#EskenFilme: Wer lacht, ist rechts

Mit den Umfragewerten schwindet der SPD auch der Humor. Verbittert reagieren die letzten Funktionäre auf Variationen zu Eskens Sozialismus-Appellen in sozialen Netzwerken. Kommt nach Hass und Hetze auch Satire und Lache auf die SPD-Verbotsliste?

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Die SPD verliert nicht nur Wählerzuspruch, sondern auch den Sinn für Humor. Eskens Sozialismus-Appelle sind in den sozialen Netzwerken mit filmischen Variationen veräppelt wurden. Die Partei reagiert darauf verbittert. Kommt nach Hass und Hetze nun etwa auch Satire und Lachen auf die SPD-Verbotsliste? Nachdem Saskia Esken sich zuletzt im Rahmen der Kritik im Fall WDR/ „Umweltsau“ zum Thema Satire äußerte und fragte, was diese dürfe, würde ein Zurückrudern hier zwar schwerer fallen, wäre aber eigentlich auch nichts neues, wie Claudia Kade (Welt) Anfang Januar festgestellt hat:

SPD bis Ende 2020 auf 30 Prozent bringen!
Doch nicht so gemeint?

Zwischenbilanz von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans
?@welthttps://t.co/vYRDgSM6rC

— Claudia Kade (@claudia_kade) January 4, 2020

Am Anfang war ein Tweet: Die Journalistin Birgit Kelle twittert Mitte Dezember:

So richtig Fahrt nahm der hashtag #EskenFilme dann in der zweiten Woche im Januar auf, in denen Twitterer sich mit großem Witz und beißender Ironie über die Sozialismus-Fantasien der SPD Führung lustig machten – und die Angst der einstigen Volkspartei vor der drohenden 5-Prozent-Hürde unübersehbar wurde.

Seither überrascht Saskia Esken gefühlt jeden Tag mit einer neuen Idee für eine Steuererhöhung. Als ob Deutschland nicht ohnehin in der Rangfolge der Steuerbelastung weit oben rangieren würde und der Durchschnittsverdiener mittlerweile bis 15. Juli für den Staat arbeitet.

Die Kritik an Esken verschiebt sich – ihre erklärte Liebe zum Sozialismus und zur Ausplünderung der Steuerzahler rückt jetzt in den Mittelpunkt von Spaß und auch etwas Spott.

Eine selbstbewußt agierende Partei hätte zumindest die Chance genutzt, Saskia Esken bekannt zu machen. Denn nur 43 Prozent der Bürger wissen mit ihrem Namen etwas anzufangen. Aber die politische Linke reagiert anders und springt in ihr einzig verbliebenes Schema: Wer gegen Eskens Steuererhöhungspläne ist, muss ein Neoliberaler sein oder mindestens ein Rechter, eher ein „Rechtsextremer“, der mit Antifeminist*innen Hand in Hand geht. Wer mitlacht, ist AfD, mindestens. Des Bürgers Pflicht ist Zustimmung, nicht Hohn für eine unglücklich agierende und sichtlich überforderte Parteivorsitzende.

Die Grünen springen natürlich gleich der SPD zur Hilfe: ein Bürger, der lacht, statt für noch höhere Steuern zu demonstrieren, der ist ja suspekt:

Eine der (10!) stellvertretenden JuSo Bundesvorsitzenden hat es durchblickt: bei dem Hashtag handelt es sich um ein Komplott von Rechtsextremen (wieso eigentlich nicht gegendert?) und Antifeminis*innen (gut gegendert!):

Und alle tragen einen Alu-Hut. Verschwörungstheorien machen die Runde. Manch ein ertappter Twitterer begibt sich gleich auf Suche nach dem rechten Schuldigen. Vermutlich gibt es bald einen Gesetzentwurf von SPD und Grünen, welcher Satire „nach oben“ im Netz unter Strafe stellt, nachdem sie im Fall „Umweltsau“, also Satire „nach unten“, gerade noch sehr vertretbar schien. Wie wär’s bei der Gelegenheit mit einer Neuauflage des Verbots der Majestätsbeleidiung:

Zu guter Letzt wollen wir bei TE auch noch einen Vorschlag einbringen:

Saskia Esken oder: wie ich lernte, die Satire zu lieben.

In den Startlöchern steht im Rahmen der Widerspruchslösung / Organspende übrigens gleich schon wieder der nächste Hashtag: #spahnfilme

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