Leopoldina-Forscher: Ungeimpfte bei Zuteilung von Intensivbetten benachteiligen

Der Verhaltensökonom Armin Falk stellt nicht nur Ungeimpfte auf eine Stufe mit Steuerhinterziehern, sondern vollführt auch Gedankenexperimente zur Triage auf den Intensivstationen.

IMAGO / Future Image
Plakat am Impfzentrum in Düsseldorf

Verhaltensforscher und Leopoldina-Forscher Armin Falk hat mit einem Interview in der FAZ für Aufsehen gesorgt. Er fordert darin u.a. eine Impfverpflichtung. „Sich nicht impfen zu lassen, hat nichts mit Rationalität zu tun, sondern einfach nur mit Eigennutz.“ Sich nicht impfen zu lassen, sei in seinen Augen „nicht wirklich etwas anderes als Schwarzfahren, Steuerhinterziehungen.“ Seine Aussagen münden schließlich in den an Hubert Aiwanger gerichteten Rat: „Klappe halten, impfen lassen, würde ich ihm raten.“

Als er gefragt wird, welche Anreize denn gesetzt werden sollten um Menschen zum impfen zu bewegen, sagt Frank: „Wenn Beatmungsgeräte knapp werden oder wir nochmal in eine Triage-Situation kämen, was ich nicht hoffe, und wir dann vor der Wahl stehen, ob ein Geimpfter oder ein Nicht-Geimpfter die Behandlung bekommt, dann würde ich sagen, dass der Impfstatus mit in die Abwägung einfließen sollte.“

Im Zweifel sollen, so muss man das wohl verstehen, also Ungeimpfte bei der Vergabe von intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten benachteiligt werden. Das sorgte schnell für große Empörung im Netz. Ein Nutzer schreibt sarkastisch: „Jeden Verkehrsteilnehmer/in, jeden Raucher/in sofort nicht mehr mit lebensrettenden Maßnahmen versorgen, falls irgendwann erforderlich, sondern gleich ins Krematorium überstellen.“ Ein anderer fragt: „Weshalb können Covid19 Geimpfte derart erkranken, daß eine Triage-Entscheidung erfolgen muss? Sie sind doch vor schweren Verläufen geschützt? Wenn nicht, könnte man genausogut die Triage-Entscheidung anhand der Schuhgrösse festmachen.“

Armin Falk leitet „das von der Deutsche Post STIFTUNG gegründete briq“. Es  „betreibt Grundlagenforschung zur Analyse menschlicher Verhaltensweisen und zu den Ursachen ökonomischer Ungleichheit.“  https://idw-online.de/de/news703318

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Kommentare ( 243 )

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Lina
2 Jahre her

Die Wirksamkeit des Impfstoffes wird vermutlich mit der Zeit nachlassen, da sich Mutationen durchsetzen werden, bei denen die bislang genutzten Impfstoffe nicht mehr so gut schützen. Außerdem nehmen die Anikörpertitter gerade bei Älteren mit der Zeit ab und Oma Else erhält möglicherweise schon im Herbst die dritte Boosterimpfung. Ich glaube dem Herrn Falk ist gar nicht klar, wem er da die Intensivbehandlung vorenthalten will, die meisten aktuellen Intensivpatienten sind nämlich weder Alte, noch impfunwillige Querdenker, sondern übergewichtige Herren mit Migrationshintergrund.

Blanker Hans
2 Jahre her

Das Gute an der sogenannten Pandemie ist, dass die Masken fallen und die bisher im Verborgenen agierenden Faschisten sich nun offen zu erkennen geben. Übrigens mutiere ich grade zum Nena-Fan ?

Silverager
2 Jahre her

So ist es. Vieles, was früher mal „Verschwörungstheorie“ war, stellt sich im Nachhinein als Tatsache heraus. Leider.

giesemann
2 Jahre her

ICH jedenfalls betreibe nackten Egoismus, wenn ich mich impfen lasse – egal wogegen. Will schließlich länger leben als die Ungeimpftten, nicht am Infekt verrecken, sondern lieber erben. Fazit: Lieber erben statt sterben. Wenn ich aber als Ungeimpfter denselben Effekt erreiche, dann ist es mir auch recht.

199 Luftballon
2 Jahre her

Der Witz des Jahres, die Geimpften brauchen Intensiv Stationen.

Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  199 Luftballon

Vermutlich nur die „Geimpften“…

Matthias
2 Jahre her

Offenbar hat die Leopoldina (spätestens seit Merkel) Mitglieder, die das GG nicht verinnerlicht haben und eher mit undemokratischen Systemen liebäugeln. Demnächst wird man uns von dort vielleicht das chinesische social credit System anpreisen. Warum reagieren die anderen Mitglieder kaum? Der Ruf der Leopoldina ist doch spätestens seit dem „Gutachten“ von Ende 2020 ruiniert. Als ein aktiv in der Forschung tätiger Naturwissenschaftler habe ich keinerlei Respekt mehr vor dieser – früher sehr renommierten – Akademie. Das kommt davon, wenn man sich in staatliche Abhängigkeit bringt und seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften nennt.

GUMBACH
2 Jahre her

Mir hat noch niemand plausibel dargelegt, warum ich mich gegen eine saisonale Grippe impfen lassen sollte. Dagegen gibt es keine Herdenimmunität und auch keine Versicherung, dass man nicht stirbt.

giesemann
2 Jahre her
Antworten an  GUMBACH

Kann man machen, weil das angeborene Immunsystem dadurch stimuliert wird; laut meinem Hausarzt gibt es Studien, die das belegen: Derart Geimpfte haben auch sonst weniger Infekte. Der nähere Grund für diese Beobachtung sollen die sogenannten „Adjuvantien“ sein, Zusatzstoffe, die dem Impfstoff extra zugefügt werden, um eben das Immunsystem unspezifisch an zu regen. Spezifisch sprechen die Impfstoffe, die jährlich erneut hergestellt werden müssen, so ca 70% der zu erwartenden Keime an – vielleicht 80, aber nur unter Brüdern. Dies lässt sich über die gebildeten Antikörper nachweisen. Aus diesem Grund habe ich mich am 1. März gegen die saisonale Grippe impfen lassen… Mehr

moorwald
2 Jahre her

Die Frage ist, wie lange Regierung und Bürger noch zusammenspielen werden: dort eine außer Rand und Band geratene Truppe im Endzeitmodus – hier die verängstigen, sich aber zunehmend mit dem zur Regel werdenden Ausnahmezustand abfindenden Bürger.
Es ist diese Gleichgültigkeit (Resignation), die den Machthabern ihr leicht durchschaubares, verlogenes Spiel ohne eigenes Risiko ermöglicht.
Sie haben auch wenig bis nichts zu verlieren, denn sie wissen, daß sie nach der Wahl im Orkus des Vergessenwerdens verschwinden werden. Oder glaubt jemand im Ernst, ein Spahn, Altmaier, Seehofer würden noch einmal Minister werden?
Verkehrte Welt: die Verantwortlichen feiern Karneval, dem Volk bleibt der Aschermittwoch.

Tesla
2 Jahre her

Willkommen in der Impfapartheit.

Th. Nehrenheim
2 Jahre her

Ich finde diesen Vorschlag für die Extremsituation „Triage“ richtig. Wer sich nicht impfen lassen will, obwohl es eine gesundheitlich akzeptable Impfung gibt, der nimmt ganz klar das Risiko auf sich, im Falle einer Infektion schwerer zu erkranken, wenn es ganz schlecht läuft, daran zu sterben. Es ist seine freie Entscheidung, die ich akzeptiere. Aber für den Fall des Falles dann zu rufen, ich war zuerst da … nein!
Das ist ja wie bei einer Gruppenwanderung: Wer ausdrücklich kein Wasser tragen will, der kann auch keines bekommen, wenn der letzte Rest zu vergeben ist.

Sani58
2 Jahre her
Antworten an  Th. Nehrenheim

Wenn aber der letzte Schluck Wasser, am Ergebnis nix ändert, sondern das Leiden für Sie und ihre Angehörigen nur verlängert, ist in meinen Augen nix gewonnen. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich Rede. Es war mein Beruf.
Und selbstverständlich kann und soll ein Jeder selbst über sein Körper entscheiden, möglichst mit einer Verfügung, damit im Notfall anderen eine schwere Entscheidung erspart bleibt.

Riffelblech
2 Jahre her
Antworten an  Th. Nehrenheim

Ach so : eine gesundheitliche akzeptable Impfung also ?
Und woher kommen dann die ganzen Impfschäden ?
Wo ist die Begründung für einen Gesunden Menschen ( 99.8% der Bevölkerung )sich mit einem in der Notfallzulassung befindlichen Impfstoff Impfen zu lassen ,wenn man dabei de facto Teil eines Experimentes ist .
Wo ist die versprochene Sicherheit nach der Impfung — siehe Israel ?
Also am besten nochmals nachdenken !

Th. Nehrenheim
2 Jahre her
Antworten an  Riffelblech

Sie sind kein Autofahrer? Wie kann man denn nur Auto fahren, wenn es jedes Jahr 1000 Verkehrstote gibt? Autofahren ist richtig gefährlich, oder?
Selbst bei einer Blinddarmoperation kann man versterben, da unterschreibt man ja auch, dass man hinterher nicht böse sein will.
Dass diese „Vakzintechnik“ etwas Neues ist, bestreite ich ja nicht. Bestreiten Sie, dass Menschen an Covid sterben?

Kassandra
2 Jahre her
Antworten an  Th. Nehrenheim

Es ist mir auch im 2. Jahr nicht vollumfänglich bekannt, wer von Corona schlimmer betroffen wurde als andere – und weshalb. Es scheinen Fettleibige zu sein, vorerkrankte Menschen wie auch insbesondere Alte und das Sterbedurchschnittsalter soll bei 84 Jahren liegen. Zudem ist nur ein ganz geringer Teil der Bewohner Deutschlands überhaupt betroffen – also über was reden wir konkret? Grundlegend zu allem hinsichtlich der Impfung immer wieder das: „Ihr absolutes Risiko, an COVID-19 zu erkranken, wird durch den Impfstoff von Moderna um 1,1% reduziert, durch den Impfstoff von Pfizer/Biontech um 0,7%. Wird mit Pfizer/Biontech geimpft, dann müssen 142 Menschen geimpft… Mehr

Georg J
2 Jahre her
Antworten an  Th. Nehrenheim

Und was wäre wenn plötzlich die Geimpften in großer Anzahl wegen der Impfung erkranken würden? Sollen wir dann sagen „selber Schuld, Ihr mußtet Euch ja nicht mit einem experimentellen Impfstoff impfen lassen“?
Diese Debatte führt zu Nichts. Wer erkrankt wird behandelt, egal ob Alkoholiker oder Extremsportler, ob Geimpfter oder Ungeimpfter.

Or
2 Jahre her
Antworten an  Th. Nehrenheim

Das Durchschnittsalter, der, der an Corona versterben, ist höher als das Durchschnittsalter dieses Lands.

Warum dann impfen, wenn mir die Corona Imperfektion statistisch noch etliche Jahre bringt ?

Ist doch kein schlechter Deal, oder ?