Heinz Buschkowsky tief enttäuscht über Franziska Giffey

Sie gilt als seine politische Ziehtochter: Franziska Giffey lernte Politik und wurde Nachfolgerin des populären Neuköllner Bürgermeisters Heinz Buschkowsky. Jetzt sagt er, er erkenne sie nicht wieder und macht sie mit verantwortlich für die Zerstörung der Stadt.

IMAGO/R. Zensen, Political Moments - Collage: TE

Von Franziska Giffey schwer enttäuscht ist der langjährige Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky. „Die regierende Bürgermeisterin, die heute dieses Amt ausführt, das kann ich Ihnen mit fester Stimme bestätigen, ist nicht die Person, die mal mit mir zusammen an den Start gegangen ist,“ sagt er über seine Amtsnachfolgerin. Das ist schwerer Tobak. Denn Franziska Giffey gilt als politisches Ziehkind von Buschkowsky. Sie folgte ihm im Amt des Bürgermeisters von Neukölln nach, einem Stadtteil von Berlin mit 320.000 Einwohnern. Von dieser Basis aus wurde sie 2021 regierende Bürgermeisterin von Berlin. An Silvester kam es ausgehend von Neukölln in Berlin zu massiven Ausschreitungen von Jugendlichen mit zumeist migrantischem, arabischen Hintergrund. Zentrum des Geschehens war die High-Deck-Siedlung. Dort hat sich um die radikal-islamistische Al-Nur-Moschee ein ausschließlich muslimisch geprägter Brennpunkt gebildet. Doch die Landesregierung will diese Probleme nicht sehen. Buschkowsky sagt, er müsse „aus sportlicher Sicht großen Respekt“ haben davor, mit welcher Geschwindigkeit und mit welchem Enthusiasmus die Stadt zerstört werde. „Es tut mir als Kommunalpolitiker weh“, sagt er über die Politik der Landesregierung Giffey. „Ich habe mich nie in der Rolle verstanden, dass die Bürger und dass die Gesellschaft mein Feind sind. Ich habe es immer so verstanden, dass ich der Diener dieses Gemeinwesens bin.“ Das ist eine Lektion, die Giffey verlernt hat, son Buchkowsky. Sie ist nicht mehr die Politikerin, die bei ihm lernte, Politik an und für die Menschen von Neukölln zu machen.

Der ehemalige SPD-Politiker zeigt sich von der Berliner Politik als Ganzes desillusioniert: Egal, wer das Steuer übernimmt in Berlin, es fehlt der Wille an der Situation etwas zu ändern. „Die Frage ist doch: Wie wehrhaft will unser Staat denn sein?“. Gewalt gegen Sachen und Menschen wird toleriert. Ziviler Ungehorsam wird als Menschenrecht akzeptiert. Doch dadurch steigt die Verachtung für den Staat nur weiter. „Silvester ist doch nur eine Rakete, die hochgegangen ist“, sagt er. In den sozialen Brennpunkten braucht es Sicherheitspersonal in Kliniken, weil die Patienten „sich benehmen wie die Pachulken“. Die alltäglichen Probleme nimmt die Politik einfach hin. Das stört die einfachen Bürger. „Was meinen Sie denn wo die Ursprünge der AfD sind? Was meinen Sie was der Nährboden der AfD ist? Unzufriedenheit in der Bevölkerung ist es“.

Heinz Buschkowsky war zu Gast im Tichys Einblick Talk zum Thema „Krawalle in Berlin – Wer hat versagt“. Zusammen mit Rainer Wendt und Hasan Alkas disktutierte er die Silvester-Krawalle in der Hauptstadt und wie es so weit kommen konnte.

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Kommentare ( 63 )

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ludwig67
1 Jahr her

Buschkowsky und Giffey sind nur den Namen nach in der gleichen Partei, nicht aber weltanschaulich. Buschkowsky gehört zur Helmut Schmidt SPD, die spätestens mit Ende der Amtszeit von Schröder (bevor er zur Energie-Prostituierten von Putin wurde) unterging. Giffey gehört zur neuen, woken Gender-SPD, die mit der alten SPD politisch nichts mehr gemeinsam hat. Schon zu seiner Amtszeit wurde Buschkowsky, ähnlich Sarrazin, letztlich nur in der SPD geduldet und war immer einer, von denen man sagte: „Eigentlich in der falschen Partei.“ Jetzt ist er ein alter weißer Mann, der ab und zu ein bisschen den vorbeifahrenden Zug beschimpfen darf. Sein politisches… Mehr

Monostatos
1 Jahr her

Anhand des mit über 3000 Polizisten laut MSM „vereitelten“ Rollator-Aufstandes (der Anständigen ?!?) wird deutlich erkennbar, wo dieses Regime den Handlungsbedarf sieht. Der in Silvesternacht veranstaltete Straßenterrorismus ist logische Konsequenz des Rechtsverständnisses der Systemparteien. Auch die von ADM in eine linke Partei transformierte Klatschhasen-Union ist wesentlicher Teil des Problems. Solschenizyn wird die Aussage zugeschrieben, dass in einem kommunistischen System die Kriminellen unbehelligt bleiben, während die Normalbürger kriminalisiert werden. Wie weit sind wir davon noch entfernt?!?

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Eine gleichgültige Bürgerschaft sorgt durch ihr irrationales Wahlverhalten für diese Zustände. Wenn führende Politclowns erkannt haben, dass sie mit Zustimmung der Bevölkerung im Namen einer links-grünen Idiotenideologie eine Großstadt zielgerichtet ruinieren können, dann tun sie es. Die Wähler bestätigen diese Zerstörungspolitik am laufenden Band und beschweren sich hinterher über die Zustände. Die Probleme resultieren nicht nur aus dem Verhalten der Idioten an der Spitze, sondern auch vom Wahlverhalten einer verblödeten Bürgerschaft.

Der kleine Muck
1 Jahr her

„Was meinen Sie was der Nährboden der AfD ist? Unzufriedenheit in der Bevölkerung ist es“. Abgeordnetenhaus Wahl Berlin 2021: AfD 8.4%. So unzufrieden kann die Bevölkerung nicht sein. Läuft in Berlin.

Nibelung
1 Jahr her
Antworten an  Der kleine Muck

Die Unzufriedenheit geht mit der Höhe der Alimentierung und des damit verbundenen Komforts einher und solange Faulheit noch gesponsert wird, von einigen Gruppen abgesehen, wird sich da auch nichts ändern und wenn die dann auch noch wählen dürfen kann man sich ja gut vorstellen, für wen sie Symphatien tragen und das alles zu Lasten jener die noch bereit sind etwas aufzubringen, was die anderen dann mit dem gewaltigen Sozialetat zu verwerten wissen. Das alles weiß auch ein Herr Buschkowsky und über die anderen Problemen müssen wir erst garnicht reden und somit ist auch er mit gemischten Gefühlen zu betrachten, denn… Mehr

kasimir
1 Jahr her
Antworten an  Der kleine Muck

Wer glaubt noch den Wahlergebnissen in Berlin? Ich finde, den Wert kann man anzweifeln. Da ich selbst Berlinerin bin (bzw. war, ich lebe nicht mehr dort) und den Großteil meines Lebens im Ostteil der Stadt verbracht habe, kann ich diesen Werten nicht so wirklich glauben. In den östlichen Stadtbezirken gibt es fast nur noch AfD-Wähler, viele auch der älteren Wähler sind von den Linken zur AfD gewechselt, Tendenz steigend. Auch in den westlichen „konservativen“ Stadtbezirken im Südwesten finden sich dort viele Wähler. Also nein, das mit den 8,4% kann ich irgendwie nicht glauben, gäbe es korrekt laufende Wahlen, sähen die… Mehr

Dr. Klaus
1 Jahr her
Antworten an  Der kleine Muck

Ich habe es gerade ausgerechnet: SPD, Grüne und Linke hatten bei der letzten Wahl in Berlin 43% der Stimmen der gesamtem Wahlberechtigten. Dabei ist die Zahl der Nichtwähler, die ich auch zu den Unzufriedenen rechnen möchte, in Berlin nur 25%. In manchen Bezirken wird die Anzahl der nicht wahlberechtigten Einwohner hoch sein, bei vereinfachter Einbürgerung aber zugunsten der Linksparteien rasch ansteigen.

Endlich Frei
1 Jahr her

„Gewalt gegen Sachen und Menschen wird toleriert. Ziviler Ungehorsam wird als Menschenrecht akzeptiert. Doch dadurch steigt die Verachtung für den Staat nur weiter. „Silvester ist doch nur eine Rakete, die hochgegangen ist“, sagt er. In den sozialen Brennpunkten braucht es Sicherheitspersonal in Kliniken, weil die Patienten „sich benehmen wie die Pachulken“.“
Buschosky spricht aus, was Politiker wie Giffey aus Schweigedruck einfach ignorieren und damit die normalen, ordentlichen Bürger verraten und betrügen.

Fred Katz
1 Jahr her

Ach, Herr Buschkowsky, Sie sind doch mindestens so schuldig, wie Frau Giffey!
Sie haben die Probleme weggelächelt, Frau Giffey macht es genau so!
Kritik an Giffey hätte vor 10 Jahren kommen müssen!

Endlich Frei
1 Jahr her

Franziska Giffey kockertiert längst mit kriminellen Migranten & Linken sowie Anarchisten in der Stadt – das ist ihre Art Wahlkampf zu betreiben und zeigt, wohin Demokratie führen kann, ist eine Stadt erst mal sozial umgekippt.
Sie – wie ihre Parteikollegen – will auch nicht erkennen, dass das Grundübel die Migrationspolitik gegenüber einer bestimmten Klientel ist – und nicht ein Versagen der aufnehmenden Gesellschaft.

Hummi
1 Jahr her

Herr Buschkowsky , die AFD ist aktuell die einzige Partei die das bekämpft was sie zu recht kritisieren…. Aber die AfD ist keine Partei der Unzufriedenen , sondern die Einzige Alternative zu den Altparteien und ihrer Arroganz , und das erkennen immer mehr

R.Baehr
1 Jahr her

mit tief enttäuscht wird sich in Berlin mit Sicherheit nichts ändern, sondern immer schlimmer werden. Wie lange wollen die Herrschaften eigentlich noch tief enttäuscht sein? Bis komplett Berlin in Schutt und Asche liegt? Wann erkennen diese Abgehobenen und Vollgefr…….. endlich das es so nicht weitergehen kann? Oder sind die schon alle so wohlstandsverwahrlost und abgehoben und glauben sie persönlich wird das alles nicht betreffen? Unfassbar, was die Verantwortlichen dort so von sich geben, einfach hoffnungslos.

ktgund
1 Jahr her

Giffey ist in Berlin Symptom, nicht Krankheit. Die Stadt war immer schon Magnet für Taugenichtse, Blender und arbeitsscheue Alternative. Im Kalten Krieg war man Symbol für den westlichen Pathos, dessen Selbstherrlichkeit keine dummen Fragen nach Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Snnhaftigkeit zuließ. Nachdem man Berlin wieder zur Hauptstadt machte, galt das dann erst recht. Es war ein Prestigeprojekt, mit dem gerade die Westler ihr „Ende der Geschichte“ feiern wollten und Deutschland seinen Platz im Kreis der Weltmächte zurückfordern wollte. In gewisser Weise haben ausgerechnet diejenigen, die sich sonst als die größten Anti-Linken feiern, den linken Sumpf überhaupt erst finanziert und ermöglicht. (West-)Berlin… Mehr