessen die Einwanderung bezahlen. Nicht nur Wirtschaftsweise wie Monika Schnitzer fordern ein höheres Eintrittsalter für die Rente. Selbst die Vorsitzende der Linken, Ines Schwerdtner, zeigte sich im ZDF offen für diese Vorschläge – unter gewissen Bedingungen. Etwa, dass das Rentenniveau sogar auf über 50 Prozent des letzten Nettolohns angehoben wird.
Eine weitere Antwort ist eine Mischung aus politischer Lösung und Pippi-Langstrumpf-Wunschdenken: Der Wirtschaft solle es bald wieder besser gehen, so verspricht die schwarz-rote Regierung. Dann ließen sich auch die Kosten in der Rentenversicherung – widdewiddewitt – locker bezahlen, rechnet sich die schwarz-rote Regierung aus. Soweit die Versprechen. In der Realität wird eine Wirtschaft kaum stärker, wenn die Lohnnebenkosten um zehn bis 20 Prozent der bisherigen Ausgaben ansteigen.
Doch die schwarz-rote Koalition hat eine geniale Lösung gefunden: Seit 20 Jahren suchen Experten und Regierungen nach einem Weg, die Lücken in der Rente zu schließen, ohne Betriebe zu stark zu belasten und noch mehr ältere Arbeitnehmer in die sichere Altersarmut zu schicken. CDU, CSU und SPD gründen eine Kommission. Die wird zeigen, wie das geht. Einfach mal an einem Tisch kurz drüber reden und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Warum da bisher nur keiner draufgekommen ist? Ironie aus. CDU, CSU und SPD werden noch mehr Menschen in die Altersarmut schicken, die das Land über 40, gar über 50 Jahre am Leben gehalten haben. Gleichzeitig gehen die Beiträge trotzdem hoch und müssen die Arbeitnehmer länger arbeiten – die Kommission dient der Regierung nur dazu, sich hinter den Experten zu verstecken.



Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
„Auf dem einfachen Weg stehen drei Mittel parat, um die Probleme der Rentenversicherung zu lösen: höhere Beiträge, niedrigere Renten oder ein höheres Eintrittsalter in die Rente.“ Auf dem einfachen Weg, nett ausgedrückt! Dennoch selbst der einfache Weg verlagert nur die Probleme in die nahe Zukunft – wie nahe lässt sich nur schätzen, aber bestimmt keine 10Jahre mehr! Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist schlicht die Hoffnung, dass das Ableben Mittel freisetzt! Leider wird damit aber das Grundproblem der immer weniger werdenden Beitragszahler nicht gelöst (die Zuwanderung inkludiert!). Die einzige Chance auf ein RV-System besteht darin alle einzahlen zu lassen und Kappungsgrenzen… Mehr
Fremdleistungen nicht mehr aus der Rentenkasse bezahlen?
Zumal die dafür aufkommen müssen immer aus demselben Personenkreis bestehen.
Man kann nicht Millionen aus aller Welt hier permanent versorgen, ohne dass es an allen Ecken und Enden hakt und am Ende das System sprengt!
.
Bislang lässt er sich ja noch willig melken, der deutsche Arbeitnehmer. Wiewohl die Zündschnur schon zu brennen scheint.
Bisher kennt niemand genau die Größenordnung der direkten und indirekten Fremdleistungen.
Etwa der Wegfall der Beiträge von Frührentnern. Allein im Bergbau Rente mit 50 ! Auch die Industrie hat ihre älteren Beschäftigten sanft in die Rente abgeschoben.
Doch wenn man bei einem Bäcker gearbeitet hat, ist man gekniffen und wird von diesen Funktionären als Sparopfer auserkoren. Nur wenn man das Potential hat mit Bussen in Berlin vorzufahren , dann klappt es auch mit dem Vorruhestand!
Wäre es eine gute Idee, Aktien auf Kredit zu kaufen, würde es ja jeder machen. Aber es macht, außer ein paar Hasardeuren, niemand. Manche vergessen wohl, dass man für Kredite Zinsen zahlen muss und die in der Regel höher sind als das, was man am Kapitalmarkt erwirtschaften kann. Ich glaube, es war Pleite-Lindner, der diese tolle Idee als Finanzminister hatte. Und natürlich wird immer wieder lauthals gefordert, dass alle einzahlen sollen. Das würde natürlich ein paar Jahre helfen, bis diese neuen Einzahler dann ebenfalls Leistungen beanspruchen. Bei Beamten hätte dieses Vorgehen übrigens keinerlei Vorteile, wie Raffelhüschen mal dargelegt hat. Bestehende… Mehr
Ein Sondervermögen schlicht nur für die Alterssicherung als Grundkapital für Aktien-Anlagen wäre einen Gedanken wert…. – kann man machen, solange der erzielte Gewinn über Inflation liegt. Aber wer will das auf Dauer garantieren und einen eventuellen Totalverlust, wie schon zweimal in Deutschland, ausschließen?
Verluste am Aktienmarkt gehen auch ganz ohne Kredite. Und ohne Crash. Einfach dumme Hasardeure das Geld verwalten lassen – et voilà – etliche Berliner Zahnärzte gucken nun in die Röhre: „Demnach befindet sich die VZB in einer ernsten finanziellen Lage. Statt einer soliden Anlagestrategie erfolgten in den letzten Jahren für Rentenkassen „unübliche, hochriskante und überproportionale“ Investments in Unternehmensbeteiligungen. Zahlreiche spekulative Investments, insbesondere in Start-ups und Immobilien, seien getätigt worden. Betroffen sind rund 10.000 Mitglieder aus Berlin, Brandenburg und Bremen. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass es zu spürbaren Einschnitten bei ihren Rentenansprüchen und zu höheren Beiträgen kommt“, schreibt… Mehr
Der Mißbrauch der Sozialkassen ist nicht erst seit Adenauer üblich. Leider griffen Politiker seit dem immer dreister in diese Kassen, um für sich und andere Günstlinge Vorteile zu verschaffen. Die meisten oder zu viele Wähler, mit Grundrechenarten schon überfordert und stets bemüht die richtige Spielstrategie dem DFB-Trainern zu erläutern, machen das Spiel stets mit. Nach der Wahl fallen sie aus allen Wolken und bei der nächsten Wahl sehen sie wieder nur rosa Wolken. Seit gut 60 Jahren muss ich mir dieses „und täglich grüßt das Murmeltier“ ertragen. Besserung ist nicht in Sicht und die gierigen Politiker und ihre „Berater“ wissen… Mehr
Wie kann man eigentlich so ungeschickt sein als Regierung und obwohl jeder davor warnt, dass die Rente bald unbezahlbar werden dürfte die Rentenleistungen noch ausweiten? Noch dazu für eine versicherungsfremde Leistung, denn für die Mütterzeit wurden ja keine Beiträge entrichtet. Eigentlich müsste der Steuerzahler die versicherungsfremden Leistungen komplett tragen, nicht die Versicherten.
Die Wähler hätten es bestimmt bevorzugt wenn statt der Ausweitung der Mütterrente die versprochene Entlastung bei der Stromsteuer gekommen wäre. Von der hätten alle profitiert, auch Rentner. Unfähigkeit oder nur Ungeschicktheit?
Der Steuerzahler trägt die nicht beitragsbezoegenen Rentenleistungen seit langem vollständig – daher rührt ja der gigantische Bundeszuschuss. Ohne diesen würden die Rentner im Schnitt knapp ein Drittel weniger Leistungen erhalten.
Fremdländern für Fremdkinder Mütterrente zu zahlen:
Trump fiele das nicht im Traume ein.
.
Dort hat er inzwischen das Recht, Staatsangehöriger qua Geburt zu werden, beendet: https://www.americanimmigrationcouncil.org/blog/in-birthright-citizenship-decision-the-supreme-court-expanded-trumps-power/
Und alle!! Illegalen, egal wie lange in den USA, haben das Land zu verlassen!
Das stimmt so nicht ganz. Eine Entlastung der Stromsteuer brauchen wir nicht. Wir müssen weg von den Erneuerbaren und stabilen und billigen Strom produzieren, so wie das vor den grünen Ideologien einmal war. Dann kann der Strom auch für 20 Ct. angeboten werden oder weniger, natürlich muzss die CO2-Steuer komplett weg. Nur muss der politische Wille dazu da sein, das ist er nicht. Die Mütterrente sollte schon gezahlt werden, denn Mütter sichern im Gegensatz zu denen, die aus Bequemlichkeit, Karrieregeilheit oder weshalb auch immer, keine Kinder in die Welt setzen, den Fortbestand der Gesellschaft. Deshalb können Kinderlose nicht besser gestellt… Mehr
Unfassbare Verbrecher und das deutsche Schlafschaf schläft weiter. Verpulvern Steuergelder in die ganze Welt und hungern den Arbeitnehmer aus.
Auch das ist Wahlbetrug der übelsten Sorte
Noch mehr bezahlen – Der dumme Wähler hat das verdient
„…wie wenig durchdacht die deutsche Politik der letzten 20 Jahre war.“ – wirklich nur 20 Jahre? doch eher seit Einführung des Generationenvertrages.
„drei Mittel“: das vierte ist die Erhöhung des Bundeszuschusses, oder?
„Seit 20 Jahren suchen Experten und Regierungen nach einem Weg, die Lücken in der Rente zu schließen“: das mag vielleicht sein, aber komischerweise traut sich niemand, etwas zu ändern.
Der Kollaps kommt. So sicher, wie die Rente sicher ist.
Wenn auch nur jeder Arbeitnehmer für ungefäh 20 Jahre seine Beiträge anstatt in die RK einzahlen in einen Standard-ETF wie den MSCI World anlegen würde dann hätte er so viel heraus wie als wenn derselbe Arbeitnehmer 45 Jahre in die RK eingezahlt hätte – und das ohne auch nur einen weiteren Cent investiert zu haben.
Man benötigt weder höhere Beiträge, niedrigere Renten, oder ein höheres Eintrittsalter.
Man benötigt Politiker mit Finanzbildung.
Der Zustand der Rentenkasse ist schlecht weil von der Politik ungefähr die Hälfte der Auszahlungen in versicherungsfremde Leistungen gelenkt wird. Und zwar schon seit vielen Jahren. Ebenso ist es bei den Krankenkassen. Jeder kennt die Hauptursache dieser Probleme.
1997 + 1998 lag der Beitragssatz schon einmal bei 20,3 %. Damals arbeiteten die Boomer noch.
Was wurde zu der Zeit mit dem Beitrag gemacht?
Auch in den Jahren davor und danach bis 2012 lag der Begeitragssatz durchgängig nur knapp unter 20%.
Dann gingen die Boomer in Rente und der Beitragssatz wurde stückchenweise abgesenkt auf die heutigen 18,6%.
Irgendwie schon irre, nicht wahr?
Ich verstehe nichts von Rentenpolitik, aber als schlichter Mensch würde ich gerne wissen, wo denn das durchschnittliche aktuelle Rentenniveau läge, wenn ausschließlich diejenigen, die eingezahlt haben, davon profitieren; ganz konkret wären auch unsere Brüder und Schwestern aus Mitteldeutschland und die nichtdeutschen Mitglieder dieses Sparvereins rauszurechnen. Wäre dann das deutsche Rentensystem auch dann noch leistungsgerecht?
Der blanke Wahnsinn. Anstatt das System demograhiefest zu machen, weitet macht man die Mühlsteine am System noch schwerer. Am Ende führt an einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit und einer gewissen Kapitaldeckung nichts vorbei. Mit der Erhöhung auf 67 wurde damals ein richtiger Anfang gemacht der von der Zerstörerin Merkel wieder umgekehrt wurde. Seit der Erhöhung des Renteneintrittsalter auf 67 läuft alles in die falsche Richtung und fast 2 Jahrzehnte sind verschwendet worden. Das gilt auch für alle Sozialsysteme, insbesondere die Sozialhilfe, ganz gleich mit welchem Euphemismus man das umschreibt. Alles läuft seit mindestens 15 Jahre in die falsche Richtung. Die neue… Mehr
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Politik weiß, was sie an ihren Rentnern hat. Über 65 (22% der Gesamtbevölkerung) wählt nicht nach dem Verstand (abgesehen von den hier altersgemäß Betroffenen co Kommentatoren), sondern nach Tradition, Alternativen werden nicht in Erwägung gezogen, hier haben Tagesschau und heute ihren Auftrag erfüllt (aber der Höcke!), denn was bitte ist an den aktuellen Strom- und Heizkosten nicht zu verstehen? sie sind im Portemonnaie genauso relevant wie die Rentenzahlung, dennoch, das Wahlverhalten in dieser Kohorte hat sich nicht verändert, sie werden auch weiter Kröten schlucken, sie haben ja auch Merkel niemals ursächlich mit der… Mehr
Hier fehlt die 4. Lösung, ist das Absicht? Das wäre eine Wiederauflage der Pandemie für Ü65 mit weiteren modRNA-Boostern.
Ja. Und die Corona-Injektionen scheinen ihnen nicht ausreichend: Denn die, die schon damit Gelder verdienten, reden von Depopulation, was heißt, dass weitere Schweinereien zur Auslöschung geplant werden – über das, was uns bereits zugemutet ist, hinaus. Danisch schreibt lange von „Diversität als Gesellschaftsvernichtungswaffe“: What does the Pfizer CEO, the boss at World Economic Forum, Vice-Chair at Nestlé, the boss at the company behind Bovaer, chief at Bloomberg and Stacey Abrams have in common? They all met in secret at Bilderberg to talk about „Depopulation“. https://x.com/PeterSweden7/status/1934724716620861533 . Wobei es „das Problem“ nicht wirklich löste, denn viele, die hier eindringen sind zwar zu… Mehr
Irgendwo las ich die Tage, daß in Kanada (?) bereits an einer Aerosolimpfung gearbeitet wird und Billiboy ist mittendrin. Da kann man dann nur noch mit einer luftdichten Sauerstoffmaske aus dem Haus…
Ja. Wiewohl es dann doch alle gleichermaßen treffen sollte – was aber hinsichtlich des Genozids, den der blogger schon hinsichtlich der uns zugemuteten „Diversität“, die er als Gesellschaftsvernichtungswaffe erkennt, auch egal sein wird.