Neu-Gewerkschafter Marcel Luthe wirft VW-Betriebsrat „Manipulationskampagne“ vor

Der VW-Betriebsrat übt Druck auf Mitarbeiter aus: für die Impfung, gegen Corona-Demos. Der Betriebsrat verbreite „Fake News“, mit denen Minderheiten bevormundet würden, so Marcel Luthe.

Der Betriebsrat von Volkswagen versucht mit einer Kampagne, Mitarbeiter zum Impfen zu bewegen und verurteilt zugleich die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Er erhebt dabei den Vorwurf mangelnder Solidarität und fehlender Vernunft gegen Ungeimpfte.

Corona-Nudging
VW-Betriebsrat: Druck auf ungeimpfte Mitarbeiter und Maßnahmenkritiker
Der Bundesvorsitzende der neu gegründeten Good Governance Gewerkschaft (GGG), Marcel Luthe, hat in einem Statement die Zustände beim Autokonzern scharf kritisiert: „Wenn selbst bei einem der größten Arbeitgeber Deutschlands – ohne Einschreiten von Betriebsrat und Gewerkschaften – Fake News verbreitet werden, Mitarbeiter gezielt manipuliert, ausgegrenzt und eingeschüchtert werden, muss uns das wachrütteln.“

Luthe, der zunächst für die FDP und dann bis letztes Jahr für die Freien Wähler im Abgeordnetenhaus Berlin saß, hat dieses Jahr eine neue Gewerkschaft ins Leben gerufen. Der Berliner Zeitung sagte er zum Ziel der GGG, er wolle „gegen restriktive Corona-Maßnahmen und die drohende Impfpflicht in Betrieben kämpfen“. Noch nie habe eine Regierung so tief in die Arbeitswelt eingegriffen wie derzeit in Deutschland. Durch die Vorgänge bei VW sieht Luthe nun seine Sichtweise bestätigt. Über die Parteien lasse sich der Druck auf Ungeimpfte nicht mehr politisch verhindern – mit den Mitteln von Arbeitnehmerrechten und Gewerkschaften sehr wohl, sagt er zu TE.

Denn die DGB-Gewerkschaft lassen die Arbeitnehmer alleine; Luthes neuer Bund stützt sich daher zunächst weitgehend auf Pfleger, Krankenschwestern und Feuerwehrmänner, die sich von der Impfpflicht bedroht sehen und um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen – bislang ohne Vertretung durch die mittlerweile staatsnahen Einheitsgewerkschaften. Waren es bislang die Ver.di-Betriebe der öffentlichen Hand, in denen sich Mitarbeiter durch die Impfpflicht existentiell bedroht und ohne Beistand sahen, so könnte dies jetzt auch auf die Metallindustrie übergreifen, wenn die Impfpflicht derart brutal wie bei VW von den Betriebsräten der IGMetall durchgepeitscht werde. Luthe wittert Chancen für die jüngste Gewerkschaft.

„Wir sehen unsere Aufgabe als Gewerkschaft nicht darin, Sprachrohr von Regierung und Arbeitgeber zu sein und deren Willen durchzusetzen, sondern auch Minderheiten wirksam vor Bevormundung zu schützen. Mein Körper gehört mir und weder Staat noch Arbeitgeber – alles andere ist ein gefährlicher Kurs“, erklärte er gegenüber TE. An den VW-Konzern stellt er die Forderung: „Personalvorstand und Betriebsrat müssen diese Manipulationskampagne beenden und im Interesse der Beschäftigten endlich objektiv informieren: Wer unter Verzicht auf Schadenersatzforderungen eine ‚Impfung‘ will, soll dies tun. Wer nicht, soll es lassen. Das ist Solidarität.“

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Kommentare ( 20 )

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Chris_Muc
2 Jahre her

Die Gewerkschaftsbosse der DGB-Gewerkschaften sind alles, nur keine Arbeitnehmervertreter. Am wichtigsten für diese Bosse ist es, sich selbst die Taschen zu füllen wo und wie es nur geht. Daher wird es Zeit für eine von DGB und Politik (die meisten Gewerkschaftsbosse sind auch Parteipolitiker, siehe z.B. Bsirske) unabhängige Gewerkschaft. Ich wünsche Herrn Luthe daher viel Glück und Erfolg mit seiner Neugründung.

Wolfsohn
2 Jahre her
Antworten an  Chris_Muc

Sind Sie schon eingetreten?
Ich ja…!

Nibelung
2 Jahre her

Die Idee, eine universelle Gewerkschaft zu gründen als Pedant zu den verwahrlosten bestehenden Organisationen halte ich geradezu für genial und ist ein Gedanke auf den man erst kommen muß und auch nicht aussichtslos, wenn man es richtig anpackt und auch eine Portion Glück dabei hat. Wenn man den Gedanken weiter fortführt, könnte man es auch auf die große Schar der Rentner später übertragen, denn auch die bräuchten eine Lobby, weil man sie in vielen Fällen abspeist für ein Linsenmus und die Kraft könnte man aus den Arbeitnehmern und ehemaligen Arbeitnehmern schöpfen und das wäre ein außerparlamentarischer Arm mit hoher Durchschlagskraft,… Mehr

Andreas aus E.
2 Jahre her
Antworten an  Nibelung

Ja, viel Glück damit.

sunnyliese
2 Jahre her

In der Tat brauchen wir neue Gewerkschaften, welche, die sich wirklich für die Interessen der Mitglieder einsetzen, auch für deren Gesundheit. Wo sind wir eigentlich hingekommen, wenn sogar die Gewerkschaften ihre Mitglieder zu Versuchskaninchen degradieren lassen.

StefanB
2 Jahre her

„Wer unter Verzicht auf Schadenersatzforderungen eine ‚Impfung‘ will, soll dies tun. Wer nicht, soll es lassen. Das ist Solidarität.“

Ich würde sagen das ist Selbstbestimmung und damit Freiheit. Mit Solidarität hat das nichts zu tun. Abgesehen davon hat das, was den Menschen in Sachen Corona-Zwangsimpfung als Solidarität verkauft wird, rein gar nichts mit diesem Begriff zu tun. Denn erzwungene Solidarität ist kein solche, sondern lediglich ordinärer Zwang. Die Linksgrünen praktizieren auch insoweit die hier für sie typische Begriffsverkehrung ins Gegenteil – Orwellscher Neusprech eben.

Mikmi
2 Jahre her
Antworten an  StefanB

Ich frage mich gerade, warum zahle ich Krankenkassenbeiträge, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, ist doch auch nur ein ordinärer Zwang oder eine Solidarität?
Warum sind wir nicht ungehorsam, setzen uns vor den Bundestag und kleben uns die Hände fest, „Neusprech“?

Mikmi
2 Jahre her
Antworten an  StefanB

Ich frage mich gerade, warum zahle ich Krankenkassenbeiträge, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, ist doch auch nur ein ordinärer Zwang oder eine Solidarität?
Warum sind wir nicht ungehorsam, „Neusprech“?

Biskaborn
2 Jahre her

Ohne Zweifel gut und richtig was Herr Luthe zu VW sagt. Nützen wird es nichts, der Staatskonzern wird seine Verhaltensweise nicht ändern, definitiv nicht! Seist voll und ganz in den Händen der Regierung!

Elki
2 Jahre her
Antworten an  Biskaborn

„…wird seine Verhaltensweise nicht ändern…“ – sicherlich nicht, wenn die dort Beschäftigten nicht mithelfen, aber dies gilt nicht nur hier in dieser Sache.

Georg J
2 Jahre her

Ein Mann, Marcel Luthe, leistet für die bedrängten Arbeitnehmer mehr als alle etablierten Gewerkschaften, die gesamte Linke Partei und die ehemalige Arbeitnehmerpartei SPD.

IJ
2 Jahre her

Tja, Herr Luthe, nach dem von allen etablierten Parteien inszenierten „Kampf gegen rechts“ steht nun eben ein „Kampf gegen links“ an, um den Niedergang dieses Landes und seiner Wirtschaft zu verhindern. In der Auseinandersetzung mit dem VW-Betriebsrat sind Sie dabei gleichsam in der Position eines unter Dauerfeuer stehenden Frontsoldaten. Ich wünsche Ihnen die Standfestigkeit und das Geschick, dies durchzustehen (P.S. Achten Sie z.B. auf ihren Computer, damit Ihnen keiner der Antifanten irgendwelche kriminellen pornografischen Inhalte o.ä. darauf spielt.).

Last edited 2 Jahre her by IJ
Vinzent
2 Jahre her

„Neu gegründete“ Gewerkschaft. Seine Äußerungen, so gut sie vielleicht inhaltlich sind, muss man sortieren. Genaugenommen ist er als Gewerkschaft erst einmal ein „Niemand“ und muss dementsprechend Krawall machen um medial wahrgenommen zu werden. Was ist da besser als sich einen der größten Arbeitgeber Deutschlands als Ziel zu nehmen?

Dr. Meersteiner
2 Jahre her

In den Werken des VW Konzerns stehen gewerkschaftlich organisiert überall Schilder und Banner mit der Aufschrift „Respekt“.
Wie müssen sich da die ungespikten Kollegen fühlen, die seit der 3G Regelung übelst gegängelt und misshandelt werden, der reine Hohn.
Vielen Dank Hr. Luthe für Ihr Engagement!

luxlimbus
2 Jahre her

Es sind Männer wie Luthe – hell leuchtende Fackeln in Zeiten vorab unvorstellbar geglaubter Düsternis!